Dauer von Hausaufgaben in der Grundschule (Bayern) - rechtliche Vorgaben?

  • Hallo zusammen,


    ich suche die rechtlichen Vorgaben, in welchem Umfang Hausaufgaben an Grundschulen in Bayern aufgegeben werden sollen / dürfen.
    Ich habe immer gelernt, dass es in der 1./2. Klasse maximal 30-45 Minuten pro Tag sein dürfen und in der 3./4. Klasse ca. eine Stunde. Aber kann es sein, dass das nur Empfehlungen sind und es keine offizielle Regelung dazu gibt?


    LG

  • ich suche die rechtlichen Vorgaben, in welchem Umfang Hausaufgaben an Grundschulen in Bayern aufgegeben werden sollen / dürfen.
    Ich habe immer gelernt, dass es in der 1./2. Klasse maximal 30-45 Minuten pro Tag sein dürfen und in der 3./4. Klasse ca. eine Stunde. Aber kann es sein, dass das nur Empfehlungen sind und es keine offizielle Regelung dazu gibt?

    So kenne ich das auch seit Jahren.
    Hab jetzt in der GrSO nachgeschaut (§36). Da steht aber nur etwas von einer Stunde.


    Zitat

    Hausaufgaben
    1 Um den Lehrstoff einzuüben und die Schülerinnen und Schüler zu eigener Tätigkeit anzuregen, werden Hausaufgaben gestellt, die von Schülerinnen und Schülern mit durchschnittlichem Leistungsvermögen in einer Stunde bearbeitet werden können.

  • Vielen Dank.
    Das habe ich inzwischen auch gefunden...


    Ich frage wegen einer Bekannten, deren Tochter jetzt in der ersten Klasse täglich mindestens zwei Stunden an den Hausaufgaben sitzt (und das geht wohl den meisten Kindern der Klasse so) und die Lehrerin darauf gar nicht eingeht, es heißt nur, die Mädchen wäre zu langsam...
    Sie hat mir übrigens (bin ja auch Erstklasslehrerin) schon öfter gezeigt, was sie an einem Tag auf haben und das ist mindestens 2-3mal so viel wie ich aufgebe und auch alle Kolleginnen, die ich kenne...


    Ich habe gehofft, dass ich ihr irgendwelche offiziellen Regelungen geben kann, womit sie argumentieren kann...

  • Hm,
    die Bekannte hätte ja immerhin die Argumentation mit einer Stunde.
    (Wobei, dann wird die Lehrerin wahrscheinlich sagen Töchterlein hat einfach kein durchschnittliches Leistungsvermögen.)

  • Bei meiner Tochter komm ich auch selten auf die empfohlene Zeit. Ich vermute, dass das bei den anderen Kindern ähnlich ist, aber das würden die nie sagen. Dann triezen die ihre Kinder oder helfen ihnen lieber...

  • Ohne hier eine Diskussion über Durchschnitt, Median, Mittelwert, ... losbrechen zu wollen könnte man den Abschnitt aus der GrO auch so interpretieren, dass die Aufgaben so zu stellen sind, dass sie von etwa die Hälfte der Kinder nicht in einer Stunde bearbeitet werden können.

  • Ich finde ja solche Vorgaben immer sehr schwammig. Aber vielleicht liegt das daran, dass ich aus der Sek. komme.


    Ohne das Kind zu kennen und ohne die Lehrerin zu kennen und ohne Sachkenntnis über Hausaufgaben in der Grundschule kamen mir spontan folgende Gedanken in den Sinn:
    * die Hausaufgaben sind zu umfangreich
    * brauchen wirklich so viele Kinder zu lange (es war im Beitrag 3 recht schwammig formuliert ("es geht wohl den meisten ...)?
    * die Tochter der Bekannten ist unterdurchschnittlich im Arbeitstempo
    * die Tochter der Bekannten hat unterdurchschnittliches Leistungsvermögen
    * Sind die 2 Stunden Dauer die wirklich effektive Zeit, die die Tochter daran sitzt?


    Ich denke das sind alles Punkte, die man bei der Beratung mit der Lehrerin beachten sollte.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Das stimmt natürlich, dass es schwer ist, da genauen Vorgaben festzulegen, auch aus den genannten Gründen...


