Darf eigentlich jeder unterrichten?

  • Hier sind die Lehrer an Privatschulen eventuell auch schlechter ausgebildet. Es gibt nicht den Zwang wie in Deutschland, dass der Lehrer an einer Privatschule eine gleichwertige Ausbildung wie ein Lehrer an einer staatlichen Schule hat. Und auch Schüler "erkaufen" sich an manchen Privatschulen ohne Anspruch, aber mit hohen Gebühren, den Abschluss.

  • Und auch Schüler "erkaufen" sich an manchen Privatschulen ohne Anspruch, aber mit hohen Gebühren, den Abschluss.

    Das ist hier zum Glück nicht möglich, weil die Privatschulen (mit Ausnahme einiger Steiner-Schulen) keine Matura abnehmen dürfen. Die bereiten alle nur auf die Eidgenössiche Matura vor und die muss man erst mal bestehen.

  • Hier sind die Lehrer an Privatschulen eventuell auch schlechter ausgebildet. Es gibt nicht den Zwang wie in Deutschland, dass der Lehrer an einer Privatschule eine gleichwertige Ausbildung wie ein Lehrer an einer staatlichen Schule hat. Und auch Schüler "erkaufen" sich an manchen Privatschulen ohne Anspruch, aber mit hohen Gebühren, den Abschluss.


    Hallo Frechdachs,


    ich selbst kenne mehrere Leute, die nach nicht bestandenem 2. Staatsexamen oder mangels Stelle in ihrem studierten Fach auf die Waldorfschule ausgewichen sind, bzw. die dortige hauseigene Ausbildung absolviert haben. Ein Referendariat benötigt man dazu nicht.


    der Buntflieger

  • Ach, das ist möglich? Ich meine, mal gelesen zu haben, dass man als Waldorflehrer die normale Lehrerausbildung absolviert haben muss und dann quasi noch eine spezielle Waldorfausbildung draufpacken muss. Kann aber auch sein, dass das nur an dieser speziellen Schule so war :ohh: .

  • Doch, das geht. Da kenne ich auch einige. Es gibt mehrere Wege, um Waldorflehrer zu werden.


    Auf jeden Fall würde ich den Staus "endgültig durchgefallen" vermeiden. Auch wenn man ins Ausland geht und dort die Lehrerausbildung vollendet. Wegen der freien Wohnsitzwahl in der EU muss Deutschland abgeschlossene Lehrerausbildungen aus dem Ausland anerkennen (Aber es gelten ein paar Voraussetzungen!).

  • Nur ein sehr geringer Anteil der Schüler geht auf Privatschulen oder wird im häuslichen Unterricht beschult. Die hohen monatlichen Kosten für Privatschulen kann nur eine kleine Minderheit aufbringen (Einkommensverteilung ähnlich wie in anderen Ländern auch: wenig Reiche, viele Menschen mit mittlerem Einkommen, gewisse Anzahl mit niedrigem Einkommen - Arbeitslehrethema).
    Das heißt der Großteil der Leistungserbringer stammt nicht aus Privatschulen, sondern hat staatliche Schulen besucht.


    Kleiner Gedanke: nationale oder sogar internationale Wettbewerbe werden nicht ausschließlich von Schülern aus Privatschulen gewonnen. ;)

    Sind die Absolventen teurer Privatschulen nicht überrepräsentiert unter den "Leistungsbringern"?

  • Woher nimmt der Staat seine Einnahmen? Literatur der VWL wird hier weiterhelfen.


    Wer sorgt dafür, dass zum Beispiel Toiletten funktionsfähig bleiben? Wer macht sie sauber? Wer versorgt alte Menschen oder repariert die Autos? Wo wird echte Wertschöpfung betrieben? An der Börse - ernsthaft? Durch Noah Becker (war bestimmt auf einer Privatschule), Paris Hilton (wahrscheinlich ebenfalls)?

  • Woher nimmt der Staat seine Einnahmen? Literatur der VWL wird hier weiterhelfen.


    Wer sorgt dafür, dass zum Beispiel Toiletten funktionsfähig bleiben? Wer macht sie sauber? Wer versorgt alte Menschen oder repariert die Autos? Wo wird echte Wertschöpfung betrieben? An der Börse - ernsthaft? Durch Noah Becker (war bestimmt auf einer Privatschule), Paris Hilton (wahrscheinlich ebenfalls)?


    Wenn Du den Begriff "Leistungsträger" so verwendest, verstehe ich Deinen von mir in 111 zitierten Beitrag nicht. Der sagt dann ja nur aus, dass die meisten Menschen nicht auf Privatschulen gehen und weiter nichts, oder?


    Mega fun facts:


    "At age 16, Hilton spent one year at the Provo Canyon School for emotionally troubled teens.[24][25] She then attended the Canterbury School in New Milford, Connecticut from fall 1998 to February 1999 (her junior year), where she was a member of the ice hockey team.[citation needed] In February 1999, Hilton was expelled from Canterbury for violating school rules, returning to the Dwight School before dropping out a few months later. She later earned a GED certification." (Wikipedia)
    (Alles Privatschulen)


    Noah Becker hat auch einen High School Abschluss, von einer Schule in Miami. Welche das ist, konnte ich leider auf die schnelle nicht rausfinden! ;)

  • Heute will ich auch mal einen Link posten:
    In Berlin werden die Quereinsteiger knapp

    Es wird endlich Zeit, dass in Zeiten des Lehrermangels die Besoldungen / Gehälter deutlich angehoben werden, insbesondere die (im Vergleich zur "freien" Wirtschaft) Sparrunden im öffentlichen Dienst zumindest für die Lehrer rückgängig gemacht werden. Der Staat ist sich ja auch nicht zu schade, anderen Mangelberufen, z.B. Informatikern, Zulagen zu zahlen. Warum müssen z.B. Juristen, die es wie Sand am Meer gibt, beim Staat genausoviel verdienen wie händeringend gesuchte Lehrer?


