Cancel Culture - Wie weit darf Meinungsfreiheit gehen?

  • Warum sollte man auf auch nur einen Schritt auf Avocadolf zugehen?

    Ich denke, dass ein solcher Begriff an der Stelle nicht zielführend ist.

    Was ich bisher von Hildmann mitbekam, verrannte er sich ziemlich in seinen Vorstellungen. Wenn man ihn quasi noch aus der Gesellschaft ausschließt, fühlt er sich erst Recht in seinen Annahmen bestätigt. Man sollte wenigstens den Schritt wagen, ein gemeinsames, unvoreingenommenes Gespäch zu führen, um zu sehen, ob überhaupt noch eine gemeinsame Basis geschaffen werden kann. Wenn nicht, dann war es zumindest seine Entscheidung und die sollte man respektieren. Man gibt ja auch keinen Schüler auf, wenn er mal Mist baut.

  • Ich denke, dass ein solcher Begriff an der Stelle nicht zielführend ist.

    Was ich bisher von Hildmann mitbekam, verrannte er sich ziemlich in seinen Vorstellungen. Wenn man ihn quasi noch aus der Gesellschaft ausschließt, fühlt er sich erst Recht in seinen Annahmen bestätigt. Man sollte wenigstens den Schritt wagen, ein gemeinsames, unvoreingenommenes Gespäch zu führen, um zu sehen, ob überhaupt noch eine gemeinsame Basis geschaffen werden kann. Wenn nicht, dann war es zumindest seine Entscheidung und die sollte man respektieren. Man gibt ja auch keinen Schüler auf, wenn er mal Mist baut.

    Rechtsradikaler Antisemit und Holocaustleugner. Das ist KEIN Schüler, sondern ein erwachsener Mann, der sich für Extremismus entschieden hat. Das als "sich in seine Vorstellungen verrennen" zu bezeichnen negiert die bekannten Fakten. Der Mann wird per internationalem Haftbefehl gesucht, um ihn u.a.wegen der Leugnung des Holocaust vor Gericht stellen zu können.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das letztere ist sicher nicht gut ... aber es ist kein Grund, das erstere nicht zu machen.

    Eben.


    Aber die Konzerne nehmen den Fahrwind der Diversity Debatte auf, um sich damit in ein vorteilhaftes Licht zu rücken und als Weltverbesserer zu inszenieren. Es ist für mich da nicht die Frage, was man macht, sondern wie man es macht. Das Zitat von Lieferando ist doch ein Lippenbekenntnis.

  • Man sollte wenigstens den Schritt wagen, ein gemeinsames, unvoreingenommenes Gespäch zu führen, um zu sehen, ob überhaupt noch eine gemeinsame Basis geschaffen werden kann.

    Das wurde gemacht. Das Ergebnis kannst Du hier ansehen.


    Glaub mir - alles, was passiert ist, hat er so gewollt. Der hat sich ganz bewusst für eine Seite entschieden.

  • Eben.


    Aber die Konzerne nehmen den Fahrwind der Diversity Debatte auf, um sich damit in ein vorteilhaftes Licht zu rücken und als Weltverbesserer zu inszenieren. Es ist für mich da nicht die Frage, was man macht, sondern wie man es macht. Das Zitat von Lieferando ist doch ein Lippenbekenntnis.

    Ich finde das Zitat problematisch, da es in der Form recht dogmatisch herüberkommt. Zunächst ist eine inklusive Enstellung erst einmal etwas Positives und damit löblich. Probleme habe ich immer dann, wenn es nicht bei einer persönlichen Einstellung bleibt, sondern man Erwartungen an andere hieraus ableitet oder sogar Leute abstraft, die nicht dieselbe Einstellung teilen (wo wir wieder bei der Cancel Culture wären). Man kann aus Überzeugung Vegetarier sein, Kurzstreckenflüge meiden oder gendern, was das Zeug hält. Andern vorzuschreiben, dass sie das auch müssen, finde ich jedoch übergriffig.


