Schulen sind sichere Orte!?

  • Woher soll ich das wissen? Ich bin Chemikerin, keine Virologin. Ich kann nur vermuten, dass es einen wohl doch nicht durch zwei Masken hindurch und x Meter Abstand (es sitzt ja nicht jeder direkt neben dem infektiösen Schüler) "einfach so" anspringt.

    Vielleicht wäre es dann angebracht, etwas mehr Verständnis für Lehrkräfte zu zeigen, die angesichts fehlender Maskenpflicht in ihren Bundesländern und Schulformen hier ihren Unmut äußern.

  • Es steht Dir weiterhin frei Dich selbst mit einer FFP2-Maske zu schützen. An unseren Primarschulen tragen die Kinder auch keine Masken und es infizieren sich gemäss kantonaler Statistik nicht mehr Lehrpersonen als an den weiterführenden Schulen.

  • Es steht Dir weiterhin frei Dich selbst mit einer FFP2-Maske zu schützen. An unseren Primarschulen tragen die Kinder auch keine Masken und es infizieren sich gemäss kantonaler Statistik nicht mehr Lehrpersonen als an den weiterführenden Schulen.

    Diese Einstellung finde ich eben total daneben. Dass viele der bisherigen Statistiken schlussendlich doch widerlegt wurden und aktuelle Erhebungen ein deutlich erhöhtes Risiko für Betreuer auch junger Kinder (sh. z.B. AOK-Studie) belegen, ist doch jetzt bekannt.


    Die Belastung der Kinder durch Stoffmasken geht nahe Null - einen zumindest geringfügigen Schutz würden sie aber bieten, wie du ja selbst vermutest und wie einen allein der gesunde Menschenverstand schon verstehen lässt. Sich dann als Sek-II-Lehrkraft hinzustellen und zu sagen es ist doch alles super, stellt euch nicht so an, ihr könnt doch selbst 'ne Maske aufsetzen - das finde ich sehr irritierend.

  • Bei hohen Inzidenzen vermehren sich die Fallzahlen an den Schulen explosionsartig. In meinem Kreis, der seit Wochen eine Inzidenz über 300, zeitweise über 400 aufwies, gingen am 7.12. 51% der nachgewiesenen Coronafälle auf Schüler zurück. Die Zahl ist im Verhältnis zum Anteil ortsansässiger Schüler zur Bevölkerung etwa fünffach überhöht. Kurz darauf wurde eine weitere Schule geschlossen, ein Drittel der Lehrer war positiv, Anzahl der Schüler unbekannt, da ohnehin in Quarantäne. Wenn es wie bei uns keine Altersheime oder Fleischfabriken betrifft, wird die Rolle der Schulen sehr deutlich. Hier gilt seit den Herbstferien die Maskenpflicht für weiterführende Schulen auch im Unterricht. Ganz offensichtlich reicht das nicht.

    Bei uns auch jeden Tag mehrere Fälle bei Inzidenz zwischen 300 und 400. Auch bei Kollegen, die nur noch in die Schule gehen, nicht mal mehr einkaufen. Manche Klassen bis zu 50 Prozent der Schüler.

  • Sie ist ein gutes Beispiel dafür, dass im Schulhaus auch nicht mehr passiert als aussen drum herum. Ich weiss sehr sicher dass ich wenigstens zweimal mit einer zum fraglichen Zeitpunkt schon infektiösen Person 60 bzw 90 min lang im gleichen Raum war. Ich weiss dass weder ich noch sonst irgendjemand infolge dieser Situationen erkrankt ist. Deine Erfahrungen mit Corona scheinen ja mehr so hypothetischer Natur zu sein.

    An uns nagt noch der von vielen deutschen Kultusministern wiederholte Spruch: "Schulen sind sichere Orte.".

    Also sicherer als außen herum, es kann gar nichts passieren. Deshalb wurden die Schulen ohne Abstand und teilweise ohne Maske offen gehalten und die Eltern waren beruhigt.


    Bis heute hat keiner diesen Spruch revidiert.

  • Dass viele der bisherigen Statistiken schlussendlich doch widerlegt wurden und

    Die hochoffizielle Statistik der KMK zeigt, dass Lehrpersonen in Deutschland nicht häufiger infiziert sind als der Rest der Bevölkerung. Soweit waren wir schon. Aber man müsste euch ja mit anderen Akademikern vergleichen und dann passt es doch wieder, dass Erzieher sich häufiger infizieren, das sind ja meines Wissens keine Akademiker.


