Welche Schriftart für Arbeitsblätter?

  • Man gucke sich einfach mal alle Kleinbuchstaben an:
    abcdefghijklmnopqrstuvwxyz


    Einige stehen aufrecht, einige kippen nach rechts, andere nach links, das s hat einen Haken wie das r (Warum?), beim m ist der mittlere Strich länger als die äußeren, beim p ist der linke Strich länger als der rechte beim q, das l ist ein Strich. Der Abstand der einzelnen Zeichen ist nicht gut, weil er weder gleichmäßig (monospace) noch proportional ist.
    Alles Gründe, diese Schriftart nicht zu nutzen. Vor allem, wenn es die Schriftart (Schulschrift), die die Kinder schreiben sollen, als verfügbaren Font gibt.

  • Anja, guck mal in mein Profil, bevor du sowas schreibst. :)


    Kl.gr.Frosch

    Umso schlimmer, damit war aber v.a. der breite Rest gemeint.


    Hier geht es nicht um Kinder im Allgemeinen, sondern um Erstklässler. Und da müssen die Buchstaben klar erkennbar sein. Das größte Problem ist hier meist das kleine L welches wie ein großes I aussieht. Jeder Lehrer der eine 1. Klasse unterrichtet hat, weiß, dass hier eine Schriftart genommen werden muss, die das kleine L mit Bogen schreibt. Später in der Grundschule ist das kein so großes Problem mehr. Und es gibt kostenlose Erstleserschriften im Netz. Also ist Comic Sans eine schlechte Empfehlung.

    • Offizieller Beitrag

    Keine Sorge, ich habe schon verstanden, dass es um Erstklässler geht.


    Zum I und L: wenn ich mir Comic Sans MS ansehe, sehe ich keine Ähnlichkeit zwischen dem großen I und dem kleinen l. Der Unterschied ist sogar wesentlich deutlicher (wenn auch ungewohnter) als wenn am kleinen l nur der Bogen dran ist.


    Es mag nicht das Nonplus-Ultra sein, aber nach meiner Erfahrung (die halt natürlich nur meine Erfahrung ist) kommen die Kinder lesend sehr gut mit der Schriftart klar.


    Also nicht "umso schlimmer" :)


    Kl.gr.Frosch

  • Das große I wird aber nicht mit Strichen oben und unten gelehrt. Sicher, dass du Deutsch in der 1. Klasse schonmal unterrichtet hast? *suspekt*

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von kl. gr. frosch

    "Wenn auch ungewohnter"


    Zitat von kl. gr. frosch

    kommen die Kinder lesend sehr gut mit der Schriftart klar.


    Keine Sorge, ich habe Deutsch im ersten Schuljahr schon unterrichtet. Nicht nur einmal. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mit deinen unsachlichen Angriffen in deinen Beiträgen so langsam aufhören würdest. Danke schön.
    Wir haben scheinbar unterschiedliche Erfahrungen gemacht - also sollten wir einfach beide Ansichten respektieren. Der Threadersteller fragte nach möglichen Schriften. Trotz aller Vorbehalte habe ich mit CS gute Erfahrungen gemacht. Überzeugen will und muss ich aber niemanden. Keine Sorge. ;)


    kl. gr. frosch

  • Es kommen auch Millionen mit dem Essen von McDonald's, der Bild-Zeitung oder dem Dschungel-Camp klar. So wie jeder mich verstehen tut, wenn ich alle Sätze mit tun als Hilfsverb formulieren täte. Oder jeder Engländer würde mich verstehen tun, wenn ich bei der dritten Person das s eben nicht mitnehmen täte...


    Was spricht dagegen, ein gewisses Niveau auch bei Arbeitsblättern zu halten?

