Dienstunfähigkeit bei angestellten Lehrkräften - Niedersachsen

  • Guten Tag zusammen,


    ich habe mich jetzt durch die Tags und Foren gelesen, doch das meiste war auf verbeamtete Kolleg*innen zugeschnitten. Ich hingegen bin angestellte Lehrkraft und habe durch eine ausgestandene Erkrankung und eine aktuelle, chronische, die behandelt wird, sehr viele Fehltage. Nun hat die SL ein Verfahren eingeleitet, das mich zum Amtsarzt schickt und der Begriff Dienstunfähigkeit hängt wie ein Damoklesschwert über mir.

    Vor drei Wochen habe ich einen Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis gestellt, der noch nicht bewilligt ist. Den Personalrat habe ich informiert. Der wiederum kennt sich schwerpunktmäßig eher im Beamtenrecht aus. An die Gewerkschaft wende ich mich natürlich auch (es ist noch ganz "frisch").

    Weiß vielleicht jemand eine Quelle, wo ich mich informieren kann? Oder gibt es hier Menschen, die Ähnliches erlebt haben? Das wäre großartig.


    Das Gespräch mit der SL, als "Fürsorgegespräch" deklariert, war heftig. Ich wurde sehr unsachlich angegegangen, und meine Vermutung ist, dass sie mich einfach loswerden will. Ich möchte aber weiter arbeiten, schlage auch neue (heftige) Behandlungswege ein, wo die Prognose laut Hausarzt ganz gut ist und habe das der SL auch signalisiert. Interessierte sie aber eher weniger. Ich arbeite mit einer vollen Stelle und das stört sie wohl auch. Ich bin bereits Ende 50, arbeite aber erst seit 7 Jahren als Lehrerin (Seiteneinsteigerin).


    Danke fürs Lesen und auch schon für euer Feedback.

  • Ich wurde sehr unsachlich angegegangen, und meine Vermutung ist, dass sie mich einfach loswerden will.

    Alle weiteren Gespräche nur mit Personalrat.


    Interessierte sie aber eher weniger.

    Dann einen Versetzungsantrag stellen, wenn es kein vertrauensvolles Arbeiten mit der Schulleitung geben kann.


    Vor drei Wochen habe ich einen Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis gestellt,

    Dann giltst du solange noch nicht beschieden wurde, als schwerbehindert.

    Was sagt der Schwerbehindertenvertreter?


    der Begriff Dienstunfähigkeit hängt wie ein Damoklesschwert über mir.

    Braucht es nicht. Dienstunfähig können nur Beamte werden. ;)


    wo die Prognose laut Hausarzt ganz gut ist

    Was sagt aber der Facharzt? Der Amtsarzt wird auch dessen Meinung einholen wollen, insofern er sich nicht in dem Gebiet auskennt.

  • Alle weiteren Gespräche nur mit Personalrat.


    Dann einen Versetzungsantrag stellen, wenn es kein vertrauensvolles Arbeiten mit der Schulleitung geben kann.

    ich schließe mich an und möchte folgende Ergänzungen vornehmem:

    1) Was sagt der Lehrerrat dazu? Ich hätte mich gleich an den gewandt und um Hilfe gebeten/ mit ihm gesprochen.

    2) Wenn dein SL dich los werden möchte, dann sollte die Freigabe ja kein Problem sein.


    Zitat

    Ich wurde sehr unsachlich angegegangen.

    So etwas braucht kein Mensch.

    Man kann über alles sprechen, dann aber in einem sachlichen, wertschätzenden Gespräch. In Zukunft führt das nur dazu, dass Kolleg:innen in eine Art Abwehrhaltung gehen und die Fürsorgegespräche ihren Sinn und Zweck verfehlen.


    Zitat

    Ich möchte wieder arbeiten, schlage auch neue (heftige) Behandlungswege ein, wo die Prognose laut Hausarzt ganz gut ist und habe das der SL auch signalisiert. Interessierte sie aber eher weniger. Ich arbeite mit einer vollen Stelle und das stört sie wohl auch.


