Aspekte bei einer Beobachtung eines Kindes

  • Guten Tag liebe Kollegen,


    ich hoffe , dass ihr mir helfen könnt. Ich habe von meiner Fortbildungsleitung eine Aufgabe bekommen, welche lautet: "Welche Aspekte einer Beobachtung sind am Wichtigsten und welche nicht?"


    Ich persönlich sitze seit mehreren Stunden an dieser Fragestellung. Ich bin der Auffassung, dass man es nur abwägen kann, da es individuell vom jeweiligen Kind abhängig ist, welches gerade beobachtet wird. Es gibt hierbei kein Aspekt, welches dem anderen überwiegt.


    Seit ihr andere Meinung?


    Beste Grüße Justin

  • Ich bin der Auffassung, dass man es nur abwägen kann, da es individuell vom jeweiligen Kind abhängig ist, welches gerade beobachtet wird. Es gibt hierbei kein Aspekt, welches dem anderen überwiegt.

    Sehe ich genauso. Das können fachliche Aspekte sein, wenn ich eine Epochalnote mache, Verhaltensaspekte, wenn bspw. etwas vorgefallen ist und man in einem Gespräch "Besserung" vereinbart hat, andere Verhaltensaspekte, wenn man befürchtet, dass es dem Kind nicht gut geht, usw. usf. Die Fragestellung ist m.E. viel zu ungenau...


    ...Uni-Seminar?

  • Ich könnte mir vorstellen, "Aspekte" bezieht sich nicht auf die inhaltlichen Dimensionen einer Beobachtung, die natürlich von der Fragestellung abhängen, sondern auf die formalen und methodischen. (Wobei auch das natürlich von Setting und Fragestellung abhängt.)

  • Es gilt sowohl im Unterricht als auch in der Schulbetreuung(OGS-Grundschule). Ich bin hauptsächlich in der Schulbetreuung eingesetzt und unterstütze die Lehrer in der Jahrgangsstufe 1. (Falls dies hilfreich ist)


    Es ist eine Fortbildung zum Thema: Wie man durch eine Beobachtung Kinder besser fördern kann( so in etwa).


    Danke schon einmal für eure Hilfsbereitschaft.

  • Wichtig für was? Ohne eine Fragestellung kannst du keine Beobachtungsaspekte festlegen. Letztlich geht es bei Beobachtung um Feststellung und Festhalten eines Ist-Zustandes, zunächst möglichst beschreibend. Die Auswertung, Schlüsse die man zieht, muss man dann gesondert festhalten, da die eben eine Wertung und Vermutungen enthalten.


    Du könntest auf die Suche nach Beobachtungskriterien für verschiedene Bereiche gehen. Motorik, Sozialverhalten, Lernverhalten usw.

  • ... in der Jahrgangsstufe 1...

    Ergänzung: Da Verhalten und Lernen immer auch im Altersvergleich beurteilt wird, wäre es auch nicht schlecht, zu gucken, was Schulanfänger*innen so mitbringen sollten.


    Z. B. Hier kannst du Kriterien finden z. B. zu mündlichem Sprachgebrauch. Solche Beobachtungsbögen findet man im Netz. Am besten was nehmen, was Hand- und Fuß hat, von einer Uni oder einem Schulministerium.


    https://www.schulentwicklung.n…htungsmoeglichkeiten.html

  • Schau dir mal die gängigen Beobachtungs- und Dokumentationsmethoden für Kinder unter 6 an, da findest du sicher Hilfe.

    Es gibt da z.B.: Basik, Baum der Erkenntnis, Engagiertheitsskala, Bildungs-und Lerngeschichten (Analyse der Beobachtung nach Lerndispisitionen) etc.


    Generell steht man immer vor der Frage, ob man defizitorientiert beobachtet, also einen Katalog von durchschnittlichen Kompetenzen in einem bestimmten Alter auf das Kind anwendet oder ob man ressourcenorientiert beobachtet, und den Maßstab quasi das Kind legt und keine Durchschnittswerte.

  • Ergänzung: Da Verhalten und Lernen immer auch im Altersvergleich beurteilt wird, wäre es auch nicht schlecht, zu gucken, was Schulanfänger*innen so mitbringen sollten.

    Wenn etwas beurteilt werden soll, ja. Solange es nur um eine Beobachtung geht, benötigt man keine Normen. Sie kann sogar hinderlich sein.

  • "Welche Aspekte einer Beobachtung sind am Wichtigsten und welche nicht?"


    Ich persönlich sitze seit mehreren Stunden an dieser Fragestellung. Ich bin der Auffassung, dass man es nur abwägen kann, da es individuell vom jeweiligen Kind abhängig ist, welches gerade beobachtet wird. Es gibt hierbei kein Aspekt, welches dem anderen überwiegt.


    Seit ihr andere Meinung?

    Seh ich auch so. Wichtig ist meiner Ansicht nach, dass notierte Beobachtungen so wenig wertend wie möglich und so objektiv beschreibend sind, wie es eben geht. Z.B. legt ein Schüler im Unterricht die Arme verschränkt auf den Tisch und seinen Kopf darauf ab, dann schreibe ich das so auf und nicht „wirkt müde“ oder „ist gelangweilt“ oder „scheint reizüberflutet“.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist eine Fortbildung zum Thema: Wie man durch eine Beobachtung Kinder besser fördern kann( so in etwa).

    Gar nicht. Gefördert werden sie durch die Rückschlüsse und Maßnahmen, die aus der Beobachtung abgeleitet werden können.

    Du könntest ggf. einheitliche Beobachtungsbögen einfließen lassen, die haben einige Lehrwerke (z. B. Tinto) gerade für die 1. Klasse in Bezug auf vor schulische Fähigkeiten und später zu Themen des Lehrwerke.

    Ferner gibt es normierte Beobachtungsbögen im Bereich der Kinderpsychologie, wir bekommen immer mal Bögen vom Sozialpädriatischen Zentrum vorgelegt. (Ich weiß den Namen nicht.)

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Ich empfehle in diesem Zusammenhang besonders die Beobachtung nach M.Carr. Beobachtungen werden nicht-wertend notiert und danach nach den sog.Lerndispositionen analysiert. Ich kann gerne Material zur Verfügung stellen, in dem Fall bitte PN schreiben.

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