Was bedeutet das referendariat eigentlch?

  • Hallo!


    Klingt jetzt sicher wie eine total dumme Frage, aber was hat es mit dem Ref. eigentlich auf sich?
    Wie läuft denn die Ausbildung zum Lehrer in Deutschland ab?
    MUSS man das machen? Warum haben manche als Ref. schon eigene Klassen? ,....


    Dauernd lese ich was drüber (meist Gejammer *duck*), aber so wirklich was drunter vorstellen kann ich mir nicht .


    Klärt mich armen Ausländer jemand auf? - büdde
    8o
    :)

  • In Deutschland ist die Ausbildung zum Leher in zwei Phasen aufgeteilt. Die erste Phase ist das Studium an der Uni mit den jeweiligen Fächern und Erziehungswissenschaften. Diese wird mit dem Ersten Staatsexamen abgeschlossen.


    Die zweite Phase ist das Referendariat (oder auch Vorbereitungsdienst), in der man an einer Schule erste Unterrichtserfahrungen sammelt. Dabei wird im ersten halben Jahr hospitiert und Unterricht unter Anleitung gegeben, dann ein Jahr lang 9 von 12 Stunden eigenständig Unterricht erteilt und das vierte Halbjahr dann wieder Unterricht unterAnleitung (auch wenn es in der Realität meist so aussieht, dass man da weiterhin eigenständigen Unterricht macht).
    Während dieser Phase gibt es eine bstimmte Anzahl vorgeschriebener Lehrproben (je nach Bundesland unterschiedlich), die zur abschließenden Prüfung führen (Zweites Staatsexamen).


    Nur mit beiden Staatsexamina bist du ein "vollwertiger" Lehrer.


    Viele Grüße
    Minchen

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort - darf ich weitefragen?


    Wieso haben manche Leute im Ref. schon eine eigene Klasse?


    Das Ref. dauert also vier Semester, wie lange dauert der Theorieteil?


    Kann man ohne das Ref. überhaupt unterrichten?


    Wieso ist es so wahnsinnig anstrengend, wie hier immer gesag wird?


    Machen das ALLE Lehrer? Also von der Grundschule bis zum Gymlehrer?

  • Hallo,
    das Studium dauert, je nach Lehramt , zwischen 7 und 9 Semestern inkl. Prüfungszeit.


    Manche Refs haben schon eine eigene Klasse. Dieses kann gemacht werden, muss aber meines Wissens nicht, allerdings kann ich das nur für Nordrhein-Westfalen sagen, wie das bei anderen Bundesländern ist, weiß ich nicht.
    Eigenständig (eigenverantwortlich) unterrichten muss jeder während des Refs.


    Das Ref ist meiner Meinung nach so anstrengend, weil man ständig unter Beobachtung steht. Der Ausbildungsunterricht wird von den Mentoren begutachtet, die Lehrproben von den Fachleitern und Hauptseminarleitern, außerdem schaut sich auch dei Schulleitung Stunden an. Alles fließt später in Gutachten, die in die Endnote fließen.
    Wenn man dann noch ständig Misserfolge in den Lehrproben hat und es irgendwie trotz Bemühungen und Anstrengungen nicht schafft, die Anregungen und Entwicklungsaufgaben umzusetzen, die deinen Unterricht verbessern sollen, wird der Stress eben noch größer.


    Es gibt aber auch Leute, die durch eine tolle Schule, nette Mentoren und gute Seminarleiter das Referendariat als weniger anstrengend empfinden.


    Ein großes Problem gerade in der Anfangszeit stellt oft auch die Umstellung zur Lehrerrolle dar. Im Seminar bist du ja quasi immer noch Schüler während du an der Schule Lehrer bist. Kann manchmal ganz schön verwirrend sein.


    Ohne Ref unterrichten kann man auch und zwar als Seiteneinsteiger (obwohl auch diese inzwischen eine Möglichkeit bekommen haben das Ref zu machen). Im Rahmen von Vertretungstätigkeiten unterrichten aber auch Lehrer, die nur das Erste Staatsexamen haben, allerdings verdienen sie weniger.


