Berufschancen bei Lehrermangel

  • Das sind natürlich nur meine persönlichen Eindrücke, du kannst auch gerne deine schildern, oder wolltest du einfach mal wieder rumunken?

    Nein, ich wollte dazu anregen, nicht nur irgendwas ins Blaue zu faseln, was andere vorgefaselt haben, sondern dich auf Fakten zu berufen. Finde ich in einer Diskussion, in der du dich über die schlechte Qualität von Studiengängen und uninteressierte Studierende echauffierst angemessen. Ich werde dich aber künftig mit Samthandschuhen anfassen, wenn du mit Kritik nicht umgehen kannst.


    Edit: chapeau, du kannst zumindest witzig sein. Ich nehme übrigens "häufig", kann aber sehr genau begründen warum.

  • Nein, ich wollte dazu anregen, nicht nur irgendwas ins Blaue zu faseln, was andere vorgefaselt haben, sondern dich auf Fakten zu berufen.

    Wieso von anderen "vorgefaselt"?


    Das sind die Fakten meines eigenen Erlebens. Was für Fakten stellst du dir sonst vor?


    Ich habe mir doch nie angemaßt, allgemeingültige Aussagen zu treffen. Auf solchen Einzelmeinungen basiert aber auch die Meinungsforschung. Wenn man sehr viele davon hat, kann man repräsentative Aussagen treffen.



    Ich kann dir außerdem noch ein weiteres Beispiel nennen, diesmal aus dem Bereich Psychologie, warum deine Definition von Meinung falsch ist:


    Man kann z.B. Menschen mit roten Haaren für großzügig halten, ohne zu wissen, warum man diese Meinung vertritt. Der Grund dafür können positive Erfahrungen mit Menschen mit roten Haaren in der Vergangenheit sein, die zwar im Unterbewusstsein vorhanden sind, aber vom Individuum nicht mehr benannt werden können.


    Du siehst also, es ist keine Voraussetzung für eine Meinung, dass man diese Begründen kann. Dennoch habe ich dies getan, weshalb ich deine Einwände nicht ganz nachvollziehen kann.

  • Das mit der Haarfarbe ist ein Vorurteil. Und genau da liegt das Problem, wenn man etwas wiederholt hinschreibt, ohne dafür sachliche Belege und Begründungen zu haben, dann ist es keine Meinung, sondern Meinungsmache. Ja, du hast geschrieben, dass es deine Meinung ist. Aber...

    usw.


    Warum suchst du nicht ein paar Fakten raus, die deinen persönlichen Eindruck untermauern? Oder genau genommen kann es nicht mal dein persönlicher Eindruck sein, da du nur über etwas schreibst, dass andere angeblich irgendwas erzählt haben. Welche Kriterien legen denn deine Schlüsse nahe?


    Bei diesem Thema ist es vielleicht irrelevant. Generell ist diese Tendenz aber ein Problem. In rechten Kreisen ganz besonders, da wird gern gesagt "meine Meinung, lass mich doch", um Vorurteile und Ressentiments zu schüren. Und weitergehend "darf ich nicht mal mehr meine Meinung sagen?" um die Grenze dessen, was man sagen darf, auch noch zu verschieben.

    Und da du auch in anderen Threads zu diesem Verhalten neigst, sage ich das, gerne auch bis es nervt.

  • Warum suchst du nicht ein paar Fakten raus, die deinen persönlichen Eindruck untermauern? Oder genau genommen kann es nicht mal dein persönlicher Eindruck sein, da du nur über etwas schreibst, dass andere angeblich irgendwas erzählt haben.

    Das stimmt einfach nicht, und es wird nicht richtiger, wenn du nochmals wiederholst. Lies einfach noch mal nach.


