Es geht los - Schulöffnungen in/nach/trotz Corona-Krise

  • Man darf aber auch bei all den Diskussionen nicht vergessen, dass die Kinder absolut nicht zu den Risikogruppen gehören.


    Masken und auch das Lernen in kleinen Gruppen (bzw. von 5 Kindern) ist doch zu übertrieben. Und wer will garantieren, dass die Schüler sich dann nciht in den Pausen durchmischen, bzw. sie fahren gemeinsam in ÖPV. Da ist doch die Ansteckunggefahr fast schon garantiert.

    Also an Abstand halten bei den Kids ist denke ich, kaum zu denken. Bei den Kleinen gar nicht und selbst bei den Teenies halte ich das für kaum durchführbar...


    So wie ich die Thematik um den Coronavirus verfolgt habe, müssen/sollten sich 60-70% der Bevölkerung anstecken.

    Also Risikogruppen bleiben zu Hause (Lehrer udn Schüler)

    Alle anderen fangen wieder mit Unterricht an. Geteilte Klassen. Erstmal nur die Abschlussklassen (4. 9. 10. 12.)

    Und bestenfalls erstmal nur beim Klassenlehrer. Und dann Woche für Woche steigern..


    Irgendwie muss es doch auch wieder weiter gehen.


    Und ich denke schon, dass es wichtig ist, auch und gerade bei Kindern aus schwierigen Elternhäusern, das die Schule wieder weiter geht.

    Ich möchte nicht wisssen, wie viele Kinder in den letzten Wochen so gut wie nichts von diesen Aufgaben gemacht haben,...


    Man sollte bei alldem auch mal die Relationen von Infektionszahlen und Sterberaten im Blick behalten.

  • https://www.spiegel.de/panoram…9e-479e-a907-adf2eb07388b


    "Wie viel Verantwortung wollen wir unseren Kindern aufbürden? Es geht um viel: Keinem Kind würde etwas Lebensentscheidendes fehlen, wenn es ein paar Monate zu Hause von den Eltern beschult würde. Wohl aber würde ihm im schlimmsten, aber nicht unrealistischen Fall, sein Elternteil fehlen. Nicht nur wäre der Vater oder die Mutter tot - das Kind müsste mit dem Gefühl weiterleben, daran Mitschuld zu tragen."

    Habe gerade noch diesen Artikel gelesen. Vor dem Hintergrund dieses Szenarios ,üssten die Schulen geschlossen bleiben, bis, wie es hier schon gesagt wurde, es einen Impfstoff gegen diese Krankheit gibt. Ich denke nicht, dass dies Gesamtgesellschaftlich geleistet werden kann. Weder wirtschaftlich, noch psychisch für die Familien.


    Eine Idee zur Risikominimierung oder auch um Infizierte schneller erkennen zu können, wäre auch, dass die Lehrer einmal pro Woche vorsorglich getestet werden müssten. Vielleicht auch die Schüler, bzw. die mit einem erhöten Risiko?

  • Ganz ehrlich? Ich bin da schon arg Zwiespalten.

    Als Mutter sprechen mir diese Artikel schon irgendwie aus der Seele. https://editionf.com/die-locke…ltern-ausgetragen-werden/


    https://www.sueddeutsche.de/bi…kinderbetreuung-1.4876048


    Aber mit 28 Leuten in dem engen Klassenraum? Ne.

    Mit der einen Klasse mit 15 Leuten? Jona, könnte ich mir vorstellen.

    Ich bin sehr gespannt was da verkündet werden wird.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Man darf aber auch bei all den Diskussionen nicht vergessen, dass die Kinder absolut nicht zu den Risikogruppen gehören.

    Das ist auch nicht das Problem. Aber gerade weil Kinder oft keine Symptome haben, könnten sie andere gut anstecken. Das gilt für Lehrer und Freunde, das gilt zu Hause für Mama und Papa oder schlimmstenfalls für Oma und Opa. Deswegen werden wir immer, wenn wir Schule öffnen wollen, überlegen müssen wir man trotzdem Ansteckungen wirksam verhindert.

