Nicht-Impfthread (alles Ausgelagerte aus dem Impfthread)

  • Steht zum Beispiel im Leitfaden Schule in Coronazeiten. Ich kenne allerdings nur den für allgemeinbildende Schulen.

    Die Frage ist, was willst du sonst machen? Lehrkräfte fallen aus, weil zu den vulnerablen Gruppen gehören. Lehrkräfte gehen ggf. in Quarantäne. Die Notbetreuung muss sichergestellt werden. Wenn keine Lehrkräfte da sind, muss Unterricht also ausfallen.


    Was macht ihr denn normalerweise, wenn eine Lehrkräfte morgens ausfällt?

    Ich meine, wie löst du das Problem? Du kommst morgens in der Schule und mehrere Lehrkräfte sind krank/Quarantäne usw.. Ihr könnt ja keine Lehrkräfte backen.

    Diejenigen, die zu den vulnerablen Gruppen gehören oder in Quarantäne sind, machen doch Distanzunterricht, so lange sie nicht krankgeschrieben sind. Dann fällt zwar Präsenzunterricht aus, aber der Distanzunterricht nicht. Und wenn gleich mehrere Lehrkräfte krankheitsbedingt plötzlich morgens ausfallen - was sehr selten passiert -, wird entweder Vertretungsunterricht organisiert (z. B. indem ein/e Kolleg/in, die/der nach der 4. Stunde Unterrichtsschluss hätte, noch eine Doppelstunde länger bleibt) oder die Klassen bekommen von einer anderen Lehrkraft Arbeitsaufträge. Das mag bei uns allerdings - bedingt durch das größere Kollegium und die ältere Schülerschaft - einfacher zu organisieren sein als an einer Grundschule.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich habe es ausführlich geschrieben, hat sich vielleicht überschnitten, und es Inhalte zu Hause geht nicht, Stunden dürfen nur vereinzelt ausfallen, Klassen zusammen legen, ist nur sehr begrenzt möglich, weil vorher schon ausgeschöpft (sobald aus 4 Klassen 3 gemacht werden können, geschieht dies von oben, sonst wird die SL haftbar gemacht, es gab sogar die Drohung, sie müsste die zusätzlichen Stunden bezahlen, weil sie einmal zögerte). Und einmal war es bei mir ein Grundkurs (mdl. Abitur). Vertretungsreserven sind meistens im Herbst aufgebraucht, Abordnungen gibt es nur, wenn es langfristig ist und vorhanden (sehr selten). Förderung gibt es schon lange nicht mehr, wir sind ja ein Gymnasium.


    Den Rat, den es gab, war Schwerbehinderung anzufordern, eine Kollegin (die mit dem Attest) ist erfolgreich den Weg darauf gegangen . Sie muss jetzt langfristig weniger bei voller Bezahlung unterrichten und darf keine Überstunden mehr leisten.


    Ich schalte mich aus der Diskussion aus, mag nicht mehr.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Das Problem ist ja auch die Größe des Systems. Die klassische Grundschule hat 8 Klassen. Also 10-12 Lehrkräfte. In den älteren Klassen unterrichten 3-4 Lehrkräfte. Wenn dann irgendwo Corona ausbricht, ist gleich ein drittel des Kollegiums weg. Da gibt es nicht mehr viel zu kompensieren. Bei der Tochter einer Kollegin viel mal vor Corona die Schule 3 Tage aus, weil mehrere Lehrkräfte die Grippe hatten. Danach ging es auch erstmal reduziert weiter.

  • Bei uns fällt auch Unterricht aktuell ersatzlos aus, weil ein Kollege aus persönlichen Gründen beurlaubt ist, eine nach einer Fehlgeburt noch krankgeschrieben und mehrere in Quarantäne waren. Wer konnte hat da von zuhause gearbeitet, die krankgeschriebene hat wohl sogar per Post die Kinder mit Englischmaterialien versorgt.
    Aber Präsenzunterricht geht eben dann aktuell nicht und selbst mit Notplan sind nun drei Kollegen in einer Klasse, eigentlich sollen es maximal 2 sein, aber das haut nicht mehr hin und wir sind scheinbar keine "Typische Grundschule (doch sind wir, aber nicht nach deiner Definition). Wir sind "nur noch" dreizügig und haben ja 6 Klassenstufen, also 18 Klassen, ca. 40 Lehrer und 30 Erzieher, aber irgendwann ist dann eben Ende mit Reserven und wir haben schon Kräfte aus dem "Corona"-Pool zusätzlich und PKB. Wenn das alles vertreten werden sollte, wüsste ich gar nicht, wie noch.

