Sportunterricht Lehrer m/w

  • Verstehe ich eben nicht. Im Leistungssport gibt es eine ganze Menge Männer im Geräteturnen, wieso ist das in der Schule "Mädchensport"?

    Aber sie haben trotzdem andere Disziplinen, Frauen haben 7-Kampf, Männer Zehnkampf, Männer z.B. turnen am Barren, Frauen am Stufenbarren und so sieht es in der Regel der Rahmenlehrplan auch vor, dass dann die Disziplinen andere sind.

  • Da ich einen ehemaligen DFB-Trainer kenne, der in seiner Karriere ausschliesslich Mädchen und junge Frauen trainiert hat: Zumindest er tat es durchaus mit der Motivation die Mädchen in ihrem Selbstvertrauen als Frauen im Leistungssport zu unterstützen. Ich kenne den Mann, da ist garantiert kein anderer Gedanke jemals dabeigewesen.

    Du stellst es jetzt so hin als hätte ich behauptet, da seien evtl. Hintergedanken dabei.


    Find ich ungut - ich schrieb nämlich ganz was anderes. Der erste Satz war eine Einleitung.

    • Offizieller Beitrag

    @Wollsocken80 beim Geräteturnen haben die Jungs andere Geräte alsdie Mädchen, das meinte sicher Missjones.
    allerdings kann man auch als Junge auf den Schwebebalken steigen oder sich als Mädchen am Reck oder Ringen probieren. Dasselbe bei den leichtathletischen Disziplinen, die zufällig einem Geschlecht vorbehalten sind (Hammerwurf? Unterschiedliche Länge des Hürdenlaufs?) Im Schulsport soll man auch hauptsächlich alles kennenlernen. Nach einem Einsteigerprogramm kann jeder entscheiden, ob er am Balken oder Boden was turnt. Die Erwartung an Gleichgewicht und Körperdisziplin wird ja kaum auf Salto am Balken stehen.

  • Also, "das ganze Forum" bezüglich des angeblich nichts taugenden weiblichen Sportunterrichtes... das stimmt so nicht, ich habe weiter oben explizit geschrieben, dass auch Männer zB Tanzen unterrichten können und es dabei genauso wenig Spaß machen KANN.
    Außerdem finde ich es nicht gerecht, wenn du unterstellst, dass in diesem Thread noch keiner sexuelle Gewalt erlebt hat. Weißt du doch nicht.
    Zudem habe ich schon weiter oben geantwortet, warum ein Mann Gynäkologe werden will - aus nicht nachvollziehbaren Gründen. Es sind zumeist bei der Berufswahl nicht nachvollziehbare, weil sehr vielschichte und oft unterschwellig reinspielende Gründe für die Berufswahl.
    Natürlich gibt es Frauenärzte, die sich an ihrer Arbeit "aufgeilen" - ich weiß allerdings nicht, ob das wirklich viele sind und ob die viele Patientinnen haben.
    Wir haben ja als Patienten das Wahlrecht, wir können den Arzt wechseln, wenn er uns nicht taugt.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Zum Thema Sportlehrer/innen:


    Mich stört, dass hier übersehen wird, dass die Frage der sexuellen Belästigung von Schülerinnen eigentlich - in meinen Augen - recht wenig mit der sexuellen Orientierung zu tun hat. Weder ein heterosexueller Mann noch eine homosexuelle Frau sind bereits an sich potentielle Gefährder für die Mädchen. Es gibt ne Menge Dinge, die sich alleine durch Anstand, gesunden Menschenverstand und Selbstschutz verbieten (als Mann in die Mädchenumkleide oder Hilfestellungen an sensiblen Bereichen). Aber ein echtes Problem entsteht und eine Gefahr besteht doch erst, wenn es sich um einen Pädophilen handelt (ich nutze die männliche Form, weil die statistisch gesehen leider gerechtfertigt ist).


