Eindruck und Umgang mit Zunahme von "medialen Schwierigkeiten"

  • Hallo liebe Lehrgemeinschaft,

    als Sozialpädagoge begleite ich seit Jahren eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen. Dabei habe ich auch mit Schulen und Lehrkräften Kontakt. Gelegentlich bekomme ich mit, wie es besonders ab Sekundarstufe 1 zu Ratlosigkeit in Hinblick auf die Folgen von digitaler Mediennutzung kommt. Damit meine ich Themen wie Cybermobbing, Sexting, Gaming-Sucht usw..


    Ich frage mich, ob ihr ebenfalls solche Erfahrungen macht und welche Themen euch auffallen?

    Was denkt ihr, wo muss man da ansetzen? Schule, Elternhaus?


    Danke für eure Rückmeldung!

    Viele Grüße, Simon

  • Ratlosigkeit in Hinblick auf die Folgen von digitaler Mediennutzung kann ich jetzt so nicht bestätigen. Die sehen meine Kollegen und ich jeden Tag.


    Was denkt ihr, wo muss man da ansetzen? Schule, Elternhaus?

    Das ist ja durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen relativ klar zugewiesen. Schule kann Aufklärung und Prävention betreiben und Sekundäreffekte, die sich auf die Schulgemeinschaft und die Leistungen auswirken bearbeiten und ggf. sanktionieren.


    Die Primärprobleme liegen in der Hand von Erziehungsberechtigten und Justiz, da rechtlich nur diese Zugriff auf die Geräte haben bzw. erlangen können.

  • Danke für deine Antwort Kodi!


    Ratlosigkeit in Hinblick auf die Folgen von digitaler Mediennutzung kann ich jetzt so nicht bestätigen. Die sehen meine Kollegen und ich jeden Tag.

    Vielleicht habe ich mich etwas falsch ausgedrückt. Ich meine damit, dass ein erhöhter Bedarf besteht. Wie geht dir damit um?



    Die Primärprobleme liegen in der Hand von Erziehungsberechtigten und Justiz, da rechtlich nur diese Zugriff auf die Geräte haben bzw. erlangen können.

    Selbstverständlich. Ich denke nur, dass Elternhaus nicht immer die Kompetenz hat und somit auch viel in Schule passieren muss.

  • Kodi hat doch alles gesagt. Schule arbeitet informativ und präventiv. Wenn es um Kriminalität oder krankhaftes Verhalten geht, sind andere Stellen zuständig. Weder Lehrkräfte noch Sozialpädagogen können Therapie anbieten.


    Unser Lehrplan wurde beispielsweise komplett überarbeitet in Bezug auf Medienbildung und zwar in allen Schularten und allen Fächern. Das sind Prozesse, zaubern kann leider keiner.

  • Ich denke nur, dass Elternhaus nicht immer die Kompetenz hat und somit auch viel in Schule passieren muss.

    Was sich nicht nur auf Mediennutzung, sondern auf viele weitere (auch schon seit längerem bestehende) Bereiche bezieht. Zum Beispiel Aufklärung im Bereich Rauchen, Alkohol, gesunde Ernährung, Verkehrserziehung, ...


    Überspitzt gefragt: Ist Schule seit Jahrzehnten völlig unfähig oder gibt es andere Gründe dafür, dass sehr viele Menschen rauchen?

    (Und vielleicht haben meine Vorredner Recht: Schule betreibt Aufklärung und Prävention, entsprechend handeln müssen die SuS selbst, deren Eltern, andere Stellen.)

    • Offizieller Beitrag

    Überspitzt gefragt: Ist Schule seit Jahrzehnten völlig unfähig oder gibt es andere Gründe dafür, dass sehr viele Menschen rauchen?

    ich finde schon deine Ausgangsfrage entweder naiv oder provokant, ganz zu schweigen von der (überspitzten) Aussage oben.


    Meine Antwort:


    nein, Schule versagt absolut nicht.


    Aber Schule ist nicht der Retter der Nation.


    Das müsste als Antwort reichen. Auf Rechtfertigungen oder weitere Erklärungen lasse zumindest ich mich nicht ein

  • Die direkten Folgen der (verqueren) Mediennutzung durch die SuS bekommen wir als Lehrer ja gar nicht unbedingt immer so direkt mit (Gott sei Dank, glaube ich, manches möchte man wahrscheinlich gar nicht wissen). Was wir in den Schulen ständig merken, sind die indirekten Folgen: Konzentrationsmangel, Unaufmerksamkeit, Zunahme von Gewalt (physisch, psychisch, verbal, Sachbeschädigungen), u.s.w.


    Aktuell wird ständig Corona als Grund angegeben. Zum Teil sicher berechtigt. Ich habe aber mittlerweile den Eindruck, dass das von der Politik wie auch von Eltern ganz gerne als Grund vorgeschoben wird - dann kann man nämlich die schon viel weiter zurück reichenden Ursachen so schön ausblenden...

  • Schön, dass wir einer Meinung sind.

    Eine Ausgangsfrage habe ich aber nicht gestellt.

    M. E. liegt auch hier mal wieder der Fall eines versehentlich falschen Zitats vor ;) . Könnte evtl. daran liegen, dass du und der TE einen ähnlichen Farbton im Avatar habt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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