    Was die Einschätzung anderer angeht, bezog ich mich nur auf die Offenheit in Diplom- und Magisterstudiengängen, die ich komplett nicht einschätzen kann, da ich nicht mehr auf Diplom oder Magister studiert habe. Trotzdem unterstelle ich anderen erst einmal nicht, dass sie mir Unwahrheiten erzählen. Und wenn ich mehrfach von Personen etwas so geschildert bekomme und sich das mit meinen Erfahrungen in der Anfangszeit meines Erststudiums deckt, dann hat das natürlich eine gewisse Validität und ist nicht einfach aus der Luft gegriffen.


    Meine weiteren Einschätzungen beziehen sich ausschließlich auf ein eigenes Erleben in Seminaren und Vorlesungen. Wozu ich noch sagen kann - auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen - dass es meinem Empfinden nach in reinen Lehramtsveranstaltungen noch gravierender ist.

    Ein klassisches Beispiel dafür ist die Vorbereitung auf ein Referat. Ich war immer jemand, der auch wenn die Note nicht so wichtig oder gar nicht wichtig war, trotzdem immer versucht hat, nicht kompletten Mist abzuliefern. Etliche Male habe ich erlebt, dass ich alleine quasi die Arbeit machen konnte und andere sich einfach mit durchschleifen lassen haben. Das ging dann teilweise so weit, dass Leute einem ihren Teil zusenden, der voll von Inhalts- und Rechtschreibfehlern ist, sodass man sich schon sehr bemühen muss, die Fassung zu bewahren. Diese Erlebnisse decken sich auch mit den Erlebnissen vieler anderer, die ich als engagiert einstufen würde. Und meiner Erfahrung nach ist der Anteil solcher Personen, über die ich mich hier echauffiere, über die Jahre angestiegen.


    Das hängt vielleicht eben auch damit zusammen, dass der Anteil der Abiturienten so stark angestiegen ist und somit auch ganz viele Leute an die Hochschulen kommen, die woanders vielleicht besser aufgehoben wären oder eine ganz seltsame Vorstellung Lernen und Bildung haben.



    Und weitergehend "darf ich nicht mal mehr meine Meinung sagen?" um die Grenze dessen, was man sagen darf, auch noch zu verschieben.

    Und wer definiert, was gesagt werden darf? Ich halte diese Haltung für viel problematischer. Da habe ich lieber ein paar Leute, die Sachen sagen, die einem absurd oder bösartig erscheinen mögen, als dass ich eine Sprachpolizei einführe, die viele Leute so einschüchtert, dass sie Gift für den gesellschaftlichen Diskurs ist (schau dir doch mal die Allensbach-Studie zu diesem Thema an. Das ist erschreckend und wird leider von Leuten wie dir mitverursacht).

    Es gibt Meinungen, deren Äußerung gesetzlich unter Strafe stehen. Abgesehen davon aber muss man andere Meinungen auch einfach aushalten können. Genau so, wie man nicht jemanden auf der Straße enthauptet, weil er im Unterricht Mohammed-Karikaturen zeigt (so wie es in Frankreich letztes Jahr passiert ist), um mal eine ganz übersteigerte Form dieses Problems aufzuzeigen.

    3 Mal editiert, zuletzt von MrJules ()

  • @MrJules Über wie viele Jahre hast du denn studiert, um beurteilen zu können, ob sich (an deiner Uni oder eher in deinem Studiengang) mehr Leute bei Referaten durchschleifen lassen?

    Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass es sicher solche Personen gibt. Ob es mehr/weniger/gleich viele wie früher sind, kann ich natürlich nicht beurteilen. Es sollte aber bei Referaten, die als Gruppen- oder Partnerarbeit erstellt werden, ohnehin Einzelnoten geben: Wenn dein Kommilitone Schwachsinn und dutzende Rechtschreibfehler abliefert, dann sollte das deine Note nicht negativ beeinflussen. Die Note meiner Partner ist mir persönlich immer egal gewesen, wer sich nicht mal an die Basics hält, hat auch keine gute Note (bzw. streng genommen kein "bestanden") verdient.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Bekamst du tatsächlich an der Uni bei Referaten/Gruppenarbeiten Einzelnoten? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sich ein Dozent da jemals die Mühe gab.