    So wie ich die Thematik um den Coronavirus verfolgt habe, müssen/sollten sich 60-70% der Bevölkerung anstecken.

    Herdenimmunität ist momentan auch nicht der Ansatz der meisten Wissenschaftler. Wir wissen noch nicht, ob man wirklich immun ist. Denke an die 92 Neuinfektionen in Südkorea. Wir vermuten es nur.

    Genauso wissen wir nicht, wie lange eine Immunisierung anhalten würde. Die Studie in Heinsberg sprach von 6 bis 18 Monaten. Dann hast du gerade mit vielen tausenden Toten (Selbst im best case mit nur 0,37% Sterberate und 50 Mio infizierten wären es 185.000 Tote, bei 2% sind wir schon bei rund einer Million) eine Herdenimmunität erreicht, dann verlieren die ersten schon ihren Schutz.

    Deswegen geht es momentan darum, dass Virus soweit unter Kontrolle zu behalten, dass es sich nur wenige Menschen infizieren. In dieser Zeit kann man nicht nur einen Impfstoff entwickelt (Dauert mindestens bis zum Ende des Jahres) sondern auch Medikamente entwickeln bzw. testen. Es gibt eine ganze Reihe von Kandidaten, die gerade in Studien geprüft werden. Gleichzeitig sammeln die Mediziner Erfahrungen, wie man Covid19-Patienten am besten behandeln kann. Parallel bauen wir unsere Testkapazitäten aus, entwickeln Anti-Körper-Test, entwickeln endlich die App, erfahren mehr für die Verbreitung des Virus. D.h. wenn man die Schule z.B. erst nach den Sommerferien wieder startet, wüsste man viel mehr. Da wird nicht so kommen, aber wir sollten auch nicht überschnell öffnen. Denn wenn wir an dem Punkt kommen, wo wir unser Gesundheitssystem überlasten, steigen die Toten massiv an. Das sehen wir überall im Ausland.

  • Tom123


    Mir ist schon klar, dass Kinder Verbreiter/Anstecker sein können und das oftmals ohne es zu merken. Aber wir können doch jetzt nicht über Monate hinweg die Kinder einsperren. Sorry ich muss das jetzt mal einsperren nennen.


    Ich habe selbst 3 Kinder. Die kommen gut mit der Situation klar und wir haben auch einen großen Garten. Aber trotzdem merke ich, dass geht nicht lange gut. Und ihc halte uns für eine relativ priviligierte Familie. Ich darf mit den Kindern ja nicht mal mehr einkaufen gehen. Die wollen jetzt nach 4 Wochen doch auch mal wieder Freunde sehen. Sicher geht jetzt nicht. Aber Schule hin oder her. Zu den Einschränkungen gehört ja auch noch mehr. Der ganze Freizeitbereich.


    Und zu dem zweiten Punkt:

    Die Testkapazitäten konnten doch in den letzten Wochen schon massiv ausgebaut werde, auch in der Behandlung wurden schon viele, viele Fortschritte gemacht. (was ja zum Teil auch an den geringen Todeszahlen in Dtl sehen kann.)


    Und im Bezug auf die Überlastung der Krankenhäuser. Hier wurden Schwestern und Ärzte (mein Onkel) schon nach Hause geschickt, weil alles herunter gefahren wurde.

    In unserem Kreis gibt es 90(!) Infizierte auf 100.000 Einwohner. Darunter 4 in Behandlung.

    Die sogenannte Verdopplungszahl liegt in Thüringen bei 15 Tagen.


    Da frage ich mich schon, warum die Schulen nicht schrittweise geöffnet werden sollten.