    Nur ist es so, dass ich ja selber auch dem Grundschulbereich komme, sogar 1./2. Klasse, und wir haben es immer so "gelernt", dass Kinder in den ersten Schuljahren NICHT stundenlang an den Hausaufgaben sitzen soll.
    Ich sage immer den Eltern, dass sie mich kontaktieren sollen, wenn das Kind regelmäßig länger als 45 Minuten braucht. Und dann muss eine Lösung gefunden werden. Liegt es wirklich am Kind (Leistungsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, allgemeine kognitive Fähigkeiten), werden für das Kind notfalls die Hausaufgaben reduziert.


    Das ist definitiv nicht vergleichbar mit weiterführenden Schulen, vor allem auch, weil die Grundschule ALLE Kinder besuchen, auch mal leistungsschwache, die vielleicht auch mit den Anforderungen überfordert sind. An einer weiterführenden Schule sollen (theoretisch) Schüler sein, die für die Schulart geeignet sind und somit auch das Pensum schaffen können!


    In diesem Fall ist es aber so, dass meine Bekannte von allen anderen Müttern, die sie angesprochen hat, das Gleiche hört: Die Kinder sitzen täglich ca. zwei Stunden an den Hausaufgaben...
    Und wie gesagt, sie hat mir schon öfter die Hausaufgaben abfotografiert und gezeigt, das ist irre viel! Teilweise 2-3 Seiten je in Mathe und in Deutsch. So viel mache ich in meiner ersten Klasse nicht mal im Unterricht UND als Hausaufgabe zusammen!


    Also es ist definitiv so, dass die Hausaufgabenmenge nicht angemessen ist, nur wie soll sie das mit der Lehrerin klären. Diese ist der Meinung, das MUSS das Kind schaffen...

  • ´Mit der Lehrerin zu sprechen ist dann wohl in der Tat schwierig.
    Mein eigener Sohne (1.Klasse) erledigt seine Hausaufgaben im Ganztag. Dort kam das Thema auch mal auf. Es war dort das "Problem" einzelner Schüler.
    Die Klassenlehrerin hat dann einen Zettel mit einer Tabelle herausgegeben, indem jedes Kind eintragen musste, wie lange es an den Hausaufgaben (möglichst effektiv) saß. Das dann über 14 Tage. Mein Sohn ist klargekommen. Einige andere nicht. Nun gibt es etwas weniger.
    Vielleicht kann man ja so etwas anregen.


    Natürlich kann man das nicht mit der weiterführenden Schule vergleichen, zumal allein in meiner Klasse 8 verschiedene Lehrer unterrichten. Das ergibt dann ein ganz anderes Problemfeld mit den Hausaufgaben. Aber das würde jetzt zu weit führen.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • nur wie soll sie das mit der Lehrerin klären. Diese ist der Meinung, das MUSS das Kind schaffen...

    Gibt es an der Schule keinen Schulleiter? Was würde die Kollegin wohl unternehmen, wenn die Klasseneltern an einem Strang zögen und die Kinder nach einer Stunde die Hausaufgaben beenden ließen? Man muss sich doch mit uneinsichtigen Menschen nicht auseinandersetzen, wenn es dafür Vorgesetzte gibt. Ach so, die SL zeigt sich ebenfalls uneinsichtig dem Thema gegenüber? Dann ab zum Schulrat mit dem Problem. Gerade in Bayern ist das Prinzip "Ober sticht Unter" doch heilig.

  • Morgen!


    Bei uns wurde immer darauf geachtet, dass die Kids nicht zu lange an den Hausaufgaben sitzen. In der Betreuung wurde im Hausaufgabenzeit die Ankunftszeit des Kindes eingetragen. Nach einer Stunde wurde es dann wieder weggeschickt. Falls viel zu wenig geschafft wurde, gab es dazu einen Kommentar (z.B. hat sich ständig abgelenkt, hatte Probleme mit dem Mathe AB..). Auch die Eltern hatten die Info, dass sie nach einer Stunde die Hausaufgaben abbrechen sollen und uns dann bitte mitteilen, woran es gelegen hat. Häufig steht deshalb auch nicht als Hausaufgabe ein AB angeschlagen, sondern z.B. 15 Minuten Mathe, 15 Minuten Deutsch.

  • wurde schon von den elternsprechern höflich an die klassenlehrkraft herangetreten? falls das nicht hilft: tatsächlich direktorin, wenn das nicht greift: schulrat. der kann das in bayern definitv richten, wenn er/sie möchte, und zwar sehr schnell.

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