Die ewige Jagd nach der goldenen 1+ oder den göttlichen 15 Punkten

  • Studierst du überhaupt Lehramt?

    Ja, tue ich.


    Aber mal zurück On-Topic: Vielleicht wäre es mal angesagt, wenn von mehreren Schulen in NRW, die kompletten Kollegien, mal wieder "realistisch" bewerten...Dann rasseln eben 50% oder noch mehr durchs Abi...Dann hätten aber einige wenigstens mal wieder festen "Boden" unter den Füßen...Zugegeben: die Erwartungshorizonte müssten natürlich dementsprechend angepasst werden und eigentlich müssten ja auch flächendeckend alle Schulen mitmachen...Also eine sehr utopische Vorstellung...Leider...Dann wird es wohl weitergehen mit lug und trug in der Notenvergabe...Denn wenn man ehrlich ist: Genau das ist sie doch eigentlich. Und das Ministerium ist auch noch federführend bei diesem Betrug...Ich als kleiner "Normalo" gehe für so etwas eigentlich für mehrere Jahre hinter Gitter...


    Ob das mit der Noteninflation wohl bis in alle Ewigkeit so weitergeht?...Was soll denn da die Konsequenz sein? Das wir bald zu 100% 1,0-er Abiturienten haben?

    • Offizieller Beitrag

    Ja, tue ich.


    Aber mal zurück On-Topic: Vielleicht wäre es mal angesagt, wenn von mehreren Schulen in NRW, die kompletten Kollegien, mal wieder "realistisch" bewerten...Dann rasseln eben 50% oder noch mehr durchs Abi...Dann hätten aber einige wenigstens mal wieder festen "Boden" unter den Füßen...Zugegeben: die Erwartungshorizonte müssten natürlich dementsprechend angepasst werden und eigentlich müssten ja auch flächendeckend alle Schulen mitmachen...Also eine sehr utopische Vorstellung...Leider...Dann wird es wohl weitergehen mit lug und trug in der Notenvergabe...Denn wenn man ehrlich ist: Genau das ist sie doch eigentlich. Und das Ministerium ist auch noch federführend bei diesem Betrug...Ich als kleiner "Normalo" gehe für so etwas eigentlich für mehrere Jahre hinter Gitter...


    Ob das mit der Noteninflation wohl bis in alle Ewigkeit so weitergeht?...Was soll denn da die Konsequenz sein? Das wir bald zu 100% 1,0-er Abiturienten haben?

    Oh weia. Also halten wir einmal zugute, dass Du noch jung bist und mit guten Vorsätzen ins Lehramt gehen möchtest.


    Ich würde nun dagegenhalten:

    a) Die Ermittlung der Endnote bei Abiturklausuren basiert auf einem Notenschlüssel der KMK. Nachzulesen hier.

    1972_07_07-VB-gymnasiale-Oberstufe-Abiturpruefung.pdf (kmk.org)


    b) Im Zentralabitur gibt es vorgegebene kriterielle Bewertungsraster. Ist also nichts mit "ich mach das so, wie ich will".


    c) Durch die Einführung von Bildungsstandards in den Kernfächern sowie künftig in den Naturwissenschaften gibt es bundesweite Standards. Gleichzeitig haben die Bundesländer vereinbart, einen gemeinsamen Aufgabenpool zu verwenden, aus dem eine verbindliche Anzahl an Klausurvorschlägen entnommen (und eingesetzt) wird. Alle Schulen hier ins Boot zu bekommen anders zu bewerten, dürfte schwierig werden.


    d) Die Klausuren in der Sek II sollen auf die Abiturprüfungen vorbereiten - somit wäre ein zu strenger Erwartungshorizont zugunsten einer "Notendeflation" kontraproduktiv.


    e) Wenn Du Beschäftigte(r) im öffentlichen Dienst werden möchtest, dann geht es selten nach Deinem persönlichen Gusto. Es gibt Vorgaben, an die hast Du Dich zu halten. Es gibt immer Argumente für mehr Strenge oder Milde, aber das ist letztlich irrelevant. Das Landesbeamtengesetz und die Allgemeine Dienstordnung in Verbindung mit der für Dich relevanten APO-BK setzen hier den Handlungsspielraum.


    f) Natürlich kannst Du im übertragenen Sinne zu "zivilem Ungehorsam" aufrufen. Aber auf der Basis welcher Legitimation? Letztlich doch nur Deiner persönlichen Einschätzung.


