Sportunterricht Lehrer m/w

  • Na, ganz so einfach ist es dann doch nicht, @Lehramtsstudent..


    Also... natürlich gibt es auch für Sport Lehrpläne... zum Glück mittlerweile viel flexibler geworden. Das macht den Sportunterricht durchaus attraktiver, aber auch manches komplizierter.
    Da es nicht jede Schule gleich handhabt, kann ich nur von "uns" aus mal folgendes berichten:
    Wir unterrichten die Mittelstufe in Sport geschlechtergetrennt. Der Lehrplan schreibt keine Reihenfolge vor, wann welche Sportarten anstehen, von daher richtet sich das durchaus auch nach der jeweils eingesetzten Lehrkraft und auch der zur Verfügung stehenden Sportstätte (bei der Fülle an Sportarten sollte klar sein, dass nicht alle KuK alles unterrichten können/dürfen, und auch nicht jede Schule alles anbieten kann).


    In der Oberstufe werden dann u.U. auch Sportarten angeboten, die vorher, wenn überhaupt, nur als AG möglich waren. Wir unterteilen nach Individual-, Mannschafts- und Rückschlagsportarten. Und wer mit dem letzten Beriff nix anfangen kann: Diese Sportarten haben idR ein Netz und einen Ball, möglicherweise, aber nicht zwingend, einen Schläger, und werden mit unterschiedlich vielen Leuten gespielt. Dazu gehören zB Badminton, Tischtennis, Tennis, Squash, Volleyball...


    So. In der Oberstufe wird dann eine Liste herausgegeben, welche Sportarten überhaupt angeboten werden. Daraus suchen sich die SuS dann ihre "Wunschkombi" aus, und diese Stimmen werden dann gezählt. Die höchsten Ergebnisse werden zu Sportkursen (je nach Jahrgangsstärke sind das meist 4 oder 5), und sobald diese feststehen, wählen die SuS dann ihren endgültigen Kurs (wer seine Idealkombi nicht hat, sucht natürlich etwas, was möglichst nahe dran kommt).
    Seit kurzem - und um manchen extra Wahlgang zu vermeiden - markern wir die einzelnen Sportarten noch mit Indizes, damit niemand eine Kombination wählt, die gar nicht angeboten werden kann. Der Lehrername steht nicht dran, wobei es trotzdem nicht komplett anonym geht - manche Sportarten haben nur eine mögliche Lehrkraft (e.g. mich für Karate), heißt, wer eine der "exotischeren" Sportarten will, beschränkt sich dafür in den anderen Bereichen freiwillig in der Auswahl. Wo die SuS dann ihre Prioritäten setzen - ihre Wahl.
    Kommen dabei Mädchenkurse zustande? Immer. Meist zwei. Und Jungenkurse? Kann passieren, aber seltener - die anderen sind eher gemischt, wenn auch oft dann mit höherem Jungenanteil.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
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    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Zum Thema Belästigungsvorwürfe, die Reaktion unserer Schulleitung war Aussitzen. Da also meine Kollegen von oben keinerlei Unterstützung erhielten, verweigern sie sich nun.

    Boah ... das ist ja echt übel. Hab ich mir aber leider schon gedacht, sonst wäre es ja kein zweites mal passiert.



    Es gibt nunmal geschlechtstypische Unterschiede.

    Äh ... nein. Zumindest bei weitem nicht in dem Ausmass, wie leider häufig gedacht wird. Siehe hier:


    Männer und Frauen sind nicht wirklich unterschiedlich


    Im Breitensport macht es auch überhaupt keinen Sinn Frauen und Männer nach unterschiedlichen Kriterien zu bewerten, ein physischer Vorteil der Männer zeigt sich hier erst auf Leistungssportniveau.



