Kinder: GKV mit Zusatztarif oder PKV

  • Guten Abend,


    mein Mann und ich stehen derzeit vor der Frage, ob unser Kind in die gesetzliche Krankenversicherung oder zu mir in die private kommt. Rechtlich wäre in unserem Fall beides möglich.


    Überlegung wäre, ob es nicht günstiger und sinniger kommt, eine Zusatzversicherung abzuschließen, die einen nur die Hälfte kostet und den Rest legt man für die Kinder an.


    In dem Zuge fragen wir uns bspw. wie aktuell die Kosten für etwa eine Zahnspange liegen und ob die PKV überhaupt die vollen Kosten tragen. Uns fehlt da einfach komplett der Vergleich. Mir ist dazu natürlich bewusst, dass jede Versicherung das unterschiedlich handhabt.


    Hat jemand Erfahrungswerte und kann berichten wie es bei der GKV mit Zusatz so läuft? Oder mit der PKV? Gab es auch abgelehnte Behandlungen?


    Ganz liebe Grüße

  • Vaia

    Hat den Titel des Themas von „GKV mit Zusatztarif oder PKV“ zu „Kinder: GKV mit Zusatztarif oder PKV“ geändert.
  • Also zur Zahnspange / PKV+Beihilfe kann ich dir folgendes berichten, meine Tochter ist gerade fertig; Kostenpunkt der gesamten Behandlung (ca. 3 Jahre): rund 9000 €. Sie ist privat versichert mit 80% Beihilfe. Es wurde jeder einzelne Cent zurückerstattet.

    Auch sonst wurde bei uns für die Kinder immer alles bezahlt (waren allerdings "normale", übliche Dinge wie Zahnarzt- und Kinderarztbesuche, keine Kuren o. Ä., dazu weiß ich nichts).


    Die Krankenversicherungsbeiträge, die ich für meine Kinder zahle, halten sich auch in Grenzen (ca. 35 € / Monat bei 80% Beihilfe); Vorteil ist, dass man - manchmal - schneller einen Termin bekommt, Nachteil, dass man gerade bei Kindern viele Rechnungen einreichen muss (U's, Impfungen, Kinderarztbesuche bei Infekten, Zahnarztkontrolle, Zahnspange...), was natürlich ein Aufwand ist UND dass (meine Erfahrung) manchmal zu viel untersucht wird. Da soll z.B. ein Blutwert kontrolliert werden und es wird ein großes Blutbild gemacht mit seitenweise verschiedensten Blutwerten, was so evtl. gar nicht nötig gewesen wäre.

  • So pauschal kann man das gar nicht sagen. Ich würde meine Kinder auch sofort wieder in der GKV versichern. Ich habe bisher keinen Vorteil der PKV gesehen (meine Kinder waren schon in beiden Versicherungen). Besonders mit meiner Tochter sind wir relativ oft bei Ärzten und hier kommt halt immer noch dazu, dass man mit der Beihilfe rumdiskutieren muss und manchmal auch auf einem Teil der Kosten sitzen bleibt. Der bürokratische Aufwand ist auch nochmal zu beachten.


    Eine PKV bringt für sich schon bessere Leistungen, aber zusammen mit der Beihilfe... naja, da sehe ich die GKV weitaus besser. Besonders, weil hier für die Kinder keine weiteren Beiträge anfallen und man sich nicht mit den Rechnungen rumschlagen muss. Die Zusatzversicherung muss man sich dann im einzelnen überlegen.

  • Vielen Dank schon mal für eure Antworten.


    Ich bin da derzeit echt ratlos. Auf der einen Seite wird einem immer gepredigt, dass es keine bessere gesundheitliche Absicherung gäbe als die PKV auf der anderen Seite bekommt das Kind dann ja meinen Tarif. Und der ist nur über Basistarif mit Zusatztarifen und die Öffnungsklausel zustande gekommen.


    Die Beihilfe hat mir ebenso wie die Krankenkasse bis jetzt alles anstandslos erstattet. Waren aber immer nur Vorsorgeuntersuchungen und leichte Beschwerden wie Erkältung.

  • Man kann halt einfach nicht pauschal sagen, dass die PKV besser ist als die GKV.

