Förderbedarf in Deutsch Klasse 1

  • Hallo liebes Forum,
    zur Zeit habe ich ein Kind im 1. Schuljahr, dass sich im Deutschunterricht sehr schwer tut. Es kann Laute kaum heraushören, findet Reime nur mit Hilfe, arbeitet seit Wochen am 3. Buchstaben, den es trotzdem nicht behält und nicht - auch nicht mit Unterstützung - mit den beiden anderen Lauten zusammenschleifen kann.
    Das Kind wirkt in diesem Bereich sehr desinteressiert (generell kein Interesse an Lesen und Schreiben oder Überforderung???) . Wie auch immer: Ich bin am Ende meines Lateins und suche sonderpädagogische Unterstützung.
    Die Sonderpädagogin unserer Schule empfahl „zurück gehen“ - wohin??? und Schwungübungen - aber schreiben tut das Kind ganz gut.
    Ich möchte das Kind ja nicht nur beschäftigen, sondern auch weiterbringen.
    Es handelt sich übrigens um ein Kind mit Migrationshintergrund und wenig häuslicher Unterstützung.
    Meine Klasse ist mit 23 Kindern nicht so groß, aber 5 SuS brauchen tatsächlich eine intensive persönliche Unterstützung oder fordern sie - trotz eigener Fähigkeiten- lautstark ein. So bin ich zur Zeit sehr gefordert und brauche sinnvolles Material, mit dem das Kind auch alleine selbstständig arbeiten kann.
    Jetzt hoffe ich, dass ich verständlich geschrieben habe und bin gespannt auf eure Antworten.
    LG Holly

  • Hallo Holly


    du schreibst, das Kind hat Migrationshintergrund. Wie gut spricht es denn deutsch? Vielleicht hilft viel Wortschatzarbeit ja weiter. Ich hab bei meiner Arbeit gemerkt, dass es oft an Wortschatz fehlt teilweise auch in der Muttersprache. Das nur so meine 1. Gedanken dazu.


    liebe Grüsse

  • Wäre auch meine erste Frage:


    Wie ist der sprachliche Entwicklungsstand in Erst- und Zweitsprache? Wortschatz? Lautbildung? Noch phonologische Prozesse vorhanden? Benennungsgeschwindigkeit? Auditiver Kurzzeitspeicher? Lautdiskriminierung?


    Kann das Kind Wörter in Silben segmentieren? In Silben und in Onset und Rime segmentierte Wörter erkennen (Fremdhören)?


    Sind Hören und Hörverarbeitung fachärztlich überprüft?


    Welche Rolle spielt Schrift im Alltag? Ist generell Interesse an Büchern und Geschichten da?


    Zeigen sich die Schwierigkeiten nur in Deutsch oder ist es in Mathe ähnlich?


    Welche Hilfestellungen gibt es im Unterricht zum Erwerb der Buchstaben? Anlauttabelle (welche?)? Lautgebärden/Manualsystem (welches?)? Visualisierungen? An welchen drei Buchstaben arbeitet das Kind?

  • Die Fragen von @Plattenspieler sind wirklich gut, die muss ich ja nicht wiederholen (Hörvermögen einschließlich Wahrnehmung und Verarbeitung testen lassen!).


    Wenn ihr mit Anlauten/ Anlauttabelle arbeitet, könnte man ggf. eine zweisprachige wählen. Darin sind Bilder enthalten, die in beiden Sprachen den gleichen Anlaut haben.


    Zur konkreten Arbeit würde ich bei diesem Kind auf die Wahrnehmung von Silben zurückggehen und schauen, ob diese möglich ist (Silbenbögen unter Bilder schreiben). Dazu gibt es auch fertige Materialien, häufig in Handbüchern, ein bisschen bei 4teachers, mir gefallen auch die Materialien von Katrin Wemmer). Allerdings muss man dabei überprüfen, ob das Kind die Bedeutung der Abbildungen kennt und gleich benennt: "Christbaum" oder "Weihnachtsbaum" führt hier zu verschiedenen Ergebnissen.