    7 bis 10 dann geschlechtsspezifische Förderung

    Das halte ich für einen fatalen Irrglauben. Uns wurde in der Fachdidaktik auch erzählt, man müsse Mädchen in den Naturwissenschaften "geschlechtsspezifisch" fördern. Nein, muss man nicht. Ob man mit XX oder XY zur Welt kommt ist allein dem Zufall geschuldet, das ist kein herausragendes Merkmal einer Persönlichkeit, das speziell "gefördert" werden müsste. Man muss Interessen und Talente fördern, mit Geschlecht hat das genauso wenig zu tun, wie mit Nationalität.



    in dem Alter sind die Mädels froh mal in Ruhe ohne Rangelei und blöde Sprüche zu sein

    Dass überhaupt blöde Sprüche fliegen und sich die Mädchen da offenbar nicht adäquat zur Wehr setzen können, ist das eigentliche Problem und es hat nichts mit der Chromosomenverteilung sondern mit der Erziehung zu tun. Aber mir ist bewusst, dass das Problem existiert und für den Moment wahrscheinlich eine Massnahme wie geschlechtshomogener Sportunterricht in der Mittelstufe sinnvoll sein wird. Langfristig finde ich, sollten wir uns dringend von den zugrunde liegenden Stereotypen lösen.



    Dass manche Sportarten typisch weiblich oder männlich sind, ist eine völlig abritäre kulturelle Zuschreibung

    Eben. Genauso wie die Biologie der Frau eben nicht besser zum Kochen, Waschen und Putzen geeignet ist als die des Mannes. Nur in dem Bereich fällt der Blödsinn zumindest in unseren Breitengraden zunehmend häufiger auf.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Mm, also in allen Sportarten mit Wettkampf (das ist alles Breitensport, solange die erbrachten Leistungen nicht wenigstens für Medaillen im nationalen Bereich langen, so circa, im Mannschaftssport meist so bei allem unter Bundesliga, oft auch noch da, bei Randsportarten wenigstens, und das ist fast alles außer Fußball mittlerweile) sind getrennte Wertungen für Männlein und Weiblein üblich (bei gemischten Mannschaften gibt es z.B. manchmal ausgleichende Rechenoperationen, um die Ergebnisse vergleichbar zwischen Geschlechtern zu machen), und zwar deshalb, weil Frauen im Schnitt gegen Männer bei Leistungsvergleich aka Wettkampf i.a. keine faire Chance haben. Ich bin sportlich ziemlich gut für mein Alter, aber sehr viele Männer zocken mich mit weniger Trainingsaufwand easy ab. Der KFA ist einfach bei Frauen zu hoch, die Muskelmasse zu gering, ohne illegales Doping ist da nichts zu holen gegen Kerle. Im Leistungssport natürlich noch viel mehr, wobei das auch nur Breitensport mit mehr Ttainingsaufwand für genetisch bevorteiltere Individuen ist.

  • aber sehr viele Männer zocken mich mit weniger Trainingsaufwand easy ab

    Männer, die genauso gross und schwer sind wie Du? Männer SIND im statistischen Mittel nun mal grösser als Frauen. Wenn wir aber Menschen mit ähnlicher Körpergrösse vergleichen, entfällt im Breitensport tatsächlich ein geschlechtsspezifischer Unterschied. Im Kampfsport wird neben dem Geschlecht nicht umsonst auch nach Gewicht sortiert. Ich kenne ne Menge Frauen, die im Taekwondo-Breitensport Männer vergleichbarer Körpergrösse problemlos in die Matte treten.

  • Ja, natürlich. Grund: Kerl hat mehr Testo, HGH etc. zu bieten, so gut wie immer vs. eine Frau. es gibt schon gute Gründe, warum Wettkämpfe so gut wie nie die Geschlechter nicht getrennt werden. Im Gewichtheben z.B. ist ein Kerl so gut Wie immer besser als die Frau, auch ein Gewichtsklassensport. Oder in der Leichtathletik. Oder im Boxen. Männer sind halt nicht zum Kindekriegen gebastelt worden, sie haben weniger Fett am Leib, mehr Kraft, mehr Speed, und damit haste i.a. auch schon verloren. Als Frau biste gut, wenn du mit Männern mithalten kannst, als Mann biste gut, wenn du deutlich besser als die trainierten Frauen bist.



    Wäre das alles nicht so, wäre Doping mittlerweile weiter als das öde HGH- und Testo-Gemäste. Isses aber nicht. Wirkt halt zu schön.

