Aktuelle A14-Ausschreibungen, Frage an Personalräte

  • Moebius:

    Welche Intentionen da vorliegen, ist doch völlig klar: Es soll für jemanden (und zwar durchaus jemand Bestimmten) eine A14-Stelle geschaffen werden.

    Was mir nicht klar war, ist, warum das mit den genannten Formulierungen in den Ausschreibungstexten auch von den Personalräten aus durchgeht. Mit dem Hinweis von O. Meier hat sich das aber geklärt und ich habe meine Erleuchtung gefunden!

  • Moebius:

    Was mir nicht klar war, ist, warum das mit den genannten Formulierungen in den Ausschreibungstexten auch von den Personalräten aus durchgeht.


    Ich vermute mal, weil es im System Schule gang und gäbe es ist, dass sich Menschen teils über mehrere Jahre in einen Bereich einarbeiten, diesen managen und das vielleicht sogar gut machen, und in dieser Zeit nur ein "vielen Dank, könnte man da auch noch das hier machen?" hören. Entlastungsstunden sind ein rares Gut, unentgeltliches Engagement über lange Zeit aber auch. Und das führt oft dazu, dass diejenigen, die über einen längeren Zeitraum eben ein überdurchschnittliches Engagement zeigen, an dieser Stelle bedacht werden.


    Angenommen eine Schule nutzt ein bestimmtes Programm für die Lehrmittelverwaltung. Ein Kollege arbeitet sich da irgendwann mal rein, unterstützt denjenigen, der das hauptsächlich gemacht hat, übernimmt vielleicht sogar diese Aufgabe hauptsächlich, und das für Jahre. Wenn dann eine Stelle ausgeschrieben wird, die "Verwaltung der Lehrmittel" beinhaltet, wird man darauf achten, hier weitere Tätigkeiten unterzubringen, die dieser Person eine erfolgreiche Bewerbung vielleicht nicht garantieren, aber sie einfacher machen. Denn machen wir uns mal nichts vor, wenn die Stelle aus dem Beispiel von einem externen Bewerber besetzt wird, ist das für das Engagement der Leute, die schon vor Ort sind, Gift.


    Und ich glaube, dass die Personalräte das wissen. Und ich - persönlich - finde dieses Vorgehen tatsächlich gut. Was ich bedenklich finde, ist dass z.B. H/R-Lehrer davon vollkommen ausgenommen sind. Jenseits von Rektorstellen (z.B. Zweig- oder Stufenleitung, A14) können die sich nämlich den Allerwertesten aufreißen, und mit Glück eine Deputatsstunde dafür erhalten.

  • Welche Intentionen da vorliegen, ist doch völlig klar: Es soll für jemanden (und zwar durchaus jemand Bestimmten) eine A14-Stelle geschaffen werden.

    Ich finde dabei nichts Anrüchiges. Das nennt sich Personalentwicklung.

    Schließlich läuft es in unserem System so, dass man erst eine Sonderaufgabe wahrnimmt, diese u.U. jahrelang ausübt und dann irgendwann mit Beförderung belohnt wird. Da ist es nur richtig, wenn die Schulleitung dies durch Ausschreibungen steuert.

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Es ist wirklich nichts falsch daran, dass, wenn sich jemand schon seit längerem in einem bestimmten Bereich engangiert, genau diese Person dann auch die A14 Stelle bekommt, wenn es denn eine gibt.

    Ich hab den Stundenplan zwei Jahre lang auf einer A13 Stelle gemacht. Ich stelle mir gerade vor, man hätte mir gesagt "Tut uns leid Frau Stark, aber Kollege Müller hat die Stelle bekommen. Er hat zwar keine Ahnung davon, wie man einen Stundenplan macht, hat aber in der Besuchsstunde zwei mal weniger "äh" und einmal mehr "danke für deinen Beitrag" gesagt und bekommt jetzt deswegen die A14 Stelle. Bitte arbeiten Sie ihn ein und stehen Sie bei Fragen zur Verfügung." Ich hätte nur auf eine Dienstanweisung hin zur Verfügung gestanden und an dem Tag noch meinen Versetzungsantrag fertig gemacht. Und ich hätte keinen Finger mehr zusätzlich krum gemacht, bis zur Versetzung. Ich denke, so geht es vielen KuK, die sich engagieren und für deren Bereich dann eine A14 Stelle ausgeschrieben wird.

  • Ich denke, so geht es vielen KuK, die sich engagieren und für deren Bereich dann eine A14 Stelle ausgeschrieben wird.

    Ja, das stimmt sicherlich. Die Kehrseite besteht darin, dass es i.d.R. deutlich weniger auszuschreibende A14 Stellen als Lehrkräfte gibt, die sich in entsprechenden Bereichen stark engagieren. Ich finde es dann schon bedenkenswert, wenn bereits mit der Ausschreibung feststeht, an wen diese Stelle genau gehen soll. Das schlägt dann stark auf die Motivation der nicht zum Zug gekommenen durch, die von vorneherein keine Chance zur erfolgreichen Bewerbung hatten.


    Sehr viel fairer - wenn auch aufwendiger - empfand ich eine Ausschreibung, die ich hier mal in einem der Regierungsbezirke lesen durfte. Da wurde eine Fachleitung (Fachbereich beliebig) mit einer weiteren für die Schule förderlichen Tätigkeit ausgeschrieben, also sehr offen. Damit hatten dann wirklich alle stark engagierten Lehrkräfte eine Chance und die Stelle umfasst Teilaufgaben des mittleren Managements i.V.m. Schulentwicklung.

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