Beamter auf Probe S-H Uni einschreiben

  • Hi


    Ich werde nach den Ferien nach meinem referendariat in Berlin eine vollzeitstelle in Schleswig Holstein (Planstelle) annehmen. Ich lebe in hh und möchte mich als beamter auf Probe an der uni hh einschreiben, um die bibliothek und das Semesterticket zu nutzen. Das fur und wider einer Einschreibung ohne ”richtig” zu studieren kenne ich, mir geht es primär darum zu erfragen, ob es rechtlich in Ordnung ist verbeamtet zu sein und an der uni eingeschrieben zu sein.


    Danke

  • Ich bin beides. Wieso auch nicht, ich kann doch studieren so viel wie jeder andere Arbeitnehmer auch. Für die Bib brauche ich es nicht, da gibt es auch andere Möglichkeiten und das Semesterticket brauche ich kaum, weil der Weg mit dem Wagen definitiv schneller zu bewältigen ist.
    Es ist eine teure Fortbildung, aber wesentlich besser als die Lehrerfortbildungen, die ich bislang genießen durfte.

  • ich kann doch studieren so viel wie jeder andere Arbeitnehmer auch.

    Jein. Als Beamter ist man etwas enger gefangen, als ein Arbeiter oder Angestellter. Insofern lohnt es sich schon mal in Beamtengesetz (des Landes) zu schauen, was da im Detail anders ist als bei anderen Beschäftigten.


    Wesentlich ist aber zu wissen, dass man dir eine wissenschaftliche Betätigung nicht verbieten kann, weil die Wissenschaftsfreiheit Verfassungsrang hat. Ob Nutzung er Biliothek und 'rumfahren mit dem Semesterticket schon eine wissenschaftliche Betätigung darstellt, kann ich allerdings nicht beurteilen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Da man ja im Prinzip einen doppelten Status hat.


    Man arbeitet und ist verbeamtet, als eingeschriebener Student studiert man (nutzt die Bibliothek, das Semesterticket, Vergünstigungen). Im Beamtengesetz ist es übrigens nur grob geregelt. Nebentätigkeiten müssen angezeigt werden (zuverdienst etc.). Das ist ja logisch. Der Studentenstatus ist natürlich ein anderer.


    Könnte mir dort jemand eine sichere Auskunft geben bzw. an wen könnte man sich da wenden?

  • ich habe bei der für mich zuständigen Bezirksregierung angerufen und gefragt. Außerdem musste ich vor der Einschreibung einen Scheinanerkennungsmarathon innerhalb der Uni absolvieren, da wurde mir mehrfach gesagt, dass ich nicht die erste Lehrerin bin, die ein Zweitstudium aufnimmt.
    Mittlerweile kenne ich mehrere Kollegen aus NRW und Rheinland-Pfalz, die neben dem Beruf ein Zweitsudium aufgenommen haben.

  • Ist das nicht offensichtlich? Die Inanspruchnahme von Leistungen, die einem nicht zustehen, stellt einen Betrug dar.


    https://www.mittelbayerische.d…ier-21984-art1578914.html

    Welche Leistungen nimmt den hier jemand in Anspruch. Das Semesterticket steht ihr durch die Zahlung der Gebühr zu, nicht durch den Besuch von Veranstaltungen, der Besuch der Bibliothek auch.


    Ich sehe hier also keinen Betrug, denn es werden ja nicht Ermäßigungen in Anspruch genommen und die Uni hat daran auch keinerlei Schaden, sondern nur Vorteile.

  • Das ermäßigte Semesterticket steht Scheinstudenten nicht zu. In der Praxis gibt es ein Nachweisproblem. Mit der gleichen Argumentation könnte man auch die eigene Steuererklärung frisieren. Merkt eh niemand.

  • Das ermäßigte Semesterticket steht Scheinstudenten nicht zu. In der Praxis gibt es ein Nachweisproblem. Mit der gleichen Argumentation könnte man auch die eigene Steuererklärung frisieren. Merkt eh niemand.

    Du solltest verlinkte Artikel wohl richtig lesen, danach steht es eben allen Immatrikulierten zu und ist kein Betrugsbestand.

  • Betrug oder nicht, aber ein Semesterticket ist eine stark subventionierte Vergünstigung, die davon ausgeht, dass die Nutzer keine grossen finanziellen Spielräume haben und es dient damit auch der Erreichung des Studienziels. Dass ein gut verdienender Lehrer ohne echte Studienabsicht solche Angebote nutzt, finde ich ehrlich gesagt ziemlich dreist.
    Ausserdem stellen Uni-Bibliotheken auch Benutzerausweise für Privatpersonen aus, die Jahresgebühr ist im Vergleich zum Nutzen lächerlich klein. Gut, es gibt da vielleicht ein paar Einschränkungen, aber ich wüsste nicht, wozu man als Nicht-Uni-Angehöriger z.B. so etwas wie subito kostenlos oder vergünstigt nutzen können sollte.


    Edit: An meiner Uni war es übrigens vor über 15 Jahren (noch vor der Bologna-Umsetzung) schon so, dass man spätestes nach dem ersten Studienjahr eine definierte Anzahl (2 oder 3?) Leistungsnachweise erworben haben musste, sonst wurde man gleich exmatrikuliert.

  • Ich hoffe persönlich auch, dass dem ermogelten Semesterticket vor allem in NRW endlich ein Riegel vorgeschoben wird.


    Auch wenn Referendare es nutzen, finde ich das schon grenzwertig. Es gibt genug Leute, die verdienen nie mehr als das Ref Gehalt und erschleichen sich keine solche massivste Vergünstigung.

  • Ausserdem stellen Uni-Bibliotheken auch Benutzerausweise für Privatpersonen aus, die Jahresgebühr ist im Vergleich zum Nutzen lächerlich klein. Gut, es gibt da vielleicht ein paar Einschränkungen, aber ich wüsste nicht, wozu man als Nicht-Uni-Angehöriger z.B. so etwas wie subito kostenlos oder vergünstigt nutzen können sollte.

    Die Jahresgebühr so ist doch eigentlich viel höher, denn die sonstigen Kosten, die bei Studenten anfallen, entfallen ja in dem Falle.
    Also ich sehe für die Uni keinen Nachteil daran, dass jemand ihnen Geld zahlt ohne wirkliche Nutzung.

  • Ja dann kann ja mal in Berlin jeder, der Abitur hat, nicht studiert, aber den ÖPNV nutzt, sich ja mal in Berlin an den Unis einschreiben.
    Mal schauen, wie die BVG das findet.

  • Ja dann kann ja mal in Berlin jeder, der Abitur hat, nicht studiert, aber den ÖPNV nutzt, sich ja mal in Berlin an den Unis einschreiben.
    Mal schauen, wie die BVG das findet.

    DAs kann er sicherlich machen, nur wirst du da in Berlin in vielen Studiengängen nicht viel Erfolg haben.


    Und der BVG ist das vermutlich total egal, denn die handeln ja einen Preis über die Anzahl und die durchschnittlichen Nutzer mit der Uni aus. Evtl. wäre es also für andere günstiger, wenn es die Leute nicht gäbe oder sogar teurer, weil sie das Ticket doch nicht so oft nutzen, wie sie sich gedacht haben.

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