  • In meinem Umfeld gibt es durchaus die ein oder andere Frau, die mich in diversen sportlichen Disziplinen abzieht. Und ich bin weder winzig noch ein Hänfling noch besonders unsportlich. Entscheidend ist da meiner Erfahrung nach, wie Wollsocken schon schrieb, Körpergröße und Gewicht (und Trainingsstand).


    Bei austrainierten Profisportlern sieht das natürlich anders aus. Aber die dürfte es in der Schule eher selten geben.


    Bei vielen Sportarten ergibt Geschlechtertrennug mMn gar keinen Sinn (besteht aber aus historischen und/oder Egogründen nach wie vor weiter).

  • sie haben weniger Fett am Leib

    Doch nicht im Breitensport. Ich meine wirklich nur die Leute, die dreimal die Woche einem Hobby frönen. Ich hab irgendwie das Gefühl, Du bist da in Gedanken schon deutlich drüber. Ich habe Taekwondo nie leistungssportmässig betrieben, ich war lediglich ein paar mal an irgendwelchen lokalen Turnieren sowie drei Hochschulmeisterschaften am Start. Die paar mal, die ich im Vollkontakt angetreten bin übrigens in der kleinsten Gewichtsklasse bei den Damen, die gibt es bei den Herren gar nicht ;)


    Ich denke beim Tennis zeigt sich wohl am besten, was wirklich geschlechtsspezifisch ist und vor allem, wie krass viel sportliche Leistung auch Frauen bringen können. Ist eine der wenigen Sportarten bei denen im Leistungsbereich Männer und Frauen annähernd gleiche Möglichkeiten und Unterstützung haben.

  • @Wollsocken80
    Ja. Das gilt in diversen Kampfsportarten, wo die Technik alles ist und nicht die (Muskel)masse. Und wenn du dir Muay Thai anguckst, sind da die dürrsten und sehnigsten die Könige.
    Es gibt einige Sportarten, wo das Geschlecht wirklich nichts ausmacht. Und dann wieder welche, wo es eben doch eine Rolle spielt. Ich habe mir erst gestern auf Schalke den Biathlonwettbewerb angesehen... beim Shootout hast du es wieder gesehen, da spielte das Geschlecht keine Rolle, aber beim Lauf? Da sind die paar mehr Muskeln, die längeren Beiine usw eben doch ein Faktor. Aber - na UND?


    Ich finde, es gibt für beides - koedukativen wie auch getrennten - Sportunterricht Argumente. Wem was mehr bringt, hängt eher vom Typ als vom Geschlecht er SuS ab.



    Ganz grob würde ich SuS im Sportunterricht in 5 Kategorien einteilen. Und ja, es gibt sicher immer welche die in keine davon passen, aber so einigermaßen. Alle 5 gibt es bei beiden Geschlechtern, obwohl ich mittlerweile den EIndruck habe, bestimmte Typen sind beim ein oder anderen Geschlecht häufiger.


    Typ A: Gute bis sehr gute sportliche Leistung, aber auch in anderen Fächern fit, und ebenso emotional/sozial gruppentauglich. In der Regel auch privat sportlich aktiv, unnd haben den olympischen Gedanken verstanden, gute Teamplayer, gute Mannschaftskapitäne. Über solche freut sich jeder Sportlehrer, weil sie unterstützen können, andere mitziehen, und eher wenig "Arbeit" bedeuten. Gibts bei Jungs und Mädchen gefühlt gleich oft bzw selten.


    Typ B: Sportlich ebenfalls gute Leistungen, aber sonst eher nicht, vor allem sozial unverträglich, meist geheucheltes Selbstbewusstsein, um Komplexe zu verstecken, und nutzen ihre guten Sportleistung als Kompensation der sonstigen Inkompetenz. Neigen zu Bullying - gibt es auch in beiden Geschlechtern, aber meiner Erfahrung nach häufiger bei Jungs. Oft der Grund, wieso Typ C und erst recht D an Sport die Lust verlieren bzw gar nicht erst bekommen.