    Das Referendariat ist für alle Lehrer von Grundschule, über Haupt- und Realschule, Gymnsaium und auch Berufsschule verpflichtend, die dort regulär unterrichten und eine Chance auf Verbeamtung haben wollen.


    So Leute, verbessert und ergänzt mich!


    Viele Grüße
    Minchen

  • Zitat

    'Lercherl'



    ?(
    ?(
    ?(


    Was ihr in Wien & umzu doch immer so an Ausdrücken drauf habt...
    JJ (sich als heimlicher Liebhaber des österreichischen Dialekts outend)



    ----
    Oha, da war wohl jemand schneller als ich mit dem Fragen...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Müllerin,
    ich greif nochmal deine Fragen auf, auch wenn Krümelminchen im Grunde schon alles beantwortet hat.


    Zitat


    Wieso haben manche Leute im Ref. schon eine eigene Klasse?


    Für die Grundschule (NRW) kann ich sagen, dass man als Referendarin die Klasse, in der man die meisten Stunden unterrichtet gerne als 'meine' Klasse bezeichnet. Darüberhinaus hatte ich z.B. mein Schwerpunktfach von Anfang an eigenverantwortlich zu unterrichten, d.h. ich musste auch schon Noten verteilen, Elterngespräche führen etc. Es war allerdings nicht üblich, schon als Klassenlehrerin eingesetzt zu sein. Ich kenne auch im Grundschulbereich niemanden, der das durfte.


    Zitat


    Das Ref. dauert also vier Semester, wie lange dauert der Theorieteil?


    Die Theorie findet bei uns an der Uni statt. Dort gibt es ja auch nur kleine Praktika, die nicht wirklich auf die Unterrichtstätigkeit vorbereiten. Die refbegleitenden Seminare (bei mir waren es noch drei bis vier Nachmittage pro Woche ...) sollen diese Theorie in die Praxis führen, sind aber wohl mehr eine Selbstdarstellungsveranstaltung für gescheiterte Lehrer, auch Fachleiter genannt.



    Zitat


    Kann man ohne das Ref. überhaupt unterrichten?


    Im Grundschulbereich (NRW) nur in Form eines Praktikums oder als kurzzeitige Vertretungskraft. Die Verantwortung für alles und jeden hat dann aber eine andere Lehrerin oder die Schulleiterin.


    Zitat


    Wieso ist es so wahnsinnig anstrengend, wie hier immer gesag wird?


    Weil man nach dem langen Studium endlich loslegen möchte, aber ständig daran gehindert wird, weil man nicht so darf wie man möchte!


    Zitat


    Machen das ALLE Lehrer? Also von der Grundschule bis zum Gymlehrer?


    Ja!


    Gibt es bei euch denn Unterschiede in der Ausbildung der Lehrer für Grundschule/weiterführende Schule?


    Gruß von strucki

  • Hallo strucki!


    danke dir!


    zu deiner Frage:
    ja die Ausbildung scheint sich erst mal deutlich von der deutschen zu unterscheiden, und zw. Grundschul-Hauptschullehrer und Gymnasiallehrerausbildung gibt es gewaltige Unterschiede.


    Die Grundschullehrer (und ebenso die HSlehrer und die Sonderschullehrer) besuchen eine dreijährige Akademie, dort haben sie neben dem normalen Unterricht (ist im Prinzip wie Schule) noch Praktikumstage. Im ersten Semester nur zum hospitieren, ab dem zweiten Semester je einen Tag in der Woche an einer Besuchsschule. Zweimal während der Ausbildung hat man ein Blockpraktikum, wo man 14 Tage lang eine Klasse eigenständig führen soll (mit Unterstützung der eigentlichen Lehrkraft).
    Nach Abschluss der Akademie ist man ausgebildeter Lehrer und wenn man Glück hat bekommt man innerhalb der nächsten zehn Jahre mal eine Anstellung bzw. eine eigene Klasse *ein bissl übertreib aber im Prinzip richtig so*.