    Dein SL sollte sich doch freuen, wenn du Vollzeit arbeitest. VZ Kräfte sind doch viel flexibler einsetzbar und wenn deine Prognosen gut sind, teile das dem Amtsarzt so mit, reiche die Stellungnahme deiner Ärzte ein beim Amtsarzt.

    Da du schreibst, dass du eine Seiteneinsteigerin bist: Stört das deine SL vielleicht? Manche SL haben ja etwas gegen Seiteneinsteiger:innen, warum auch immer. (Es ist nur eine Vermutung)

  • Wende dich an den Schulbezirkspersonalrat, der sollte mehr Ahnung haben,

    in meinem Bezirk gibt es eine Arbeitsgruppe "Arbeit und Gesundheit", die sich darauf spezialisiert haben und Tipps geben.


    Wenn du verteilt im SJ mehr als 6 Wochen krank warst, hast du ein Anrecht auf ein BEM-Verfahren, das dir deine SL anbieten muss, deine Beteiligung ist aber freiwillig. Über das BEM kann eine Wiedereingliederung erfolgen, d.h. du kannst mit reduzierter Stundenzahl beginnen und allmählich aufstocken, es gibt nach zeitlichen Intervallen jeweils ein Gespräch/Telefonat mit der betreuenden Person der Landesschulbehörde (Fallberaterin).

    https://www.mi.niedersachsen.d…ngsmanagement-185354.html

    besser noch: https://www.rlsb.de/themen/lehrkraefte/gesundheit/bem


    Zum BEM gehört auch, dass es Gespräche gibt. Du kannst selbst entscheiden, ob diese an deiner Schule mit deine SL und dem örtlichen PR erfolgen sollen oder schulübergreifend. Sollte es Probleme mit der SL geben, ist es schulübergreifend sinnvoller, zumal dann auf Ebene der Dezernenten geschaut wird, welche weiteren Möglichkeiten bestehen, denn ggf. möchte man ja auch die Schule wechseln.

    Es gibt auch Wiedereingliederungen, die dann an anderen Schulen erfolgen, wobei das irgendeine Schule sein kann, die gerade Bedarf hat und nicht gerade die, die man sich für eine Verstetzung vorstellen würde.


    Außerdem hast du die Möglichkeit, bei CARE Hilfe zu bekommen, auch da gibt es Beraterinnen.

    https://www.mi.niedersachsen.d…e-was-ist-das-144724.html

  • Liebe Lehrfrau, das ist ja gruselig. Kann es sein, dass deine SL noch recht unerfahren ist? Es ist nicht selten, dass Menschen auch längerfristig erkranken, auch jüngere. Sie deshalb zu bedrängen ist nicht zielführend und überhaupt sehr schäbig. Kranksein sucht man sich nicht aus und es ist nicht deine Aufgabe, die dadurch entstehenden Unannehmlichkeiten der SL zu lösen. Sie bekommt dafür ein ordentliches Geld.


    Dem Personalrat würde ich noch mal auf die Füße treten, die können sich schlau machen und müssen das auch. Wozu sind sie denn sonst da?


    Ich habe selbst als Lehrerrätin einmal an einem ähnlichen "Problemgespräch" teilgenommen. Ich habe dabei gesehen, wie wichtig es ist, wenn eine dritte Person dabei ist, die sich beide Seiten anhört. Das war letztendlich auch ein sehr konstruktives Gespräch mit einer Lösung, die alle zufriedengestellt hat.


    Es liegt nicht im Interesse des Amtsarztes, dich "kaputtzuschreiben". Vermutlich ist es gar nicht schlecht, wenn du hingehst. Das würde ich nicht als Drohung wahrnehmen wollen.


