Was haltet Ihr von elternfinanzierten digitalen Endgeräten/BYOD ?

  • So, und jetzt vergleichtst du mal bitte das Budget größerer Unternehmen für solche Plattformen mit dem Budget, welches Schulen für deren IT-Kram zur Verfügung steht.

    Ja klar kostet so eine Lösung Geld!


    Sie spart aber auch Geld:


    - keine qualifizierten IT-Fachkräfte innerhalb der Schulen erforderlich


    - keine aktuelle, einheitliche Hardware erforderlich - die SuS können in vielen Fällen einfach nutzen, was sie ohnehin bereits privat besitzen. Alternativ reichen gespendete oder preiswert gebraucht erworbene Altgeräte


    - keine Sicherheitsinfrastruktur in den Schulnetzwerken erforderlich. Es reicht offenes Internet vom lokalen Provider, da die virtuellen Desktops in einer abgekapselten Sandbox laufen


    - Mehrfachnutzung ein und desselben Geräts durch unterschiedliche Nutzer möglich


    - einfacher Datenschutz (Sandbox, kein Zwang zu Klarnamen)

  • Ok, den Namenswechsel hatte ich in der Tat nicht durchblickt. Gucke ich mir an, wenn ich Zeit hab.

    Ganz kurz zusammengefasst (damals ging es ja wirklich um einen ersten Erfahrungsbericht): Der Kanton stellt den Server zur Verfügung und administriert das Netzwerk. Der technische Rahmen ist also tatsächlich für alle der gleiche. Die administrative Lösung (Verwaltung von Schülerdaten etc.) kommt von einem externen Anbieter, bei dem auch die technische Wartung des Systems liegt. Das ist sogar landesweit das gleiche System, vom Kindergarten bis zur Matura bzw zum Lehrabschluss. In Liestal (also im Kanton) werden da nur die Daten eingepflegt und verwaltet. Im Schulhaus haben wir zwei angestellte Systemtechniker (keine studierten Informatiker, wie ich unterdessen gelernt habe), einen Lehrerkollegen mit entsprechenden Entlastungsstunden und einen Konrektor mit sehr viel Ahnung*. Wir arbeiten mit Office 365, das stellt der Kanton zur Verfügung. Für die Wartung des eigenen Rechners ist jeder selbst zuständig aber das funktioniert weitestgehend problemlos. Wir sind eine reine Sek II. Da gilt immer "selbst schuld", wenn Jugendliche ihr Gerät verlottern lassen. Wenn die rechtzeitig zum Support gehen, wird ihnen ja geholfen. Es ist absolut zumutbar, dass man das halt auch macht. Die Sek I arbeitet mit einheitlich aufgesetzten Tablets (leider...), die vom Kanton gestellt werden. Die meisten Eltern sind aber schlau genug, dass sie von selber drauf kommen, das Kind müsste wohl doch ein eigenes Laptop haben. Die meisten Jugendlichen haben schon eins, bevor sie zu uns kommen.


    *Ich vergass: Der Kanton zahlt unterdessen sogar Entlastungsstunden für den pädagogischen Support. Es gibt pi mal Daumen pro Fachschaft eine Person, die für IT-Zeug zuständig ist.

  • Ist zwar schon 5 Jahre alt, aber das Problem wäre heute dasselbe. Am Ende können sich nur Gymnasialeltern eine vernünftige Ausstattung leisten

    Das stimmt so auch nicht. Mittlerweile braucht man nicht mehr das nonplusultra kaufen, damit man vernünftig arbeiten kann. Ich komme schon ziemlich lange sehr gut mit gebrauchten oder refurbishten Geräte aus.


    Das vielleicht auch zum Thema Nachhaltigkeit in der Digitalisierung. Man muss sich halt damit beschäftigen, was nicht geht und was wirklich zu alt ist.

  • - keine Sicherheitsinfrastruktur in den Schulnetzwerken erforderlich. Es reicht offenes Internet vom lokalen Provider, da die virtuellen Desktops in einer abgekapselten Sandbox laufen

    In Deutschland? Du wirst mit den anbindungen hier keine mittlere Schule auf externen virtuellen Maschinen arbeiten lassen können. Das reicht einfach nicht.

  • keine aktuelle, einheitliche Hardware erforderlich

    Natürlich ist aktuelle Hardware erforderlich. Ohne Touchscreen mit Stifteingabe kannst du ein vernünftiges Arbeiten mindestens auf Stufe Sek II vergessen. An der Stelle denkst du schon recht offensichtlich aus der Primarschul-Perspektive. Genau deshalb gibt's bei uns BYOD auch erst in der Sek II und davor eine einheitliche Lösung mit diesen ollen Tablets.

  • Per Anhalter durch die Galaxis.

    Dein Verweis auf einen 5 Jahre alten Thread in dem du unter einem anderen Namen gepostet hast, löste die Assoziation aus.

    Welcher Verweis? Es ist der gleiche Thread und ich beziehe mich auf mich selbst. Genau das schrieb ich doch. Es ist ja gut, wenn das jemand verpasst hat, das ist unterdessen geklärt.

  • In Deutschland? Du wirst mit den anbindungen hier keine mittlere Schule auf externen virtuellen Maschinen arbeiten lassen können. Das reicht einfach nicht.

    Wenn das Sichheitslevel für etablierte Dax-Konzerne reicht, sollte es für Schulen IMHO auch langen. Selbstverständlich gehen Mitarbeiter solcher Firmen unterwegs in öffentlichen Netzwerken oder zu Hause online - also in Netzwerken, die aus Firmensicht keinen definierten Sicherheitsstatus haben.