  • Meine 3 Kinder sind immer kostenfrei in der Familienversicherung meines Mannes mitversichert (GKV). Ich bin privat versichert. Die Kinder sind ja trotzdem beihilfeberechtigt, solange sie Kindergeld bekommen. Auf all die Jahre gesehen, war es so viel günstiger für uns. Die gleichen ärztlichen Leistungen erhalten die Kinder auch, wenn sie nicht privat versichert sind. Ich sehe da keinen Unterschied. Außer bei der Zahnspange des Sohnes. Die wurde aber zu 80 % von der Beihilfe übernommen. Bei den ganz seltenen Fällen, in denen ich mit einem Kind zu einem Arzt gegangen bin, der nur Privatpatienten behandelt hat, haben wir die übrigen 20 % aus eigener Tasche gezahlt. Ich würde es immer wieder so machen.

    Ich finde es auch sehr entspannt, nicht noch alle Rechnungen der Kinder einreichen zu müssen.

    Bei einem befreundeten Lehrerehepaar ist es so, dass sie dem Sohn jetzt kurz vor Abschluss des Medizinstudiums sogar eine Anwartschaft bei der TK gemacht haben, damit er, wenn er 25 ist, nicht in der Privaten bleiben muss. Aber so genau kenne ich mich ehrlich gesagt mit diesen Verbindlichkeiten nicht aus.

  • wir haben die Kinder in der Gesetzlichen - wegen des Papierkrams. Ich kann und will den Kram einfach nicht nachhalten und einreichen. ich habe aber ne Frage zu

    Bei den ganz seltenen Fällen, in denen ich mit einem Kind zu einem Arzt gegangen bin, der nur Privatpatienten behandelt hat, haben wir die übrigen 20 % aus eigener Tasche gezahlt. Ich würde es immer wieder so machen.

    bei der Beihilfe sagte man mir, dass das so nicht statthaft sei. anscheinend sei gesetzlich versichert, gesetzlich versichert und sie würden nur zahlen, was die GKV ablehnt. ist das NRW-spezifisches, bzw wo kann ich was dazu finden? Wie war das bei euch konkret?

  • bei der Beihilfe sagte man mir, dass das so nicht statthaft sei. anscheinend sei gesetzlich versichert, gesetzlich versichert und sie würden nur zahlen, was die GKV ablehnt. ist das NRW-spezifisches, bzw wo kann ich was dazu finden? Wie war das bei euch konkret?

    Beihilfe ist immer Landesrecht. Aber klar geht das. Ein Arzt ohne Kassenzulassung kann gar nicht von der GKV übernommen werden. Also ein Fall für die Beihilfe.

  • wir haben die Kinder in der Gesetzlichen - wegen des Papierkrams. Ich kann und will den Kram einfach nicht nachhalten und einreichen. ich habe aber ne Frage zu

    bei der Beihilfe sagte man mir, dass das so nicht statthaft sei. anscheinend sei gesetzlich versichert, gesetzlich versichert und sie würden nur zahlen, was die GKV ablehnt. ist das NRW-spezifisches, bzw wo kann ich was dazu finden? Wie war das bei euch konkret?

    Der betreffende Arzt hatte seine Kassenzulassung zurückgegeben.

  • Meine Kinder sind in der PKV weil wir beide Beamte sind (aber nicht beide Lehrer) und der Papierkram nervt schon oft für 4 Leute. Aber bisher gab es kaum Probleme.

    Logopädie wurde komplett übernommen, Physio liegt über dem Satz, aber ich glaube in der GKV gibt es da auch Zuzahlungen, oder?

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Außer bei der Zahnspange des Sohnes. Die wurde aber zu 80 % von der Beihilfe übernommen. Bei den ganz seltenen Fällen, in denen ich mit einem Kind zu einem Arzt gegangen bin, der nur Privatpatienten behandelt hat, haben wir die übrigen 20 % aus eigener Tasche gezahlt.

    Dazu hätte ich noch Fragen, wenn du die beantworten magst:

    Wie kam es, dass die nicht übernommen wurde?

    War das der Fall mit der Rückgabe der Kassenzulassung des Arztes?

    Reicht man dann die Rechnung einfach bei der Beihilfe ein oder muss da die GKV bestätigen, dass sie es nicht übernehmen?

    War das NRW?