    Mir ist wichtig, dass die weiteren Buchstaben so weit es möglich ist, auch geübt werden, danach Silben, dann Wörter. Hierzu nutze ich Lese-Übungsmaterial, bei dem oben immer zuerst die bisherigen und ein neuer Buchstabe einzeln stehen, die man dann von vorne nach hinten und oben nach unten lesen lässt, danach Silben, dann erst Wörter. Materialien.
    Ein anderes Konzept verfolgt der Lehrgang IntraAct, hier werden Silben als Bild erlernt und eingeschliffen.
    Aber 3 Buchstaben sind schon sehr wenig!
    Für eine Schülerin mit ähnlichen Fähigkeiten hatte ich Buchstaben (große Druckbuchstaben) und Bildmaterial, die dann zugeordnet werden mussten. Es gibt bei 4teachers dazu 2 Möglichkeiten:
    a) fertige Datei mit Anlautbildern von maria77, zu finden mit dem Suchwort Buchstabenbilder
    b) selbst Bilder zusammenstellen, indem man nach Anlauten sucht, zu finden mit dem Suchbegriff in Anführungszeichen "Anlaut A" und der Auswahl, nach Bildern zu Suchen


    Wenn es um Anlaute geht, kann man auch Bilder anbieten und dazu nur die Silbenbögen oder nur die Anlaute notieren lassen. Später kann man dann die Anlaute jeder Silbe eintragen lassen, dazu die Vokale... Auch darüber lässt es sich aufbauen.


    Dass das Kind ggf. die 1. Klasse wiederholt, ist - je nach Bundesland - möglich. Dann muss man das mit den Eltern besprechen, deutlich festhalten und das anstehende Halbjahr nutzen, um Vorläuferfähigkeiten (Reime, Silben, Folgen, Motorik, Zählen uvm.) zu festigen.
    Andernfalls wird man im einen Elterngespräch erörtern, wo die Probleme liegen, welche außerschulischen Möglichkeiten bestehen und wie man im Folgenden mit dem Kind arbeiten möchte (raus aus dem Lehrgang, Förderung über gesondertes Material).

  • Die Fragen von @Plattenspieler sind wirklich gut

    Danke. :_o_)

    Darin sind Bilder enthalten, die in beiden Sprachen den gleichen Anlaut haben.

    Bilder haben keine Anlaute. Wörter haben Anlaute (so der Grundschulterminus).

    Wenn ihr mit Anlauten/ Anlauttabelle arbeitet, könnte man ggf. eine zweisprachige wählen. Darin sind Bilder enthalten, die in beiden Sprachen den gleichen Anlaut haben.

    Was ich wichtiger finde: Man sollte auf jeden Fall eine reduzierte Tabelle nehmen. Die 'Basisgrapheme', die für lautgetreues Schreiben erforderlich sind, sind für Schüler mit Schwierigkeiten für den Anfang genug.
    Außerdem bitte auf die Bilder achten: klare Erkennbarkeit, häufige Wörter mit schneller Abrufbarkeit, keine Wörter mit Konsonantenclustern oder koartikulatorischen Besonderheiten. Auf mögliche Assimilationsprozesse achten. Anordnung der Bilder und Buchstaben auf der Tabelle etc.
    Und natürlich: regelmäßig Üben (auch spielerisch), bis die Graphem-Phonem-Korrespondenzen automatisiert sind.


    Und: ganz regelmäßig die Lautgebärden (die immer die Artikulation wiedergeben sollten!) dazu verwenden.

    Zur konkreten Arbeit würde ich bei diesem Kind auf die Wahrnehmung von Silben zurückggehen und schauen, ob diese möglich ist (Silbenbögen unter Bilder schreiben).

    Bei Kindern mit großen Schwierigkeiten würde ich zunächst rein auf die mündliche Ebene zurück. Die Silbenbögen zu malen ist schon wieder ein weiterer Schritt, der schwierig sein könnte.