  • Wenn das Sichheitslevel für etablierte Dax-Konzerne reicht, sollte es für Schulen IMHO auch langen. Selbstverständlich gehen Mitarbeiter solcher Firmen unterwegs in öffentlichen Netzwerken online.

    Es geht mir nicht un die Sicherheit, das lässt sich leicht lösen.


    Die Bandbreite wird einfach nicht ausreichen, wenn 500 Personen gleichzeitig auf ihre VM zugreifen wollen. Wenn diese lokal im Schulhaus ist, sieht das anders aus.


    Allerdings sehe darin für Schulen wirklich keinen Vorteil. Für die meisten schulischen Zwecke reicht ein Toaster mit Touchscreen und Stift.

  • Das stimmt so auch nicht. Mittlerweile braucht man nicht mehr das nonplusultra kaufen, damit man vernünftig arbeiten kann. Ich komme schon ziemlich lange sehr gut mit gebrauchten oder refurbishten Geräte aus.

    Das stimmt natürlich, wahrscheinlich sogar einfacher, als für das Land, das nicht hunderte Klassensätze refurbished kaufen kann. Aber nur, solange kein bestimmtes Gerät durch die Schule vorgeschrieben wird.

  • Es geht mir nicht un die Sicherheit, das lässt sich leicht lösen.


    Die Bandbreite wird einfach nicht ausreichen, wenn 500 Personen gleichzeitig auf ihre VM zugreifen wollen. Wenn diese lokal im Schulhaus ist, sieht das anders aus.


    Allerdings sehe darin für Schulen wirklich keinen Vorteil. Für die meisten schulischen Zwecke reicht ein Toaster mit Touchscreen und Stift.

    Ich glaube zum einen kaum, dass in einer Schule jemals 500 User gleichzeitig online gehen. Zum anderen bräuchte man bei so vielen Nutzern aber auch bei einer konventionellen Konzeption eine dicke Leitung.


    Und ok, wenn Digitalisierung für Dich Toaster mit Touchscreen bedeutet, braucht es so eine Lösung nicht.

  • Man kann einen bestimmten Standard verlangen. Wir hatten auch mal die naive Idee, es tut jeder noch so alte Toaster. So ist ist es aber nicht. Ob Mac oder Windows ist egal, aber das Gerät muss mit dem Stift bedienbar sein. Es muss bestimmte USB-Geräte akzeptieren und über ausreichend RAM und CPU-Leistung verfügen. Festplattenspeicher ist im Grunde egal, da jeder Schüler 1TB auf OneDrive hat.

  • Ich glaube zum einen kaum, dass in einer Schule jemals 500 User gleichzeitig online gehen

    Es sind bei uns knappe 1000 und wir sind eines der kleineren Gymnasien im Kanton. In Liestal sind es knapp 2000 Leute, die gleichzeitig online gehen können müssen.

  • Wie gesagt, in einer virtuellen Umgebung benötigt man keine besonders leistungsfähige Hardware, da die eigentliche Datenverarbeitung in der Cloud stattfindet.


    Touchscreens und Stifte sind ja nett, stehen aber zum einen einen solchem Konzept nicht entgegen. Stifte speziell braucht man nur auf Tablets. Eine pädagogische Notwendigkeit für den Einsatz derartiger, gegenüber Notbooks nur eingeschränkt nutzbarer und gleichzeitig besonders teurer Hardware vermag ich nicht zu erkennen.

  • Ich glaube zum einen kaum, dass in einer Schule jemals 500 User gleichzeitig online gehen. Zum anderen bräuchte man bei so vielen Nutzern aber auch bei einer konventionellen Konzeption eine dicke Leitung.


    Und ok, wenn Digitalisierung für Dich Toaster mit Touchscreen bedeutet, braucht es so eine Lösung nicht.

    Doch, deshalb ist es aktuell nur der Oberstufe (ab Klasse 10) unbeschränkt erlaubt. Weitere Klassenstufen sollen dazu kommen, sobald es möglich ist.

    Es sind bei uns knappe 1000 und wir sind eines der kleineren Gymnasien im Kanton. In Liestal sind es knapp 2000 Leute, die gleichzeitig online gehen können müssen.

    Eben. Ähnliche Größen hier, dazu kommen die Kollegen usw.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Zum anderen bräuchte man bei so vielen Nutzern aber auch bei einer konventionellen Konzeption eine dicke Leitung

    Bei uns an der Schule sind alle anwesenden immer online. Wir haben 2x1Gbit/s.


    Sollte jetzt aber eine VM streamen um darauf zu arbeiten wird das ziemlich knapp. Besonders die Reaktionszeiten würden grausig sein. Wenn jeder von daheim arbeiten würde, dann ist das kein Problem.

    Touchscreens und Stifte sind ja nett, stehen aber zum einen einen solchem Konzept nicht entgegen. Stifte braucht man zum anderen nur auf Tablets

    Zum schreiben auf meinem Notebook brauche ich auch einen Stift. Das aller meiste mache ich in der Schule mit dem Stift. Ohne Stift wüsste ich nicht wie ich arbeiten sollte. Keine Ahnung was du mit deinem Gerät in der Schule machst.

  • Am Ende können sich nur Gymnasialeltern eine vernünftige Ausstattung leisten.

    Also die Eltern der Realschüler an meinem früheren Standort hatten im Durchschnitt sicher mehr Geld als "meine" Eltern am Gymnasium hier. Zum Glück ist Gymnasium nicht mehr nur für Wohlhabende da. Ich finde es gut, dass wir so viele Kinder aus der "Unterschicht" oder "bildungsfernen" Familien haben.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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