  • Logopädie wurde komplett übernommen, Physio liegt über dem Satz, aber ich glaube in der GKV gibt es da auch Zuzahlungen, oder?

    Mein Sohn, bei der Barmer versichert ging 4 oder 5 Jahre zur Ergotherapeutin und 1 Jahr zur Logopädin. Es gab keine Zuzahlungen. Ich weiß aber, dass die Ärzte inzwischen nicht mehr so gerne diese Rezepte ausstellen, weil die gerne das Praxisbudget sprengen. Ich glaube, die Ärzte dürfen nicht unendlich viele Rezepte ausstellen.

  • Dazu hätte ich noch Fragen, wenn du die beantworten magst:

    Wie kam es, dass die nicht übernommen wurde?

    War das der Fall mit der Rückgabe der Kassenzulassung des Arztes?

    Reicht man dann die Rechnung einfach bei der Beihilfe ein oder muss da die GKV bestätigen, dass sie es nicht übernehmen?

    War das NRW?

    Ich hatte von der Kieferorthopädin einen Kostenvoranschlag. Die Barmer bekam ihn und lehnte ab, weil mein Sohn mit dem Gebiss essen und sprechen konnte. Die Schönheit ist angeblich kein Grund für eine Zahnspange. Ich habe den Kostenvoranschlag bei der Beihilfestelle vorgelegt und sie sicherten mir die Übernahme zu. Es reichte dann, alle Rechnungen dort einzureichen, ohne vorher von der Barmer ablehnen zu lassen. Die Ärztin hat aber nicht alles auf Privatrechnung gemacht, sondern das, was die gesetzlichen Kassen übernehmen automatisch mit der Barmer verrechnet. Diese Rechnungen habe ich gar nicht zu sehen bekommen. Letztendlich hat die Beihilfe sogar mehr gezahlt, als im Kostenvoranschlag stand, weil die Zahnspange einiges teurer wurde.


    Die andere Arztrechnung habe ich auch gleich so eingereicht.

  • Unser Versicherungsmakler ist der festen Überzeugung, dass alle privaten die Zahnspange übernehmen würden und führt das immer gerne als Argument auf, weshalb wir doch eher in die private sollen mit den Kindern. Hat jemand dazu Erfahrungen ob mal eine Zahnspange von der PKV nicht übernommen wurde?

  • Mir fällt gerade noch eine Frage zur PKV ein. Inwiefern steigen die Beiträge für das Kind im Lauf der Zeit?

    Mir wurde gesagt, dass sie auf einem ähnlichen Niveau bleiben wie bei Vertragsabschluss, das kann ich mir jedoch nicht vorstellen.

  • Logopädie wurde komplett übernommen, Physio liegt über dem Satz, aber ich glaube in der GKV gibt es da auch Zuzahlungen, oder?

    Nein, in der GKV haben wir bei sowas nie zuzahlen müssen. Jetzt in der PKV schon.


    Mir fällt gerade noch eine Frage zur PKV ein. Inwiefern steigen die Beiträge für das Kind im Lauf der Zeit?

    Mir wurde gesagt, dass sie auf einem ähnlichen Niveau bleiben wie bei Vertragsabschluss, das kann ich mir jedoch nicht vorstellen.

    Die steigen genau wie die Beiträge aller anderen Versicherungsnehmer. Prozentual halt ein pro Jahr (oder manchmal auch nicht).

  • Ich hatte von der Kieferorthopädin einen Kostenvoranschlag. Die Barmer bekam ihn und lehnte ab, weil mein Sohn mit dem Gebiss essen und sprechen konnte.

    Einer Kieferorthopädin, die nicht weiß, was in so einem Gutachten drinstehen muss, würde ich auch sonst nicht allzu viel zutrauen. Natürlich hat dein Sohn tatsächlich etwas gelispelt, deshalb mussten die Zähne korrigiert werden, oder?

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Mir fällt gerade noch eine Frage zur PKV ein. Inwiefern steigen die Beiträge für das Kind im Lauf der Zeit?

    Mir wurde gesagt, dass sie auf einem ähnlichen Niveau bleiben wie bei Vertragsabschluss, das kann ich mir jedoch nicht vorstellen.

    Also meine Kinder sind jetzt 9 und 12 und wir haben seit deren Geburt nur minimale Erhöhungen gehabt (wenige €).

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