    @Steffi1989 : Wie vorab gesagt, ich verfolge seine Entwicklung nicht regelmäßig. Wenn ein entsprechendes Gespräch erfolgte, man ihm quasi eine Hand reichte und er sie ablehnte, dann ist es, wie ich schon schrieb, seine Freiheit, nicht mehr Teil dieser Gesellschaft zu sein. Ist zwar schade, aber das muss man wohl so respektieren. Man kann auch nicht jeden Schüler am Ende zum Abschluss führen.

  • Ich kenne Hildmann primär als veganen Koch. Ich weiß, dass er seit der Coronapandemie radikale Züge annahm, verfolgte aber seine Entwicklung nicht en detail. Dennoch habe ich die Befürchtung, dass das Ganze noch ein übles Ende nehmen wird, wenn das Verhältnis zwischen der deutschen Bevölkerung und Hildmann (vermutlich beidseitig) immer problematischer wird und keiner bereit ist, einen Schritt aufeinander zuzugehen. Es ist verständlich, dass jetzt kein Supermarkt groß mit seinen Produkten werben will, aber dadurch wird nur noch mehr Öl ins Feuer gegeben. Ich hoffe, dass, jetzt in den Ausläufen der Coronapandemie, es endlich gelingt, die Spaltung der Gesellschaft zu beenden und die Menschen wieder zusammenzuführen, denn sonst kann schlichtweg kein Miteinander passieren - und gerade das ist in all unserer Diversität wichtig.

    Hildmann ist rechts und verbreitet am Band Verschwörungstheorien. Auf so jemanden kann man nicht zugehen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ich denke, dass ein solcher Begriff an der Stelle nicht zielführend ist.

    Was ich bisher von Hildmann mitbekam, verrannte er sich ziemlich in seinen Vorstellungen. Wenn man ihn quasi noch aus der Gesellschaft ausschließt, fühlt er sich erst Recht in seinen Annahmen bestätigt. Man sollte wenigstens den Schritt wagen, ein gemeinsames, unvoreingenommenes Gespäch zu führen, um zu sehen, ob überhaupt noch eine gemeinsame Basis geschaffen werden kann. Wenn nicht, dann war es zumindest seine Entscheidung und die sollte man respektieren. Man gibt ja auch keinen Schüler auf, wenn er mal Mist baut.

    Er schließt sich durch seine Aussagen selbst aus einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft aus.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ich finde das Zitat problematisch, da es in der Form recht dogmatisch herüberkommt. Zunächst ist eine inklusive Enstellung erst einmal etwas Positives und damit löblich. Probleme habe ich immer dann, wenn es nicht bei einer persönlichen Einstellung bleibt, sondern man Erwartungen an andere hieraus ableitet oder sogar Leute abstraft, die nicht dieselbe Einstellung teilen (wo wir wieder bei der Cancel Culture wären). Man kann aus Überzeugung Vegetarier sein, Kurzstreckenflüge meiden oder gendern, was das Zeug hält. Andern vorzuschreiben, dass sie das auch müssen, finde ich jedoch übergriffig.

    Wer schreibt denn anderen Menschen sowas vor? Wo passiert das wirklich im realen Leben?

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ich finde das Zitat problematisch, da es in der Form recht dogmatisch herüberkommt. Zunächst ist eine inklusive Enstellung erst einmal etwas Positives und damit löblich. Probleme habe ich immer dann, wenn es nicht bei einer persönlichen Einstellung bleibt, sondern man Erwartungen an andere hieraus ableitet oder sogar Leute abstraft, die nicht dieselbe Einstellung teilen (wo wir wieder bei der Cancel Culture wären). Man kann aus Überzeugung Vegetarier sein, Kurzstreckenflüge meiden oder gendern, was das Zeug hält. Andern vorzuschreiben, dass sie das auch müssen, finde ich jedoch übergriffig.


    Für mich ist die Frage eher, an wen ein Anspruch gestellt wird.


    Ich kann von Akademikern, die auch finanziell abgesichert sind, schon erwarten, dass sie ihren Konsum, ihre Haltung und ihren Sprachgebrauch reflektieren und sich auf eine Diskussion einlassen. Das hat auch nichts mit vorschreiben zu tun, auch wenn ich solche Debatten oft als sehr aggressiv und überheblich geführt wahrnehme. Wer aber genug Knete hat und trotzdem Billighack aus Geiz kauft, der sollte sich m.E. schon eine gute Begründung dafür überlegen,


    Ich kann das aber nicht von Leuten erwarten, die weniger privilegiert sind und an deren Lebenswelt solche Debatten vorbeigehen. Diese zu diskreditieren, nur weil sie nicht korrekt gendern oder sich nicht 100% politisch korrekt ausdrücken und daraus eine rassistische Gesinnung abzuleiten, finde ich fehl am Platz. Hier schlägt es hin ‚Debatte‘ dann eher zu ‚Belehrung‘ um.