    Die Gymlehrer machen zuerst ihr Fachstudium und spezialisieren sich dann auf's Lehramt - die unterrichten dann aber auch nur ihre Fächer (meist zwei, denk' ich mal) - in der Grundschule unterrichtet ein Lehrer in seiner Klasse in der Regel alles, außer Religion und Werken. Die HS-lehrer spezialisieren sich auch auf zwei Fächer (so viel ich weiß, bitte korrigieren, wenn ich hier was Falsches verbreite . :P
    )


    Zu eurem Trost ist es aber so, dass Lehrer in Deutschland anscheinend weit mehr verdienen als Lehrer in Österreich. :D

  • Also bei uns in Baden-Württemberg ist die Ausbildung nochmal ein bisschen anders. Zumindest was den Grund-, Haupt- und Realschulbereich betrifft.


    Wir studieren zunächst an der Pädagogischen Hochschule (Regelstudienzeit für Grund- und Hauptschule beträgt 6 Semester, mehr habe ich auch nicht gebraucht, für Realschule 7 Semester). Dort haben wir einerseits die theoretische Ausbildung wie an der Uni, andererseits ist die Studienzeit aber von Praktika begleitet. Es gibt MIttwochspraktika, d.h. in drei Semestern ist man jeweils mittochs an einer Schule und hält die eine oder andere Stunde. Außerdem gibt es noch zwei Blockpraktika, die in den Semesterferien absolviert werden und 3 bzw 4 Wochen gehen.


    Die PH schließt man mit dem 1.Staatsexamen ab.


    Danach gehts für 1,5 Jahre ins Referendariat. 12 Stunden an der Schule, ein Vormittag ist Pädagogik am Seminar, selbstverständlich gibt es noch Fachdidaktik und sonstige Veranstaltungen am Nachmittag. Im ersten halben Jahr des Refs hospitiert man größtenteils, wobei einige (so auch ich) auch ziemlich schnell zum selber Unterrichten "genötigt" werden (das war nur gut!!! ich bin meinen Mentorinnen noch immer dankbar!!!). Dann ist man ein ganzes Schuljahr lang Fachlehrer in den studierten Fächern. Ein Fach davon muss in der Grundschule, das andere in der Hauptschule absolviert werden (Man kann später auch unabhängig vom studierten Schwerpunkt im Schuldienst eingesetzt weden!) Ich habe also Sachunterricht in zwei vierten Klassen gegeben und Deutsch in einer 5. Klasse. Die 12 Stunde habe ich Musik in der 1. Klasse gegeben. Freiwillig habe ich noch zwei Stunden Anfangsunterricht in der 1. Klasse gemacht, weil ich das immens wichtig finde. Ich hatte also konkret 14 Stunden, das Gehalt war selbstverständlich nur auf die 12 Stunden bezogen.


    Während des Referendariats hat man immer wieder Unterrichtsbesuche.


    Das Referendariat endet mit dem 2. Staatsexamen.


    Wenn man Glück hat, dann bekommt man sofort eine feste Stelle. So war es bei mir der Fehler und ich bin jetzt im ersten Jahr Klassenlehrerin einer dritten Klasse :)


    Gruß Annette

  • Die Studiengänge sind in Deutschland nicht besonders einheitlich gestaltet, von daher sieht das an jeder Uni wohl ein bisschen anders aus.
    Ich war an einer Uni, die extrem viel Wert auf Praxiserfahrungen gelegt hat. Daher hab ich 3 Blockpraktika à 4 bzw. 5 Wochen gemacht und 2 semesterbegleitende Praktika, in denen ich einen Tag in der Woche kontinuierlich an einer Schule war.


    Ich denke, wenn man in Deutschland studiert sollte man sich ganz genau die Studienordnungen anschauen, denn da gibt's wirklich Riesenunterschiede und man kann auch nicht pauschal sagen, dass alle Unis ausschließlich theorielastig sind.


    Gruß,
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

  • Hallo müllerin,
    also mit den HS Lehrern ist es zwar so, dass die sich in ihrer Ausbildung auf zwei Fächer spezialisieren, aber in der Realität ist es dann eher so, dass sie eben das unterrichten müssen, was grad angeboten wird....d.h. ausgebildet in bio und Englisch, unterrichten dann Mathe und Geschichte :D
    naja, und mit ablehnen is nix (aber da brauch ich dir eh nix zu erzählen...)


    lg shopgirl

    • Offizieller Beitrag

    müllerin
    Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich wohl ausgewandert!