    Typ C: Durchaus sportlich interessiert, aber leistungstechnisch nicht da, wo sie gerne hinwollen. Dieser Typ hat durchaus Ziele, und kann diese auch mit richtigen Training erreichen. Mit solchen SuS arbeite ich gern, weil sie idR die größte positive Entwicklung machen. Oft fehlt es ihnen an Sport im privaten Hintergrund, obwohl sie Interesse haben. Wenn sie dann in der Schule hier etwas erreichen können, tut das nicht nur ihre Zeugnis, sondern auch ihrem Selbstbewusstsein gut. MEn etwas häufiger bei Mädchen anzutreffen gibts diesen Typ aber bei beiden Geschlechtern.


    Typ D: "Nerds", die Sport oft als überflüssigen Zwang ansehen, in den meisten anderen Schulfächern fit, aber kein Interesse an Sport, vielleicht auch weil durch Typ B verleidet - hier kommt oft die Haltung "Sport ist für die Deppen die ja sonst nix können". Den Zahn kannst du denen als Lehrkraft am ehesten über theoretische Hintergrundinfos und Gesundheitsaspekte ziehen - und indem du sie von Typ B fernhältst. Gibt es mEn einigermaßen gleich häufig bei Jungs wie Mädchen.


    Typ E: Null Bock auf nix. Interessieren sich eh nicht für die Schule, wieso also dann für Sport... sind idR nicht allzu lange am Gymnasium weil die Gesamtleistung dazu nicht ausreicht; bis sie denn dann runtergereicht werden sind sie für Sportlehrer wie für jeden anderen ehrer auch einfach Stressfaktoren.



    Warum schreibe ich das... nun, wir sind bei Geschlechtertrennung ja oder nein.
    Typ A ist es egal. Typ C und D hingegen profitieren mMn von einer Geschlechtertrennung, weil sich der Nervfaktor von Typ B in gemischten Gruppen noch potenziert. Noch dazu - wenn es gelingt, Cs und Ds mit As trainieren zu lassen (auch unabhängig) profitieren sie alle davon.


    Ergo... welcher Unterricht wieviel Sinn macht, liegt mMn auch an der Quote der diversen Lerntypen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
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    Einmal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • Im Prinzip gibt’s solche unterschiedliche Typen für alle Fächer. Deshalb ist es nur diesem Thread geschuldet, nur über Geschlechtertrennung beim Sport zu schreiben. Viele Argumente ließen sich aber übertragen z. B. „Blöde Bemerkungen von Jungs“, Leute, die einen im Fortkommen hemmen wegen Null Bock-Haltung etc.
    Soll das Grund genug sein, um stets bzw. in einem bestimmten Alter den koedukativen Unterricht wieder aufzuheben? M. E. hieße das, die Erziehungsbemühungen für ein vernünftiges Miteinanderauskommen aufzugeben. Obwohl ich es bisweilen auch einfacher fände, getrennte Gruppen vor mir zu haben.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Was lässt dich – fälschlicherweise– vermuten, Mitlesende oder auch Mitschreibende in diesem Forum und diesem Thread wären keine Opfer sexueller Gewalt gewesen in ihrem Leben?

    Entschuldige, das lese ich jetzt erst. Nein, das ist natürlich falsch formuliert von mir. Wie ich überhaupt mich zu sehr reingesteigert und daher überspitzter formuliert habe als nötig.


    Was mich wirklich trifft, ist die Tatsache, dass es Forenteilnehmer*innen gibt, die mir sagen dürfen, ich lebe in einem anderen Jahrhundert oder ich solle mir Hilfe suchen, anstatt mich an anderen "abzuarbeiten" und dafür von Moderator*innen beklatscht werden. Dass einer Sexistisches Gedankengut verbreitet und mir selbiges vorwirft, damit kann ich leben, wir sind schon in anderen Threads nicht einig geworden. Dass es aber nur eine Person außer mir gibt, die das versteht ist erschreckend.


    Ich finde es, gerade in den letzten 100 Jahren, in dem Frauen sich das Recht erkämpft haben, Medizin zu studieren, nicht nachvollziehbar, warum Männer einen Beruf ergreifen, in dem es in erster Linie um die Untersuchung von weiblichen Geschlechtsorganen geht. Vielleicht überzeugt mich ja noch einer, dem die Sache wichtig ist, aber sicher nicht durch persönliche Angriffe. Denn ja, auch Angriffe ohne Schimpfwörter und mit emotionaler Kälte hervorgebracht können Angriffe sein, die andere verletzen.


