Wahl zwischen Grundschule und Mittelstufe

  • Also bei der Schriftsprache der TE mache ich mir über das Deutsch nun wirklich keine Sorgen.

    Du bist aber auch keine Deutschlehrerin, oder? Sorry, ich korrigiere ständig nach Fehlerindex und habe etliche Schulungen hierzu gemacht - es geht hier nicht darum, ob jemand dazu in der Lage ist, in Deutsch fachfremd zu unterrichten und zu korrigieren. Wir reden hier davon, dass jemand Deutsch unterrichten soll - und alleine das "zum Auswahl" oben ist ein nicht unbedeutender grammatikalischer Fehler. Vor der "C2-Prüfung" fehlt der Artikel bestimmte Artikel - Leute das geht nicht. Nicht, wenn man Deutsch unterrichten möchte...

  • Macht es irgendwie Spaß, einen niederzumachen , oder ist diese verbitterte und arrogante Haltung etwas, woran man sich als angehende Lehrkraft gewöhnen soll? Wahrscheinlich gibt es keinen Lehrermangel bei dir in Rheinland -Pfalz, in Berlin aber schon, dazu ganz viele Wilkommensklassen, aber das nur zur Info. Letztens geht es in meiner Frage darum, dass ich es gestehe, dass ich nicht perfekt deutsch kann. Ich würde gerne auch nur Englisch und DAF unterrichten, wenn mich jemand dazu gefragt hätte, aber ich durfte nicht entscheiden, welche Fächer ich unterrichten mag.

    Sorry, das hat nichts mit verbitterter oder arroganter Haltung zu tun, sondern mit der Beurteilung deiner Deutschkenntnisse als jemand, der Deutsch unterrichten soll von jemandem, der aktuell Deutsch unterrichtet.

    Bei mir in Rheinland-Pfalz gibt es eklatanten Lehrermangel, trotzdem hätte man mich nicht im Ref für das Fach Deutsch zugelassen, wenn ich nicht die benötigten Deutschkenntnisse hätte vorweisen können. Und ich musste mir trotzdem gerade bei der sprachlichen Richtigkeit einiges on top zusätzlich erarbeiten, das erwartete meine Fachleitung in Deutsch einfach. Und ich war schon sehr gut - trotzdem verlangte sie von uns in der Berufsschule, dass wir in puncto sprachlicher Richtigkeit absolut sicher und korrekt agieren können. Hätte sie dein Eingangsposting gelesen, weiß ich, was sie zurückgeschrieben hätte. Und das hat nichts mit dir als Person zu tun, sondern mit dir und deiner Eignung als Deutschlehrerin. Dass man dich jetzt als solche zugelassen hat, finde ich persönlich besorgniserregend.

  • Ich weiß nicht, wo in RLP du arbeitest, aber die Sprache der Einheimischen alleine beinhaltet mehr "grammatikalische Fehler" als das ;)

    Das ist sicher richtig, aber diese Einheimischen sind ja auch keine Deutschlehrer oder wollen das sein. Selbst Lehrer anderer Fächer machen vielleicht ähnliche Fehler wie die Threaderöffnerin. Die unterrichten aber auch kein Deutsch. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied. Daher schrieb ich ja auch, dass ich die Kenntnisse völlig ausreichend fände für andere Fächer - aber nicht für Deutsch. Diese Sprache sollte man am besten von Muttersprachlern lernen oder Menschen, die auf diesem Niveau unterrichten können. Ich selber spreche auch sehr sehr gut Englisch, aber ich könnte mir nie vorstellen, in England Englisch zu unterrichten. Dafür würde ich mich einfach nicht sicher genug fühlen, weißt du, was ich meine? Ich selbst würde mich dabei unwohl fühlen.

  • Bei mir in Rheinland-Pfalz gibt es eklatanten Lehrermangel, trotzdem hätte man mich nicht im Ref für das Fach Deutsch zugelassen, wenn ich nicht die benötigten Deutschkenntnisse hätte vorweisen können.

    Die TE hat die benötigten Deutschkenntnisse nachgewiesen. Wie kommst du darauf, dass dem nicht so sei?


    Zitat

    Und ich musste mir trotzdem gerade bei der sprachlichen Richtigkeit einiges on top zusätzlich erarbeiten, das erwartete meine Fachleitung in Deutsch einfach.

    Warum sollte die TE das nicht können?