    Bei den eingeführten Buchstaben finde ich es auch wichtig, dass die ihnen entsprechenden Phoneme sich in möglichst vielen distinktiven Merkmalen unterscheiden sollten (Ähnlichkeitshemmung) und dass es 'Dauerlaute' (also keine Plosive) sind. Wenn bei einem Kind noch phonologische oder artikulatorische Prozesse auftreten, dann natürlich am Anfang auch auf die entsprechenden Laute oder Lautgruppen soweit möglich verzichten.

  • Wie sind denn die Leistungen im Fach Mathematik? Vlt. käme ja ein Förderschwerpunkt Lernen infrage. Wäre zwar bereits in der 1. Klasse sehr extrem, aber vlt. könnte man bei frühzeitiger Förderung verhindern, dass das Kind zu schnell den Anschluss zu den Mitschülern verliert.

  • Bilder haben keine Anlaute. Wörter haben Anlaute (so der Grundschulterminus).

    Ja, das war nicht sauber formuliert. Zum Ausdruck kommen sollte, dass auf den mehrsprachigen Anlauttabellen ein Bild gezeigt wird, dessen Bezeichnung in den beiden Sprachen unterschiedlich sein kann, jedoch den selben Anlaut hat.


    Bei Kindern mit großen Schwierigkeiten würde ich zunächst rein auf die mündliche Ebene zurück. Die Silbenbögen zu malen ist schon wieder ein weiterer Schritt, der schwierig sein könnte.

    Zum einen war genannt worden, dass das Kind beim Schreiben (also der Motorik) offenbar wenig Probleme hat, zum anderen wurde nach Möglichkeiten im aufgezeigten Klassenverband gefragt.
    Bei 23 Kindern, die durchgängig von genau einer Lehrkraft beschult werden, ist man auf der Suche nach schriftlichen Aufgaben, die das Kind selbstständig bewältigen kann, oder nach Materialien, die es nutzen könnte.


    Sinnvoller wäre etwas anderes und bei besseren Möglichkeiten könnte die Förderung ganz anders aufgestellt sein oder werden. Aber diese scheinen offenbar nicht gegeben. In meinem BL sind sie es jedenfalls nicht.


    Vlt. käme ja ein Förderschwerpunkt Lernen infrage. Wäre zwar bereits in der 1. Klasse sehr extrem, aber vlt. könnte man bei frühzeitiger Förderung verhindern, dass das Kind zu schnell den Anschluss zu den Mitschülern verliert.

    Auch hier ist es stark vom Bundesland abhängig, die Bezeichnungen, die präventive Förderung, der Zeitpunkt einer Überprüfung und die entsprechenden Konsequenzen sind überall anders.

  • Wow, vielen Dank für die vielen informativen Antworten.


    Das Kind lebt seit 4 Jahren in Deutschland und hat hier den Kindergarten besucht. Es spricht recht gut Deutsch.
    Wir arbeiten mit einer Anlauttabelle, die Bilder sind dem Kind bekannt. Auch das Zerlegen in Silben gelingt. Das Problem ist,
    - dass die Schriftzeichen nur sehr langsam erkannt und mit einem Laut verbunden werden. Bisher hatten wir A (ging ganz gut), M (dauerte lange, obwohl der Name des Kindes damit anfängt) und L (geht noch gar nicht).
    - sture Aufgaben zum Schreiben der Buchstaben und Erkennen der Buchstaben geht gut. Schwierig ist das Hören. Da kommen Antworten wie „Koffer und Löffel fangen gleich an“.


    Schematische Aufgaben in Mathe gehen gut, sobald es etwas Denken erfordert, wird es schwierig.


    Gilt auch für Sachunterricht.


    Ich suche einfach Material zum selbständigen Arbeiten. Und ich bin unsicher, ob ich mit den Buchstaben weiterarbeite, oder ob ich solange an einem Buchstaben arbeite bis er einigermaßen sitzt.


    Die Situation ist gerade recht frustrierend.


    Gute Nacht.