    Ich weiß von mehreren Leuten, die länger krank waren und über BEM wieder eingegliedert wurden. Das ist wie erwähnt überhaupt nichts Seltenes. Es schmerzt richtig, zu lesen, wie wenig hilfreich deine SL ist. Das ist der Heilung ja gar nicht förderlich.


    Ich glaube nicht, dass ich an deiner Stelle einen Versetzungsantrag stellen würde. Sich in eine neue Umgebung einzuleben kostet viel Kraft. Die brauchst du aber aktuell für deine Genesung.


    Alles Gute für dich!!!

  • Ja, es ist tatsächlich schockierend, wie gerade mit älteren Lehrkräften umgegangen wird, bei denen vermehrt u.a. chronische Krankheiten auftreten. Bereits Umstellungen durch die Menopause führen zu erheblichen Veränderungen, denen durch nicht gewährte Altersentlastungen (in NDS) nicht entgegengekommen wird. Am liebsten hat der Arbeitgeber flexibles "Frischfleisch" - mit 30-jähriger Berufserfahrung ...

    Und es ist auch völlig klar, dass du möglichst eine volle Stelle anstrebst, gerade als Angestellte und Quereinsteigerin, die du wesentlich weniger Geld erhältst.

    Über Vollzeitlehrkräfte müsste sich Niedersachsen eigentlich freuen, allerdings scheint es der Schulleitung Arbeit bereitet zu haben, wenn aufgrund von zwei verschiedenen Krankheiten öfters der Stundenplan verändert werden musste, ohne dass jeweils zusätzliche Arbeitskräfte zur Verfügung standen. Das ist aber nicht dein Problem. Und auch wir müssen bekanntlich oft mit gehäuften Fehlzeiten von Schülerinnen und Schülern klarkommen. Trotzdem kann niemand etwas für Krankheiten, die ja gerade bei Lehrkräften stets von Ärzten bestätigt werden.

    Und zwei verschiedene Krankheiten, von denen bereits eine überwunden ist, dürften beim Gesundheitsamt nach meiner Einschätzung eher für eine günstige Prognose sorgen.

    Das BEM-Verfahren schützt tatsächlich wirkungsvoll vor Machtmissbrauch, gerade wenn sich im Rahmen der (ggf. stufenweisen) Wiedereingliederung erste Erfolge eingestellt haben. Sofern die Schulleitung mit oder ohne Rückendeckung insgeheim eine "Wiederausgliederung" plant, kann man dies gleich dem BEM-Ansprechpartner melden, sodass dann umgehend ein Gespräch (am besten im Beisein des Bezirkspersonalrats) eingeleitet wird.

    Was das sog. "Fürsorgegespräch" betrifft, empfehle ich, unbedingt ein eigenes Gedächtnisprotokoll anzufertigen, ferner würde ich ein Protokoll über das gelaufene "Gespräch" von der Schulleitung verlangen. Vom örtlichen Personalrat würde ich angesichts häufiger Befangenheiten nicht allzu viel erwarten, auch wenn dieser auch Angestellte vertreten müsste.

    Sofern sich solche Zustände noch auf höherer (instrumentalisierter) Ebene wiederholen sollten und dies bewiesen werden kann (z.B. durch eine kurzfristige Terminbestätigung per Mail), könnte man vielleicht prüfen, ob man solch ein vorsätzlich gesundheitsschädigendes Verhalten von Vorgesetzten nicht als Dienstunfall geltend machen kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn ärztliche Amtsanmaßung oder massive Nötigung im Spiel ist, wie vielleicht schon auf Schulleiterebene.

    Falls Quereinsteiger nur als vorübergehende Lückenfüller benutzt werden sollten, fände ich das auch sehr unfair.......

  • Alle weiteren Gespräche nur mit Personalrat.

    > Ja, unbedingt!

    Zitat

    Dann einen Versetzungsantrag stellen, wenn es kein vertrauensvolles Arbeiten mit der Schulleitung geben kann.

    Daran habe ich auch schon gedacht. Könnte ich auch hinsichtlich "wohnortnäher" begründen.