    Zitat

    Und ich war schon sehr gut - trotzdem verlangte sie von uns in der Berufsschule, dass wir in puncto sprachlicher Richtigkeit absolut sicher und korrekt agieren können. Hätte sie dein Eingangsposting gelesen, weiß ich, was sie zurückgeschrieben hätte. Und das hat nichts mit dir als Person zu tun, sondern mit dir und deiner Eignung als Deutschlehrerin. Dass man dich jetzt als solche zugelassen hat, finde ich persönlich besorgniserregend.

    Hätte, hätte Fahrradkette. Es geht hier nicht um deine berufsbildende Schule und die Schulleitung, um die es bei der TE geht, scheint mit ihrem Niveau keine Probleme zu haben. Im Endeffekt kochen alle nur mit Wasser.


    Mir ist eine reflektierte Kollegin auf gutem Niveau, die weiß, dass sie Schwächen hat und dazu bereit ist, daran zu arbeiten, deutlich lieber, als eine arrogante Kollegin, die meint, perfekt zu sein und keine Reflektionsfähigkeit besitzt.


    Zitat

    Ich selber spreche auch sehr sehr gut Englisch, aber ich könnte mir nie vorstellen, in England Englisch zu unterrichten. Dafür würde ich mich einfach nicht sicher genug fühlen, weißt du, was ich meine? Ich selbst würde mich dabei unwohl fühlen.

    Du hast kein Englisch studiert. Die TE hat Deutsch studiert. Das sind ganz andere Voraussetzungen.

    Ich würde im Ausland meine Muttersprache Deutsch nicht unterrichten, weil da einiges an formalem Wissen fehlt. Bei Englisch hingegen habe ich da weniger Bedenken.

    Unabhängig davon geht es hier nicht darum, die eigenen Unsicherheiten auf andere zu übertragen.

  • Die TE hat die benötigten Deutschkenntnisse nachgewiesen. Wie kommst du darauf, dass dem nicht so sei?

    Weil ich etliche grammatikalische Fehler in dem Post von ihr gefunden haben - überhaupt nicht bedeutend, wenn man fachfremd unterrichten will - aber als Deutschlehrerin schon. Ich hätte Einiges als Fehler markiert. Bei einer Deutschlehrerin darf das nicht sein. Dass man ihr trotzdem eine Befähigung attestierte, beweist für mich weniger Deutschkenntnisse auf Muttersprachlerniveau, als dringenden Bedarf an Lehrkräften in Berlin. Und dafür nimmt man in Kauf, dass die Kenntnisse sich eben nicht auf Muttersprachlerniveau befinden. Wie ich schrieb, ich habe ähnlich gute Sprachkenntnisse in Englisch, für einen Unterricht in England in Englisch würde ich mich trotzdem nicht befähigt sehen. Ich habe teilweise wirkliche Diskussionen mit etlichen Schülern wegen Grammatikfehlern. Die feilschen da um jeden Punkt im Fehlerindex - und da ist es gut, einfach total sicher zu sein. Und ich bezweifle, dass die TE das ist. Eben wegen der Fehler, die mir allein in dem EIngangsposting aufgefallen sind.

  • Mir ist eine reflektierte Kollegin auf gutem Niveau, die weiß, dass sie Schwächen hat und dazu bereit ist, daran zu arbeiten, deutlich lieber, als eine arrogante Kollegin, die meint, perfekt zu sein und keine Reflektionsfähigkeit besitzt.

    Nun, ich schrieb ja, dass selbst ICH ständig noch an mir arbeite und nicht selten Sachen im Duden nachschlagen muss, wie soll das dann bei der TE sein?

  • Du hast kein Englisch studiert. Die TE hat Deutsch studiert. Das sind ganz andere Voraussetzungen.

    Ich habe aber ein bilinguales Unterrichtszertifikat, in dem und mit dem mir sehr gute Englischkenntnisse bescheinigt worden sind. Von Englischlehrern.;) Trotzdem würde ich mich niemals nie trauen, an der berufsbildenden Schule oberhalb der BF 2 zu unterrichten. Ist einfach so.

  • Nun, ich schrieb ja, dass selbst ICH ständig noch an mir arbeite und nicht selten Sachen im Duden nachschlagen muss, wie soll das dann bei der TE sein?

    SELBST du? Puh, ungeschickte Formulierung.

    Naja, du hast das ja glücklicherweise nicht zu entscheiden.

  • SELBST du? Puh, ungeschickte Formulierung.

    Naja, du hast das ja glücklicherweise nicht zu entscheiden.

    Warum ungeschickte Formulierung? Ich kenne genug Deutschkollegen, die sich die Arbeit schon lange nicht mehr machen, weil sie sich sicher glauben.


