Nur noch Kurzarbeitsgeld für tarifbeschäftigte Kollegen? (irgendwann)

  • Meine Schule mag ein Extrembeispiel sein. Dennoch glaube ich, dass selbstausbeuterische Tendenzen, Mangel an Blick für Dinge außerhalb des Kosmos "Schule", vorauseilender Arbeitsgehorsam, und die Arbeitsphilosophie "der Beruf muss Berufung sein, und wer das nicht so sieht, wird einfach durch Gruppenzwang mitgezogen" generell an den Schulen verbreitet sind.

    Das allerdings kann man nicht dick genug unterstreichen.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Man kann davon leben, ja. Wenn das aber so großzügig wäre, dann wundert mich schon, dass so viele einen Bogen um das Lehramt machen

    Die Unwahrheit immer und immer wieder zu wiederholen macht sie nicht wahr: Der verbeamtete Lehrer verdient unter Berücksichtigung aller Zulagen inklusive Pension extrem(!) gut.


    Hast du eigentlich mitbekommen, was gerade auf der Welt wirtschaftlich passiert? Viele meiner ehemaligen Kommilitonen (arbeiten in der oft so hochgelobten "freien Wirtschaft") werden bzw. wurden in Kurzarbeit geschickt/ müssen Überstunden abbauen / werden auf komische Art und Weise in Zwangsurlaub geschickt / ... einige von ihnen werden sicher ihre Jobs verlieren.


    Und auch vor der Krise war tatsächlich ich derjenige mit dem höchsten Nettoauskommen! Und das Lehrer...


    Gerade die Coronakrise hat mir noch einmal gezeigt, dass der Weg in die Schule über den Seiteneinstieg die beste berufliche Entscheidung war. Jammern ist gerade nun wirklich nicht angebracht. Zumindest nicht bei uns!

  • Der verbeamtete Lehrer verdient unter Berücksichtigung aller Zulagen inklusive Pension extrem(!) gut.

    Aber es sind eben nicht alle verbeamtet und komischer Weise würde ich verbeamtet nur durch die drei Kinder genauso viel haben, wie als Angestellter, also kann es doch nicht so gut sein (außer die Pension wäre so hoch).

  • Es geht los im ÖD mit der Kurzarbeit für Tarifbeschäftigte - Gewerkschaften sind offensichtlich zustimmungswillig:


    https://www.stuttgarter-nachri…c9-9566-db4ae2b518aa.html


    Na, mal gucken, wann nach einem Dammbruch dann die angestellten Lehrer erreicht werden...(bis Ende Osterferien sicher nicht, aber wenn es dann mit Schule nicht weitergehen sollte...)

  • Aber es sind eben nicht alle verbeamtet und komischer Weise würde ich verbeamtet nur durch die drei Kinder genauso viel haben, wie als Angestellter, also kann es doch nicht so gut sein (außer die Pension wäre so hoch).

    ? - Hast Du jetzt als Angestellte (also ohne irgendwelche Kinderzuschläge!) genau so viel wie Du als Beamtin hättest? Das kann ja wohl kaum sein. Dass Beamte in gleicher Position mehr netto haben als Angestellte (wenn auch meist nicht so dramatisch, wie oft getan wird), ist wohl kein Gerücht.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Aber es sind eben nicht alle verbeamtet

    Aber sehr sehr viele: https://de.statista.com/statis…denden-und-berufsschulen/


    Aber da die Beschwerden ja von einem Nutzer ausging reicht ja die Frage, ob dieser Nutzer verbeamtet ist?

    Firelilly

    komischer Weise würde ich verbeamtet nur durch die drei Kinder genauso viel haben

    Interessant, wie geht das denn? Ich hab mich seinerzeit durch den anstehenden Seiteneinstieg ziemlich viel mit dem Thema "Verbeamtung" vs "Anstellung" beschäftigt, aber so ein Szenario erschließt sich mir nicht so ganz.

    (außer die Pension wäre so hoch).

    Was heißt wäre?


    Erst heute hat die Rentenkommission erste Details über die Entwicklung ab dem Jahr 2026 gegegeben und es sieht wirklich düster aus. Übrigens ist dort auch schon die Rede, neu verbeamtete in der Rentenversicherung pflichtzuversichern. Sollte das passieren rudere ich übrigens ein ganzes Stück zurück mit Meiner Meinung, dass man als Beamter per se ziemlich gut darsteht. Dann sind es nur die "Altbeamten".

  • Aber es sind eben nicht alle verbeamtet und komischer Weise würde ich verbeamtet nur durch die drei Kinder genauso viel haben, wie als Angestellter, also kann es doch nicht so gut sein (außer die Pension wäre so hoch).

    Hast du vielleicht das Bruttogehalt statt Netto verglichen?

  • Hast du vielleicht das Bruttogehalt statt Netto verglichen?

    Nein, eben genau nicht. Bei mir wäre z.B. die KK so hoch und natürlich komme ich als Beamtin nicht gleich in Stufe 5, die ich als Angestellte gezahlt bekomme.


    Und damit war eben schon immer fraglich, ob sich ein Wechsel von Berlin (Erfahrungsstufe 5 für alle) nach Brandenburg (verbeamtet) lohnt.