    Zitat

    Dann giltst du solange noch nicht beschieden wurde, als schwerbehindert.

    Das wusste ich nicht. Danke!


    Zitat

    Was sagt der Schwerbehindertenvertreter?

    Da mache ich Montag einen Termin. Wie gesagt: das alles ist erst vorgestern passiert.


    Zitat

    Braucht es nicht. Dienstunfähig können nur Beamte werden. ;)

    ;-) Cool. Erklärt auch, weswegen ich keine Infos gefunden habe...^^


    Zitat

    Was sagt aber der Facharzt? Der Amtsarzt wird auch dessen Meinung einholen wollen, insofern er sich nicht in dem Gebiet auskennt.

    -> Du hast völlig recht. Der Facharzt sieht es auch positiv.


    Danke dir für dein Feedback. Es ermutigt mich!


  • Liebe Lehrfrau, das ist ja gruselig. Kann es sein, dass deine SL noch recht unerfahren ist? Es ist nicht selten, dass Menschen auch längerfristig erkranken, auch jüngere. Sie deshalb zu bedrängen ist nicht zielführend und überhaupt sehr schäbig. Kranksein sucht man sich nicht aus und es ist nicht deine Aufgabe, die dadurch entstehenden Unannehmlichkeiten der SL zu lösen. Sie bekommt dafür ein ordentliches Geld.

    Unerfahren ist sie nicht, aber mit allen Wassern gewaschen. Und sie steht unter Druck: zwar die höchste Lehrerversorgung, zugleich aber auch den höchsten Unterrichtsausfall im Landkreis. Das macht sich nicht so gut.


    Zitat von Piksieben

    Dem Personalrat würde ich noch mal auf die Füße treten, die können sich schlau machen und müssen das auch. Wozu sind sie denn sonst da?

    Ich habe selbst als Lehrerrätin einmal an einem ähnlichen "Problemgespräch" teilgenommen. Ich habe dabei gesehen, wie wichtig es ist, wenn eine dritte Person dabei ist, die sich beide Seiten anhört. Das war letztendlich auch ein sehr konstruktives Gespräch mit einer Lösung, die alle zufriedengestellt hat.


    -> Genauso hatte ich mir das Gespräch auch vorgestellt. Und umso verstörter und fassungsloser war ich, als es eine ganz andere Richtung nahm.



    Zitat von Piksieben

    Es liegt nicht im Interesse des Amtsarztes, dich "kaputtzuschreiben". Vermutlich ist es gar nicht schlecht, wenn du hingehst. Das würde ich nicht als Drohung wahrnehmen wollen.

    -> Mit dieser Winstellung gehe ich jetzt auch dahin. Danke!


    Zitat von Piksieben

    Ich weiß von mehreren Leuten, die länger krank waren und über BEM wieder eingegliedert wurden. Das ist wie erwähnt überhaupt nichts Seltenes. Es schmerzt richtig, zu lesen, wie wenig hilfreich deine SL ist. Das ist der Heilung ja gar nicht förderlich.


    -> Ein BEM hat sie erwähnt. Da ich seit zwei Wochen wieder arbeite, frage ich mich natürlich, weshalb das als Wiedereinstieg gelten soll. Ich arbeite ja bereits wieder mit voller Stundenzahl. Ich warte das Schreiben von der Fallmanagerin erst einmal ab.

    Zitat von Piksieben

    Ich glaube nicht, dass ich an deiner Stelle einen Versetzungsantrag stellen würde. Sich in eine neue Umgebung einzuleben kostet viel Kraft. Die brauchst du aber aktuell für deine Genesung.


    -> Da hast du recht. Und gleichzeitig denke ich, dass die Atmosphäre so vergiftet ist, dass ich mich auch in Zukunft immer "bedroht" fühlen würde. Ich schätze meine Kolleg*innen sehr, und meinen jetzigen Jahrgang würde ich gern bis zum Abschluss begleiten. Ich mag die auch so. ;-)


    Zitat von Piksieben

    Alles Gute für dich!!! ->

    Danke dir! Für die guten Wünsche und das wohltuende Feedback.