    Susi Sonnenschein bat als Letzte hier um freundliches Miteinander und ich habe unlängst zugegeben, dass ich selbst des Öfteren unfreundlicher war als notwendig. Das tut mir tatsächlich Leid. Tayfun Pempelfort schrieb mal von Mobbing und er hatte Recht, wenn eine Gruppe eine Person so angeht, wie es hier passiert ist, obwohl sie sich zu einem Sachverhalt äußert ist das Mobbing. Nur falls sich der eine oder die andere mal wieder fragen sollte, wie Mobbing entsteht: so schnell geht das. Wie es sich anfühlt, weiß man dann erst, wenn es einen trifft. Das mag jetzt wieder jemand belächeln, zumindest hier in der "Öffentlichkeit" aber ich habe Hoffnung, dass auch andere sich privat Gedanken machen über das hier Ausgetauschte.


    Danke übrigens an die Leute, die mich per PN angeschrieben haben, um mir Nettes zu schreiben, das tat, bei aller Anonymität hier, sehr gut. Und diejenigen, die auch gerade enttäuscht sind, bitte meldet euch nicht ab, der Pool von unterschiedlichen Menschen hier ist doch das eigentlich Schöne an dieser Gruppe!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Samu, schön von Dir zu lesen.


    Aber:
    Nur weil viele User anderer Meinung als du sind, deinen pauschalen Rundumschlag nicht schätzen und im Gegensatz dazu die Antworten auf diesen Rundumschlag schätzen, ist das nicht gleich Mobbing.


    Du hast aber recht - es passiert hier immer mal wieder, dass sich eine Horde User auf einen User/Neuankömmling stürzen, weil deren Auftreten ihnen nicht gefällt. "Hey, der ist neu und der hat eine große Klappe. Machen wir ihn fertig." DAS ist schon eher Mobbing.


    Ich persönlich würde mir daher fürs kommende Jahr wünschen, wenn man hier im Ganzen etwas menschlicher Miteinander umgehen könnte. Jeder.


    <Mod-Modus>
    Ich würde aber vorschlagen, dass wir jetzt, wo das Thema "Sport und Geschlechter" gerade wieder angelaufen ist, bei dem Thema bleiben sollten.


    Kl.gr.Frosch


    P.S.: eine Klarstellung von mir - wenn ich als Moderator aktiv bin, steht in meinem Beitrag immer "Mod-Modus". Wenn das dort nicht steht, bin ich eine Privatperson. Und bei den Likes steht meines Wissens kein "Mod-Modus".

  • Dass einer Sexistisches Gedankengut verbreitet und mir selbiges vorwirft, damit kann ich leben, wir sind schon in anderen Threads nicht einig geworden. Dass es aber nur eine Person außer mir gibt, die das versteht ist erschreckend.

    Wenn alle anderen (außer einer anderen Person) der Meinung sind, dass deine Ansichten sexistisch sind, solltest du dann nicht mal darüber nachdenken? Außer dir hat sich hier niemand sexistisch geäußert. Auch ich nicht. Lies noch ein mal ganz genau, was ich geschrieben habe. Offenbar hat das so gut wie jeder andere verstanden.



    Zitat von samu

    Ich finde es, gerade in den letzten 100 Jahren, in dem Frauen sich das Recht erkämpft haben, Medizin zu studieren, nicht nachvollziehbar, warum Männer einen Beruf ergreifen, in dem es in erster Linie um die Untersuchung von weiblichen Geschlechtsorganen geht. Vielleicht überzeugt mich ja noch einer, dem die Sache wichtig ist, aber sicher nicht durch persönliche Angriffe. Denn ja, auch Angriffe ohne Schimpfwörter und mit emotionaler Kälte hervorgebracht können Angriffe sein, die andere verletzen.

    Du merkst nicht, dass es eine zutiefst sexistische Einstellung ist, dass Menschen qua Geschlecht bestimmte Berufe nicht ergreifen sollten?