  • Das Problem ist ja auch die Größe des Systems. Die klassische Grundschule hat 8 Klassen. Also 10-12 Lehrkräfte. In den älteren Klassen unterrichten 3-4 Lehrkräfte. Wenn dann irgendwo Corona ausbricht, ist gleich ein drittel des Kollegiums weg. Da gibt es nicht mehr viel zu kompensieren. Bei der Tochter einer Kollegin viel mal vor Corona die Schule 3 Tage aus, weil mehrere Lehrkräfte die Grippe hatten. Danach ging es auch erstmal reduziert weiter.

    Genau das schrieb ich doch eben:

    Das mag bei uns allerdings - bedingt durch das größere Kollegium und die ältere Schülerschaft - einfacher zu organisieren sein als an einer Grundschule.

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  • Schade, Kris. Wenn es bei euch tatsächlich so schlimm ist, solltet ihr euch zusammentun und euch wehren. Personalvertretungen, Gewerkschaften, Klage. Was meinst du wie schnell die oben reagieren, wenn erstmal davon in der Presse berichtet wird. Aspekte wie Fürsorgepflicht gelten in allen Bundesländern.


    Es ist absolut inakzeptabel, wenn Lehrkräfte aufgrund von übermäßigen Vertretungsunterricht gesundheitlichen Schaden erleiden. Notfalls geht man zum Arzt und lässt sich krankschreiben.

  • ... wir sind scheinbar keine "Typische Grundschule (doch sind wir, aber nicht nach deiner Definition) ...

    Ich sprach natürlich von Niedersachsen. Da haben wir nur 4 Jahrgänge. Tatsächlich gibt es bei uns (auf dem Land) kaum größere Schulen. Mit 8 Klassen ist man da schon groß. Wir haben viele Schulen mit 50-100 Schülern ...

  • Es ist absolut inakzeptabel, wenn Lehrkräfte aufgrund von übermäßigen Vertretungsunterricht gesundheitlichen Schaden erleiden.

    Das ist ja auch ein Teufelskreis. Ein paar Kollegen sind krank, andere müssen viel mehr arbeiten, werden dadurch krank. Folge: noch höherer Krankenstand und die noch vorhandenen Kollegen müssen noch viel mehr arbeiten...

    Sieht man aktuell (und schon seit Jahren) häufig in der Pflege oder bei Ärzten. Dabei können alle nur verlieren.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Sieht man aktuell (und schon seit Jahren) häufig in der Pflege oder bei Ärzten. Dabei können alle nur verlieren.

    Mit dem großen Unterschied, dass es in der Pflege oder Notfallversorgung keine Alternativen gibt. In der Schule schon. Unterrichtsausfall bei den älteren. Nur Notbetreuung bei den jüngeren.

  • Auf dem Land dürften aber auch deutlich mehr Alte und Kranke leben, junge Menschen ziehen lieber in die Stadt und gehen seltener zum Arzt.

    Was die Mangelsituation verschärfen dürfte.

  • Was die Mangelsituation verschärfen dürfte.

    Stimmt, als Arzt würde ich aber auch nicht gerne auf dem Land arbeiten, mehr Arbeit und alles ewig weit weg. Kann man schon nachvollziehen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • Stimmt, als Arzt würde ich aber auch nicht gerne auf dem Land arbeiten, mehr Arbeit und alles ewig weit weg. Kann man schon nachvollziehen.

    Ich denke, man kann das so nicht verallgemeinern. Vor allem hängt es überhaupt erst einmal von deiner Definition von Land ab.

  • Stimmt, als Arzt würde ich aber auch nicht gerne auf dem Land arbeiten, mehr Arbeit und alles ewig weit weg. Kann man schon nachvollziehen.

    Warum sollte ein/e Hausärzt*in auf dem Land mehr Arbeit haben als in der Stadt? Eine Mit-Abiturientin von mir betreibt seit Jahren zusammen mit ihrem Mann eine Hausarztpraxis auf dem Land und hat ihren eigenen Aussagen zu folgen nicht mehr zu tun als in der Praxis, in der sie vorher als angestellte Ärztin gearbeitet hat.