  • Ja, es ist tatsächlich schockierend, wie gerade mit älteren Lehrkräften umgegangen wird, bei denen vermehrt u.a. chronische Krankheiten auftreten. Bereits Umstellungen durch die Menopause führen zu erheblichen Veränderungen, denen durch nicht gewährte Altersentlastungen (in NDS) nicht entgegengekommen wird. Am liebsten hat der Arbeitgeber flexibles "Frischfleisch" - mit 30-jähriger Berufserfahrung ...

    Und es ist auch völlig klar, dass du möglichst eine volle Stelle anstrebst, gerade als Angestellte und Quereinsteigerin, die du wesentlich weniger Geld erhältst.

    -> Ja, ja und nochmals ja. Du triffst den Nagel (die Nägel) auf den Kopf! Und es tut so gut, das zu lesen.


    Zitat von Fridolina007

    Über Vollzeitlehrkräfte müsste sich Niedersachsen eigentlich freuen, allerdings scheint es der Schulleitung Arbeit bereitet zu haben, wenn aufgrund von zwei verschiedenen Krankheiten öfters der Stundenplan verändert werden musste, ohne dass jeweils zusätzliche Arbeitskräfte zur Verfügung standen. Das ist aber nicht dein Problem.


    -> Eigentlich dachte ich das auch: es sei nicht mein Problem. Da sie mir aber sagte, ich sei verantwortlich für die Belastung des Kollegiums und dieses müsse und wolle sie nun (vor mir) schützen, bin ich mit einem ganz üblen Gefühl aus dem Gespräch gegangen.



    Zitat von Fridolina007

    Und auch wir müssen bekanntlich oft mit gehäuften Fehlzeiten von Schülerinnen und Schülern klarkommen. Trotzdem kann niemand etwas für Krankheiten, die ja gerade bei Lehrkräften stets von Ärzten bestätigt werden.

    Und zwei verschiedene Krankheiten, von denen bereits eine überwunden ist, dürften beim Gesundheitsamt nach meiner Einschätzung eher für eine günstige Prognose sorgen.


    -> Das hoffe ich auch sehr!


    Zitat von Fridolina007

    Das BEM-Verfahren schützt tatsächlich wirkungsvoll vor Machtmissbrauch, gerade wenn sich im Rahmen der (ggf. stufenweisen) Wiedereingliederung erste Erfolge eingestellt haben. Sofern die Schulleitung mit oder ohne Rückendeckung insgeheim eine "Wiederausgliederung" plant, kann man dies gleich dem BEM-Ansprechpartner melden, sodass dann umgehend ein Gespräch (am besten im Beisein des Bezirkspersonalrats) eingeleitet wird.


    -> Das ist ein interessanter Aspekt. Danke! Ich achte darauf.



    Zitat von Fridolina007

    Was das sog. "Fürsorgegespräch" betrifft, empfehle ich, unbedingt ein eigenes Gedächtnisprotokoll anzufertigen

    -> ein Gedächtnisprotokoll habe ich gemacht!

    Zitat von Fridolina007

    ferner würde ich ein Protokoll über das gelaufene "Gespräch" von der Schulleitung verlangen.

    -> Das ist sehr gut. Ich werde sie darum "bitten".


    Zitat von Fridolina007

    Vom örtlichen Personalrat würde ich angesichts häufiger Befangenheiten nicht allzu viel erwarten, auch wenn dieser auch Angestellte vertreten müsste.

    -> Hm ja, das habe ich auch schon gedacht.