    Ich schrieb übrigens nicht "stell Dich nicht so an" sondern dass es Dir frei steht Dich selbst zu schützen, so wie zigtausend andere Leute in ihrem Alltag auch diese Entscheidung für sich selbst treffen (müssen).

  • Sich dann als Sek-II-Lehrkraft hinzustellen und zu sagen es ist doch alles super

    Wie viele Fälle gab es denn bisher ganz konkret an *Deiner* Schule? Wie viele positiv Getestete kennst Du so ganz persönlich? Ich habe unsere Statistik weiter oben genannt. Wer von uns beiden ist dem grösseren Risiko ausgesetzt? Mein Bedrohungsgefühl ist einfach ein bisschen kleiner als Deins. Akzeptier das einfach.

  • Die hochoffizielle Statistik der KMK zeigt, dass Lehrpersonen in Deutschland nicht häufiger infiziert sind als der Rest der Bevölkerung. Soweit waren wir schon. Aber man müsste euch ja mit anderen Akademikern vergleichen und dann passt es doch wieder, dass Erzieher sich häufiger infizieren, das sind ja meines Wissens keine Akademiker.


    Ich schrieb übrigens nicht "stell Dich nicht so an" sondern dass es Dir frei steht Dich selbst zu schützen, so wie zigtausend andere Leute in ihrem Alltag auch diese Entscheidung für sich selbst treffen (müssen).

    Keine Ahnung, auf was du mit den Akademikern hinaus willst. Zwischen Erziehern im Kindergarten und Lehrkräften in der Grundschule sehe ich, was das Infektionsrisiko betrifft, keinen allzu großen Unterschied.


    Zigtausend andere Leute haben nicht stundenlang in einem geschlossenen Raum mit bis zu 30 maskenlosen Personen zu sitzen. Bitte "akzeptier einfach", dass viele Lehrkräfte diesen Zustand nicht in Ordnung finden.


    Wie viele Fälle gab es denn bisher ganz konkret an *Deiner* Schule? Wie viele positiv Getestete kennst Du so ganz persönlich? Ich habe unsere Statistik weiter oben genannt. Wer von uns beiden ist dem grösseren Risiko ausgesetzt? Mein Bedrohungsgefühl ist einfach ein bisschen kleiner als Deins. Akzeptier das einfach.

    Ich arbeite an einer sehr kleinen Schule, die bisher größtenteils verschont geblieben ist. An der größeren Nachbarschule im gleichen Stadtteil gab es bereits einen Ausbruch mit mehreren infizierten Lehrkräften. Persönlich kenne ich eine Erstklässlerin mit einer verstorbenen Mutter.

  • Keine Ahnung, auf was du mit den Akademikern hinaus willst.

    Da musst Du Nymphicus fragen, der fing damit an.



    Ich arbeite an einer sehr kleinen Schule, die bisher größtenteils verschont geblieben ist.

    Na siehste mal. Aus meinen Kursen ging seit den Herbstferien praktisch wöchentlich irgendjemand in Quarantäne oder Isolation. Ich muss damit leben und sehe einfach zu mich selbst möglichst gut zu schützen.

  • Sich den einen Satz aus meinem Posting rauszuziehen - dann wieder ein "Na schau, ist doch alles super!" - das ist ein Diskussionsniveau, an dem ich nicht mehr interessiert bin. Nur zur Klarstellung: Mit "größtenteils verschont" meine ich, dass es noch keine nachgewiesenen Ansteckungen in der Schule gab. Quarantäne/Isolation hatten wir natürlich auch schon.

  • "Na schau, ist doch alles super!"

    Ich weiss nicht, wer das immer schreibt. Ausser Dir. Du fühlst Dich bedroht, ich nicht besonders. Rein objektiv betrachtet ist meine Situation aber viel "bedrohlicher" allein schon weil wir seit Wochen bis Monaten eine viel höhere Inzidenz in der Bevölkerung haben.

  • Rein objektiv betrachtet ist meine Situation aber viel "bedrohlicher" allein schon weil wir seit Wochen bis Monaten eine viel höhere Inzidenz in der Bevölkerung haben.

    Wie hoch ist sie denn genau? Ich habe das Gefühl mit 250 und dem Dreh waren wir kaum zu überbieten, zumal die Bevölkerungsdichte vermutlich viel höher ist. (Sprich unweigerlich mehr Kontakte)

  • Wie hoch ist sie denn genau? Ich habe das Gefühl mit 250 und dem Dreh waren wir kaum zu überbieten, zumal die Bevölkerungsdichte vermutlich viel höher ist. (Sprich unweigerlich mehr Kontakte)

    In der Schweiz war es teilweise regional über 1000 (und 400 galt als gering). Wollsocken hat mal über "meine 200 gespottet."