    Ich finde auch nicht, dass es überall genauso gemacht werden muss. Sondern die Öffnungen an die jeweiligen BEdingungen der Kreise oder zumindest der Bundesländer angepasst werden sollten. Sicher mit genauen Absprachen und gleichen Kriterien die überall gelten.


    Und ja wenn die Immunität nicht gegeben ist, dann müssen wir doch erst recht dafür sorgen, dass wir lernen mit dem Virus zu leben. Wir können uns doch nicht über Monate vielleicht Jahre hinweg davor verstecken. (Denn wenn die Immunität nicht gegeben ist, wird es mit einem Impfstoff noch viel schwieriger)


    Ich denke die Strategie sollte auch viel eher dahin gehen, Risikopatienten zu schützen und mehr zu isolieren. Und ja, auch dort viel mehr zu testen.

    Also eine Altenpflegerin mit schulpflichtigen Kindern beispielsweise sollte regelmäßig getestet werden.


    Mich beängstigt im Moment schon sehr, dass die Kinder vollkommen aus dem öffentlichen Leben verschwinden müssen. Eine sehr seltsame Tendenz.


    Neulich wurde hier schon in nem riesen Bogen die Straßenseite gewechselt...


    Klar wir besuchen unseren über 90jährigen Opa zur Zeit nicht. Auch nicht die Schwiegermutter. Auch wenn es paradoxer Weise gerade sie am wenigsten verstehen und es auch gar nicht wollen.

    Aber wie gesagt die Risikogruppen müssen mehr geschützt und ja leider isoliert werden und nciht die Kinder.

    Sorry klingt egoistisch. Ist aber mittlerweile in meinen Augen realistischer.

  • Ich frage mich, wie es mit den Lehrern aussieht, die nicht selber vorerkrankt (und damit ja eigentlich einsatzfähig) sind, aber einen Ehepartner/Ehepartnerin/Kind mit einer Vorerkrankung haben? Müssen die dann wohl auch wieder antreten? Was wenn sie sich in der Schule und anschließend das vorerkrankte Familienmitglied anstecken?

  • Tom123


    Mir ist schon klar, dass Kinder Verbreiter/Anstecker sein können und das oftmals ohne es zu merken. Aber wir können doch jetzt nicht über Monate hinweg die Kinder einsperren. Sorry ich muss das jetzt mal einsperren nennen.


    Ich habe selbst 3 Kinder. Die kommen gut mit der Situation klar und wir haben auch einen großen Garten. Aber trotzdem merke ich, dass geht nicht lange gut. Und ihc halte uns für eine relativ priviligierte Familie. Ich darf mit den Kindern ja nicht mal mehr einkaufen gehen. Die wollen jetzt nach 4 Wochen doch auch mal wieder Freunde sehen. Sicher geht jetzt nicht. Aber Schule hin oder her. Zu den Einschränkungen gehört ja auch noch mehr. Der ganze Freizeitbereich.

    Auch wenn die Schulen wieder öffnen, wird der Infektionsschutz beachtet werden müssen. Da wird es dann 1,5 m Abstand geben, kein Treffen der Freunde auf dem Schulhof, eventuell Maskenpflicht. Und Freizeitbereich? Das wird ganz am Ende der Lockerungen stehen. D.h. zur Schule fahren, Abstand halten und Unterricht und direkt nach Hause.

    In Nds. darfst du übrigens auch Freunde privat treffen. Halt keine Gruppen. Aber ich kenne viele Einzelkinder, die sich halt mit einem Freund noch zu Hause treffen. Kann ich verstehen und ist besser als mit XY Leuten in der Schule.

    Natürlich gibt es Kinder mit problematischen Hintergrund. Kleine Wohnung. Schwierige Verhältnisse. Ja, um die müssen wir uns kümmern. Aber dafür brauchen wir nicht alle wieder zur Schule schicken. (Und vor Corona hätte man sich auch schon besser um sie kümmern müssen).