    Zitat von Fridolina007

    Sofern sich solche Zustände noch auf höherer (instrumentalisierter) Ebene wiederholen sollten und dies bewiesen werden kann (z.B. durch eine kurzfristige Terminbestätigung per Mail), könnte man vielleicht prüfen, ob man solch ein vorsätzlich gesundheitsschädigendes Verhalten von Vorgesetzten nicht als Dienstunfall geltend machen kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn ärztliche Amtsanmaßung oder massive Nötigung im Spiel ist, wie vielleicht schon auf Schulleiterebene.

    -> Das habe ich nicht ganz verstanden, pardon. Welche Terminbestätigung? Nötigung? Gesundheitsschädigend war ihr Verhalten in der Tat. Ich habe auch völlig die Fassung verloren (was ich so nicht kenne) und musste danach wieder in den Unterricht, der dann nicht so großartig war.



    Zitat von Fridolina007

    Falls Quereinsteiger nur als vorübergehende Lückenfüller benutzt werden sollten, fände ich das auch sehr unfair.......

    -> Das ist es auch oft, da hast du recht. Ich glaube allerdings, dass sie eher die jungen, frischen Kolleg*innen schätzt, unabhängig vom Werdegang.


    Vielen Dank für dein Feedback!

  • Guten Abend und hallo,


    ich danke euch vielmals für euer konstruktives und wohlwollendes Feedback. Es hilft mir sehr, eure Erwiderungen zu lesen, und ich nehme ganz viel daraus mit.


    Mit dem Zitieren klappte es nicht so gut; ich hoffe, ihr steigt trotzdem durch. Ich habe hoffentlich allen geantwortet; falls nicht, hole ich es nach.


    Es war und ist so wohltuend, eure Antworten zu lesen! Es hilft mir sehr und ich danke euch ganz herzlich.


    Ich berichte, wie es weitergeht.


    Liebe Grüße von der Lehrfrau :)

  • Also, ich bin schockiert darüber, dass offenbar nicht versachlicht gesagt wurde, dass deine Fehlzeiten eine Belastung darstellen würden, sondern du als Person. Deshalb fände ich ein Protokoll, in welchem solch ein entlarvender Wortlaut vielleicht vorkommt, umso wichtiger.

    Ich könnte mir im Übrigen vorstellen, dass der Personalrat ebenfalls diese Auffassung vertritt, weswegen ich diesen schriftlich per Mail kontaktieren würde. Und wenn dann keine Antwort kommt, kannst du davon ausgehen, dass er die "belastete Mehrheit" vertritt und nicht dich.

    Aber offenbar bist du nicht die einzige Dauerkranke, wenn trotz Überversorgung der Krankenstand so hoch ist. Versuche auch herauszufinden, ob es vielleicht anderen auch so ergangen ist wie dir. Dann hätte auf jeden Fall die Schulleitung selbst einen hohen Anteil am Krankenstand, die dann offenbar am Beispiel desjenigen, der die meisten Krankheitstage aufweist, ein Exempel statuieren wollte, um einen Sündenbock zu haben....


    Zum Thema örtlicher Personalrat: Als ich vor 20 Jahren neu war, hatte mir einer von der damaligen Schulleitung stolz erklärt, dass alle, die nun in der Schulleitung seien, vorher mal im Personalrat gewesen seien. Das sollte wohl suggerieren, dass sich die Schulleitung gut bezüglich der Sorgen und Nöte der Beschäftigten auskennt. Ich habe es aber eher so interpretiert, dass nahezu jeder Verbeamtete, der in den PR strebt, Ambitionen zum Aufstieg hat. Denn so selbstlos und rückgratvoll agieren die Wenigsten. Und falls sie es doch mal tun, was ich damals in den neuen Bundesländern auf SBPR-Ebene erlebt hatte, erfolgt die Keule der sog. "Friedenspflicht".


    Terminbestätigung: Es ist durchaus auch denkbar, dass die Schulleitung dich (unter einem Vorwand) zum Dezernenten schickt, wozu es in der Regel einer schriftlichen Terminbestätigung bedarf.