    Das ist doch eine ganz andere Hausnummer und hat ganz andere Hintergründe. Den Pädophilen willst du weder als Sport- noch als Mathelehrer. Weder für Mädchen noch für Jungs.


    Nur weil ich als Mann Interesse an Frauen habe, habe ich noch lange lange kein Interesse an Mädchen. Auch nicht an solchen, die gerade im Begriff sind zur Frau zu werden. Meine - dem Alter nach - erwachsenen Schülerinnen zeigen alle noch kindliche Verhaltensweisen: Die drücken sich vor Verantwortung, erfinden Ausreden, verharren in ihrer lerntechnisch problematischen Lage, regen sich über Kinderdinge auf, ärgern sich über Kleinigkeiten, ärgern andere mit Kleinigkeiten, versuchen irgendwie ihren "Wert" in der Gruppe zu steigern, ....


    All diese Verhaltensweisen dürfen die natürlich zeigen, eben weil man auch mit 18 noch nicht ein vollends gereifter Erwachsener ist (wann ist man das denn schon überhaupt ? ;) ). Aber all diese Verhaltensweisen führen (zusätzlich zu meiner Professionalität, Rollenbewusstsein, etc...) jedenfalls bei mir dazu, dass ich sicher kein sexuelles Interesse an meinen Schülerinnen entwickle.

  • Ich muss sagen, dass ich Teile der Diskussion hier sehr befremdlich finde.
    Warum ergreift man als Mann das Fachgebiet Gynäkologie? Generell unterstelle ich den meisten Ärzten, dass sie schon einen Antrieb dazu haben, Menschen zu helfen. Womöglich hat ein Mann einfach den Antrieb Frauen helfen zu wollen. Ich weiß nicht, ob dieses medizinische Feld so tauglich ist, sich an den Patientinnen aufzugeilen. Man hat in dem Fachbereich ja auch sehr viele unschöne Erkrankungen, mit denen man sich rumschlagen muss. Ich wüsste auch nicht, was Abstrichen machen oder an so einem Scheidenpilz anziehend sein soll. Eine Bekannte von mir musste in ihrem Medizinstudium natürlich durch alle großen Professionen durch. Gyn fand sie mit ziemlichem Abstand am ekligsten.

  • Wenn ich tatsächlich übertreibe und ich mich in etwas reingesteigert haben sollte, dann entschuldige ich mich hiermit.


    Mir sind aber trotzdem auch diese von samu zitierten Sätze aufgestoßen. So einen Sportunterricht habe ich nicht erlebt, obwohl wir bis zur Kursstufe (5-11) nur Mädchen waren.



    bitte, wer mir hier was von Sexismus erzählen will, denke zuerst über seine eigenen Ansichten nach.

    In der Oberstufe waren wir gemischt. In den Volleyballkursen habe ich Noten im Einserbereich abgestaubt, obwohl ich gar nicht so sportlich bin. Grund in meinen Augen: Die Jungs waren sehr rücksichtsvoll und haben einem so zugespielt, dass JEDE den Ball annehmen konnte.


    Nur in der Mädchengruppe in der Mittelstufe und einer weiblichen Lehrerin war der Wettbewerb viel krasser, da hat einem niemand geholfen oder Rücksicht genommen.

  • Ich denke, es kommt einfach drauf an, wie die Lehrperson den Kurs führt und offenbar hattest Du da Glück. Ich habe meinen eigenen Sportunterricht leider in keiner guten Erinnerung. Lustig fand ich lediglich zwei Kurse in der Oberstufe, dabei wurde einer von einer Frau und der andere von einem Mann geführt. Ich meine eben, dass das Geschlecht da wirklich keine Rolle spielt.

  • In Hessen gibt es ja den koedukativen Sportunterricht und an so viele Hilfestellungen kann ich mich da gar nicht erinnern, dass da viel Raum für sexuelle Belästigung möglich gewesen wäre. Damit bestreite ich nicht, dass es in Einzelfällen zu sexueller Belästigung kommt, eher dass man diesen Punkt nicht überbewerten sollte. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Sport war in der Schule nie so mein Fach - unabhängig vom Geschlecht des Lehrers. Die Persönlichkeit des Lehrers kann Einfluss haben, aber die Einstellung zum Fach nur bedingt verändern...