    Die Testkapazitäten konnten doch in den letzten Wochen schon massiv ausgebaut werde, auch in der Behandlung wurden schon viele, viele Fortschritte gemacht. (was ja zum Teil auch an den geringen Todeszahlen in Dtl sehen kann.)

    Und im Bezug auf die Überlastung der Krankenhäuser. Hier wurden Schwestern und Ärzte (mein Onkel) schon nach Hause geschickt, weil alles herunter gefahren wurde.

    In unserem Kreis gibt es 90(!) Infizierte auf 100.000 Einwohner. Darunter 4 in Behandlung.

    Die sogenannte Verdopplungszahl liegt in Thüringen bei 15 Tagen.

    Wir sind noch weit von dem entfernt, was wir bräuchten. Guck dir mal die Empfehlungen der Leopoldina genau an. Ja, sie wollen die Schulen öffnen, wenn ... u.a. genug Testkapazitäten vorhanden sind. Auch gibt es doch schon genug Berichte, dass Labors nicht testen können, weil Materialien fehlen. Bei uns wird übrigens nur getestet bei schweren Verläufen oder wenn du systemrelevant bist. Dazu besondere Härtefälle. Wenn dein Kind zum Beispiel Krebs hat. Alle anderen werden mit der Auflage 14 Tage Quarantäne nach Hause geschickt. Alles, weil noch nicht genug Testkapazitäten zur Verfügung stehen. Auch Antikörpertest werden gerade erst verfügbar. Nach der Empfehlung müssten wir alle potentiell Infizierte testen, damit wir wissen, wen wir isolieren müssen.


    Über Fortschritte in der Behandlung weiß nicht. (Außer Remdesivir für alternativlose Fälle). Vielleicht kannst du uns da ein paar Quellen nennen?


    Die niedrigen deutschen Zahlen liegen nicht an irgendwelchen neuen Behandlungsmethoden. Dann würden andere Länder, die ja auch nutzen. Es gibt imho vor allen vier Gründe:

    a) Im Vergleich zu manchen Ländern testen wir relativ viel. Daher ist bei uns die Dunkelziffer niedriger. Wenn wir 2000 Tote haben aber 200.000 Fälle gefunden haben ist Quote besser als wenn wir nur 100.000 Fälle bestätigt haben. Trotzdem ist das Virus in beiden Fällen gleich tödlich.

    b) Es haben sich bei uns anfänglich vor allem junge aktive Menschen, die oft aus dem Skiurlaub wiedergekommen sind, angesteckt. Diese haben wiederum ihre Freunde und Bekannten angesteckt, die auch eher jung waren. Entsprechend hatten wir lange eine sehr gute Letalität. Jetzt erwischt es auch die Älteren. Gleichzeitig steigt die Dunkelziffer. Also steigt die Quoute.

    c) Wir haben grundsätzlich ein sehr gutes Gesundheitssystem. Es steh auch ärmeren kostenlos zur Verfügung.

    d) Das wichtigste Argument ist aus meiner Sicht, dass wir bisher keine Überlastung des Systems hatten. Jetzt gibt es immer das tolle Argument, der Kurzarbeit im Gesundheitssektor. Das liegt aber daran, dass man Kapazitäten auf Reserve frei halten möchte. Wir haben auch genug Krankenhäuser an der Kapazitätsgrenze. Und wir sind immer noch weit davon entfernt genügend Schutzkleidung zur Verfügung zu stellen. Und das auch in D schnell zu Problemen kommen kann, sehen wir gerade in Potsdam oder in Hamburg. Du darfst auch nicht vergessen, dass ein Covid-Internsivpatient im Schnitt 14 Tage auf der Stadtion bleibt. Selbst wenn wir jetzt 8000 freie Plätze haben, reichen die im Falle einer erneuten exponentiellen Steigerung nur kurz.

    Und was passiert, wenn die Krankenhäuser überlastet sind, sehen wir in Mailand.