    Na ja, "ewig weit weg" ist immer relativ, würde ich sagen. In dem Dorf, in dem die besagte Bekannte wohnt und ihre Praxis hat, gibt es einen kleinen Supermarkt, zwei Restaurants, einen Imbiss, Friseur, Apotheke, Bankfiliale, gute Busanbindung,... Zur nächsten etwas größeren Stadt (ca. 15.000 EW) fährt man 10 Min., zur nächsten großen Stadt (fast 170.000 EW) etwas über 20 Minuten. Das finde ich jetzt nicht total abgelegen ;) !

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • In vielen Regionen, die nicht unmittelbar in oder an Ballungszentren liegen (also ab ca. 20km von den attraktiven Großstadtzentren) findet man heute bereits eine Unterversorgung mit Hausärzten vor (man kann sich natürlich darüber streiten, ob die angepeilte Hausarztdichte so notwendog ist).

    Oder aber eine solche Unterversorgung ist in den nächsten Jahren absehbar, weil auch hier die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer in den Ruhestand gehen. Dem versucht man auf verschiedenen Ebenen mehr oder weniger erfolgreich vorzubeugen.


    - Zulassung zum Medizinstudium mit entsprechender Selbstverpflichtung, sich im ländlichen Raum niederzulassen.


    - Fördergelder bei der Facharztweiterbildung Allgemeinmedizin durch die KV. In den letzten beiden Jahren wird annähernd das Gehalt für den Weiterbildungsassistenten subventioniert.


    - regionale "Buschzulagen" oder Förderprogramme (Hilfe bei der Praxissuche, Wohnungssuche, Gutscheine, befristete Mietfreiheit etc.)



    Die geringere Attraktivität resultiert übrigens nicht primär aus den weiteren Wegen für Hausbesuche. Der geringere Anteil der Privatpatienten (man vergleiche mit Beamtenstädten wie Bonn, Düsseldorf, Hannover, Berlin), das höhere Durchschnittsalter samt kosten- und pflegeintensiver Versorgung (das unmittelbar aufs Budget durchschlägt) sowie die häufig unattraktive Wohnumgebung für junge Familien dürften weit wichtiger sein.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Immobilienmarkt regelt ;). Wer 1 mio.+ für ein Haus in einer Großstadt zahlen muss, überlegt zweimal, ob er nicht doch etwas weiter außerhalb zieht.

  • Warum sollte ein/e Hausärzt*in auf dem Land mehr Arbeit haben als in der Stadt? Eine Mit-Abiturientin von mir betreibt seit Jahren zusammen mit ihrem Mann eine Hausarztpraxis auf dem Land und hat ihren eigenen Aussagen zu folgen nicht mehr zu tun als in der Praxis, in der sie vorher als angestellte Ärztin gearbeitet hat.

    Na ja, "ewig weit weg" ist immer relativ, würde ich sagen. In dem Dorf, in dem die besagte Bekannte wohnt und ihre Praxis hat, gibt es einen kleinen Supermarkt, zwei Restaurants, einen Imbiss, Friseur, Apotheke, Bankfiliale, gute Busanbindung,... Zur nächsten etwas größeren Stadt (ca. 15.000 EW) fährt man 10 Min., zur nächsten großen Stadt (fast 170.000 EW) etwas über 20 Minuten. Das finde ich jetzt nicht total abgelegen ;) !

    Stimmt, waren auch eher Tendenzen. Ich meinte mit mehr Arbeit eher, dass man mehr Hausbesuche machen muss bei sehr alten Patienten, Hausbesuche bei Jungen kommen eh kaum vor.

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  • Immobilienmarkt regelt ;). Wer 1 mio.+ für ein Haus in einer Großstadt zahlen muss, überlegt zweimal, ob er nicht doch etwas weiter außerhalb zieht.

    Das sind aber Extremwerte. Mit Großstadt meinst du hier ein großes Haus in Düsseldorf, München und Co. In kleineren Großstädten (ca. 100k-200k) zahlt man kaum 1Mio. für ein normales Haus (keine Villa mit 200qm). Nebenbei gibt es auch noch kleine und mittelgroße Städte, in denen man alles notwendige hat und günstig lebt.

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  • „Etwas weiter außerhalb“ der Großstädte, wo pendeln noch möglich ist, zahlt man oft fast genauso viel.

    Und auf dem Land gibt es oftmals zu wenige Arbeitsplätze. Man kann und will auch kaum 50km+ pro Weg pendeln, kostet viel, dauert lange und schädigt die Umwelt.

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