Überstunden im Referendariat

  • Warum wird eigentlich in NRW so ein viel größerer Aufstand wegen gewollter zusätzlicher Unterrichtsstunden im Ref gemacht? Wie machen das denn die ganzen Bayern-Refis, die meines Wissens nach regelmäßig 17 Stunden Unterricht abreißen müssen? Das scheint mir doch ein weiter Unterschied zu den 9 Stunden im NRW-Ref zu sein, ohne, dass dort davon ausgegangen wird, dass dies die Prüfungen zu stark beeinträchtigt.

    Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

    Dieser Eindruck kann entstehen – tatsächlich sind es wohl hauptsächlich einige Forennutzer, die hier so einen Aufstand machen. Freiwillige Mehrarbeit ist Gang und Gäbe.

    • Offizieller Beitrag

    Jeder Mensch lebt in einem System.


    Warum machen deutsche Lehrkräfte einen Aufstand um ihr Geld, obwohl die Lehrkräfte in Frankreich oder Polen die Hälfte verdienen?

    Man orientiert sich an dem eigenen System und wenn die Prüfungsordnung davon ausgeht, dass ein NRW-Reffi mit 9 Stunden BdU, plus 5+ Stunden Ausbildungsunterricht plus Seminaren seine 41 Stunden VZ macht, dann ist es so.


    Bei meinem Antrag auf Genehmigung eines Nebenjobs könnte ich nicht sagen, dass Ärzte viel mehr Stunden arbeiten und ich also 10 Stunden neben VZ in der VHS packen will.

    • Offizieller Beitrag

    Mindestbeitrag der GKV aktuell: 153,53€. Da kommen wir dann von 1480€ schon recht nah an die 1300€.

    es ging im Thread um 1300 minus KV/KK.


    1300 ist das, was ich ca. rausbekommen habe. Minus 200 Euro KV.

    1488 Euro minus 100 Euro KV für gesunde 24-Jährige kommen dann heute bei 1388 netto raus. Also atemberaubenden 8,45 € / 7,88 € netto Stundenlohn.

    Wäre schön, wenn man berücksichtigt, dass das für die Unterhaltung keinen Unterschied macht.

    Wenn du in NRW 2021 am Gym/BK warst: welche LSK, wenn ich fragen darf? (Irgendwie wüsste ich gerne, warum es im Netz falsch steht)

    (Der TE ist 2022 in NRW am Gym, es geht um ihn)

  • es ging im Thread um 1300 minus KV/KK.

    Nein, darum ging es in dem Thread nicht.

    Es ging ursprünglich um Sparpotential im Ref. Dann ging es darum, dass Humblebee niemand kennt, der im Ref nicht mit seinem Geld auskonmt und das daher kein besonders großes Problem sein könne. Dann ging es darum, dass es sehr wohl zahlreiche Refis gibt, die mit dem Geld nicht auskommen und einen Nebenjob brauchen (wie bspw. der TE). Dies wurde durch Zahlen untermauert. Ob wir von (effektiv) 1200 € netto oder 1388 € netto sprechen (6,81 € netto bzw. 7,89 € netto pro Stunde) tut dabei nichts zur Sache. Beides liegt mehr oder weniger deutlich unter dem Mindestlohn.


    Zitat

    Wenn du in NRW 2021 am Gym/BK warst: welche LSK, wenn ich fragen darf? (Irgendwie wüsste ich gerne, warum es im Netz falsch steht)

    (Der TE ist 2022 in NRW am Gym, es geht um ihn)

    Wer behauptet denn, dass es im Netz falsch steht? Anwärterbezüge sind nicht seit 10 Jahren gleich hoch.


    Vielleicht nimmst du mal die Emotionen bzw. deine Abneigung mir gegenüber heraus und versuchst, dem Thema zu folgen. Tip: auch Humblebee spricht nicht vom Ref 2021 in NRW.

  • Ach ja, jemand der 40 Stunden/Woche in der Ausbildungszeit arbeitet, hat im Monat um die 600-1200€ Brutto zur Verfügung. Nur mal so zum Vergleich.

    Hat der vorher ein Studium absolviert? Ist der schon mitte/ende 20 und wohnt nicht mehr bei den Eltern?


    Manchmal schon, aber das ist nicht die Regel. Bei mir war es so und ich hatte in meiner Berufsausbildung auch einen Nebenjob.

  • Ich hatte den Beitrag eigentlich gleich wieder gelöscht, da es letztlich hier um ein anderes Thema geht. Aber wenn er schon zitiert wird: Es ging mir nicht um den Fakt, dass das Geld im Referendariat (und auch in der Ausbildung) sicher knapp bemessen ist, sondern darum, dass der Vergleich der Bezahlung im Referendariat mit der Bezahlung einer Vollzeittätigkeit in einem Beruf noch hinkt.

  • Ich hatte den Beitrag eigentlich gleich wieder gelöscht, da es letztlich hier um ein anderes Thema geht. Aber wenn er schon zitiert wird: Es ging mir nicht um den Fakt, dass das Geld im Referendariat (und auch in der Ausbildung) sicher knapp bemessen ist, sondern darum, dass der Vergleich der Bezahlung im Referendariat mit der Bezahlung einer Vollzeittätigkeit in einem Beruf noch hinkt.

    Die 9 Stunden, die Refis in NRW eigenständig unterrichten, entsprechen ca. einer 35% Stelle. Dafür käme mehr Geld rum.


    Wer hat denn die Bezahlung von Refis mit der von Vollzeit Berufstätigen verglichen? Es geht darum, dass, wenn die Besoldung im Referendariat doch angeblich so gut ausreicht, ja wohl auch auch der Mindestlohn vollkommen ausreichend ist (selbst der alte). Dass zweiteres, insbesondere mit den momentanen Preisen, eine gewagte These ist, werden die wenigsten bestreiten.


    Wir reden hier über fertig studierte Erwachsene. Da hinkt eher der Vergleich mit 16- bis 18-Jährigen Realschülern/FHRlern/Abiturienten, die daheim bei ihren Eltern wohnend im Nachbarort eine Ausbildung absolvieren.

    • Offizieller Beitrag

    Was soll der Hinweis darauf, dass du niemanden kennst, dem 1300 Euro netto minus KV im Monat nicht reichen, sonst?


    1) ich habe nie gesagt, ob und dass das Geld reicht. Mir geht es eben darum, dass Diskussionen mit falschen /veralteten Zahlen ärgern, weil man damit die Argumentation verfälscht.

    (Position zum Gehalt ist dabei irrelevant, ich hab mich arrangiert und konnte immer von wenig leben, aber es war keine Großstadt, ich war nicht alleine und es war vor der Inflationswelle, das weiß ich auch und deswegen sage ich nicht ‚ich hatte 1200 Euro und war gesetzlich versichert, schafft man locker‘


    2) ich wüsste nicht, dass ich eine Abneigung dir gegenüber habe.

    Wir mögen in einigen Themen unterschiedliche Positionen und beide diese hart vertreten aber eyh, wir sind nicht im Kuschelhaus sondern in einem Diskussionsforum und zum Diskutieren gehören unterschiedliche Positionen. Das kann ich ab, ich dachte, die Anderen auch.


    3) nebenbei schätze ich zb, dass du durchaus einen breiten Überblick auf vieles hast.

  • Ok, da habe ich dich falsch eingeschätzt. Sorry.


    Dass ich die Argumentation verfälsche, weil es doch 150 Euro netto mehr gibt, als "zu meiner Zeit", sehe ich allerdings nicht. Das ändert an dem Argument nichts.

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