  • M. E. wird in einem guten Unterricht in angemessenen Grenzen auf Geschlechterunterschiede bzw.
    Ängste Rücksicht genommen und zwar in Sport sowie in anderen Fächern.
    Ich finde es ziemlich wichtig, dass Jungen und Mädchen unterschiedliche Erziehungspersonen unterschiedlichen Geschlechts kennenlernen und dass diese sich bemühen, Stereotypen möglichst keinen Raum zu geben. Bei mir ist das vor allem im Physikunterricht wichtig, da dort immer noch recht wenige Frauen unterwegs sind.
    Ich würde mich gegen geschlechtergetrennten Unterricht aussprechen, auch wenn solche Dinge z.B. religiös begründet würden. Mein Ziel ist es immer, individuelle Fachinteressen usw. zu befördern und nie geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung als Kriterium für irgendwas gelten zu lassen.


    Zur Arztfrage kann ich nur sagen, dass ich einen ganz tollen, sehr einfühlsamen männlichen Gyn hatte und meine aktuelle Ärztin auch ok ist. Außerdem wundere ich mich darüber, dass hier nur der Gyn in Frage geriet, ich habe mich schon bei sehr vielen Ärzten oder auch Ärztinnen unterschiedlicher Fachrichtungen ausgezogen und anfassen lassen. Das finde ich derartig unproblematisch...

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Als Sportlehrerin äußere ich mich nun auch mal zu dem Thema.
    Ich selbst hatte als Schülerin von der 7.-10. Klasse getrennt von den Jungs Sportunterricht. Jedoch stand es mir frei, im Winter, wenn wir Judo hatten, zu den Jungs zu wechseln.
    Ich fand das meistens gut, doch speziell in den Spielsportarten war mir das Niveau, auf den die meisten Klassenkameradinnen spielten, deutlich zu niedrig.
    Jetzt als Lehrerin unterrichte ich koedukativ und finde das gut so. Mir graut es vor reinen Mädchenkursen, wenn ich mir teilweise meine lethargischen Mädels im Unterricht anschaue. Vielleicht ist das auch ein Vorurteil, denn mein einziger rein weiblicher Oberstufenkurs war sehr ehrgeizig und angenehm zu unterrichten.
    Nun zum Thema Gerätturnen und Hilfestellungen. Einige meiner männlichen Kollegen weigern sich mittlerweile, Schülerinnen Hilfestellung zu geben und leiten daher die Mitschüler dazu an. Der Grund darin liegt in allein zwei Anschuldigungen sexueller Übergriffe im letzten Schuljahr, die sich beide als unwahr herausstellten. Die Mädels hatten einfach keinen Bock auf Turnen und dachten sich, dass sie so um schlechte Noten herum kommen. Daher wäre ich, zum Schutz meiner männlichen Kollegen, dafür, die Geschlechter bei einzelnen Themen wie Turnen oder auch Judo zu trennen. Dort kann es zum Körperkontakt zwischen Lehrer und Schüler kommen, der nicht vermeidbar ist. Außerdem hatte ich die Geräte der Männer nie in der Ausbildung, so dass meine Kollegen da definitiv kompetenter sind als ich.


    Btw. ich gehe zwar jetzt zu einer Gynäkologin, doch war ich auch schon bei männlichen Frauenärzten. Meiner Erfahrung nach, waren diese (meine jetzige Ärztin ausgenommen) deutlich sanfter als die Gynäkologinnen. Ich gehe davon aus, dass me8ne Ärzte Profis sind, die Beruf und Vergnügen zu trennen wissen.