    Ich selbst habe Ende des letzten Schuljahres so etwas erlebt, nachdem ich mit einer Unterbrechung gut ein halbes Jahr krank gewesen war (plötzlich niedriger Blutdruck, Schwindel, Hitzewallungen, Energieverlust). Der Neurologe vermutete ein hormonelles Problem nach den Impfungen, die ja der Allgemeinheit dienen sollten. Vermutlich wurden Phänomene der plötzlichen Menopause verstärkt.

    Ich selbst hatte einen Antrag auf begrenzte Dienstfähigkeit gestellt, um finanziell etwas besser zu stehen, was das Gesundheitsamt aber abgelehnt hatte. Man ging damals noch von einer hormonbildenden Zyste aus, was sich per OP nicht bestätigt hatte.

    Nach einer Entgiftung und Physiotherapie habe ich eine Wiedereingliederung (ich hatte von mir aus schon vorher Stunden reduziert) vorgenommen, wobei diese nicht stufenweise erfolgte. Ich w

  • Die SL hat sich deinen Aussagen nach falsch verhalten,

    dennoch muss man ihre Sicht der Lage auch bedenken:

    Offenbar fehlen Lehrkräfte,

    die Schulbehörde guckt auf die September-Statistik.

    Wenn die Schule an sich gut versorgt ist, bekommt sie eine Abordnungsverfügung, die sie bedienen soll.

    Das ist aber um so schwieriger, wenn vor Ort die Versorgung gar nicht so günstig ist, wie es laut Zahlen erscheint.


    Nun muss sich die SL mit der Dezernentin abstimmen und u.a. darlegen, warum die gute Versorgung von September jetzt nicht mehr aktuell ist oder was in diesen Zahlen unberücksichtigt ist.

    Bei einer angesetzten Wiedereingliederung hat sie die Möglichkeit, diese anzufügen und darauf zu verweisen, dass die Lehrkräfte im BEM nur begrenzt eingesetzt werden können.

  • ..funktioniert technisch bei mir nun alles wieder.

    Also, wenn ich das richtig verstanden habe, bist du ebenfalls längst wieder im Dienst tätig und sogar seit zwei Wochen mit voller Stundenzahl.

    Wieso war das für deine Schulleitung kein Grund zur Freude ? Hatte sie die Befürchtung, dass du dich übernommen hast und erneut ausfallen würdest ? Eine vorübergehende Teilzeit kann übrigens nicht verkehrt sein, wobei allerdings auch die massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten unbedingt berücksichtigt werden müssen. Dies stellt durchaus eine Zwickmühle dar. Und selbst für Beamte könnte eine Frühpension künftig letztlich sogar eine Unterschreitung der Armutsgrenze bedeuten......

    Bei mir hatte die Wiedereingliederung innerhalb des letzten Vierteljahres im letzten Schuljahr gut funktioniert (nur noch 2 Krankheitstage).

    Trotzdem sollte ich plötzlich mitten in der Konferenzwoche zur Dezernentin fahren, um angeblich über strukturelle Schulprobleme zu sprechen.

    Dazu hatte ich auch etwas schriftlich vorbereitet mit Verbesserungsvorschlägen, u.a. zum belastenden Nachschreibeproblem (Personal für Aufsichten fehlt, obwohl manche KuK durch mehrere AGs massiv entlastet sind). Sehr kurzfristig erfolgte per Mail eine Terminbestätigung ohne irgendwelche Tagesordnungspunkte. Ein Dezernentengespräch war ansonsten laut Schulleitermail schon während meiner Krankheitszeit angedacht gewesen, doch da war offenbar keine Rückmeldung der Dezernentin erfolgt.

    Völlig unerwartet fing die Dezernentin sofort an, mich als "dienstunfähig" zu beschimpfen und mich auf ganz unbestimmte Weise zu nötigen, ich solle nun "aktiv werden". Was damit gemeint war, war mir völlig unklar; ich fühlte mich aber zu niedergeschlagen, um nachzufragen.