    Grundsätzlich bin ich bei dir, dass wir dort wieder öffnen können, wo die Zahlen gut sind. Wir sollten aber auch nicht vergessen, wie die jetzigen Hotspots durch einzelne Veranstaltungen entstanden sind. Da reicht ein Infizierter. Daher müssen wir auch beim Öffnen versuchen sehr vorsichtig vorzugehen.


    Ich finde nicht, dass du egoistisch bist. Ich finde nur, dass du ein wenig naiv an die Sache gehst. Man sieht halt nicht, was gerade passiert. Man guckt raus und sagt alles ist gut. Aber zu frühe Öffnungen könnten viele Menschenleben kosten und auch wirtschaftlich eine Katastrophe sein. Wir haben nichts gewonnen, wenn es irgendwann eine neue Welle gibt.

  • Auch wenn die Schulen wieder öffnen, wird der Infektionsschutz beachtet werden müssen. Da wird es dann 1,5 m Abstand geben, kein Treffen der Freunde auf dem Schulhof, eventuell Maskenpflicht. Und Freizeitbereich? Das wird ganz am Ende der Lockerungen stehen. D.h. zur Schule fahren, Abstand halten und Unterricht und direkt nach Hause.

    Also wenn du mich als naiv bezeichnest. Ich finde genau das naiv. Dass Kinder in der Schule sind und den ganzen Tag 1,5m Abstand halten, halte ich für unrealistisch. Ich hab das mal so beobachtet in den letzten Tagen: Erwachsene die länger als 5-10min zusammenstehen, verkürzen den Abstand immer weiter. Das steckt einfach in uns drin.

    Kein Treffen auf dem Schulhof und Maskenpflicht. Wie soll das denn gehen? Die Schüler können ja Masken tragen, aber wie effizient das ist, wurde ja schon überall erörtert. Auch das Wechseln bei einem sagen wir mal 4-6 Stunden Tag wird kaum möglich sein.

    Ich will damit sagen, die Öffnung muss sein, aber Maskenpflicht, 5er Gruppen und Abstand von 1,5m bei Kindern ist kaum umsetzbar. Und klingt für mich fast schon so aufwendig, dass ich sagen muss, lasst es dann lieber ganz.


    Ich könnte mir schon vorstellen, dass die Klassen halbiert werden. Dann nur kurze Unterrichtssequenzen zum Erklären und Einführen und Arbeitsaufträge für zu Hause.

    Klassen wochenweise oder tageweise im Wechsel. Auch der Samstag sollte als mögliche Unterrichtszeit mit einbezogen werden, um das Schüleraufkommen zu entzerren.



    Die Testkapatzitäten sind schon deutlich erhöht wurden. Es werden hier nicht nur Skiurlauber getestet. Die Altenpfleger/innen aus dem Nachbarort wurden alle vorsorglich letzte Woche getestet. Sciher ist das alles noch ausbaufähig...


    Grundsätzlich bin ich bei dir, dass wir dort wieder öffnen können, wo die Zahlen gut sind. Wir sollten aber auch nicht vergessen, wie die jetzigen Hotspots durch einzelne Veranstaltungen entstanden sind. Da reicht ein Infizierter. Daher müssen wir auch beim Öffnen versuchen sehr vorsichtig vorzugehen.

    Veranstaltungen, die zu solchen Hotspots führen können, wird es - ich denke mal zumindest bis zum Herbst - nicht mehr geben.


    Das nocht nciht genug Schutzausrüstung da ist, sicher da bin ich ganz bei dir. Da führt mehr Zeit automatisch zu mehr Ausrüstung. Wobei auch dort schon viel passiert ist in den letzten Wochen.


    Insgesamt sollten die Öffnungen aber auch nicht zuu zögerlich und kompliziert gemacht werden. Denn dann zieht sich alles unglaublich in die Länge und an die psychischen und wirtschaftlichen Schäden möchte ich dabei nicht denken.