  • Keine Sorge, ich habe Deutsch im ersten Schuljahr schon unterrichtet. Nicht nur einmal. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mit deinen unsachlichen Angriffen in deinen Beiträgen so langsam aufhören würdest. Danke schön.
    Wir haben scheinbar unterschiedliche Erfahrungen gemacht - also sollten wir einfach beide Ansichten respektieren.


    kl. gr. frosch

    Ich sehe das anders. Kinder lernen in der 1. Klasse die Buchstaben anhand einer bestimmten Form das große I wird in allen gängigen Lehrwerken als großer langer Strich dargestellt. Das kleine I als Strich mit kleinem Bogen. Wenn du nun Arbeitsblätter plötzlich mit anderen Buchstaben benutzt ist das eben nicht zu empfehlen und hier geht es doch wohl darum gute Empfehlungen weiterzugeben. Manche Kinder verwirrt das sogar sehr.


    Manche Kinder können auch Times New Roman und sogar meine Handschrift lesen, dennoch empfehle ich es nicht weiter.

  • Ich unterrichte zwar nicht in der Grundschule, sehe aber bei dem großen I einen eindeutigen Unterschied zum kleinen l.
    Wenn der kleine grüne Frosch mit seinen ersten Klassen gute Erfahrungen mit der Schriftart gesammelt hat, dann soll er sie bei seinen Kids weiter verwenden und seine Meinung hier äußern dürfen. Es sind seine Erfahrungen, die nicht unbedingt dem MainStream entsprechen müssen. So what? Was der TE daraus macht, bleibt ihm überlassen.
    Manche meiner Kollegen gestalten ihre Arbeitsblätter auch aufwendig, ich lege eher Wert auf den Inhalt. Ich rede meinen Kollegen aber nicht rein wie sie ihre Arbeitsblätter zu gestalten haben, ebenso wenig würde ich mir verbitten, wenn man mir vorschreiben würde: Du musst die und die Schriftart wählen und die Arbeitsblätter personalisieren. Ähnlich sieht es bei anderen did. Entscheidungen an. ICH habe mir darüber Gedanken gemacht und finde es gut. Genauso hat sich der kleine grüne Frosch oder andere User hier über die in ihren Augen richtige Schriftart gemacht. Den kleinen grünen Frosch nun so anzugehen ist nicht gerade nett. Wir verlangen von den Kids gegenseitigen Respekt und gestehen ihnen eine gewisse Indiviudalität zu. So sollten wir uns hier auch verhalten. Wenn der kleine grüne Frosch mit seiner Methode schlechte Erfahrungen gesammelt hätte, hätte er es sicherlich schon wieder geändert.


    (By the way: In der SI benutzt man in der Physik für das Formelzeichen Rho in der Druckschrift einen griechischen Buchstaben, der so ähnlich aussieht wie das deutsche kleine p. An der Tafel nutze ich aber ein "Schreibschriftrho", das man so besser von deutschen kleinen p unterscheiden kann. (Wurde uns im Seminar sogar so empfohlen. Man erklärt es den SuS und gut is ...)

  • ICH habe mir darüber Gedanken gemacht und finde es gut.

    Und dann ist es egal, ob es richtig oder falsch ist?


    Ja, man kann sagen, dass Comic Sans für bestimmte Anwendungen falsch ist. Ebenso wie Broadway, Copperplate oder Lucida Calligraphy.

  • Ich habe lange Jahre die Schriftart Comic sans für Erstklässler verwendet. Es ist niemand erblindet, sonst wie erschrocken oder hat einen Knacks fürs Leben bekommen. Den Kindern kann man doch kurz erklären, welcher Buchstabe es ist, wenn sie Probleme haben. Überhaupt, man kann doch den Kindern das zutrauen. Draußen im Leben ist auch nicht alles in Grundschrift abgedruckt und sie können es hoffentlich lesen.


    In einem anderen Forum habe ich von der Grundschrift gelesen, die aber z.B. beim i unten einen Schnörkel zu viel macht und es gibt auch Gruschudruck basic. So ganz wie das was wir lernen, ist es auch nicht.


    Gerade frage ich mich sowieso, ob das alles Sinn macht. Ich habe zur Zeit eine 1. Klasse und mühevoll lernt man erst alle Druckschriftbuchstaben und aktuell kämpfen wir mit der Schreibschrift. :ohh:
    Mir würde eine Schrift reichen. Ich habe zuerst Schreibschrift gelernt beim Lesen und Schreiben, die Druckschrift nur zum Lesen...