    Es ist aber hoch interessant mal etwas aus dem Nachbarland zu erfahren.


    Das Studium ist übrigens selbst innerhalb NRW's unterschiedlich, was die Menge und Dauer der Praktika anbelangt.


    strucki

  • Kruemelminchen, ich muss dich korrigieren:


    Zitat

    Nur mit beiden Staatsexamina bist du ein "vollwertiger" Lehrer.


    Das ist nicht ganz korrekt. Du bist bereits mit dem 1.Staatsexamen "vollwertiger Lehrer" nur - und jetzt kommt die Crux:


    Weil bei uns in Deutschland der Staat unser (Fast-Monopol-) Arbeitgeber ist, musst du, wie jeder andere Beamte übrigens auch (z.B. der auf dem Vermessungsamt) einen sogenannten "Vorbereitungsdienst" absolvieren. Die Dauer des Vorbereitungsdienstes ist im Landesbeamtengesetz geregelt und hängt davon ab, ob du in den niederen, mittleren, gehobenen oder höheren Dienst willst (nette Unterscheidungen gibt's da, gelle...) ;)
    . Als Lehrer sind wir natürlich zu "höherem" berufen.


    Im Landesbeamtengesetz von Ba-Wü steht z.B. im 3.Abschnitt etwas über den Vorbereitungsdienst. Du bist "Dienstanfänger" als Lehrer und dein 2.Stex ist bereits eine Laufbahnprüfung im Staatsdienst, hat mit deinem Status als "Lehrer" somit eigentlich nix zu tun, sondern ist eine Beamtenprüfung. Lehrer bist du bereits nach dem Studium. Aber du hast eben noch keinen festen Job..... um den bewirbst du dich - durch gute Leistungen im Vorbereitungsdienst.


    Also - alle Refs sind schon Lehrer. Und als Mentor pflege ich sie auch so zu behandeln: Als junge Kollegen.


    Privatschulen sind übrigens nicht gezwungen, nur Lehrer einzustellen, die das 1. UND das 2.Stex haben. Manche Privatschulen sind sogar recht froh, wenn sie jemanden einstellen können, der das 2. Stex versemmelt hat oder nicht mehr machen will. Der bleibt ihnen nämlich erhalten und wechselt nicht nach 1, 2 Jahren schon wieder in den Staatsdienst. Allerdings sind diese Kollegen dann dem Rektor bzw. dem Schulträger "auf Gedeih und Verderb" ausgeliefert, weil sie ohne 2.Stex eben kaum Alternativen haben. Ich war an einer Privatschule tätig und kenne dort Kollegen, die dort ohne 2.Stex seit Jahren ihren Lebensunterhalt verdienen und wohl nie woanders sein wollen.


    Ihr Gehalt ist das vollwertige Lehrergehalt - zumindest fast.
    Es heißt zwar, dass BAT III genau A12 und BAT II genau A13 entspräche. Stimmt nicht. Die Angestelltengehälter sind viel höher. Zumindest brutto. Ein Beamter bekommt wegen der Steuerprogression und den nicht zu zahlenden Beiträgen zur Renten- und Arbeitslosenversicherung knapp 300-700 € netto mehr pro Monat.


    Zitat

    Die Gymlehrer machen zuerst ihr Fachstudium und spezialisieren sich dann auf's Lehramt - die unterrichten dann aber auch nur ihre Fächer (meist zwei, denk' ich mal) - in der Grundschule unterrichtet ein Lehrer in seiner Klasse in der Regel alles, außer Religion und Werken. Die HS-lehrer spezialisieren sich auch auf zwei Fächer (so viel ich weiß, bitte korrigieren, wenn ich hier was Falsches verbreite . )


    Das kommt auf die Schule an. Es gibt Hauptschulen, an denen die Lehraufträge wie am Gymnasium vergeben werden: Der Englisch-Lehrer unterrichtet Englich - und sonst nix. Vielleicht noch ein paar Stündchen im 2. Fach.