  • Man darf aber auch bei all den Diskussionen nicht vergessen,

    bitte nicht, es gibt hier schon einen Thread, in dem alles, wirklich alles mehrfach immer wiederkehrend diskutiert wurde.


    Was sagst du denn als Kolleg*in für deine Schulart wann und wie du dir einen Exit vorstellen könntest?

  • Also wenn du mich als naiv bezeichnest. Ich finde genau das naiv. Dass Kinder in der Schule sind und den ganzen Tag 1,5m Abstand halten, halte ich für unrealistisch. Ich hab das mal so beobachtet in den letzten Tagen: Erwachsene die länger als 5-10min zusammenstehen, verkürzen den Abstand immer weiter. Das steckt einfach in uns drin.

    Kein Treffen auf dem Schulhof und Maskenpflicht. Wie soll das denn gehen? Die Schüler können ja Masken tragen, aber wie effizient das ist, wurde ja schon überall erörtert. Auch das Wechseln bei einem sagen wir mal 4-6 Stunden Tag wird kaum möglich sein.

    Ich will damit sagen, die Öffnung muss sein, aber Maskenpflicht, 5er Gruppen und Abstand von 1,5m bei Kindern ist kaum umsetzbar. Und klingt für mich fast schon so aufwendig, dass ich sagen muss, lasst es dann lieber ganz.

    Das ist ja gerade die Kritik an die Schulöffnungen. Diejenigen, die die Schulen wieder öffnen wollen, wollen das die Schulen dann diese Vorgaben umsetzen. Andere sagen, dass das nicht möglich sein wird. Deswegen ja auch halbe Klassen. Dann sollst du die Kinder so hinsetzen, dass 1,50 m Abstand zwischen ihnen ist. Wenn das räumlich nicht passt, braucht man mehr Räume und kleinere Gruppen.

  • Und klingt für mich fast schon so aufwendig, dass ich sagen muss, lasst es dann lieber ganz.

    Genau meine Meinung.

    Ich für meinen Teil kann tatsächlich nicht verstehen, warum man das Schuljahr nicht annulliert.

    Damit wären auf einen Schlag viele Probleme gelöst, und wie wir die Schüler bis zum Schuljahresende beschulen, fällt uns sicher auch noch ein. Es wären zumindest Ideen dabei, die nicht unbedingt Konzentration und Ruhe beim Arbeiten erfordern, wie das z.B. bei den Kernfächern der Fall ist. Mehr Raum für Freiarbeit, spielerisches Lernen, non-akademische Projekte wie an den Projekttagen etc., halt einfach Dinge, die aus pädagogischen Gründen ohnehin im Unterricht verankert sein sollten, in der Praxis aber häufig zugunsten der Effektivität vernachlässigt werden.

    Und der Zeitdruck und die Unsicherheit, wie bringen wir die Schüler ins nächste Schuljahr? (nämlich gar nicht) fiele auch weg.

  • Warum überhaupt annullieren? Einfach weiter und gut. 3/4 des Schuljahres ist doch gelaufen. Dann streicht man halt ein paar Themen aus den Curricula. Davon geht die Welt auch nicht unter. Oder man gibt in den nächsten Jahren als Konjunkturprogramm etwas mehr Geld für Bildung aus und gleicht es damit wieder aus. Mehr Lehrkräfte, mehr Förderunterricht, bessere Ganztagsversorgung mit Lehrkräften, bessere Ausstattung in den Schulen, mehr Sozialpädagogen und Förderlehrkräfte, ... da fällt mir ganz viel ein.

  • Ich für meinen Teil kann tatsächlich nicht verstehen, warum man das Schuljahr nicht annulliert.

    Heißt, alle starten noch einmal neu? Bei einem 2/3 erfolgten Schuljahr finde ich das verkehrt.

    Abgesehen davon, was ist mit Studienplätzen, Ausbildungsverträgen, neuen Einschulungen etc. pp?



