Teilnahme Kommunionfeiern

  • Hallo,


    ich unterrichte seit fast zwei Jahren die jahrgangsübergreifende Klasse 3/4 an einer kleinen Schule mit nur zwei Lerngruppen. Jetzt steht nächste Woche (Himmelfahrt) mal wieder die Kommunionsfeier für die Drittklässler an. An der (Dorf-)Schule ist es bisher üblich gewesen, dass die Klassenlehrerin an dieser Feier teilnimmt. Ich kenne das von meiner alten Schule gar nicht - da gab es eine Karte und das war es. Ich bin auch der Meinung, dass das eigentlich ausreicht - komme aber mit meiner Kollegin da auf keinen Nenner. Aber ich sehe es auch nicht ein, jedes Jahr einen Feiertag bzw. einen Sonntag für einen extra langen Gottesdienst zu opfern. Die Zeit würde ich lieber mit meinem Mann und meinen kleinen Kindern verbringen... Vielleicht könnt ihr mal sagen, wie das bei euch gehandhabt wird?


    Viele Grüße,


    Elli

  • Sind die Drittklässler denn alle katholisch?


    Ich kann dir keine Erfahrungswerte berichten, aber ich würde dir raten, nicht hinzugehen. Das ist doch keine Dienstverpflichtung, egal wie "üblich" das bisher ist. Wenn du jetzt gleich das erste Mal hingehst, schaffst du nur Fakten.


    Du musst auch nicht deine Kollegin um Erlaubnis fragen oder dich mit ihr auf irgendetwas einigen. Du gehst nicht hin und aus.


    Andere Leute haben bei sowas weit weniger Hemmungen. Das ist doch deine private Freizeit.

  • Gibt es keinen Dankesgottesdienst am darauffolgenden Werktag?
    Einige Kolleginnen gehen meistens immer dort hin.
    Aber eigentlich auch deshalb, weil es da ein ganz nettes Frühstück gibt...


    Bei uns gibt es keine inoffiziellen "Vorgaben" , macht jeder, wie er will. Kolleginnen einer Jahrgangsstufe machen es in der Regel aber nach Absprache einheitlich.


    P.S.
    Ich habe Kinder aus drei umliegenden Gemeinden, ich käme übernächstes Jahr auf vier Gottesdienste (in einer wird es wegen der großen Anzahl an Kindern wohl sogar zwei Gottesdienste geben).
    Mal sehen...

  • Ich bin nie in den Gottesdienst am Sonntag gegangen.
    das ist eine riesige Veranstaltung udn die Kinder haben nichts davon, wenn die Lehrerin da auch sitzt. Und ich hab auch nichts davon.
    Bei uns... an der alten Schule und der jetzigen Schule... ist war es üblich, dass am darauffolgenden Montag vormittags ein Dankgottesdienst statt findet.
    Und in diesen Dankgottesdienst geht dann die Klassenlehrerin mit den Klassenkameraden, die auch eine Kirche besuchen wollen und dürfen.
    So dass dann nicht nur die Klassenlehrerin, sondern auch die Klassenkameraden den Ehrentag der Kinder würdigen.
    Wir haben zudem noch eine Karte und eine Blume überreicht.
    Für mich ist das eine gute Lösung.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Im katholischen Bayern ist es üblich, dass die Lehrkraft den Gottesdienst besucht. Je mehr katholische Kinder in der Klasse, je dörflicher die Umgebung, umso mehr wird das von der Gesellschaft auch erwartet... Kinder und Eltern freuen sich immer sehr :)


    Verpflichtung gibt es keine, wer nicht kommen will, der kommt nicht, meist findet sich aber doch immer eine kleine Schar an Lehrern (nicht nur Drittklass-Lehrer), die den Gottesdienst dann besucht.


    Als ich noch am Dorf unterrichtet habe, war ich sogar bei den ein oder anderen Eltern zur Feier im Gasthaus oder zum Kaffetrinken eingeladen, das habe ich aber immer mit Hinweis auf meine Position abgesagt (im Gegensatz zum Pfarrer, der sich an solchen Tagen immer durchgefuttert hat ;) )

  • Danke schon mal für eure Erfahrungen und Anregungen. Nein, es sind nicht alle Kinder katholisch. Daher denke ich auch, dann müsste ich ja auch bei den anderen Kids bei einem für sie wichtigen Ereignis beiwohnen... Das mit dem Dankgottesdienst am nächsten Tag war in meiner alten Schule auch so und das fand ich auch eine gute Lösung. Hier ist das Problem, dass dieser Dankgottesdienst nicht mehr in der Kirche vor Ort statt findet (zu wenige Kinder), sondern in der nächstgrößeren Stadt. Der Dankgottesdienst ist dann am schulfreien Tag nach Himmelfahrt...
    Leider sind wir nur zwei Kolleginnen und da ist es mit einheitlichen Regelungen schwierig, wenn beide eine unterschiedliche Meinung haben... ;)

  • Mir wäre die Kommunion der Schüler völlig Banane und würde selbstverständlich nicht hingehen. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Ich würde es befürworten, wenn wir sprachlich genauer von der Erstkommunion und von der heiligen Messe (anstatt Gottesdienst) sprechen würden. Darüber hinaus sehe ich die Sache einfach. Die Sonntagspflicht gilt für Katholiken sowieso. Also warum nicht in die Kirche gehen, wo die Erstkommunion der Kinder der eigenen Klasse stattfindet? (Bei uns Sonderschulleuten wäre es schon etwas schwieriger, weil unsere Kinder ja in der Regel ganz verschiedenen Pfarreien angehören.)
    Ist man kein - praktizierender - Katholik, hat sich die Sache m. E. auch erübrigt. Wenn ich in die Kirche gehe, dann Gott zuwegen, und nicht "weil es die Kinder freut". Das ist Heuchelei. Auch die Kinder sollen ja begreifen, dass es das Zentrale ist, dass sie Leib und Blut Christi empfangen, und nicht, dass ihnen da möglichst viele Leute zuwinken.

  • Ich kannte es bisher so, dass die Religionslehrer sich die Sonntage aufgeteilt haben, doch irgendein Kollege war vor Ort. Als ich jedoch einmal 3 Sonntage hintereinander in meine 50km entfernte Arbeitststätte fahren sollte, habe ich das dankend abgelehnt.

  • @ Plattenspieler: Da habe ich wieder etwas dazu gelernt. Ich selbst bin evangelisch, gebe auch keinen Religionsunterricht. Den Leib und das Blut Christi darf ich dort also nicht empfangen.
    @ Jazzy: Vielen Dank für deine Erfahrung. Unsere Religionslehrerin ist leider eine Abordnung einer Nachbarschule und ihr wird das alles zu viel.
    Ich werde heute noch mal eine Nacht darüber schlafen...

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