    Zitat von samu

    Nur falls sich der eine oder die andere mal wieder fragen sollte, wie Mobbing entsteht: so schnell geht das. Wie es sich anfühlt, weiß man dann erst, wenn es einen trifft. Das mag jetzt wieder jemand belächeln, zumindest hier in der "Öffentlichkeit" aber ich habe Hoffnung, dass auch andere sich privat Gedanken machen über das hier Ausgetauschte.

    Zu behaupten, du seist hier gemobbt worden, ist Menschen gegenüber, die tatsächlich gemobbt werden, einfach dreist. Hier sind so gut wie alle Menschen anderer Meinung als du und äußern das. Die Hoffnung, dass du das zum Anlass nimmst, über deine Ansichten nachzudenken, habe ich allerdings aufgegeben.



    Edit nach dem Beitrag des kleinen grünen frosch: es wäre mir schon recht, wenn samu meine Antwort noch lesen würde, aber ich kann auch damit leben, wenn mein Beitrag einfach gelöscht wird, um die Diskussion zu beenden.

  • Doch, auch und gerade im Breitensport, Männer haben fast immer einen niedrigeren KFA als Frauen und damit eine deutlich höhere Muskelmasse gemessen an der Gesamtmasse. Testosterongrüße die x-te, Testo killt auch Körperfett. Benotet wird ja nun auch nicht nach geschlechterunabhängigen Tabellen z.b. bei Leichtathletik und Schwimmen. Das wäre unfair hoch zehn. Die Kraftwerte sind einfach zu unterschiedlich aufgrund der unterschiedliche Hormonwerte, an der Kraft hängt die Schnelligkeit und Explosivität und damit eben das, was man durch Training nur sehr begrenzt entwickeln kann (vs. Ausdauer und Koordination und Beweglichkeit), wo also angeborene Unterschiede zum tragen kommen. Und da isses echt egal, ob ich mir jetzt die Unterschiede zwischen zwei Untrainierten oder zwei Trainierten anschaue, der Unterschied zwischen Männern und Frauen bleibt.


    (Vll. ist das nicht so deutlich, wenn man nicht länger im Schnellkraftbereich oder im Athletiktraining im Leistungsbereich unterwegs war. Aber is halt so, ganz egal, ob jemand nie, 3x die Woche oder zweimal am Tag trainiert.)


    Und ad Doping: In Deutschland im Breitensport sisicherlich sehr viel mehr verbreitet als im Leistungssport dank der NADA, die aber über ADAMS nur Kadersportler außerhalb von Wettkämpfen kontrolliert, d.h. den Konsum einigermaßen einschränkt. Jeder, der regelmäßig Sport macht, hat vermutlich eine/n Stoffer im Team, außer du machst Leistungssport und ihr seid zum Dopungkontrollkader gemeldet (d.h. Start im Nationaltrikot diese Saison plausibel).

  • Jeder, der regelmäßig Sport macht, hat vermutlich eine/n Stoffer im Team

    Entweder ich bin zu naiv oder Du zu pessimistisch. Ich mache nun wirklich viel Sport, war neben dem Kampfsport auch ne Zeit lang im Klettern aktiv, mir ist wahrlich noch NIE jemand untergekommen, der sich jenseits von Coffein und legal verfügbaren Nahrungsergänzungsmitteln irgendwas reinpfeift.



    In Deutschland im Breitensport sisicherlich sehr viel mehr verbreitet als im Leistungssport

    Das mag im Bereich Kraftsport vielleicht so sein, ansonsten wird es an der Stelle nun wirklich absurd. Im Leistungssport sind diesbezüglich die Möglichkeiten komplett andere, was glaubst Du denn, was Du z. B. für eine Portion EPO bezahlst? Ganz zu schweigen von all den schönen Sachen, die gar nicht nachgewiesen werden können, weil die Kontrollen mit den Methoden chronisch hinterher sind.



    Vll. ist das nicht so deutlich, wenn man nicht länger im Schnellkraftbereich oder im Athletiktraining im Leistungsbereich unterwegs war.

    ... um den es im Schulsport eben genau NICHT geht. Die Leistungsunterschiede zwischen Vereinssportlern und Untrainierten dürften da erheblich grösser sein als zwischen den Geschlechtern. Zum Glück ist bei uns Sport sowieso nicht promotionsrelevant.