    Ich denke wirklich, hier müssen mehr Individuallösungen her.

    Heißt zB auch, dass man noch einmal wiederholen darf, auch wenn das eigentlich (durch bereits erfolgtes Wiederholen) nicht mehr möglich wäre.

    oder eben auch trotz passabler Noten freiwillig wiederholen.

  • Warum überhaupt annullieren? Einfach weiter und gut. 3/4 des Schuljahres ist doch gelaufen. Dann streicht man halt ein paar Themen aus den Curricula.

    In Bayern war das anders.

    Dort lief gerade mal die erste Hälfte von 2019/2020.

    Dann kamen noch 14 Tage nach den Faschingsferien (24.-28.02.), so dass hier die Schulen seit dem 13.03. zu sind.

    Also nur das 1. Halbjahr.


    Ich bin nicht sicher, ob es so eine kluge Idee ist, die Inhalte ausschließlich eines Halbjahres für das ganze Schuljahr gelten zu lassen. :weissnicht:

  • Abgesehen davon, was ist mit Studienplätzen, Ausbildungsverträgen, neuen Einschulungen etc. pp?

    Wird alles um ein Jahr verschoben.

    Die RS-Absolventen sind nicht mehr 16, sondern 17, die Gymnasiasten sind halt nicht mehr 18, sondern 19, wenn sie ihr Zeugnis kriegen.

    Wer im September 2020 eine Lehre anfangen wollte, kann sich doch evtl. auch nicht sicher sein, dass das alles so weiterläuft als wäre nichts gewesen.

    Und last but not least - nachdem ja die ganze Welt von Corona betroffen ist, ist das Jahr länger auch im CV plausibel erklärt.

  • Ich war natürlich bei Niedersachsen. Aber es gab ja auch früher mal Kurzschuljahre. Gerade für die jüngeren Jahrgänge hat man ja noch viel Zeit das auszugleichen und in jedem Jahr etwas aus den Curricula zu streichen. Seien wir doch mal ehrlich. Es gibt vieles, was nicht zwingend in den Schulen gemacht werden muss. Der Vorteil ist ja, dass es alle betrifft. Dann müssen sich ggf. Unis und Arbeitgeber in 10 Jahren darauf einstellen, dass sie diesen Jahrgang woanders abholen müssen. Wenn später studiert dann kann man doch locker im ersten Semester das kompensieren und sonst hat man halt die ersten drei Semester eine Vorlesung mehr.

  • Wird alles um ein Jahr verschoben.

    Und die 1. Klasse wird nun doppelt besetzt?

    Länger in der Kita lassen ist wohl keine Option. Da zum einen die sonst überlastet sind und zum anderen Kinder sonst durchaus später unterfordert sind, wenn erst mit 7 eingeschult wird.


    Und wie ist das mit Schülern, die finanziell abhängig sind, wir haben einige mit Bafög.


    Also ich finde "einfach" annullieren ist alles andere als einfach.


    Die Lebensläufe sind da glaube ich das letzte Problem.

  • Gerade für die jüngeren Jahrgänge hat man ja noch viel Zeit das auszugleichen und in jedem Jahr etwas aus den Curricula zu streichen.

    Äh - nein. Zumindest nicht in den Kernfächern.

    Ich kann jetzt nur für Deutsch und Englisch reden - aber da kommen schon in den 5. und 6. Klassen Dinge im 2. Halbjahr dran, die man für die nächsthöhere Jahrgangsstufe braucht. Deshalb bin ich so vehement dagegen, diese wichtigen Inhalte mit Flickschusterei zu versuchen doch zu vermitteln, was bei einer zu frühen Öffnung der Fall wäre, oder aber - noch schlimmer - diese Inhalte komplett unter den Tisch fallen zu lassen.

    Seien wir doch mal ehrlich. Es gibt vieles, was nicht zwingend in den Schulen gemacht werden muss.

    Woran denkst du dabei z.B.?

Werbung