• Es ist immer noch ein weit verbreiteter Mythos, dass nach einem Atombombenabwurf alles "verseucht" ist. Hiroshima und Nagasaki sind Städte mit 1.2 Millionen bzw 400000 Einwohnern ohne nennenswert erhöhte Radioaktivität.

  • Hiroshima und Nagasaki sind Städte mit 1.2 Millionen bzw 400000 Einwohnern ohne nennenswert erhöhte Radioaktivität.

    Die damaligen Bomben sind aber, was die Sprengkraft angeht, mit den Bomben aus der heutigen Zeit kaum vergleichbar.


    Konkret hat russlands stärkste Wasserstoffbombe die Sprengkraft von 60 Megatonnen TNT. Die Bomben aus dem 2. Weltkrieg hatten eine Sprengkraft von 16 bzw. 22 Kilotonnen. Dazwischen liegt mal eben der Faktor 3.000. Außerdem waren es damals nur zwei Atombomben. Heute gibt es weltweit aber geschätzt 12.500 solcher Sprengsätze. Allein Rußland soll 6.000 davon im Arsenal haben.

  • Jain. Vermutlich überschätzen viele den radioaktiven Fallout.

    Insbesondere wenn man bedenkt, dass bis heute über 2000 Kernwaffen gezündet wurden.

    Viele Tests waren aber auch unterirdisch und man kann Kernwaffen unterschiedlich bauen. Es gibt Kernwaffen, die man absichtlich so konstruiert hat, sodass der Fallout besonders groß ist.

    Es wird aber vermutlich auch nicht eine Kernwaffe gezündet, sondern so etwa 25.000 Stück. Und das nicht in abgeschiedenen Gegenden, sondern in stark bewohnten Gegenden.

  • Ich glaube nicht, dass das ein Männerding ist. Ich habe mich darüber als Physiklehrer informiert. Ich habe bestimmt 20 DVDs nur mit Lehrfilmen über Kernwaffen. Insbesondere Dokumentationen des Zivilschutzes aus den USA.

  • Ah, die wissen ALLE Bescheid! Is ja 'n Ding. Da frage ich doch morgen gleich mal meine Jungs, was die so wissen.


    (Wie viele PhysiklehrerINNEN kennst du so? Und wie steht es um deren Kriegskompetenzen?)

  • Grob gesagt, gibt es umso mehr Fallout je näher die Bombe am Boden gezündet wird. Die modernen Bomben sind auch wesentlich "sauberer", als die alten. Das liegt am Prinzip Wasserstoffbombe und daran, dass man natürlich möglichst viel Nuklearmaterial sauber und damit effektiv spalten bzw. fusionieren will. Alles was Fallout erzeugt "klaut" quasi Explosionsenergie.


    Es gab theoretische Konzepte für salted bombs, die durch Zusatz von Cobald massive Fallout produzieren. Es ist aber nicht bekannt, dass die jemals gebaut worden sind.


    Weil die Bombe vor ein paar Posts indirekt angesprochen wurde... der Tzar-Test, der größten getesteten Wasserstoffbombe, war einer der saubersten Atomtests überhaupt. Wie Antimon schon richtig sagte, Fallout und Sprengkraft haben erst einmal nicht so viel miteinander zu tun.


    Das Problem ist auch nicht wirklich der Fallout, sondern der Staubeintrag in die Atmosphäre durch die entstehenden Brände. Vor ein paar Jahren gab es eine Studie zu einem möglichen Atomkrieg zwischen Indien und Pakistan. Das Fazit war, das bereits ein begrenzter Konflikt mit ca. 100 Nuklearwaffen das Klima kippt und weltweit die Nahrungsmittelversorgung zusammenbrechen lassen wird.

  • Ich unterrichte übrigens selber Physik und hab schon mal ne Doku über Kernwaffen geschaut. Wie viele Kernwaffen in etwa bei Tests gezündet wurden, steht bei Wikipedia. Ich glaube, es ist doch so ein Männer-Ding, hier den Belehrer zu geben.

  • Persönlich kennen? Also nicht nur mal "Hallo" gesagt, sondern schon auch über andere Dinge gesprochen?

    Bei mir an der Schule sind 2 PhysikerINNEN und 2 Männer. An meiner alten Schule war es eine PhysikerIN und 3 Männer. An der Schule davor 0 PhysikerINEN und 2 Männer. Im Seminar weiß ich es schon gar nicht mehr genau. Mindestens 2 Physikerinnen. Im Studium war es nur eine PhysikerIN (und 5 Männer). Bei der Stahlenschutzfortbildung waren etwa 20% Frauen. Aber da würde ich jetzt nicht sagen, dass ich die wirklich kenne.


    Ich glaube nicht, dass die das alle wissen. Das Thema Physik ist viel zu weitläufig. Damit beschäftigt sich nicht jeder Physiklehrer. Es gibt Physik-(Chemie)lehrer, die beschäftigen sich dann eher mit Hanf und andere Physiklehrer eher mit Elektronik und andere Physiklehrer mit Mechanik und ... anderen andere Physiklehrer gucken sich lieber auf Netflix eine Serie an. Das war halt mal meine "Serie" um abzuschalten.

  • Das Thema Physik ist viel zu weitläufig

    Nein, sag bloss. Pass auf, dass ich nicht gleich anfange wild über Putins Nowitschok zu spekulieren. Ich bin Chemikerin, ich weiss Bescheid.

  • Ich glaube wir treffen uns hier doch alle ganz gerne. Hier will (hoffe ich zumindest) keiner einen anderen ärgern, sondern sich nett unterhalten und evtl. etwas neues lernen.


    Wie sieht es denn jetzt hier aus? Hat jemand von euch in der Schule so einen Riegel vor der Tür? Und wenn nicht, würdet ihr das gerne haben wollen?

  • Jain. Vermutlich überschätzen viele den radioaktiven Fallout.

    Insbesondere wenn man bedenkt, dass bis heute über 2000 Kernwaffen gezündet wurden.

    Wie groß wird denn der Fallout, wenn gezielt Kernkraftwerke bombardiert werden? Ich rechne z.B. leider fest damit, daß das AKW Saporischschja im Falle eines Rückzugs von den Russen getreu dem Nero-Befehl gesprengt wird.


    Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, daß wir auch nur den Hauch einer Chance haben einen 3. Weltkrieg zu überleben, sollte es jemals soweit kommen. Wenn man da in einem Bunker sitzt, verlängert das nur das Leiden.

  • Mal ganz ohne Sarkasmus: Ich habe tatsächlich eine Kollegin in der Physik, wir sind zwei Frauen. Deren Kompetenz übersteigt diesbezüglich alles, sie ist Ukrainerin.

  • Riegel: Nee, hab ich nicht und will ich auch nicht. Ich bin trotz Luftschutzkeller ganz froh, dass wir uns um sowas gar keine Gedanken machen. Hier ist doch Heidi-Land und unser Militär macht nur Spass.

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