    Überzeugungen zu realisieren muss man sich auch leisten können, sowohl finanziell als auch zeitlich. Das wird für mich bei der ganzen Identitätspolitik viel zu sehr ausgeklammert, weil sie eben auch von sehr Privilegierten Menschen geführt wird.

  • Wer schreibt denn anderen Menschen sowas vor? Wo passiert das wirklich im realen Leben?

    Im realen Leben kommt es zumindest in meiner Umgebung nicht vor. Es ist eher ein Thema im Rahmen von a) Politik b) soziale Medien c) analoge Medien.


    symmetra: Den Satz mit "Belehrung statt Debatte" trifft es ganz gut, denn eine Debatte ist erst einmal ergebnisoffen, eine Belehrung nimmt das Ergebnis jedoch bereits weg und ist lässt auch kaum Raum für Alternativen zu.

  • @Lindbergh Für dich, so scheint es mir, ist so ziemlich alles beliebig, was jemand sagt oder tut, wenn’s nicht grade Körperverletzung o. ä. ist.

    Du kannst irgendwie alles entschuldigen, denn meist kennst du den Kontext oder die genauen Umstände nicht und wenn man sie dir hier beschreibt, kennst du sie noch immer nicht wirklich, weil du es erst durch für dich akzeptable Quellen oder auch Gerichtsurteile belegt haben möchtest.

    Toleranz ist aber nicht Beliebigkeit und Urteilsfähigkeit ist ein wichtiges Erziehungsziel, das auch du als Lehrer:in anstreben solltest. Das bedeutet, dass man auch mal Tacheles reden darf und soll, wenn jemand Mist schwurbelt und nicht jeden Sch... relativiert.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • MarieJ: Ich behandele Leute einfach so wie ich behandelt werden möchte. Beleidigungen, körperliche Gewalt sowie Formen von Mobbing sind für mich No-Gos und in diesen Fällen schreite ich auch entschieden ein. Beim Rest bin ich tatsächlich relativ tolerant und mache es von den konkreten Umständen abhängig.

  • MarieJ: Ich behandele Leute einfach so wie ich behandelt werden möchte. Beleidigungen, körperliche Gewalt sowie Formen von Mobbing sind für mich No-Gos und in diesen Fällen schreite ich auch entschieden ein. Beim Rest bin ich tatsächlich relativ tolerant und mache es von den konkreten Umständen abhängig.

    Hatten wir schon weiter oben, Intoleranz zu tolerieren nimmt dir künftig deine eigenen Freiheiten, die du angeblich allen anderen gewährst.


    Dass es von gewalttätigen Worten nicht weit zu Gewalttaten ist, solltest du als Mobbingablehner wissen. Wenn einer zu Gewalt und Hass aufruft ist kein Gespräch mehr sinnvoll, es ist sogar falsch.: zu suggerieren, es gäbe eine Möglichkeit, Gewalt zu verhandeln ist falsch.


    Unsere in Artikeln verfassten Grundwerte musst du schon anerkennen, sonst darfst du nicht Lehrer werden.

  • Wenn einer zu Gewalt und Hass aufruft ist kein Gespräch mehr sinnvoll, es ist sogar falsch.: zu suggerieren, es gäbe eine Möglichkeit, Gewalt zu verhandeln ist falsch.

    Das sehe ich genauso und hoffe, dass sich meine Beiträge auch nach nichts Gegenteiligem anhörten.

  • Für mich ist die Frage eher, an wen ein Anspruch gestellt wird.