    Mich nervt auch der ganze Streit um die Leselernmethoden. Mein Eindruck ist der, dass die Kinder sich schwerer tun als früher, egal welche Methode man verwendet.

  • Und dann ist es egal, ob es richtig oder falsch ist?
    Ja, man kann sagen, dass Comic Sans für bestimmte Anwendungen falsch ist. Ebenso wie Broadway, Copperplate oder Lucida Calligraphy.


    Das kann man so pauschal nicht sagen, sondern beruht auf der Gesamtsituation (wie gut können die Kids mit solchen Veränderungen umgehen? Welche Kinder hat man vor sich? Wie führt man die andere Schriftart angemessen ein? Wie erklärt man den Kids es? Sind die eigenen Arbeitsblätter immer in der gleichen Schriftart? ...) Solange derjenige, der diese für die Kids zunächst ungewohnte Schriftart einführt, sich Gedanken dazu gemacht hat (und ich gehe davon aus, dass der kleine grüne Frosch das nicht aus irgendeiner Laune heraus gemacht hat) und er damit gute Erfahrungen gemacht hat, kann es für seine Gesamtsituation angemessen sein. Schlecht wäre es hingegen, wenn man bei jedem Arbeitsblatt eine andere Schriftart nutzt. Das verwirrt die Kids, keine Frage. So aber können sich die Kids an die ARbeitsblätter und an die Schriftart vom Frosch gewöhnen (Wiedererkennungswert). Ein anderer Kollege kommt in einer vergleichbaren Situation ggf. zu einem anderen Ergebnis.
    In den Erslingsleswerken werden auch unterschiedliche Schreibschriften bzw. Schriftarten genutzt ...

  • Grundschrift ist nun aber wieder was anderes als eine (Erstleser-)Druckschrift.


    Und auch ich sehe einen Unterschied zwischen dem Comic Sans großem I und kleinem L. Es ging darum, dass sie sich von den gelernten Buchstaben (die dann ja meist auch im Klassenraum hängen und auf der Anlauttabelle/kreis etc) zu finden sind, unterscheiden.


    Muss nicht sein. Wie gesagt, kann man schnell downloaden und fertig.


  • Manche Kinder können auch Times New Roman und sogar meine Handschrift lesen, dennoch empfehle ich es nicht weiter. Von einer Grundschullehrerin erwarte ich da ehrlich gesagt, fundiertere Antworten.

    Heißt das, du schreibst nie an die Tafel? Ich finde es wichtig, auch andere Schriften lesen zu können. Comic sans ist doch nicht falsch, nur ein paar Kleinigkeiten sind anders, aber doch erkennbar.


    Der Frosch ist übrigens ein Mann.

  • Natürlich, aber in Druckschrift am Anfang. Mit der Zeit wird es dann immer weniger wichtig, aber gerade in der 1. Klasse ist es eben doch wichtig. Manche Kinder, die Leistungsstarken, können aber auch mein Geschmiere auf Zetteln erkennen.


    Du schreibst es wird immer schwieriger für die Kinder. Das beobachte ich auch (aber auch in Mathe). Ich glaube, dass die Wahrnehmungsprobleme immer mehr werden. Ich bin da betroffene Mutter und gerade für solche Kinder wäre es mind. im ersten halben Jahr sehr wichtig nicht ständig die Symbole der Buchstaben zu verändern. Und ein I (wie eine römische Eins) ist für Leseanfänger was ganz anderes als ein I als Strich.


    In Hamburg ist die verpflichtende Schreibschrift abgeschafft. Wir lernen gleich die Grundschrift. Ich finde das sehr gut.

  • Viele Kinder schreiben sehr schön in Schreibschrift. Der Aufwand ist riesig. Erst alle Bewegungsabläufe in Druckschrift und jetzt in Schreibschrift. Ich weiß schon, wem ich nach den Ferien die Schreibschrift "erlasse" weil er es überhaupt nicht hinbekommt.