    Die meisten Hauptschulen haben jedoch - aus guten pädagogischen Gründen - das Klassenlehrerprinzip. Was bei meinem Avatar steht, ist nicht nur so hingeschrieben. Ich unterrichte (fast) alles - außer Sport. Der Vorteil liegt auf der Hand: Ich kann als Klassenlehrer die Zeiteinteilung am Vormittag sehr flexibel handhaben (wir haben eine "Schule ohne Glocke"), ich kann mit den Schülern an einem Thema bleiben und alles "etwas gemütlicher angehen", wir wechseln oft nahtlos von Bio zu Deutsch oder verlegen "ad hoc" eine Mathestunde auf den nächsten Tag, um dann zwei Stunden am Stück dran zu bleiben.


    Der Unterrichtsstoff an einer Hauptschule ist auch nicht so tief gehend, dass jemand, der ein Hochschulstudium erfolgreich absolviert hat, das nicht begreifen (und vermitteln) könnte.... :D

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Hallo alias,
    um verbeamtet zu werden, braucht man aber doch beide Staatsexamina?!


    Die Privatschulen hatte ich jetzt mal außen vor gelassen, weil das da wirklich noch anders ist.


    Gleichzeitig wird in vielen Bereichen das 1. StEx nicht als vollwertiger Abschluss angesehen, das wollte ich damit sagen.


    Das geringere Gehalt bezog sich auf Regelschulen, an denen jemand als Quereinsteiger ohne Ref einsteigt.


    Das mit er Privatschule muss ich dann als Jobmöglichkeit in Betracht ziehen, wenn ich am Dienstag die Prüfung ein zweites Mal vergeige. Aber die werden mich dann wohl kaum noch nehmen...


    Viele Grüße
    Minchen

  • Zitat

    um verbeamtet zu werden, braucht man aber doch beide Staatsexamina


    Das 2.Stex ist die erste Prüfung für die Verbeamtung. Daher kann man ohne 2.Stex nicht Beamter werden.


    Zitat

    Aber die werden mich dann wohl kaum noch nehmen...


    1.) Toi,toi,toi. Das mit der Prüfung am Dienstag wird schon. Starkdaumendrück! :O
    :O


    2.) Besonders die Schulen für Erziehungshilfe haben immer wieder Probleme Lehrkräfte zu finden, weil der Ruf dieser Schulen schlechter ist, als die dort herrschenden Bedingungen. Ich hab 10 Jahre an einer solchen Einrichtung sogenannte "Verhaltensgestörte Schüler" unterrichtet. Die Klassenstärken lagen zwischen 4 und 9 Schülern. Jetzt hab' ich 28 Kiddies, davon mindestens 4 verhaltensauffällig.
    Manchmal denk' ich wehmütig zurück. Besonders heute: Ich hab 28 Mathearbeiten und 28 Dikate vor mir liegen.....
    Es ist alles relativ.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Nun ja, so richtiger Lehrer ist man nach dem 1. Staatsexamen noch nicht. Fehlt einem das 2. Staatsexamen gilt die Ausbildung als abgebrochen.


    Ob das wirklich schwarz auf weiß irgendwo steht, weiß ich nicht, aber zumindest ist es ja irgendwie die landläufige Meinung und wird auch so von Firmen und Schulen gesehen, wo man sich nur mit 1. Staatsexamen bewirbt. Von daher muss ich Kruemelminchen Recht geben.


    Aber auf der anderen Seite hat Alias auch Recht: Die berufliche Laufbahn als Lehrer steht nicht vor dem Aus, nur weil man nicht verbeamtet werden kann. Es gibt viele Möglichkeiten, um schließlich doch unterrichten zu können.
    Und wenn du es richtig verkaufst, kannst du gerade deswegen genommen werden, weil du eben kein 2. Staatsexamen hast.
    Aber lass uns darüber mal noch nicht nachdenken. Du wirst es schon schaffen!!! *daumendrück*


    Gruß,
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • für berufsschullehrer ist das wieder anders. zuerst studium (das nicht unbedingt lehramt sein muss) plus nachweis einer ausbildung oder 52 wochen praktikum, dann 24 monate ref. wobei wir schon nach drei monaten eigene klassen bekommen und zwischen 7 und 18 stunden selbst unterrichten bis zur prüfung.

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