  • Obwohl ich es bisweilen auch einfacher fände, getrennte Gruppen vor mir zu haben.

    Manchmal passiert das bei uns bei der Einteilung in die Halbklassen fürs Praktikum wenn man die Jugendlichen selbst wählen lässt. Ich konnte diesem Zustand bislang noch nie was Positives abgewinnen, vor allem dann nicht, wenn es sich um reine Mädchengruppen handelte. Aber dafür reagiere ich grundsätzlich auch zu empfindlich auf einen bestimmten Typus Mädchen der dieses und jenes nicht kann, weil ... man ist ja ein Mädchen. Zum Glück gibt's von der Sorte bei uns im Schulhaus aber auch nicht allzu viele und zum Glück bin ich im Ernstfall dann doch immer ausreichend diplomatisch im Umgang damit ;)


    Ich mache bei uns an der Schule auch die Beobachtung, dass es bei Wahlangeboten nicht so sehr darauf ankommt, ob die von männlichen oder weiblichen Lehrpersonen angeboten werden ob sich da am Ende geschlechtshomogene Gruppen bilden. Ich muss gestehen, dass ich bei solchen Kursen in der Tendenz eher Männerüberschuss habe als dass sich zu viele Mädchen zu mir verirren.

  • also ich weiß, gleich werde ich mit gesteinigt, aber ich kann Samus Gedanken nachvollziehen. Ich persönlich gehe auch nur zu weiblichen Frauenärzten. Anders wäre mir das unangenehm.


    Da ich aus Bayern komme kann ich zum Sportlehrerproblem wenig beitragen, hier gibts - soweit ich weiß - nur geschlechtergetrennten Sportunterricht. Ich fand Sport immer doof, wahrscheinlich hätte ich mit nem Sportlehrer noch mehr rebelliert. 8) (das liegt allerdings am Fach Sport selbst, das ist einfach dämlich gestaltet und viel zu einseitig.)


    Mein Mann ist allerdings Trainer im Vereinssport und der trainiert nur Mädchen-/Damenmannschaften. Es sagt die spielen schöner, mehr taktisch und weniger körperlich auf Kraft orientiert. Da funktioniert die Kombi Mann trainiert Mädchen ja auch gut, warum sollte es in der Schule nicht gehen?

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • also ich weiß, gleich werde ich mit gesteinigt, aber ich kann Samus Gedanken nachvollziehen. Ich persönlich gehe auch nur zu weiblichen Frauenärzten. Anders wäre mir das unangenehm.

    Das ist vollkommen in Ordnung. Wie oben schon mal geschrieben: jeder muss mit seinen Ärzten auskommen. Wenn du nicht zu einem männlichen Gyn willst, weil du dich unwohl fühlst bzw. du dich bei deinem weiblichen Gyn wohlfühlst, ist das dein gutes Recht. Es ging um die generelle Aussage, dass Männer gefälligst keine Gyns zu sein haben, weil es dabei nur um das Betatschen von Frauen gehe.


    Zitat von Veronica Mars

    Mein Mann ist allerdings Trainer im Vereinssport und der trainiert nur Mädchen-/Damenmannschaften. Es sagt die spielen schöner, mehr taktisch und weniger körperlich auf Kraft orientiert. Da funktioniert die Kombi Mann trainiert Mädchen ja auch gut, warum sollte es in der Schule nicht gehen?

    Nach samus Logik ist auch dein Mann ein potentieller Gefährder, muss also von Mädchen ferngehalten werden. Obwohl sie sich im Vereinsumfeld natürlich freiwillig in diese Gefahrensituation begeben.