  • Wäre es nicht sinnvoller auf erzieherischer Ebene präventiv dagegen vorzugehen, dass solche unerhörten Anschuldigungen überhaupt gemacht werden? Da läuft doch zu Hause schon massiv was falsch, dass die Mädchen überhaupt auf solche dreisten Ideen kommen. Ich hatte bisher einmal den Fall dass ein Mädchen versucht hat einen Jungen vollkommen zu Unrecht des Mobbings zu bezichtigen, der habe ich ordentlich den Marsch geblasen.

  • Ich sage mal, als Sportlehrerin, meine ganz praktische Meinung dazu.
    Ich begrüße den getrennten Sportunterricht in der Mittelstufe.
    a) Die Mädchen sind froh, wenn sie bei den Spielen auch mal mitspielen können. Viele blühen da richtig auf, werden selbstbewusster, weil sie eine Chance haben.
    b) im Turnen sind im Lehrplan unterschiedliche Geräte und Übungen für Mädchen und Jungen vorgesehen, man muss nicht soviel aufbauen und kann sich auf weniger Elemente konzentrieren
    c) man kann Gymnastik Tanz unterrichten. Jungen mit Interesse am Tanz sind die Ausnahme, ist einfach so.
    d) in dem Alter sind die Mädels froh mal in Ruhe ohne Rangelei und blöde Sprüche zu sein


    In der Oberstufe hat sich dann entwicklungstechnisch meist alles ausgeglichen und es kann wieder gemischt werden.


    Sicher kann dann die Mädchen Gruppe auch von einem Mann und umgedreht unterrichtet werden. Aber warum sollte ein Mann sich mit einer Gymnastikübung abmühen? Und tut nicht den Achtklässern ein Vorbild vom gleichen Geschlecht in diesem körperbetonten Fach gut?


    Statt zu versuchen alles gleich zu machen, sollte man doch die Stärken der Geschlechter nutzen. Es gibt nunmal geschlechtstypische Unterschiede. Daran ändern auch die durchaus existierenden Ausnahmen nichts.


    Man muss also beides zu rechten Zeit fördern: bis Klasse 5 oder 6 können Mädchen und Jungen noch gut zusammen Sport machen, 7 bis 10 dann geschlechtsspezifische Förderung und ab 10 oder 11 ist Koedukation wieder gut möglich und natürlich zu Vorbereitung auf außerschulischen Sport auch nötig.

  • Verstehe ich eben nicht. Im Leistungssport gibt es eine ganze Menge Männer im Geräteturnen, wieso ist das in der Schule "Mädchensport"?

    Wie bereits von mehreren erklärt - es ist die Auswahl der Geräte bzw Disziplinen. Konkret sind im Turnen nur Boden und Sprung in beiden Geschlechtersets enthalten, bei den Jungs gibts dazu dann Pferd, Ringe, Barren und Reck, bei den Mädchen eben Stufenbarren und Schwebebalken. In Leichtathletik geicht es sich langsam an, aber bis vor noch nicht allzu langer Zeit gab es noch keine Hammerwerferinnen oder Stabhochspringerinnen, und demzufolge gibt es derzeit noch den Heptathlon der Frauen gegenüber dem Decathlon der Männer. Ist eben so. Andere Differenz sind ggf noch einige unterschiedliche Laufstrecken.
    Oder nimm RSG - reiner Frauensport, zumindest noch (wenngleich ich die Werbung mit dem etwas nerdingen Jungen, der es trotzdem tut, aber angenehm provokant finde).


    Zitat

    Wieso möchten sie das nicht? Ich weiss natürlich, dass das so ist, aber das sind einfach blödsinnige, anerzogene Stereotype die wir meiner Ansicht nach an der Schule nicht auch noch bestätigen dürfen. Ich hab bei uns an der Schule am letzten Sporttag auch mal Taekwondo an geboten und hatte am Ende einen Kurs mit etwa 2/3 Männern und 1/3 Frauen, das ging natürlich vollkommen problemlos. Bei uns in der Taekwondo-Schule gibt seit etwa 1 Jahr montags eine Frau das Training, das ist das bestbesuchte Training der Woche, Männer und Frauen kommen zu etwa gleichen Anteilen. Allerdings habe ich nach einer Zeit recht zufrieden festgestellt, dass vor allem bei den Männern ein ganz bestimmter Typ in dieses Training kommt und andere Typen ganz bewusst wegbleiben.