    Ich kann von Akademikern, die auch finanziell abgesichert sind, schon erwarten, dass sie ihren Konsum, ihre Haltung und ihren Sprachgebrauch reflektieren und sich auf eine Diskussion einlassen. Das hat auch nichts mit vorschreiben zu tun, auch wenn ich solche Debatten oft als sehr aggressiv und überheblich geführt wahrnehme. Wer aber genug Knete hat und trotzdem Billighack aus Geiz kauft, der sollte sich m.E. schon eine gute Begründung dafür überlegen.

    glaubst du wirklich das Hack an der Theke bei Edeka ist besser als die abgepackte Variante bei Aldi? Quelle ist meist identisch.


    Und wenn jemand Hack bei Aldi kauft, ist er nicht dümmer, schlechter oder ignoranter als andere Menschen. Die Fraktion Bio oder Veganer hält sich heutzutage schon aus Prinzip für die besseren Menschen. Mit solchen Leuten diskutiert man auch nicht gerne. Und nur am Rande: 82 Mio Menschen füttert man nicht mit Biofleisch von 4 Kühen auf einer riesen Wiese durch. Das ist nunmal so

  • Hatten wir schon weiter oben, Intoleranz zu tolerieren nimmt dir künftig deine eigenen Freiheiten, die du angeblich allen anderen gewährst.


    Dass es von gewalttätigen Worten nicht weit zu Gewalttaten ist, solltest du als Mobbingablehner wissen. Wenn einer zu Gewalt und Hass aufruft ist kein Gespräch mehr sinnvoll, es ist sogar falsch.: zu suggerieren, es gäbe eine Möglichkeit, Gewalt zu verhandeln ist falsch.


    Unsere in Artikeln verfassten Grundwerte musst du schon anerkennen, sonst darfst du nicht Lehrer werden.

    wer verhandelt denn Gewalt?

    Unabhängig von dem Attila Hildmann finde ich es richtig, wenn man stets auf Resozialisierung und zweite Chancen setzt. Bis jetzt hat er ja nur geschwurbelt und auf Demos randaliert? Soweit ich informiert bin.


    Und ich bin wirklich ein großer Fan von Dialog. Denn meist kann man so einige Gräben damit zuschütten. Vielleicht geht's. Vielleicht auch nciht. Aber viele hier haben ja schon aus Prinzip bei gewissen Themen Schaum vor dem Mund und sägen gewisse Leute einfach ab.

    Jetzt diskutieren wir ja immer Leute aus dem rechten Spektrum. Wäre die Konsequenz bei Islamisten identisch? Wir holen gerade eine Menge Isis Leute oder deren Frauen zurück ins Land. Oder bei radikalen Linken? Das ist ja die Frage.

  • @Lindbergh Für dich, so scheint es mir, ist so ziemlich alles beliebig, was jemand sagt oder tut, wenn’s nicht grade Körperverletzung o. ä. ist.

    Du kannst irgendwie alles entschuldigen, denn meist kennst du den Kontext oder die genauen Umstände nicht und wenn man sie dir hier beschreibt, kennst du sie noch immer nicht wirklich, weil du es erst durch für dich akzeptable Quellen oder auch Gerichtsurteile belegt haben möchtest.

    Toleranz ist aber nicht Beliebigkeit und Urteilsfähigkeit ist ein wichtiges Erziehungsziel, das auch du als Lehrer:in anstreben solltest. Das bedeutet, dass man auch mal Tacheles reden darf und soll, wenn jemand Mist schwurbelt und nicht jeden Sch... relativiert.

    Lindbergh scheint mir halt sehr liberal. Ist doch in Ordnung.

    was genau soll gut daran sein Leute schnell abzustempeln oder vorzuverurteilen, wo man nicht alle Fakten kennt?

    Urteilfsähigkeit ist natürlich wichtig zu lernen, aber hoffentlich lehrst du auch, dass der Schein gerne trügt, Berichte immer subjektiv sind, Medien aufbereitet wurden und unser Rechtssystem immer von Unschuld ausgeht, bis die Schuld erwiesen ist. Da wir aktuell in einer aufgeheizten und gespaltenen Gesellschaft leben, finde ich es besser wenn Leute wie Lindbergh versuchen Seiten zu einen, Dialoge zu suchen und Toleranz im demokratischen Rahmen herzustellen, statt zu predigen dass man Tacheles reden soll, was ja nix anderes als Konfrontation und Ausgrenzung bedeuter?

Werbung