    g) Ich empfehle dringend (!) Dich mit dem Bildungssystem, den jüngsten Entwicklungen und dem Beamtenrecht auseinanderzusetzen. In den Bau würdest Du mit dem von Dir beschriebenen Vorgehen nicht wandern. Du würdest im schlimmsten Fall aus dem öffentlichen Dienst geworfen werden und dann schauen, wo Du wieder eine Arbeit findest. Sofern Dein Vorgehen in den Medien bekannt werden sollte, dürfte ein/e Mitarbeiter/in mit aufrührerischen Tendenzen sicherlich eine wertvolle Ergänzung für jede Belegschaft sein...

  • Dann wird es wohl weitergehen mit lug und trug in der Notenvergabe

    Notenvergabe IST am Ende immer Lug und Trug. Egal wo man ansetzt.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Da du mit 3,0 abgeschlossen hast, kann man ja davon ausgehen, dass du bei der eingeforderten "realistischen Bewertung" selbst durchgerasselt wärst.

    Ja, das stimmt und ich hätte es ja vielleicht auch verdient durchzurasseln...Bin ich aber nicht, weil es nun mal politisch gewollt ist, dass möglichst viele Abitur machen...Soll ich mich jetzt dafür schämen, dass ich auch mal, genau wie jeder andere, die Hand nach den Lorbeeren ausgestreckt habe und diese auch bekommen habe?


    Das war ja der Grund, weshalb ich es nicht verstehe, dass andere SuS diese riesigen Ansprüche an die Noten haben. Aus meiner Sicht ist ein Abitur nicht selbstverständlich (sollte es zumindest nicht sein)...Ich musste dafür kämpfen um diese 3,0 zu erreichen und deswegen weiß ich es wahrscheinlich, mehr als die meisten, zu schätzen.


    Sorry, aber das kommt nun mal dabei heraus, wenn einem laufend irgendwelche Sonderpädagogen in der Kindheit gesagt haben, dass man mit seinen Defiziten überhaupt froh sein kann, eine Ausbildung zu bekommen und man solle bloß keine weitergehende Ansprüche stellen...Im Umkehrschluss heißt das nämlich sinngemäß: " Ihr, die ihr an dieser Förderschule seid, seid zu blöd für was anderes und jetzt haltet alle gefälligst die Sch...". Nun, irgendwann kommt mal jemand der sich diese Art und Weise, so mit Menschen umzugehen, nicht bieten lässt und dann Abitur macht, um es zum einen mal diesen sonderpädagogischen "Überfliegern" (So haben diese Lehrer sich wohl auch selbst empfunden, Kritik war da nämlich nicht erwünscht) zu zeigen und zum anderen um sich selbst wieder aufzubauen, denn so ein Verhalten gegenüber Schülern empfinde ich als verletzend und auch mega unprofessionell.

  • Ja, das stimmt und ich hätte es ja vielleicht auch verdient durchzurasseln...Bin ich aber nicht, weil es nun mal politisch gewollt ist, dass möglichst viele Abitur machen...Soll ich mich jetzt dafür schämen, dass ich auch mal, genau wie jeder andere, die Hand nach den Lorbeeren ausgestreckt habe und diese auch bekommen habe?


    Das war ja der Grund, weshalb ich es nicht verstehe, dass andere SuS diese riesigen Ansprüche an die Noten haben. Aus meiner Sicht ist ein Abitur nicht selbstverständlich (sollte es zumindest nicht sein)...Ich musste dafür kämpfen um diese 3,0 zu erreichen und deswegen weiß ich es wahrscheinlich, mehr als die meisten, zu schätzen.


    Sorry, aber das kommt nun mal dabei heraus, wenn einem laufend irgendwelche Sonderpädagogen in der Kindheit gesagt haben, dass man mit seinen Defiziten überhaupt froh sein kann, eine Ausbildung zu bekommen und man solle bloß keine weitergehende Ansprüche stellen...Im Umkehrschluss heißt das nämlich sinngemäß: " Ihr, die ihr an dieser Förderschule seid, seid zu blöd für was anderes und jetzt haltet alle gefälligst die Sch...". Nun, irgendwann kommt mal jemand der sich diese Art und Weise, so mit Menschen umzugehen, nicht bieten lässt und dann Abitur macht, um es zum einen mal diesen sonderpädagogischen "Überfliegern" (So haben diese Lehrer sich wohl auch selbst empfunden, Kritik war da nämlich nicht erwünscht) zu zeigen und zum anderen um sich selbst wieder aufzubauen, denn so ein Verhalten gegenüber Schülern empfinde ich als verletzend und auch mega unprofessionell.