  • Kann das Kind denn einzelne Laute zu einem gesprochenen Wort verbinden? Du sprichst z.B. O m a und das Kind erkennt, aha, d.h. Oma. Das könnte man sonst mit Mitschüler(inne)n üben. Ein Mitsch. liest die einzelnen Buchstaben vor und hat das ganze Wort als Lösung dahinterstehen, die er aber erst vorliest, nachdem das Kind versucht hat, das Wort zu erraten. Das wäre eine kleine Leseübung für die Mitsch. und eine Übung für das Kind.


    Ich könnte mir vorstellen, dass das Kind überhaupt noch nicht wirklich erfasst, dass die Buchstaben Laute repräsentieren und dass einzelne Laute und Buchstaben zusammengesetzt gesprochene bzw. geschriebene Silben und Wörter ergeben.


    Dass das Kind Sprechsilben zerlegen kann, ist schon mal sehr gut. Aber wir haben ja keine Silbenschrift in dem Sinne, dass es ein Schriftzeichen für Silben gibt. Und wenn es diesem Kind gelingt, in Silben zu sprechen, versteht es das womöglich einfach als eine Art langsames rhythmisches Sprechen, stellt aber keinen Zusammenhang zu geschriebenen Silben/Wörtern bzw. den Buchstaben her.


    Dann erscheint ihm auch das Erlernen der einzelnen Buchstaben sinnlos...Es versteht sie evtl. nur als inhaltsleere Zeichen.


    Das a und m kann man mit Bedeutung füllen: Ah! Verstanden! Oder Ah! Hilfe! Ich bin hingefallen! Oder: Mmh, wie lecker! Bilder zu solche Situationen finden, Sprechblasen einzeichnen, in denen nur der einzelne Buchstabe geschrieben wird und vorlesen lassen. Das Kind kann auch selbst Bilder von Momenten malen, in denen man A oder M sagt.


    Danach sind Bilder hilfreich, auf denen z.B. die Ameise A sagt. Bei dem Wort Ameise kann man auch super den Anlaut abhören üben.


    Das Kind sollte erstmal verstehen, dass man mit Buchstaben etwas festhalten/verschriftlichen kann.


    Gleichzeitig viel zur visuellen Wahrnehmung anbieten: A und M einkreisen, aus Zeitungen und Prospekten ausschneiden und aufkleben lassen, auf Verpackungen das A und M finden (M und M‘s), aus Holz-, Magnetbuchstaben etc. die betreffenden Buchstaben heraussuchen lassen, Wie viel A‘s findest du im Klassenraum? Fotosafari zum Buchstaben: Wo finde ich zuhause/draußen den Buchstaben? etc.


    Erst wenn A und M sicher sitzen, würde ich zum Zusammenschleifen kommen!


    Beim Laute heraushören würde ich Bilder anbieten, unter denen gleichzeitig das Wort steht. Wenn das Hören nicht gelingt, kann man auf den Buchstaben zeigen. Erstmal solche Wortbildkarten nach Anlauten sortieren lassen. Und dann erstmal auf die eingeführten Buchstaben beschränken oder generell darauf achten, dass es sich erstmal nur um Laute handelt, die man beim Sprechen langziehen kann, K wie Koffer wäre ungünstig ;-)


    „Vorne“ als Begriff müsste übrigens auch geklärt sein...in Klasse 7 hatte ich jetzt wieder Schüler mit Förderbedarf Lernen, die sonst ganz fit sind, denen solche Ortsangaben tatsächlich nichts sagen.


    Es kann leider an vielen Stellen haken, es gilt, die richtige zu finden und loszulegen. Viel Arbeit und ohne zusätzliche Unterstützung im Unterricht für dich als Lehrerin sehr schwierig.

  • Schematische Aufgaben in Mathe gehen gut, sobald es etwas Denken erfordert, wird es schwierig.


    Gilt auch für Sachunterricht.

    Das klingt für mich sehr stark nach einem eventuellen Förderbedarf Lernen. Ich weiß nicht, in welchem Bundesland du bist und kann dir insofern keine konkreten Hinweise geben. Ich würde mich aber möglichst bald bei der Schulleitung erkundigen, wie du die Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs einleiten kannst.