    Damit hast du die Antwort selbst schon erahnt... weil es sich idR um die Sorte Kerl handelt, die eben gerne mit testosteronüberdosierten VanDamme-Abklatschen Schwanzvergleich betreiben will... :lach:
    Ich denke, das "wieso nicht" ist eine Mischung aus eben dieser Haltung, der "Angst", eine Frau könne ihnen über sein (in dem Alter wirklich ein Faktor, erst recht wenn sie merken, dass sich das auch nie ändern wird), dann weil sie da wohl eine sehr kleine Minderheit wären, und eben wie weiter oben erwähnt wegen der fehlenden Wunsch-Mannschaftssportart (letzteres liegt schlicht an meinen möglichen Kombis). Es hat nun mal nicht jede Lehrkraft alle Sportarten im Angebot.


    Zitat

    Wenn ich's mir recht überlege ... es kam zuletzt auch ein bestimmter, mir ausgesprochen unangenehmer Frauentyp nicht mehr in dieses Training. Es scheint zum Glück noch andere Leute auf diesem Planeten zu geben, die genau wie ich die Schnauze voll von Gender-Stereotypen haben. Mich kacken Frauen richtig übel an die z. B. Liegestütze auf den Knien machen weil sie Frauen sind, genauso wie mich Männer ankacken, die einem bei der Selbstverteidigung den Arm halb abreissen, weil sie meinen, sie müssten mal all ihre Männlichkeit raushängen lassen. Ich kann als kleine, leichte Frau 50 ganz "normale" Liegestütze am Stück drücken, meine Güte, ich muss doch mit meinen dünnen Ärmchen auch nur mein eigenes Fliegengewicht drücken, das wird ja grad noch möglich sein. Genauso kann sich jeder Mann, Frau, ... was auch immer, in einer Partnerübung verdammt noch mal seinem Gegenüber anpassen und wenn das zwei Köpfe kleiner und nur halb so schwer ist wie man selbst, dann versucht mal es vielleicht nicht gerade platt zu walzen. Mit der richtigen Technik bringe ich auch einen 90-kg-Mann auf den Boden, aber das muss ich natürlich üben können und dafür bin ich auf die Kooperation des Mannes angewiesen. Es bringt mir nullkommagarnichts, sowas mit einer 50-kg-Frau zu üben.

    100 % Zustimmung. Und da hakts in einer gewissen Alterskategorie ganz gewaltig.



    Zitat

    Auch bei uns an der Schule wird leider überwiegend in geschlechtshomogenen Kursen Sport unterrichtet. Ein paar wenige Klassen haben koedukativen Sportunterricht und die finden das in der Regel sehr gut. Wenn ich Klagen über den Sportunterricht höre, dann höre ich sie eigentlich nur von den Mädchen die finden, es läuft nichts oder es wird nur rumgezickt. Freilich sind sie nicht in der Lage zu reflektieren, dass sie selbst dran schuld haben, dass nichts läuft. Sind die Männer mit dabei, dann getrauen sie sich plötzlich nicht mehr zu jammern und zu trödeln. Das gleiche Phänomen beobachte ich auch ausserhalb des Sports im Unterricht (sorry ... doch ein bisschen OT). Ich unterrichte SOOO viel lieber Kurse in denen etwa gleich viele Jungs wie Mädchen sitzen wie Kurse mit Mädchenüberschuss. Es passiert so häufig, dass die Mädchen sich mit ihrem Verhalten selbst ein Bein stellen und die Jungs nur ratlos daneben sitzen und gar nicht verstehen, was eigentlich los ist. Zumindest "meine" Jungs denken nämlich meist nur halb so viel über die Mädchen, wie die Mädchen denken, dass die Jungs denken könnten ...

