Umfrage zur Impfbereitschaft gegen Corona

  • Dann erklär mir doch bitte, warum die Stiko (eine der wenigen UNABHÄNGIGEN Instanzen im Rahmen der Corona-Debatte) für Jugendliche keine Impfempfehlung abgibt?

    Ganz einfach: Immer noch (viel) zu wenig Impfstoff.

    Man möchte nicht, dass die Stimmung noch schlechter wird (im Herbst ist schließlich Wahl), wenn jetzt auch noch alle Eltern mit Kindern unbedingt Impftermine ausmachen wollen, während hier weiter Prio 3 seit Monaten wartet.

    In zwei, drei Monaten ca. (oder, wenn hier endlich die Millionen von Dosen wöchentlich ankommen) wird die Empfehlung dann angepasst (ist zumindest meine Schätzung).

  • Ganz einfach: Immer noch (viel) zu wenig Impfstoff.

    Das hätte die Stiko sicherlich entsprechend artikuliert in ihrer Erklärung, wenn dem so wäre. Hat sie aber nicht.

  • Natürlich war das richtig so. Aber wenn die Risiko-Kanditaten einen Impfschutz haben und die übrigen aufgrund dessen keinen Impfschutz brauchen, weil sie nicht einmal nennenswert Symptome entwickeln, dann kann man bei Jugendlichen auf eine Impfung verzichten. Dann würden die Impfrisiken (ich weiß: bei den meisten von euch ist auch das eine Verschwörungstheorie, solche Risiken überhaupt in Erwägung zu ziehen) den Impfnutzen deutlich überragen. Und das ist eine sehr schlüssige Argumentation der Stiko, die im Übrigen durch Statistiken gut zu untermauern ist.

    Ui, her damit. Auf die Statistiken bin ich gespannt, die bei Jugendlichen das Überwiegen von schwerwiegenden Impfrisiken gegenüber den Risiken bei Erkrankung mit Covid-19 zeigen.

  • Für diejenigen, die der Meinungen sind, dass die Impfkampagne so schlecht laufe: Das war jetzt der 4. Tag in Folge mit mehr als 900k vergebenen Impfdosen. Bislang gab es noch in keiner Woche mehr als 2 Tage mit mindestens 900k vergebenen Impfdosen. Trotz aller Dramatik hier ist das ein ordentliches Ergebnis, was hier vorgelegt wird.

  • Ui, her damit. Auf die Statistiken bin ich gespannt, die bei Jugendlichen das Überwiegen von schwerwiegenden Impfrisiken gegenüber den Risiken bei Erkrankung mit Covid-19 zeigen.

    Du meine Güte!


    Liest du keine Zeitung? Die Stiko hat doch begründet, dass die Datenlage für Impfrisiken bei Jugendlichen viel zu dünn ist, als dass man jetzt ruhigen Gewissens grünes Licht geben könnte. Aber man weiß, dass für annähernd alle Jugendlichen eine Corona-Infektion keine ernste Erkrankung darstellt. Das ist die Abwägung von Nutzen und Risiken, die für die Stiko DERZEIT entscheidend ist.


    Ich weiß: Für die meisten hier ist ein per Turbo hergestellter Impfstoff völlig unbedenklich. Für die Stiko wohl nicht. Aber was wissen die schon ...


    Ich für meinen Teil bin über 50. Und da ist das Risiko für einen schweren Verlauf schon ziemlich hoch.

  • In der Erklärung steht auch


    "In der aktuellen Lage müssen die weiterhin limitierten Impfstoffressourcen nutzbringend eingesetzt werden. Dies bedeutet, dass noch nicht geimpften gefährdeten Personen vorrangig ein Impfangebot gemacht werden sollte. Solange noch viele Personen mit deutlich höherem Risiko ungeimpft sind, ist eine Umverteilung der Impfstoffe an gesunde Kinder und Jugendliche epidemiologisch und individualmedizinisch nicht sinnvoll. Großeltern, Eltern, Betreuungspersonen von Kindern und Jugendlichen, Lehrer:innen und Erzieher:innen sollten das Impfangebot wahrnehmen."


    Und auch der Stiko-Chef sagte vor ca. 2 Wochen in einem Interview, sie müssen die gesamte Gesellschaft im Auge behalten, sie können es nicht jüngeren empfehlen, wenn ältere noch nicht geimpft sind. Ein problemloser Schulbesuch sei kein Kriterium, wichtiger sei die Gesundheit aller.


    Ja, es kann durch Impfung evtl. Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden (vor allem, wenn zu viel und zu schnell Sport getrieben wird). Aber das gilt für Covid-19 noch viel mehr (für andere Virenerkrankungen auch) und wer sich nicht impft, wird sich infizieren (Dosten meinte mal in den nächsten 18 Monaten, wenn alle Maßnahmen zurück gefahren werden). Zum Glück heilt dies (bei Zurückhaltung bei Sport) folgenlos aus, die meisten bemerken es noch nicht einmal. Die Stiko empfiehlt auch die Grippeimpfung erst ab 60 Jahren. Sie hat immer die gesamte Gesellschaft im Auge.


    Übrigens 11 % der 12 - 16jährigen in Deutschland gehören lt. Presse zur Risikogruppe, für die die Impfung empfohlen wird.


    Das Problem ist, dass bei vielen Eltern ankommt, Coronaimpfstoffe seien unsicher. Dann wird später eine Änderung der Stiko nicht viel bringen. Das sieht man gut bei AstraZeneca. Es wurde von der Stiko am Anfang für ältere wegen zu wenig Daten nicht empfohlen. Die Änderung bei ausreichend Daten wurde aber von den meisten nicht akzeptiert. Die älteren wollen immer noch in der Mehrzahl BioNTech, weil AstraZeneca gefährlich sei.