    Ich suche einfach Material zum selbständigen Arbeiten. Und ich bin unsicher, ob ich mit den Buchstaben weiterarbeite, oder ob ich solange an einem Buchstaben arbeite bis er einigermaßen sitzt.

    Neue Buchstaben würde ich erst einführen, wenn die vorherigen sicher sind. Und weiterhin viele Übungen zum Hören machen (nach Überprüfung des Hörvermögens).

  • Das a und m kann man mit Bedeutung füllen: Ah! Verstanden! Oder Ah! Hilfe! Ich bin hingefallen! Oder: Mmh, wie lecker! Bilder zu solche Situationen finden, Sprechblasen einzeichnen, in denen nur der einzelne Buchstabe geschrieben wird und vorlesen lassen. Das Kind kann auch selbst Bilder von Momenten malen, in denen man A oder M sagt.

    Das halte ich eher für kontraproduktiv.

    Gleichzeitig viel zur visuellen Wahrnehmung anbieten

    Das ist ja nach den Schilderungen nicht das Problem des Kindes.

  • Plattenspieler: Sehe ich anders. Hier steht, dass das Kind abschreiben kann, d.h. aber nicht, dass es eine gute visuelle Merkfähigkeit hat. Ich könnte z.B. auch chinesische Schriftzeichen abmalen und bin dann damit beschäftigt und könnte das hinbekommen. D.h. aber noch lange nicht, dass ich sie nachher wiedererkennen könnte. Dafür müsste ich das länger üben. Ich habe schon mal Namen in arabischer Schrift abgeschrieben, davon könnte ich jetzt trotzdem keinen Namen aus dem visuellen Gedächtnis heraus mehr schreiben. Daher liegt für mich eine Baustelle auch in der visuellen Wahrnehmung.Zumindest bei einer solchen Ferndiagnose. ;-)


    Wollte eigentlich zitieren drücken und habe das falsche angeclickt...

  • Nach welcher Methode lernt ihr denn Lesen und Schreiben? Ausschließlich mit der Anlauttabelle oder machst du Buchstabeneinführungen auf analytisch-synthetische Art?


    Meiner Erfahrung nach ist die Anlauttabelle, sprich LdS, für Kinder mit Migrationshintergrund zu wenig, bzw. zu schwierig.

  • Die Anlauttabelle ist vor allem auch häufig falsch, weil sie z.B. vorgaukelt, dass der Laut [i:] zumeist mit "i" verschriftlicht wird, obwohl das Basisgraphem hier "ie" ist.

  • Mit Interesse habe ich eure Beiträge gelesen. Vielen Dank .


    Seit Dienstag arbeiten wir an einem Lapbook und - ich bin ganz begeistert - mein Sorgenkind arbeitet zum ersten Mal mit Eifer, Interesse und guter Organisation mit.


    Für das weitere Arbeiten in Deutsch plane ich:
    - die Anlauttabelle reduzieren,
    d. h. ich werde die Tabelle auseinanderschneiden. Mit Klett (oder Kleber) werden nur die Buchstaben in die Tabelle eingefügt, die das Kind kann. So hat es eine bessere Übersicht.
    - mit den erarbeiteten Buchstaben Silben bilden. Wir haben heute damit angefangen, nur Ma Ma Ma und La La La zu lesen. Klingt doof, aber das Kind hat sich bemüht, Erfolg gehabt und sich gefreut.
    - Material einen Schritt zurück
    Die vorhandenen Arbeitshefte, die mit allen Buchstaben arbeiten, sammele ich ein. Dafür habe ich 3 Hefte aus dem Vorschulbereich sowie Fördern und Inklusion bestellt. Ich hoffe, dass wir damit die Defizite aufarbeiten können, das Kind Erfolge hat und damit motiviert wird, sich auf weitere Aufgaben einzulassen.
    Wir werden sehen.