  • ...es ist lustig, wie sehr die Empirie ignoriert wird und welche Gerüchte über Doping im Umlauf sind. Leistungssportler in Deutschland haben i.a. sehr wenig Geld, fast immer eher in Richtung Olympian Living in their Cars oder halt Sponsor Papa. 1500 netto wäre ein Traum, fast immer völlig unrealistisch, wenn du nicht Fußball spielst. Da hat keiner Geld für irgendwelche nicht nachweisbaren Hightechdopingmittel. Außer den per Netz aus Russland oder USA zu habenden Standards (HGH, ich wiederhole mich) kann man das einfach nicht zahlen. Ihr glaubt doch nicht wirlkich, dass in den meisten breitensportteams, die am Ligenbetrieb teilnehmen, alle sauber sind? Eben nicht, weil die so gut wie keine Kontrollen haben vs. Leistungssport, wo du gern mal zweimal im Monat irgendwann zwischen 6.00 und 24.00 zur Kontrolle gebeten wirst, Anruf eine Stunde vorher, Nichtreaktion nach dem dritten Mal führt auch zur Sperre (weil z.B. Kino und Handy aus). Kontrolle ist pinkeln unter Sichtkontrolle (viele ziehen sich nackt aus, um keinen Verdacht der Manipulation der Urinprobe aufkommen zu lassen) oder gleich Bluttest, Urin muss passende Dichte haben, das dauert gern mal drei bis vier Stunden, trinken alleine führt leider zu zu geringer Dichte. Deinen Aufenthaltsort musst du lückenlos mitteilen, du darfst nicht eben mal in Urlaub fahren oder so, geht alles per App. Du bist quasi totalüberwacht, sonst kein Start für Deutschland. Die Athletensprecher forderten eine Weile als Alternative eine elektronische Fußfessel, ganz unironisch. Aber was tut man nicht alles für einen sauberen Sport. Wenigstens im Leistungsbereich sollen die Besten eine Chance haben statt der mit dem meisten Testo intus.



    Jetzt aber off-topic Ende. Es ist jedenfalls so, dass der Unterschied in der Leistungsfähigkeit im Wettkampf zwischen Männern und Frauen auf allen Leostungsebenen deutlich ist, eben wegen der hormonellen Unterschiede, die im Schnitt bestehen. Diese sind einfach der leistungabestimmend Faktor überhaupt, was man daran sieht, wie attraktiv Doping ist.

  • Menschen, die Breitensport betreiben, nehmen per Definition nicht am Leistungssport/Wettkampfsport teil (mal von ein bisschen Privatturnieren abgesehen). Um Breitensportler, also Leute, die ein bis drei mal pro Woche in ihr Vereinstraining gehen, um Spaß zu haben und sich freundschaftlich mit anderen zu messen, geht es hier. Das sind die allermeisten Menschen (die überhaupt Sport betreiben).


    Neben der Differenzierung der "Leistungsebebene" muss auch nach Sportarten differenziert werden. Schießen, Tischtennis, Badminton, Bogenschießen, Fechten, Segeln, Reiten sind nur ein paar Sportarten, bei denen körperliche Vorteile von Männern keine Rolle spielen. Mehr Muskeln zu haben ist nicht immer ein Vorteil oder ein ein Siegkriterium. Du, keckks, denks da etwas sehr Leichtathletik zentriert.


    Und zu guter Letzt: in der Schule (in Europa) geht es gar nicht um besondere Leistungsfähigkeit. Das in der Regel mehr Jungs Bock auf Sport haben, als Mädchen, stimmt sicher. "Bock haben" ist ja nun aber auch in anderen Fächern kein Kriterium. Wer keinen Bock auf Mathe hat, muss da trotzdem durch.


    Ich bin in Hessen zur Schule gegangen und arbeite in Hessen, kenne also ausschließlich koedukativen Sportunterricht, mit mal weiblichen, mal männlichen Lehrern. Es ist keinem Mädchen ein Zacken aus der Krone gebrochen, weil sie sich an den Ringen versuchen sollte (Erfolgsquote bei Jungs und Mädchen etwa gleich bescheiden) und keinem Jungen, weil er mit Bändern rumgewedelt hat (was die meisten Mädchen auch nicht besonders interessant fanden).

  • @keckks Wer sich leistungssteigernde Mittel reinpfeift, der betreibt seinen Sport per Definition leistungsorientiert und nicht zum Spass. Du schreibst wirklich über einen anderen Personenkreis als ich. Das dämlichste, was mir bislang untergekommen ist, sind Bergsteiger, die früh morgens auf der Hütte schon Schmerzmittel eingeworfen haben.

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