    Gruß !

  • Sind die Absolventen teurer Privatschulen nicht überrepräsentiert unter den "Leistungsbringern"?

    Bei den Prüfungen im Nichtschülerabitur, d.h. Abiturprüfungen für Absolventen von nicht prüfungsberechtigten Privatschulen, habe ich eigentlich nicht die Erfahrung besonderer Leistungsfähigkeit gemacht.


    Nebenbei bemerkt: im Normalfall ist der Weg in die Privatschule in Deutschland auch eher der Weg, den Berufsanfänger einschlagen, die im Regelschulsystem keine Stelle finden. Sind das immer die Besten?

  • "At age 16, Hilton spent one year at the Provo Canyon School for emotionally troubled teens.

    Ich möchte über Hilton nicht den Stab brechen - ein Kollege in meinem weiteren Bekanntenkreis, ein Förderschullehrer, der sowohl in Privatschulen als auch im Regelschulsystem tätig war und jetzt gymnasialer Schulleiter ist, sagt dazu, dass es seiner Erfahrung nach durch Vernachlässigung verwahrloste Kinder sowohl unter den ökonomischen Eliten als auch in der Unterschicht gäbe. Die Vernachlässigung sei bei unterschiedlicher Ausformung die gleiche.


    Mir tun auch solche Leute leid.

  • Bei den Prüfungen im Nichtschülerabitur, d.h. Abiturprüfungen für Absolventen von nicht prüfungsberechtigten Privatschulen, habe ich eigentlich nicht die Erfahrung besonderer Leistungsfähigkeit gemacht.
    Nebenbei bemerkt: im Normalfall ist der Weg in die Privatschule in Deutschland auch eher der Weg, den Berufsanfänger einschlagen, die im Regelschulsystem keine Stelle finden. Sind das immer die Besten?

    Meinst Du im zweiten Abschnitt auch die nicht prüfungsberechtigten Privatschulen?
    An der staatlich anerkannten und prüfungsberechtigten Privatschule, an der ich arbeite, laufen die Einstellungen normal über LEO und wir haben den gleichen Personalmangel wie andere Schulen auch, weil wir die, die an anderen Schulen keine Stelle finden, auch nicht nehmen. Und so kenne ich es bei vergleichbaren Privatschulen auch.

  • und wir haben den gleichen Personalmangel wie andere Schulen auch, weil wir die, die an anderen Schulen keine Stelle finden, auch nicht nehmen.

    So lange es sich eine Schule bzw. ein Arbeitgeber generell leisten kann fertig ausgebildete Leute nicht zu nehmen, haben wir keinen Personalmangel! So lange sind das alles nur hohle Phrasen.

  • Neues aus Brandenburg:


    "Zudem mussten die Hilfskräfte bislang in Brandenburg ein halbes Jahr unterrichten, bevor sie eine erste Fortbildung machen konnten. [...] Das neue Konzept soll den Bewerbern vor Antritt als Lehrkraft ein dreimonatiges "Kompaktpaket" schnüren: 500 Stunden Pädagogik."


    "Zumal demnächst auch Absolventen mit Fachhochschul-Abschluss vor die Schulklassen gelockt werden sollen. Dafür wird eigens das Brandenburger Lehrerbildungsgesetz geändert. Denn nach Angaben von SPD-Bildungsministerin Britta Ernst kann die Hälfte des Bedarfs an Lehrern in den kommenden zwölf Jahren nur mit Seiteneinsteigern gedeckt werden."


    "Alle Seiteneinsteiger werden auf 15 Monate befristet eingestellt. Parallel zur Arbeit in der Schule sollen sie 40 Stunden Grundlagenausbildung bekommen sowie 200 Stunden vertiefende Pädagogik und Didaktik pauken. Vom Sommer an kommen weitere Stunden schulpraktische Ausbildung dazu und jede Menge Selbststudium."


    "Wegen der händeringenden Suche nach Pädagogen wird vom kommenden Jahr an der Vorbereitungsdienst für Lehramtskandidaten in Brandenburg auf 12 Monate verkürzt, um sie schnell in den Schuldienst übernehmen zu können."


    http://www.deutschlandfunk.de/…ml?dram:article_id=419341

  • "Wegen der händeringenden Suche nach Pädagogen wird vom kommenden Jahr an der Vorbereitungsdienst für Lehramtskandidaten in Brandenburg auf 12 Monate verkürzt, um sie schnell in den Schuldienst übernehmen zu können."

    Ich habe ja auch nur 12 Monate Vorbereitungsdienst in Berlin gehabt, aber Berlin hat das ja dann schnell wieder geändert, weil es eben überhaupt nicht den erhofften Erfolg hatte, sondern den gegenteiligen, weil es viele nicht geschafft haben oder weil das eben noch mal heftiger ist, vorher das Handtuch geschmissen haben. (Wir hatten deshalb ja leider nicht weniger Vorführstunden, Prüfungen usw.).

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