    Du hast noch einen langen Weg an persönlicher Reife und Objektivierung eigener Erfahrung vor dir, wenn du ausgeglichen in das Lehramt gehen willst. Zorn und Wut sind schlechte Ratgeber.


    Aber Gelassenheit und ein bisschen Abgeklärtheit scheint ja nicht deine Sache zu sein. Hast du jetzt eigentlich dein Fachabitur? Wenn nicht, dann zeig doch mal den "Überfliegern" dort endlich, dass sie so nicht mit dir umzugehen haben!


    Schöne Grüße von 3,3-Abiturienten, vor Zentralabitur und so, der einfach uninteressiert und faul war.

  • Du hast noch einen langen Weg an persönlicher Reife und Objektivierung eigener Erfahrung vor dir, wenn du ausgeglichen in das Lehramt gehen willst. Zorn und Wut sind schlechte Ratgeber.


    Aber Gelassenheit und ein bisschen Abgeklärtheit scheint ja nicht deine Sache zu sein. Hast du jetzt eigentlich dein Fachabitur? Wenn nicht, dann zeig doch mal den "Überfliegern" dort endlich, dass sie so nicht mit dir umzugehen haben!


    Schöne Grüße von 3,3-Abiturienten, vor Zentralabitur und so, der einfach uninteressiert und faul war.

    Wütend bin ich keineswegs, ich sage nur was ich denke, auch wenn es viele nicht hören wollen...Dazu ist ein Forum nämlich u.a. da

    • Offizieller Beitrag

    cera

    Ich glaube, da liegen Eigen- und Fremdwahrnehmung doch recht weit auseinander.

    Hören wollen das einige vermutlich tatsächlich nicht - aber nicht, weil Du unbequeme Wahrheiten ansprächest, sondern weil Deine Position recht unreflektiert wirkt und eben ein Blick von außen - lediglich mit der Eigenerfahrung als SchülerIn - darstellt. Da gesellst Du Dich zu den 83 Millionen verhinderten BundeskanzlerInnen, BundestrainerInnen und eben auch LehrerInnen. Kann jede(r) und weiß jede(r) natürlich besser, wie es geht.


    Natürlich darfst Du sagen bzw. schreiben, was Du denkst. Du musst dann eben nur mit dem ggf. deutlichen Echo umgehen können. Der Umstand, dass hier die Mehrheit der UserInnen, die hier diskutieren, das ziemlich deutlich anders sieht, sollte Dir irgendwo schon zu denken geben.

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich darfst Du sagen bzw. schreiben, was Du denkst. Du musst dann eben nur mit dem ggf. deutlichen Echo umgehen können. Der Umstand, dass hier die Mehrheit der UserInnen, die hier diskutieren, das ziemlich deutlich anders sieht, sollte Dir irgendwo schon zu denken geben.

    da fällt mir (wieder mal) der Geisterfahrer-Spruch ein:pfeif:

    • Offizieller Beitrag

    da fällt mir (wieder mal) der Geisterfahrer-Spruch ein:pfeif:

    Dass StudentInnen den Anspruch haben, Dinge anders oder besser zu machen, finde ich per se gar nicht verkehrt. Ich war zum Teil früher auch so drauf. Aber man sollte eben auch erste einmal einen Blick in die Schule werden, wenn man auf der anderen Seite der Theke steht, und dann ggf. seine studentische Position noch einmal überdenken.


    Die ablehnende Haltung der Platzhirsche und -hirschkühe kann ja sogar als Beleg für die Reformbedürftigkeit des Systems erachtet werden.

  • Dass StudentInnen den Anspruch haben, Dinge anders oder besser zu machen, finde ich per se gar nicht verkehrt.

    Finde ich auch nicht verkehrt.


    Wie Bolzbold bereits schrieb sollte man seine Ansprüche reflektieren können, genauso wie die „BeharrerInnen“ ihren Istzustand hinterfragen können sollten.

    Und ebenso wie die Empfängerinnen der Botschaft sollten diejenigen, die etwas verbessern wollen, offen für Kritik oder Klarstellungen/Darstellungen der realen Bedingungen usw. sein.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

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