Länderaustauschverfahren NRW MV

  • Hallo, liebe Kollegen,


    hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem Länderaustauschverfahren von NRW aus?


    Zu den Basics: Ich möchte von NRW nach MV wechseln. Der Schulleiter muss "nein" ankreuzen, weil meine Schule unterbesetzt ist. Düsseldorf wird auch "nein" ankreuzen, weil NRW unterbesetzt ist. Ich hab auch keinen Ehemann oder Kinder in MV.


    1. Habe ich trotzdem eine Chance? (Komme mir ein bisschen wie eine Gefangene vor.)


    2. Wann kommen die Zu- oder Absagen nach einem Antrag für eine Versetzung zum Februar in etwa an?


    Ich danke Euch im Voraus für Eure Hilfe!

  • Hmmm...
    ich schreib das jetzt mal ohne jedwedes Gewehr oder sonstig gefährlichen Kram, weil ich persönlich an meiner Schule sehr zufrieden bin und garantiert nicht aus NRW weg will (und schon gar nicht in den Osten), aber...


    - deine Analyse zu den beiden Neins klingt plausibel, von daher ist die Chance natürlich eher marginal. Von daher bräuchtest du schon einen besseren "Grund":
    - du hast da weder Mann noch Kinder - aber vllt andere (am besten dringend hilfs-/pflegebedürftige) Familie? Das wäre ggf ein Grund (ganz nebenbei, was willste denn sonst grad in McPomm? An die Ostsee?)
    - vielleicht findest du einen "Tauschpartner" - ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der umgekehrte Weg (Also von McPomm nach NRW) gesuchter wäre als deiner, sofern deine derzeitige Schule nicht allzu unattraktiv ist. Wenn da beide wollen, kann sowas klappen.
    - was auch helfen könnte, wäre eine Schule in McPomm, die dich gerne haben möchte, und dir eine besser besoldete Stelle in Aussicht stellt. Denn gegen dieses Argument hilft nur, deine Bezüge zu erhöhen, und das will idR aus dem Stegreif keine Schule.


    Vielleicht ist das auch grober Unfug - wie gesagt, ich habe mir diese Frage noch nie selbst gestellt, aber ich lese hier viel und höre manches von Kollegen... dazu jetzt noch ein wenig Jonesy-Querdenkerei, und da hast du dein Ergebnis.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Nein, habe keine pflegebedürftige Familie da - da wäre ich dann schon drauf gekommen, dass als Grund anzugeben.


    Sorry, aber Du scheinst von MV echt wenig Ahnung zu haben, wenn Du Dir keinen Grund vorstellen kannst, da hin zu gehen. Solche Kommentare wie "Was willst Du denn da?" und die anderen Ost-Anfeindungen sind wenig hilfreich.

  • Ich war durchaus schon mal in McPomm... schöne Landschaft, schöne Ostsee, aber mir persönlich viel zu viel "Leere". Wenns dir gefällt, viel Erfolg. Das habe ich nicht als Anfeindung gemeint, ich würde da nur definitiv nicht leben wollen (btw, in Bayern genausowenig ;) ).

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
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  • den Weg hätte ich auch als letzte Lösung vorgeschlagen. Hätte ich damals gemacht, wenn mein Ländertausch nicht geklappt hätte. Hatte den Antrag auf Entbeamtung schon formuliert. Aber meine Schulleitung war nett und hat mir die Freigabe erteilt.
    Ich hätte aber mit Physik und Chemie auch schnell wieder eine Stelle bekommen. Also nur riskieren, wenn du sicher bist, in MV auch unterzukommen.

  • Eine Kollegin istvgerade von NRW nach MV ländergetauscht worden. Sie hat dem SL erklärt, warum ihr das wichtig ist, er hat sie freigegeben. Was soll der auch mit 'ner Kollegin, die nicht da sein möchte, wo sie ist?


    Mehr weiß ich nicht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Der Schulleiter muss "nein" ankreuzen, weil meine Schule unterbesetzt ist. Düsseldorf wird auch "nein" ankreuzen, weil NRW unterbesetzt ist.

    Wenn du die Freigabe durch die übergeordnete Behörde, die sich dabei durchaus auch am Urteil des Schulleiters orientiert, nicht bekommst ("nein ankreuzen"), dann wird dein Versetzungsantrag gar nicht weiter bearbeitet. Das heißt, du hast erstmal keine Chance, dass hier noch etwas passiert.
    Was kannst du tun?