    Durch den ganzen Streit über Lesen durch Schreiben habe ich die Kinder fast nichts mehr mit Tabelle schreiben lassen. Und das rächt sich auch. Alles hat gute und schlechte Seiten. Die Mischung macht`s, aber es ist sehr viel in Klasse 1 umzusetzen. Klar hat man 2 Jahre Zeit, wenn man dann aber den Bildungsplan von Klasse 2 sieht....hat man sie eben doch nicht (anderes Thema jetzt, ich weiß).


    Unser Lehrerhandbuch hat so viele zusätzliche differenzierte Materialien, dass ich kaum selbst etwas erstelle.


    Ich habe ein ganzes Regal mit Büchern für Erstleser angeschafft und habe gar nicht die Schrift vorher kontrolliert. :rotwerd: Es hat auch niemand sich über Buchstaben gewundert, sie haben tapfer gelesen (vllt. haben auch manche so getan als ob).

  • Das große I wird aber nicht mit Strichen oben und unten gelehrt. Sicher, dass du Deutsch in der 1. Klasse schonmal unterrichtet hast? *suspekt*

    In Hamburg vielleicht, die Capitalis monumentalis (die eine Majuskel-Druckschrift ist), hat die "Striche oben und unten"...und ist sicher älter und besser lesbar als zum Beispiel die völlig verwirrte Hamburger Grundschrift... :P

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • In Hamburg vielleicht, die Capitalis monumentalis (die eine Majuskel-Druckschrift ist), hat die "Striche oben und unten"...und ist sicher älter und besser lesbar als zum Beispiel die völlig verwirrte Hamburger Grundschrift... :P

    Deine Capitalis monumentalis findest du sicher in keinem Lehrbuch der 1. Klasse und darüber wird hier gerade geredet.

  • Viele Kinder schreiben sehr schön in Schreibschrift. Der Aufwand ist riesig. Erst alle Bewegungsabläufe in Druckschrift und jetzt in Schreibschrift. Ich weiß schon, wem ich nach den Ferien die Schreibschrift "erlasse" weil er es überhaupt nicht hinbekommt.


    Durch den ganzen Streit über Lesen durch Schreiben habe ich die Kinder fast nichts mehr mit Tabelle schreiben lassen. Und das rächt sich auch. Alles hat gute und schlechte Seiten. Die Mischung macht`s, aber es ist sehr viel in Klasse 1 umzusetzen. Klar hat man 2 Jahre Zeit, wenn man dann aber den Bildungsplan von Klasse 2 sieht....hat man sie eben doch nicht (anderes Thema jetzt, ich weiß).


    Ich habe ein ganzes Regal mit Büchern für Erstleser angeschafft und habe gar nicht die Schrift vorher kontrolliert. :rotwerd: Es hat auch niemand sich über Buchstaben gewundert, sie haben tapfer gelesen (vllt. haben auch manche so getan als ob).

    Erstens sind richtige Erstlesebücher meist mit dem l mit Bogen ausgestattet und zweitens ist das was ganz Anderes, als ein vom Lehrer vorbereitetes AB. Tut ja nun nicht weh in Word die richtige Druckschrift auszuwählen.


    Unsere Grundschriftkinder, die gerade entlassen wurden, haben übrigens auch fast alle eine sehr schöne Handschrift entwickelt. Meine Tochter wurde das Lernen der Schreibschrift wegen einer Behinderung erlassen. Ihre Lehrer jetzt in der 6. Klasse loben ihre Schrift als am besten lesbare. Sie druckt, verbindet aber auch einige. Von ihren Freunden schreiben einige die Schulausgangsschrift. Ich kann das nicht lesen.

  • Ich hab jetzt zwar von 1. Klasse keine Ahnung, aber weil ich bei uns für Schulbücher und Archiv zuständig bin und unsere Schule "etwas" älter ist, kann ich durchaus alte Abiturklausuren mit heutigen Vergleichen...and girl, were you wrong...ich finde heute in einem Satz Klausuren vielleicht zwei oder drei bei denen ich denke "Echt eine schöne Handschrift"...bei älteren Klausuren sind es bis auf wenige Ausnahmen alle...was ist deiner Meinung denn der Grund dafür?

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

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