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  • Die Stiko trifft eine statistische Aussage, die Eltern betrachten den Einzelfall.

    Wenn das eigene Kind am Ende dasjenige ist, das jahrelang unter LongCovid leidet, dann ist eine Impfung besser. Wenn es ein Kind mit schwersten Impfnebenwirkungen wird, dann nicht. Aber leider weiß man es nicht vorher.

    Die Entscheidung kann jedenfalls auch die ständige Impfkommission niemandem abnehmen. Sie gibt nur eine Empfehlung.


    LG DFU

  • Ich habe nun einige Seiten Diskussion verpasst und werde nicht alles nachlesen. Aber ich bin etwas verwundert darüber, dass der Stiko (primär) politische Gründe für die bislang noch nicht beschlossene allgemeine Impfempfehlung für 12- bis 17-jährige Kinder unterstellt werden. Die Stiko muss vor einer Entscheidung unterschiedliche Risiken gegeneinander abwägen und für diesen Prozess ist die Datengrundlage offenbar noch zu dünn. Eine Empfehlung für Kinder ist nun mal ein besonders sensibler Vorgang. Und es wird ja auch klar kommuniziert, dass diese Empfehlung durchaus noch kommen kann.


    In dem von Dir, Kris24, zitierten Abschnitt geht es inhaltlich gar nicht um die Impfung von Kindern, sondern allgemein um die Tatsache, dass die Stiko eine Priorisierung von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen befürwortet. Das Problem, dass bei vielen nun die Botschaft ankommen könnte, die Impfstoffe seien unsicher, sehe ich ebenfalls. Aber das darf ja kein Grund sein, um deshalb einen Impfstoff trotz - gemäß Einschätzung der Stiko - nicht ausreichender Datengrundlage zu empfehlen. Vielmehr muss man an dieser Stelle die Medien in die Pflicht nehmen, verantwortungsbewusst zu berichten. Allerdings wird man mit diesem Appell wohl spätestens bei den Boulevardmedien auf taube Ohren stoßen.


    Edit: Bei Zeit Online gibt es ein interessantes Interview mit einem Stiko-Mitglied zu der hier diskutierten Entscheidung.

  • In einem Kommentar in der SZ steht folgende, meines Erachtens richtige Einschätzung:


    Es kann gut sein, dass manche Entscheidung instrumentalisiert wird und auch negative Effekte hat, wie die Abwertung des Astra-Zeneca-Impfstoffs oder die Befriedigung mancher Impfgegner. Aber das gilt es, für den höheren Zweck in Kauf zu nehmen, dass Nutzen und Risiken wissenschaftlich fundiert abgewogen werden. Eben diesem Anspruch ist die Stiko in der Pandemie stets treu geblieben. Auf Dauer wird sie damit nicht nur das Vertrauen in ihre Arbeit, sondern auch in die Impfungen stärken.

  • Das überzeugt mich jetzt nicht so sehr. Es bleibt immer noch die Tatsache, dass AstraZeneca in USA und der Schweiz keine Zulassung hat mit der Begründung, es würden Daten fehlen. Rumgedreht empfiehlt die FDA die Impfung uneingeschränkt für die 12 - 15jährigen und ich rechne damit, dass das auch die EKIF tun wird. Ich wüsste zu gerne, was dahinter die Rationale ist.

  • Das überzeugt mich jetzt nicht so sehr. Es bleibt immer noch die Tatsache, dass AstraZeneca in USA und der Schweiz keine Zulassung hat mit der Begründung, es würden Daten fehlen. Rumgedreht empfiehlt die FDA die Impfung uneingeschränkt für die 12 - 15jährigen und ich rechne damit, dass das auch die EKIF tun wird. Ich wüsste zu gerne, was dahinter die Rationale ist.

    Naja, laut dem oben verlinkten Interview gab es in der Biontech-Zulassungsstudie nur 1.131 Kinder. Nun kann man zu dem Schluss kommen, dass die Stichprobe ausreichend groß ist (wie vermutlich die FDA) oder eben zu dem Schluss, dass diese Daten nicht ausreichen (wie eben die Stiko).


    Aber auch davon unabhängig kann ich den Vorwurf der politischen Steuerung nicht nachvollziehen. Die meisten relevanten Poltiker*innen haben ja vielmehr Druck auf die Stiko ausgeübt, damit diese eine allgemeine Empfehlung für Kinder zwischen 12 und 17 Jahren ausspricht.

  • Mich verwirrt, dass nur die Hälfte der Fehler beseitigt wurde.

    Du meinst, dass es gemäß Deiner Aussage längst eine Empfehlung für 17-jährige gebe? Das stimmt nicht:



    Der Einsatz von Comirnaty bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12-17 Jahren ohne Vorerkrankungen wird derzeit nicht allgemein empfohlen, ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz möglich.

  • Naja, laut dem oben verlinkten Interview gab es in der Biontech-Zulassungsstudie nur 1.131 Kinder. Nun kann man zu dem Schluss kommen, dass die Stichprobe ausreichend groß ist (wie vermutlich die FDA) oder eben zu dem Schluss, dass diese Daten nicht ausreichen (wie eben die Stiko).

    Das stimmt wohl. Vermutlich unterstellen FDA und Swissmedic respektive die EKIF Pfizer/BioNtech grundsätzlich eine grössere Seriosität. Irgendwie sowas muss es ja sein, dass es da mehr Vertrauen gibt. Ich hatte bis anhin jedenfalls überhaupt nicht den Eindruck, dass die Politik in der Schweiz Einfluss auf diese Prozesse nimmt. Dafür hatten wir zu oft die Situation, dass BAG und Bundesrat ganz offensichtlich von den Entscheidungen überrascht wurden.

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