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wie hoch ist sie denn genau? Ich habe das Gefühl mit 250 und dem Dreh waren wir kaum zu überbieten, zumal die Bevölkerungsdichte vermutlich viel höher ist. (Sprich unweigerlich mehr Kontakte)

    Sie liegt in der Region seit den Herbstferien konstant zwischen 350 un 400 und war lange Zeit die geringste (!) im ganzen Land. Nein, Du hast auch in Berlin nicht Kontakt zu 3.5 Millionen Menschen und die Einwohnerdichte ist in Basel (7200 pro qkm) deutlich höher als in Berlin (4100 pro qkm).

  • Du hast auch in Berlin nicht Kontakt zu 3.5 Millionen Menschen und die Einwohnerdichte ist in Basel (7200 pro qkm) deutlich höher als in Berlin (4100 pro qkm).

    Da liegst du leider falsch, denn das muss man ja auch Bezirksweise betrachten, die liegt bei 9.773 Einwohnern pro Quadratkilometer und somit höher ;)


    Also halten wir fest, wirklich höher ist deine Gefahr auch nicht und du hast eben Schutzvorkehrungen, die wir nicht haben und die wir auch nicht selber einfach einführen können.

  • Achso. Ich wohne im Kleinbasel, da beträgt die Einwohnerdichte über 10000 pro qkm. Man weiss auch, dass die meisten Infektionen in der Stadt auf der "schlechten" (also meiner) Rheinseite passieren.


    Und halten wir fest: Inzidenzwerte sind relative Zahlen, 350 ist grösser als 250 und ich arbeite an einer Schule mit 850 Jugendlichen und 100 Lehrpersonen. Die Wahrscheinlichkeit mich zu infizieren ist wohl ein zigfaches höher.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Achso. Ich wohne im Kleinbasel, da beträgt die Einwohnerdichte über 10000 pro qkm. Man weiss auch, dass die meisten Infektionen in der Stadt auf der "schlechten" (also meiner) Rheinseite passieren.


    Und halten wir fest: Inzidenzwerte sind relative Zahlen, 350 ist grösser als 250 und ich arbeite an einer Schule mit 850 Jugendlichen und 100 Lehrpersonen. Die Wahrscheinlichkeit mich zu infizieren ist wohl ein zigfaches höher.

    Ach so, liegt es wohlmöglich daran, dass Du Lehrer bist?:rotfl:

  • Sie liegt in der Region seit den Herbstferien konstant zwischen 350 un 400 und war lange Zeit die geringste (!) im ganzen Land. Nein, Du hast auch in Berlin nicht Kontakt zu 3.5 Millionen Menschen und die Einwohnerdichte ist in Basel (7200 pro qkm) deutlich höher als in Berlin (4100 pro qkm).

    Auch wenn ich recht spät in diese Diskussion einsteige...


    Als gering würde ich keine Inzidenz von über 50 bezeichnen. Selbst 350 - 400 ist schon eine ziemliche Hausnummer.

    Da gibt es eigentlich nichts mehr zu beschönigen, wenn man einmal die "Richtlinien" zumindest in Deutschland vom Sommer betrachtet, in denen ab 50+ Regionen zum Hochrisikogebiet erklärt wurden und "eigentlich" auch strikte Maßnahmen (Homeschooling, Klassenteilung, etc.) für den Schulbereich von vielen Seiten vorgeschlagen wurden.


    Nun ja, man kann gespannt sein, was uns ab dem 11. Januar erwartet. Wahrscheinlich werden wir alle zur Tagesschau am 10. Januar ad hoc informiert, wie die KMK sich das weitere Vorgehen im Januar vorstellt. ;)

  • Frau Eisenmann hat schon mitgeteilt, wie sie sich das vorstellt:

    „Ich gehe davon aus und werbe sehr dafür, dass wir Kitas und Grundschulen in jedem Fall wieder in Präsenz öffnen und auch Klasse 5, 6 und 7 sowie die Abschlussklassen im Blick haben - unabhängig von den Inzidenzzahlen“

  • Nun ja, man kann gespannt sein, was uns ab dem 11. Januar erwartet. Wahrscheinlich werden wir alle zur Tagesschau am 10. Januar ad hoc informiert, wie die KMK sich das weitere Vorgehen im Januar vorstellt

    Brandenburg hat heute das Schreiben vom Schulamt verschickt, wo drin steht: "ab 4.1. ist Präsenzunterricht in Grundschulen untersagt. Von einem Enddatum ist da schon keine Rede mehr!

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