    • Du könntest dich an Lehrerrat UND v.a. Personalrat wenden und um Unterstützung bitten. Was der ausrichten kann, steht in den Sternen, aber es ist immer sinnvoll, wenn die Personalvertretung solche Anträge begleitet.
    • Falls du Kontakte zum Zielbundesland hast (aufnehmende Schule; Dezernat), kann es helfen, wenn hier auf dem kurzen Dienstweg Gespräche zwischen den Dezernenten laufen. Da kann hintenrum schon mal was bewegt werden, aber das ist natürlich nicht offiziell und auch keine Garantie.
    • Das mit der Beförderungsstelle habe ich auch schon oft gehört, nicht zuletzt hier im Forum: Wenn du im anderen Bundesland eine höher gruppierte Stelle bekommst, müssen sie dich gehen lassen. Dazu kenne ich aber keine Rechtsgrundlage. Falls jemand hier etwas weiß, wäre ich dankbar für einen Verweis.
    • Generell: Führe Gespräche und bleibe mit allen relevanten Stellen im Kontakt: Schulleitungen hier und dort, Dezernenten hier und dort, Personalvertretungen auf allen betroffenen Ebenen hier und dort etc. Je mehr man deinen Namen kennt, desto weniger bist du einfach eine Personalnummer. Manche munkeln, dass man so lange nerven muss, dass sie einen alleine deshalb schon versetzen, um endlich ihre Ruhe zu haben.
    • Beantrage auch eine Freigabeerklärung direkt - nicht über das planstellenneutrale Länderaustauschverfahren. Vielleicht hast du auf diesem Weg mehr Glück und kannst dich dann direkt bewerben. Der Antrag ist form- und fristlos und schadet deshalb jedenfalls nicht.
    • Erkundige dich beim Personalrat, ob es in NRW Vorgaben gibt, dass nach dem xten Antrag eine Freigabeerklärung erteilt werden MUSS.
    • Das mit dem Tauschpartner ist meiner Meinung nach Mythos, der sich beständig hält. Je mehr ich mit dem System "Schule" und dem ÖD zu tun habe, desto mehr bezweifle ich, dass die Sacharbeiter überhaupt wüssten, wie sie mit so viel Eigeninitiative umgehen sollen.

    Es ist unheimlich viel Arbeit und sehr nervenaufreibend. Aber es kann funktionieren, auch ohne Familie etc. Aber man muss dranbleiben, im Heimatbundesland und im Zielbundesland. Wenn man nur brav den Antrag ausfüllt und drauf wartet, dass die "powers that be" das schon alles machen, wird das nichts.
    Viel Erfolg!

  • Eine Kollegin istvgerade von NRW nach MV ländergetauscht worden. Sie hat dem SL erklärt, warum ihr das wichtig ist, er hat sie freigegeben. Was soll der auch mit 'ner Kollegin, die nicht da sein möchte, wo sie ist?


    Mehr weiß ich nicht.

    Meinen Chef interessiert es herzlich wenig, wo ich sein möchte. Er möchte, dass der Unterricht an unserer Schule abgedeckt ist, was ich auch verstehe. Er kann seiner Bezirksregierung nicht signalisieren "Macht nix, wenn wir noch einen weniger haben."
    Aber ich freu mich, dass es bei Deiner Kollegin geklappt hat.

  • ...dann ist die Beförderung wohl die beste Chance, wenns nicht ewig dauern soll.
    Finde eine Schule, die dich will, in McPomm, und bring die dazu, eine (vermutlich A14) Stelle auf dich zugeschnitten zu schaffen, und bewerbe dich dann schulscharf auf die.


    Viel Erfolg!

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Wenn du die Freigabe durch die übergeordnete Behörde, die sich dabei durchaus auch am Urteil des Schulleiters orientiert, nicht bekommst ("nein ankreuzen"), dann wird dein Versetzungsantrag gar nicht weiter bearbeitet. Das heißt, du hast erstmal keine Chance, dass hier noch etwas passiert.Was kannst du tun?

    • Du könntest dich an Lehrerrat UND v.a. Personalrat wenden und um Unterstützung bitten. Was der ausrichten kann, steht in den Sternen, aber es ist immer sinnvoll, wenn die Personalvertretung solche Anträge begleitet.
    • Falls du Kontakte zum Zielbundesland hast (aufnehmende Schule; Dezernat), kann es helfen, wenn hier auf dem kurzen Dienstweg Gespräche zwischen den Dezernenten laufen. Da kann hintenrum schon mal was bewegt werden, aber das ist natürlich nicht offiziell und auch keine Garantie.
    • Das mit der Beförderungsstelle habe ich auch schon oft gehört, nicht zuletzt hier im Forum: Wenn du im anderen Bundesland eine höher gruppierte Stelle bekommst, müssen sie dich gehen lassen. Dazu kenne ich aber keine Rechtsgrundlage. Falls jemand hier etwas weiß, wäre ich dankbar für einen Verweis.
    • Generell: Führe Gespräche und bleibe mit allen relevanten Stellen im Kontakt: Schulleitungen hier und dort, Dezernenten hier und dort, Personalvertretungen auf allen betroffenen Ebenen hier und dort etc. Je mehr man deinen Namen kennt, desto weniger bist du einfach eine Personalnummer. Manche munkeln, dass man so lange nerven muss, dass sie einen alleine deshalb schon versetzen, um endlich ihre Ruhe zu haben.
    • Beantrage auch eine Freigabeerklärung direkt - nicht über das planstellenneutrale Länderaustauschverfahren. Vielleicht hast du auf diesem Weg mehr Glück und kannst dich dann direkt bewerben. Der Antrag ist form- und fristlos und schadet deshalb jedenfalls nicht.
    • Erkundige dich beim Personalrat, ob es in NRW Vorgaben gibt, dass nach dem xten Antrag eine Freigabeerklärung erteilt werden MUSS.
    • Das mit dem Tauschpartner ist meiner Meinung nach Mythos, der sich beständig hält. Je mehr ich mit dem System "Schule" und dem ÖD zu tun habe, desto mehr bezweifle ich, dass die Sacharbeiter überhaupt wüssten, wie sie mit so viel Eigeninitiative umgehen sollen.