    Holly


  • Wir haben heute damit angefangen, nur Ma Ma Ma und La La La zu lesen. Klingt doof, aber das Kind hat sich bemüht, Erfolg gehabt und sich gefreut.

    Das klingt nicht doof, sondern ist wichtig für lernschwache Kinder.


    Damit kann man gut Wort-Siben-Zuordnungen machen.
    Damit übt man erste Sinnerfassung.


    buntes Bildchen+Anfangssilbe dazu:
    Ma-Mama, Marmelade, Mann
    La-Laterne, Lampe ...


    sw Bildchen am Arbeitsblatt+ 2 Silben zur Auswahl
    Sch kreuzt richtige Anfangssilbe an

  • buntes Bildchen+Anfangssilbe dazu:
    Ma-Mama, Marmelade, Mann
    La-Laterne, Lampe ...

    Das ist sicherlich eine sehr sinvolle Übung, ich würde dann allerdings darauf achten wirklich mit Anfangssilben zu arbeiten:
    also bei La: La-terne, La-ma etc, aber nicht Lam-pe


    Hilfreiches Material dazu wären Lehrwerke, die konsequent mit Silben arbeiten, z.B. "ABC der Tiere".


    Bei einem meiner Schüler, der auch im 2. Schuljahr nicht in der Lage war auch nur 2 Buchstaben zusammenzuziehen, war die Arbeit mit dem Silbenansatz tatsächlich die Lösung.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary


  • - mit den erarbeiteten Buchstaben Silben bilden. Wir haben heute damit angefangen, nur Ma Ma Ma und La La La zu lesen. Klingt doof, aber das Kind hat sich bemüht, Erfolg gehabt und sich gefreut.

    Klingt nicht doof, ist gut. Der nächste Schritt wäre dann ein (einfacher) "Silbenteppich"; damit kann man sehr effizient und zielgenau üben.

  • Es klingt nicht doof. Meinen Erstklässlern gebe ich auch immer mal wieder Silbenteppiche. Wir sagen dazu Zaubersprüche - sie lieben es.


    sa ma ti la me pu - ta pa ti ka te pu..... :D

  • ...Man sollte auf jeden Fall eine reduzierte Tabelle nehmen. Die 'Basisgrapheme', die für lautgetreues Schreiben erforderlich sind, sind für Schüler mit Schwierigkeiten für den Anfang genug.Außerdem bitte auf die Bilder achten: klare Erkennbarkeit, häufige Wörter mit schneller Abrufbarkeit, keine Wörter mit Konsonantenclustern oder koartikulatorischen Besonderheiten. Auf mögliche Assimilationsprozesse achten. Anordnung der Bilder und Buchstaben auf der Tabelle etc.
    Und natürlich: regelmäßig Üben (auch spielerisch), bis die Graphem-Phonem-Korrespondenzen automatisiert sind.


    Und: ganz regelmäßig die Lautgebärden (die immer die Artikulation wiedergeben sollten!) dazu verwenden.
    ...
    Bei den eingeführten Buchstaben finde ich es auch wichtig, dass die ihnen entsprechenden Phoneme sich in möglichst vielen distinktiven Merkmalen unterscheiden sollten (Ähnlichkeitshemmung) und dass es 'Dauerlaute' (also keine Plosive) sind. Wenn bei einem Kind noch phonologische oder artikulatorische Prozesse auftreten, dann natürlich am Anfang auch auf die entsprechenden Laute oder Lautgruppen soweit möglich verzichten.

    Vielleicht wäre es für die TE hilfreich, wenn du schreiben würdest, was du genau meinst und welches Material du empfiehlt. Welche Buchstaben zu Beginn, welche Anlauttabelle? Sie muss ja der Förderung neben dem normalen Unterricht und den anderen Förderbedarfen irgendwie im Alltag gerecht werden.


    Und Lehramtsstudent hats schon geschrieben, wenn es in Mathe ähnlich aussieht, könnt ihr das Kind für die Überprüfung des sonderpäd. Förderbedarfs anmelden, klingt schon ziemlich nach Lernbehinderung.

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