    Nun, das ist in meinen Sportkursen bisher nicht der Fall. Aber wenn ich meine Kurse mit denen verleichen, die es zu meiner Schülerinnenzeit als "Mädchenkurse" gab, verstehe ich genau was du meinst. Mädchen, die solchen Sportunterricht wollen, kommen aber auch nicht in meinen Kurs. Ich bekomme in schöner Regelmäßigkeit die, die auch wollen. Sind zwar auch einige dabei wo am Anfang weit mehr Wille als Können ist, aber daran können wir dann ja arbeiten, und das tun die dann auch. Und gerade diese Sorte Mädchen hat da gerne einen "Mädchenkurs", denn in dem Alter sind dummes Zeugs labernde Jungs so ziemlich der schlimmste Nervfaktor, wenn die Mädels sich wirklich was erarbeiten wollen und auch müssen.


    Ansonsten hat @jani77 das auch schön aufsummiert.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    2 Mal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • Zumindest "meine" Jungs denken nämlich meist nur halb so viel über die Mädchen, wie die Mädchen denken, dass die Jungs denken könnten ...

    ^^
    Wenn wir das schon damals gewusst hätten...

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Sicher kann dann die Mädchen Gruppe auch von einem Mann und umgedreht unterrichtet werden. Aber warum sollte ein Mann sich mit einer Gymnastikübung abmühen? Und tut nicht den Achtklässern ein Vorbild vom gleichen Geschlecht in diesem körperbetonten Fach gut?

    Warum soll aber ich, nur weil ich weiblich bin, hauptsächlich die Tanz bzw. RSG-Themen unterrichten? Be diesen Themen mühe ich mich genauso ab wie jeder männliche Kollege. Dafür liegt mir eher Judo.
    Genau aus diesem Grund bevorzuge ich koedukativen Sportunterricht. Jeder muss mal eine bittere Pille schlucken, doch wird v.A. auch de sportliche Horizont der Mädchen wie auch Jungen geöffnet.
    Ich habe Mädchen, die im Kampfsport voll aufgehen und Jungs, in denen ungeahnte Tanztalente geschlummert haben.


    Zum Thema Belästigungsvorwürfe, die Reaktion unserer Schulleitung war Aussitzen. Da also meine Kollegen von oben keinerlei Unterstützung erhielten, verweigern sie sich nun.

  • RSG ist in Japan im Gruppenbereich traditionell ein Männersport. Dass manche Sportarten typisch weiblich oder männlich sind, ist eine völlig abritäre kulturelle Zuschreibung, und Ich finde es völlig Banane, diese Genderstereotypen den SuS überzustülpen. In der Praxis war es zu meiner Schulzeit oft so, dass man "rübergehen" durfte zu den Jungs und umgekehrt, wenn wir das wollten. Die Stunden liegen eh auf Schiene. Bei uns machen Jungs übrigens auch Tanz und Mädchen die Reihe zu "ringen und raufen", das scheint der Lehrplan herzugeben.

  • Zumindest in Hessen ist es inzwischen eh so, dass keine expliziten Sportarten mehr vorgeschrieben sind, sondern eher Sportteilbereiche (z.B. Rückschlagsportarten), bei denen sich dann der Lehrer für eine Sportart entscheidet. In der Oberstufe gibt es noch mehr Freiheit: Da war es bei uns so ( Miss Jones ' Beschreibungen klingen so, als ob es in NRW ähnlich gehandhabt wird), dass wir uns in Sportkurse einwählen konnten, die ganz unterschiedliche Themen bearbeiten (Bei meiner Gruppe war damals auch Schwimmen dabei, was für viele Mitschülerinnen der Grund war, sich gegen diesen Kurs zu entscheiden).


    Mit freundlichen Grüßen

  • In den USA gilt Fußball als Frauensportart. "Männer" spielen American Football. Auch interessant.

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