  • Bekamst du tatsächlich an der Uni bei Referaten/Gruppenarbeiten Einzelnoten? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sich ein Dozent da jemals die Mühe gab.

    Ist das nicht so vorgesehen?

    Zu deiner Frage: Ich hatte nur wenige Referate in GA, aber ich bekam immer eine Einzelnote. Kenne das auch so von Kommilitonen und habe nichts gegenteiliges gehört.

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  • Bekamst du tatsächlich an der Uni bei Referaten/Gruppenarbeiten Einzelnoten? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sich ein Dozent da jemals die Mühe gab.

    Ich war zwar nicht gefragt, aber ja, bei den Gruppenreferaten, die ich in meinem Erststudium gemacht habe gab es prinzipiell Einzelnoten, alles andere hätte ich auch als ungerechtfertigt angesehen. Im Zweitstudium kann ich das tatsächlich nicht sicher sagen, da ich da zwar auch noch viele Referate hatte, aber die wenigen, die benotet wurden und bei denen es nicht nur um die unbenotete Semesterleistung ging habe ich alleine vorbereitet, weil ich durch meine Arbeitszeiten keine Zeit hatte für irgendwelche Vorbereitungstreffen. Ich meine aber, es hätte auch da Einzelnoten gegeben, erinnere mich zumindest an ein Referat in Politikdidaktik, welches bei mir unbenotet war, bei dem Kommilitonen, mit dem gemeinsam ich das Thema vorstellen musste

    aber benotet war, weil es bei ihm (andere PO) eben benotet werden musste.

    (Rechtspopulismus- fand der Kommilitone würde ungerechtfertigt verteufelt werden und das GG unangemessen überhöht, ich nehme an, ihr könnt euch vorstellen, wie intensiv/konstruktiv die Zusammenarbeit sein konnte... meiner Kenntnis nach musste er den Kurs im Folgesemester wiederholen :essen:.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • @MrJules Über wie viele Jahre hast du denn studiert, um beurteilen zu können, ob sich (an deiner Uni oder eher in deinem Studiengang) mehr Leute bei Referaten durchschleifen lassen?

    Naja, mit Erst- und Zweitstudium und Unterbrechung dazwischen halt schon über einen langen Zeitraum.



    Wenn dein Kommilitone Schwachsinn und dutzende Rechtschreibfehler abliefert, dann sollte das deine Note nicht negativ beeinflussen. Die Note meiner Partner ist mir persönlich immer egal gewesen, wer sich nicht mal an die Basics hält, hat auch keine gute Note (bzw. streng genommen kein "bestanden") verdient.

    Wenn ich irgendwo als Gruppe etwas präsentiere, dann ist das zu aller erst immer eine Gruppenleistung. Kein Dozent bzw. Seminarleiter wird es gerne sehen, dass eine Gruppe quasi nicht zusammengearbeitet hat, sondern jeder nur sein Ding durchzieht. Das ist nicht der Sinn von Gruppenarbeit, in der Schule genauso wenig wie an der Uni.

  • Wenn ich irgendwo als Gruppe etwas präsentiere, dann ist das zu aller erst immer eine Gruppenleistung. Kein Dozent bzw. Seminarleiter wird es gerne sehen, dass eine Gruppe quasi nicht zusammengearbeitet hat, sondern jeder nur sein Ding durchzieht. Das ist nicht der Sinn von Gruppenarbeit, in der Schule genauso wenig wie an der Uni.

    Dennoch muss der Dozent Einzelnoten vergeben. Ist in der Schule ja genauso.

    Außerdem werden die Aufgaben immer aufgeteilt. Auch das ist eine Leistung, die Aufgaben so aufzuteilen, dass es "gerecht" ist und jeder seinen Teil ordentlich erledigen kann.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • Ich kann mich an keine einzige Gruppenleistung erinnern, in der es nicht einfach eine Note für alle Mitglieder der Gruppe gab.