    Edit: Ok, inzwischen habe ich durch die 3 Kinder 100 Euro mehr als Angestellt, ohne Kinder wären es mindestens 100 Euro weniger als aktuell

  • Ja, für den indirekten öD !

    Es ist unklar, ob eine Möglichkeit für den gesamten Geltungsbereichs des TVöDs ohne weitere Spezifikation vereinbart werden wird (Beschäftigte des Gesundheitsamtes werden sicherlich nicht betroffen sein...Da werden die Arbeitgeber das dann nicht anordnen). Ich wüsste jetzt auch nicht, was ein "indirekter ÖD" sein sollte (Bibliotheken sind z.B. direkt genannt, das ist 'purester' ÖD arbeitsrechtlich)

  • Susannea: ich glaub, das weiß hier jeder, dass Lehrer an öffentlichen Schulen überwiegend Landesangestellte sind (in Bayern gibt es aber recht viele Lehrer an kommunalen Schulen, die könnten jetzt natürlich schon betroffen sein)


    Es könnte zweifellos aber ein Dammbruch für den gesamten Bereich des ÖDs sein....

  • Susannea: ich glaub, das weiß hier jeder, dass Lehrer an öffentlichen Schulen überwiegend Landesangestellte sind (in Bayern gibt es aber recht viele Lehrer an kommunalen Schulen, die könnten jetzt natürlich schon betroffen sein)

    Hatten wir neulich erst, dass das hier einigen Beamten eben nicht bewusst war ;)

  • Um es nochmal zu sagen. Ich finde durchaus, dass das Beamtentum (momentan, wer weiß, ob der Dienstherr nicht Wege findet der Fürsorgepflicht nicht nachzukommen) in dieser Corona-Krise vorteilhaft ist.

    Was ich aber nicht verstehen kann ist, wenn man jetzt davon spricht, dass man privilegiert sei. Wir haben uns dieses Status hart erarbeitet: ein langes, anspruchsvolles Fachstudium (während dem man nichts verdient), danach noch ein unterbezahltes Referendariat. Weiterhin zahlen wir kräftig dafür, indem unser Gehalt, selbst, wenn man den besten Unterricht der Welt machen würde, immer in engen Grenzen feststeckt. Spitzenleute in anderen Bereichen lachen über unser Gehalt. Dann machen wir uns vollständig abhängig von nur einem Arbeitgeber. Und dieser Arbeitgeber kann einen fast wie Leibeigene herumkommandieren (in bestimmtem, aber sehr weit gedehntem Rahmen).

    Fossi hat ja selber geschrieben, der Staat brauche "eine Truppe zur Verfügung, die nicht lang fragt, sondern (wichtig: innerhalb des genau festgelegten rechtlichen Rahmens) zu spuren hat."

    Es gibt eine ganz große Menge an Nachteilen des Beamtentums, aber es gibt eben auch Vorteile. Neben der Pension und der Beihilfe im Krankheitsfall ist man z.B. (noch (!!!!)) in dieser Krise auf der Seite derjenigen, die kaum Einbußen erfahren.

    Da liegt die crux.... der Beamtenberuf strahlt dann: wenn es in der Wirtschaft schlecht läuft oder wenn man oft und oder lange krank ist.

    Der Beamtenberuf ist eher mäßig: wenn die Wirtschaft brummt oder man ein gesunder Mensch ist.


    Jetzt, wo es halt schlecht läuft zu sagen man sei privilegiert ist quatsch. Das erkaufen wir uns teuer. Das ist eingerechnet in die Faktoren, die ich genannt habe.

    Ja, momentan ist es ganz schön Beamter zu sein. Es gab (und gibt mit Sicherheit) auch wieder Zeiten, wo man der Depp ist und es bei anderen besser läuft.

  • Du siehst also - auch nach der "Corona-Krise" - flächendeckend Bedarf und Veranlassung für Kurzarbeit im öffentlichen Dienst? Ernst gemeinte Frage. Dass Kurzarbeit grundsätzlich nicht "mal eben" eingeführt werden kann, sondern einer stichhaltigen Begründung sowie einer arbeitsvertraglichen Vereinbarung bedarf, ist Dir ja sicher ebenso bekannt wie (für Deine Argumentation) egal.

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  • Ich gehe stark davon aus, dass den Ländern die paar Euro Ersparnis zu heikel wären (zumindest dort, wo die Angestellten deutlich in der Minderzahl sind). Es wäre auch arbeitsrechtlich problematisch, den Beamten ihre Bezüge zu lassen (was alternativlos wäre) und sie den Angestellten zu kürzen. In einem Betrieb kann ich auch nicht den Einen auf Kurzarbeit setzen und den Anderen nicht.

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  • @Fossi: Nö, flächendeckend ist im ÖD natürlich kein Bedarf an Kurzarbeit da (z.B. nicht in kommunalen Krankenhäuser, Gesundheitsamt oder der Kernverwaltung)


    Aber im Bereich der Schulen, wenn es nach den Osterferien mit dem Unterricht nicht weitergeht....(da kann man doch sehr viele Schulen einfach mit den Beamten weiterlaufen lassen, die ja nicht betroffen wären). Das wäre nicht unvorstellbar

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