    Das Gesundheitsamt hatte jedenfalls zuvor eine günstige Prognose gestellt. Und ein Beamtenverhältnis kündige ich auf keinen Fall. Seltsamerweise wurde mir gleichzeitig empfohlen, das Bundesland zu wechseln, da ja in Hamburg Korrekturfächer anders bewertet werden. Also angeblich dienstunfähig nur in Niedersachsen.....

    Das, was ich erlebt habe, war eine medizinische Amtsanmaßung sowie Nötigung, sodass ich bereits nach einer halben Stunde weinend den Raum verlassen musste. Dass du deine Fassung verloren hast, kann ich von daher sehr gut nachempfinden und deswegen muss man sich wirklich nicht schämen. Unabhängig von Versetzungen, die tatsächlich nicht immer das zugrundeliegende Problem lösen und stattdessen geeignet sein können, das Opfer indirekt zu diskreditieren, sollte der Sachverhalt eines Dienstunfalls geprüft werden, was allerdings meines Wissens wegen potentieller langanhaltender psychischer Folgeschäden nicht sofort erfolgen muss.

    Ich habe dann jedenfalls umgehend eine Mail an meinen Fallbearbeiter (Kopie: SBPR-Vertreterin, allerdings ohne Rückmeldung) geschickt, da ja nun auch das übliche Evaluationsgespräch ausgeblieben war. Dieser hat dann gleich am nächsten Morgen in der Schule angerufen, um ein solches zu initiieren.

    Mit dem Stundenplaner habe ich dann über das Teilzeitdeputat verhandelt und bin nun mit 5 Kernfachgruppen inklusive zweier Kurse eingesetzt, was alles ausgesprochen gut läuft, zumal ich mich gesundheitlich etwas generieren konnte, auch wenn ich körperlich nicht mehr so belastbar bin wie früher (derzeit sind noch Aufsichten ausgesetzt).

    Trotzdem ist das Vertrauensverhältnis zum Schulleiter massiv gestört: Seit dem o.g. Vorfall leide ich verstärkt unter Motivationsproblemen, die kurioserweise durch das dauerhafte Hospitieren eines Referendars, der mir positive Rückmeldungen gegeben hat, zwischendurch abgeschwächt wurden. Besonders interessant fand er, dass drei SchülerInnen teilweise die Lehrerrolle übernommen und ein fragend-entwickelndes Unterrichtsgespräch mit dem Rest der Klasse durchgeführt haben.

    Ja, auch Referendare können eine wichtige Unterstützung sein !

    Ansonsten wurden im Rahmen eines (ideologisch geprägten) Aktionismus im Rahmen der Schulentwicklung gleich etliche "Räder neu erfunden" und individuelle sowie objektive Unterrichtsqualität scheinen kaum mehr eine Rolle zu spielen, was mich sehr frustriert. Infektionspräventive Abstände im Lehrerzimmer werden demnächst übrigens ebenfalls unwichtig werden, weil dort noch eine Couch untergebracht werden soll. Anscheinend wird vor anstehenden Schulleiterwechseln auch gerne personalmäßig "aufgeräumt"....


    Also, unabhängig von individuellen Krankheitsgeschichten würde es mich mal interessieren, wie so der Krankenstand an anderen Schulen aussieht. Mir kommt es so vor, als ob er insgesamt massiv gestiegen ist, zumal ich z.B. neulich - trotz weiterhin empfohlener Stundenreduzierung sowie fortgesetzter Wiedereingliederung - innerhalb von zwei Wochen plötzlich vier Vertretungsstunden erteilen sollte, was mir nicht einmal in all den Jahren mit Vollzeitdeputat widerfahren war.

    Ferner würde mich interessieren, warum eine Wiedereingliederungsmaßnahme nicht in allen Bundesländern im Krankenstand erfolgt.

    Danke im Voraus für die Rückmeldungen !

Werbung