    Das ist erschreckend und sehr unfair. Gerade an der Uni springen ja manche noch ganz spontan ab, weil sie keine Lust mehr auf den Kurs haben (oder aus anderen Gründen).

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • Dennoch muss der Dozent Einzelnoten vergeben. Ist in der Schule ja genauso.

    Außerdem werden die Aufgaben immer aufgeteilt. Auch das ist eine Leistung, die Aufgaben so aufzuteilen, dass es "gerecht" ist und jeder seinen Teil ordentlich erledigen kann.

    Wieso muss er das? Ich vergebe bei Gruppenleistungen nur abweichende Einzelnoten, wenn die Arbeitsverteilung sehr uneinheitlich war.

    • Offizieller Beitrag

    Dennoch muss der Dozent Einzelnoten vergeben. Ist in der Schule ja genauso.

    Außerdem werden die Aufgaben immer aufgeteilt. Auch das ist eine Leistung, die Aufgaben so aufzuteilen, dass es "gerecht" ist und jeder seinen Teil ordentlich erledigen kann.

    Genau deswegen bewerte ich keine Gruppenreferate (sowieso höchst selten Referate außerhalb der Fremdsprache).
    In meinem Studium waren Referate die Voraussetzung für die benotete Hausarbeit (aber ich spreche von der Stein, hää Eiszeit).

    Die Aufteilung von Aufgaben finde ich durchaus problematisch.
    ENTWEDER habe ich 3-4 verschiedene Teilreferate, dann ist es keine Gruppenleistung (brauchen wir nicht drüber reden), ODER es ist ein Gruppenreferat und da haftet jede*r für jede*n. Es ist mir absolut egal, ob jemand spontan krank ist und "es war sein Teil". JEDE*R kann ALLES vorstellen. Wenn die Schüler*innen / Studierenden in der Vorbereitung vertrauensvoll genug waren, die Inhalte aufzuteilen, dann nur, weil sie es sich gegenseitig beibringen. (Klar kann eine*R der/die Expert*in sein und für Rückfragen der/die Ansprechspartner*in sein, aber grundsätzlich kann alles durch alle vorgestellt werden)
    Das sage ich immer ganz klipp und klar. Sonst hat es sowas von nichts "Kollaboratives".

  • Ich kann mich an keine einzige Gruppenleistung erinnern, in der es nicht einfach eine Note für alle Mitglieder der Gruppe gab.


    Ich kann mich auch nur an ein Mal erinnern.


    Und abgesehen davon, hat es höchstwahrscheinlich trotzdem negativen Einfluss auf die Einzelnote, wenn die Gruppe gezeigt hat, dass sie kaum zusammengearbeitet hat (das dürfte und sollte in der Schule auch nicht anders sein Fallen Angel ;) ).

    Ähnlich ist es doch im Beruf: Wenn man als Gruppe etwas ausarbeiten soll, kann man selbst so toll sein, wie man will, der Chef wird aus einer schlechten Gruppenleistung ableiten, dass man nicht teamfähig ist, und das ist ein ziemliches K.O.-Kriterium.

  • das dürfte und sollte in der Schule auch nicht anders sein Fallen Angel ;)

    Sehe ich anders. Finde es schwierig, wenn jemand für schlechte Leistungen Anderer haften muss, obwohl er nichts dafür kann. Bei Gruppenarbeiten in der Schule werden (so kenne ich es zumindest) immer auch/ausschließlich Einzelnoten vergeben, weil eben nicht jeder gleich viel/gleich anspruchsvolle Aufgaben macht.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Sehe ich anders. Finde es schwierig, wenn jemand für schlechte Leistungen Anderer haften muss, obwohl er nichts dafür kann. Bei Gruppenarbeiten in der Schule werden (so kenne ich es zumindest) immer auch/ausschließlich Einzelnoten vergeben, weil eben nicht jeder gleich viel/gleich anspruchsvolle Aufgaben macht.