    Es ist unheimlich viel Arbeit und sehr nervenaufreibend. Aber es kann funktionieren, auch ohne Familie etc. Aber man muss dranbleiben, im Heimatbundesland und im Zielbundesland. Wenn man nur brav den Antrag ausfüllt und drauf wartet, dass die "powers that be" das schon alles machen, wird das nichts.
    Viel Erfolg!

    Danke @WillG !
    - Personalrat hab ich versucht: Er sagt, ohne Familienzusammenführung keine Chance und kein MUSS für Freigaben irgendwann.
    - Ich habe leider keine Kontakte zum Zielbundesland, erst Recht nicht zu Dezernenten. Dass sich mein Dezernent bemüht, mich anderswo unterzubringen, bezweifle ich angesichts des Lehrermangels in NRW stark.
    - Freigabeerklärung auf dem direkten Weg hab ich auch beantragt - geht aber auch über den Schulleiter und die Bezirksregierung, die immer beide 'nein' ankreuzen. Dann ist schon wieder Ende.
    - Das mit der Beförderungsstelle werde ich versuchen. Scheint mir langsam meine einzige Chance.


    Ich finde es echt unglaublich, dass man als Beamter so gefangengehalten werden kann. Dass es nicht von heute auf morgen geht und am Zielort auch etwas frei sein muss, ist klar, aber dass man ernsthaft vor die "Wahl" gestellt wird, sein Leben lang an einem Ort bleiben zu müssen oder man muss halt alles hinschmeißen, wofür man sein Leben lang gearbeitet hat, indem man seine Verbeamtung aufgibt und somit auf den Teil seines Gehaltes verzichten muss, der einem ein Leben mit Urlaub und Haus ermöglichen würde ... ist m. E. menschenverachtend. Und dann wundern, wenn die Kollegen reihenweise psychisch erkranken ...

  • ...dann ist die Beförderung wohl die beste Chance, wenns nicht ewig dauern soll.
    Finde eine Schule, die dich will, in McPomm, und bring die dazu, eine (vermutlich A14) Stelle auf dich zugeschnitten zu schaffen, und bewerbe dich dann schulscharf auf die.


    Viel Erfolg!

    Ja, das wird wohl mein nächstes Projekt. Danke für die Anteilnahme und die Hilfeversuche, Miss Jones.

  • ...Papier ist geduldig.
    Versuchs trotzdem.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Projekt beendet: Auch auf Beförderungsstellen kann man sich nur mit Freigabe bewerben

    ... sagt MV. Das sagt nichts darüber aus, unter welchen Bedingung NRW dich freigeben muss. Personalrat und Gewerkschaft fragen!

  • Und dann wundern, wenn die Kollegen reihenweise psychisch erkranken ...

    Ich fürchte, da wundert sich inzwischen überhaupt niemand mehr.


    Wenngleich bei mir die Situation grundsätzlich anders ist als bei dir, bin ich aber doch genau den von dir beschriebenen Weg gegangen: Kündigung, A13z futsch.
    Anders wäre ich von meinem kommunalen Dienstherrn nicht weggekommen, no chance.
    Aber es ging eben einfach nicht mehr, diese Schule (RS) hat mich buchstäblich krank gemacht.


    Momentan stehe ich in Verhandlungen über eine befristete Stelle an einer staatlichen Mittelschule, die Entscheidung fällt kommende Woche.
    Ich möchte gerne weiter als Lehrer arbeiten, denn ich liebe meinen Beruf - aber nicht um jeden Preis.


    Hinzu kommt, dass ich einige Dinge hatte, die meine Kollegen nicht hatten:
    - LStKl 5
    - TZ
    - keine Kinder auf der Steuerkarte
    - keinen Ortszuschlag
    - statt dessen Spritkosten (täglich 45km einfach)
    - teure PKV


    Mein Gehalt war also ohnehin ein Witz, und die zu erwartende Pension wäre ebenso lächerlich.
    Da kommt man dann schon ins Grübeln, ob es das wert ist.


    Ich verstehe deine Wut/ deinen Frust.
    Aber überlege dir, was deine aktuelle Situation noch mit Leben, Lebensfreude und Lebensqualität zu tun hat.


    Alles Gute dir!
    LG
    Grünfink

  • Ihr redet immer alle von der Gewerksschaft, dem Personalrat und dem Lehrerrat, aber diese Stellen hab ich alle kontaktiert. Keiner von denen hat (nach eigener Aussage) Ahnung. Alle geben immer nur weiter, was sie vom Höhrensagen kennen und niemand kann helfen. Daher suche ich echte Erfahrungsberichte von Leuten, die das selbst schonmal durch haben.

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