Wechsel an eine Klinikschule

  • Hallo zusammen,


    ich habe bisher an einem Gymnasium in NRW unterrichtet und interessiere mich für einen Wechsel an eine Klinikschule.

    Hat da jemand Erfahrung mit oder ein paar hilfreiche Hinweise?

    Gerne auch PN an mich!

    Bin über jede Info dankbar.


    Viele Grüße

    Mariposa

  • Danke dir!

    Hilfreich wäre eine Übersicht, welche Klinikschulen es überhaupt gibt. Habe selbst recherchiert und in meiner Nähe (40 Minuten entfernt) nur eine einzige gefunden. Da wollte ich auf jeden Fall einmal nachfragen.

    Vielleicht gibte es hier ja auch Leute, die den Wechsel bereits erfolgreich geschafft haben?!


    Einen schönen Sonntag!

  • Bist Du denn ausgebildete Gymnasiallehrerin?


    Also ohne sonderpädagogisches Staatsexamen läuft da wenig (entweder zusätzlich oder ausschließlich), soweit ich es kenne....Zumindest Bereitschaft, dieses zu erwerben, sollte vorhanden sein.

  • Das kann sein, es gibt nicht so viele. Du arbeitest dann ggf. am Krankenbett, im Hausunterricht oder in Kleingruppen auf der Station der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Bei uns sind es Förderschullehrkräfte, das muss aber nicht so sein. Viel Erfolg in jedem Falle, vielleicht findest du noch jemanden aus NRW, der Erfahrung hat:wink2:

    • Offizieller Beitrag

    ich habe keine Erfahrung, aber schon entsprechende Ausschreibungen auf Stella gewesen und man braucht definitiv nicht (oder nicht immer) ein sonderpädagogisches Examen. Es werden Hauptfächer gesucht und die Bereitschaft fachfremd zu unterrichten.
    Wie gesagt, keine eigene Erfahrung, aber bei solchen Ausschreibungen zumindest festgestellt, DASS ich dürfte, WENN ich möchte.
    Da die Klinikschulen soweit ich weiß keine Schulferien in dem Sinne haben (unser Klinikschulmitarbeiter im Forum wird sich sicher bald melden, auch wenn er nicht in NRW ist), würde ich dir auch empfehlen, dort mal 1-2 Tage zu hospitieren.
    Chili

  • Man sollte das auf jeden Fall aber sehr gut begründen können als bislang 'normale' Gymnasiallehrerin.


    Eine Schule für Kranke z.B. im Rahmen der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist schon sehr speziell - ich kann mir nicht vorstellen, dass es da Usus ist, einen 'normalen' Gymnasiallehrer einzustellen.

  • Eine Freundin arbeitet an einer Klinikschule im Wuppertaler Dunstkreis - scheint mir definitiv ein extrem attraktiver Arbeitsplatz zu sein, soweit ich weiß, sind dort aber auch nur Sonderpädagogen tätig.

  • Eine Schule für Kranke z.B. im Rahmen der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist schon sehr speziell - ich kann mir nicht vorstellen, dass es da Usus ist, einen 'normalen' Gymnasiallehrer einzustellen.

    Es gibt ja auch Klinikschulen mit nichtpsychatrischem Schwerpunkt.

    Ich kenne z.B. eine Klinikschule mit onkologischen und kardiologischen Patienten. Von der weiß ich auch definitiv, dass sie mehrfach "normale" Lehrerstellen ausgeschrieben hat.

  • Naja, das scheint mir ähnlich zu sein wie bei Knastschulen - das ist halt ein sehr spezieller Arbeitsplatz, wo zwar theoretisch jeder mit irgendeinem 2. Stex. eingestellt werden kann, aber ohne spezifische Zusatzqualifikationen....(die halt Sopäs von Haus aus am Ehesten mitbringen)

  • Man sollte das auf jeden Fall aber sehr gut begründen können als bislang 'normale' Gymnasiallehrerin.


    Eine Schule für Kranke z.B. im Rahmen der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist schon sehr speziell - ich kann mir nicht vorstellen, dass es da Usus ist, einen 'normalen' Gymnasiallehrer einzustellen.

    Eigentlich ist ja alles gesagt, aber jetzt muss der Klinikschulfuzzifossi sich doch mal zu Wort melden: Du irrst. Weder muss eine Bewerbung an der Klinikschule irgendwie begründet werden, noch ist es Usus, keine 'normalen' Gymnasial- oder Realschullehrer einzustellen.


    Wir (KJP-Bereich) haben keinen einzigen Sonderpädagogen - welcher Förderschwerpunkt dürfte es denn auch sein? "Pädagogik bei Krankheit" ist immer mal wieder als neue sonderpädagogische Fachrichtung im Gespräch, ich hoffe auch sehr, dass sie demnächst tatsächlich mal etabliert wird. Vorläufig ist mir mit Lehrkräften anderer Schularten mehr gedient.


    Grundsätzlich ist aber noch eines zu beachten: Der Bereich der Klinikschulen (die offiziell gern anders heißen, hier in BW nennen wir uns kurz und knapp "Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Schüler in längerer Krankenhausbehandlung") besteht nur zu einem kleineren Teil aus staatlichen Schulen. Dort fest beschäftigt zu werden, ist schwierig. Meist läuft die Tätigkeit an einer staatlichen Klinikschule über Teil- oder Vollabordnungen. Bewerben muss man sich direkt bei den Schulen, die sich ihre Leute gern selbst aussuchen - wegen der speziellen Anforderungen, die eine Kliniklehrkraft bewältigen muss und die sich weder in Examensnoten noch in Beurteilungen ausreichend ablesen lassen.

    Etwas anders läuft es bei den vielen privaten Klinikschulen. Auch dort muss man sich logischerweise direkt bewerben, wird dann aber natürlich auch fest angestellt bzw. als beurlaubter Beamter beschäftigt. (Auch hier kann ich nur für BW sprechen, aber die Möglichkeit der "Beurlaubung in den Privatschuldienst" sollte es auch in anderen Ländern geben. Wie natürlich die Erfolgsaussichten eines solchen Antrags momentan aussehen...?)

    Wer sich das vorstellen kann, dem kann ich aber nur zuraten. Der Dienst an der Klinikschule bringt eine solche Verminderung der administrativen Aufgaben mit sich, dass die fehlenden Ferien praktisch keine Rolle mehr spielen - man braucht sie schlicht nicht mehr, auch wenn der Verzicht darauf zunächst oft unvorstellbar erscheint.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • HERZLICHEN DANK an alle, die sich hier zu Wort gemedet und Hilfestellungen gegeben haben! :)

    Ich werde mir am besten mal Kliniken in der Näe heraussuchen und dort direkt anfragen. Sowohl Abordnung als auch Anstellung kämen für mich infrage.


    Zu Laleonas Frage:

    Ich erhoffe mir von so einem Wechsel ein anderes Arbeiten. Weniger administrative Aufgaben (wie Fossi74 es schon ansprach), ein intensiveres Leher-Schüler-Verhältnis (kleinere Lerngruppen, mehr Zeit für den/die Einzelne/n) , das Arbeiten in einem kleineren Team, etc.

    Zudem fielen vermutlich intensive Korrekturphasen weg und ich hätte vielleicht endlich einmal freie Wochenenden, die ich mit meinem Mann und meinen Kindern verbringen könnte. Davon gab es in der Vergangenheit nämlich leider kaum welche.

    Mir fielen sicher noch mehr Gründe ein, aber soweit meine Überlegungen.


    Viele Grüße

    Mari

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