    Dazu muss man aber finde ich wissen, was wer eingebracht und erarbeitet hat. Je nach Aufgaben-, Vorbereitungs- und Präsentationsformat geht das aber nicht immer. In meinem Erststudium war klar, dass es trotz vorzubereitender Gruppenleistung (gemeinsames Grundthema) Einzelnoten geben würde und jede_r einen klaren Teilbereich vorzubereiten hatte, der erkennbar sein musste, ehe gemeinsam die Debatte geleitet werden sollte. Teilweise musste jedes Gruppenmitglied ein eigenes Handout erstellen zum jeweiligen Teilbereich, sonst musste auch da klar sein, wer welchen Bereich erstellt hatte. Ich wähle bei benoteten Gruppenleistung meist Aufgabenformate, die es mir erlauben nicht nur die Gruppenleistung zu bewerten, sondern auch den individuellen Anteil, immer geht das aber nicht. Gerade im Fernunterricht war es aber sehr schwer nachzuvollziehen, wer sich wie eingebracht hat trotz Vorbereitung während der Unterrichtszeit, so dass ich da ausnahmsweise auch weitestgehend Gruppennoten vergeben habe (Ausnahmen: Wenn jemand gar nichts gemacht hatte oder für mich erkennbar den Hauptteil gemacht hatte gab es klar abweichende Noten.). Ich sage das aber auch natürlich immer deutlich, was für eine Art Note es gibt, so dass SuS sich darauf einstellen können. Ich merke immer wieder, dass gerade leistungsstarke SuS, an denen oftmals die Hauptarbeit hängen bleibt dankbar sind, wenn die Note für ihr großes Engagement nicht einfach an alle Faulbärchen mit vergeben wird. Das motiviert diese auch eher, sich für das Gruppenergebnis besonders zu engagieren und anderen mit Verständnisproblemen zu helfen (was wiederum der Note hilft, die bei Gruppenarbeiten im Regelfall nicht rein produktorientiert ist bei mir).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Sehe ich anders. Finde es schwierig, wenn jemand für schlechte Leistungen Anderer haften muss, obwohl er nichts dafür kann.

    Deine Mannschaft verliert auch, wenn alle außer dir schlecht spielen, so ist eben das Leben.


    Sicherlich sollte man bei der Bewertung differenzieren, wenn es große Leistungsdiskrepanzen innerhalb der Gruppe gibt, aber eine Einzelbewertung, die völlig von der Gruppenleistung entkoppelt ist, führt den pädagogischen Sinn von Gruppenarbeit ad absurdum.


    Es ist absolut nicht der Sinn von Gruppenarbeit, dass jeder nur seinen Teil vorbereitet und diese Teile dann zusammen vorgetragen werden (das dies in der Praxis häufig so läuft, da brauchen wir uns nicht drüber unterhalten), sonst hat das mit einer Gruppenarbeit nichts zu tun. Somit sollte es große Unterschiede höchstens bei den Präsentationsfähigkeiten der Gruppenmitglieder geben. Für den Inhalt sind im Prinzip alle gleichermaßen verantwortlich.

    Wenn Lehrkräfte Gruppenarbeitsaufgaben stellen, aber keine Gruppenarbeit bewerten möchten, dann klingt das für mich eher nach Arbeitsaufwandsoptimierung (wer kennt sie nicht, diese stinklangweiligen Seminare, vollgeklatscht mir Referaten, wo man nach ein paar Wochen maximal noch das weiß, was man selbst präsentiert hat?) oder der reflexartigen Umsetzung pädagogischer Konzepte (weil es eben gerade im Trend ist, gerne gesehen wird), die man selbst nicht ganz verstanden hat.

    6 Mal editiert, zuletzt von MrJules ()

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