    Nein, ich habe das leider nicht zu entscheiden - aber habe ein Grundschulkind, das gerade schreiben lernt. Ich bin froh, dass dies bei einer Muttersprachlerin geschieht. Das ist übrigens fast noch bedeutender für Kinder mit Migrationshintergrund. Das ist jetzt überhaupt nicht abfällig gemeint - es ist einfach meine persönliche Meinung zu diesem Thema. Ich hoffe, wir können uns darauf einigen, dass ich die hier noch schreiben darf, ohne gleich zerlegt zu werden.;) Von einem Lehrer, der ja nun auch nicht Deutsch unterricht und somit auch nicht sicher beurteilen kann, welche Kenntnisse da relevant sind und relevant sein sollten.


    Daher schrieb ich ja - Berlin scheint große Not zu haben ...

  • Für mich ist Deutschunterricht wesentlich mehr, als nur Fehlerkorrektur in Aufsätzen und ich wünsche mir für meine Kinder, dass ihre Lehrkräfte das auch so sehen. Die Herkunftssprache ist mir persönlich egal, das ist aber auch nur eine Einschätzung, am Ende ist unsere Meinung sowieso nicht relevant für die Zulassung von Lehrkräften.

  • Für mich ist Deutschunterricht wesentlich mehr, als nur Fehlerkorrektur in Aufsätzen

    Für mich auch - und ich behaupte mal, dass ich noch zusätzlich um eine gute Lernatmosphäre im Raum bemüht bin. Nur, wenn ich die Auswahl zwischen einer Muttersprachlerin und einer Deutschlehrerin habe, die eben nicht auf Muttersprachlerniveau agieren kann, dann wüsste ich, wen ich nehme.

    Und mich jetzt nur auf die Fehlerkorrektur zu reduzieren finde ich auch bescheuert - indes macht die sprachliche Richtigkeit immerhin 30 % einer Note aus.

  • Mal kurz weg vom Schriftlichen: Ich finde eine akzentfreie Aussprache bei einer Deutschlehrerin (bzw. in der Grundschule eigentlich bei allen Lehrerinnen, als Spachvorbild) wirklich wahnsinnig wichtig.

    Danke dafür. Das kommt ja auch noch dazu.

  • Für mich auch - und ich behaupte mal, dass ich noch zusätzlich um eine gute Lernatmosphäre im Raum bemüht bin. Nur, wenn ich die Auswahl zwischen einer Muttersprachlerin und einer Deutschlehrerin habe, die eben nicht auf Muttersprachlerniveau agieren kann, dann wüsste ich, wen ich nehme.

    Und mich jetzt nur auf die Fehlerkorrektur zu reduzieren finde ich auch bescheuert - indes macht die sprachliche Richtigkeit immerhin 30 % einer Note aus.

    Ich würde die Entscheidung von der Qualifikation abhängig machen, nicht von der Muttersprache. Und das Land Berlin sieht es offenbar genauso.


    Und zum anderen Aspekt, ich reduziere dich überhaupt nicht, ich kenne dich nicht. Aber deine Aussagen bezogen sich mehrfach auf das Auffinden von Fehlern im Schriftlichen und wie gut das möglicherweise gelingen mag. Aber Deutschunterricht ist eben wesentlich mehr als das, das hat auch nichts mit der Lernatmosphäre zu tun. Literatur zum Beispiel, Umgang mit Texten, Interpretieren, Freies Schreiben, Texte planen und überarbeiten, verschiedene Textsorten kennen und erstellen können, mündliche Kommunikationsstrategien, berufliche Vorbereitung, kulturelle Bildung, Quellen beurteilen, Mediennutzung... Muss man das einer Deutschlehrerin echt erzählen?

  • Aber Deutschunterricht ist eben wesentlich mehr als das, das hat auch nichts mit der Lernatmosphäre zu tun.

    Unterricht hat NUR mit der Lernatmosphäre zu tun - wer das bestreitet oder nicht anerkennen will, der befindet sich im völlig falschen Beruf. Gerade kreatives Schreiben lebt von einer guten Lernatmosphäre, in der man sich frei und angstfrei entfalten kann.


    Und wo wir bei Kommunikationsstrategien sind, die sind ein gutes Beispiel dafür, dass ich es gerade da sehr sehr schwer finde, die verständlich durchzuführen, wenn du nicht Muttersprachler bist. Das merke ich gerade, weil ich sie in meinen Klassen bespreche, wo viele Lerner mit Migrationshintergrund drin sind. Ich WETTE an dieser Stelle, dass die Threaderöffnerin nicht dazu in der Lage ist, sauber die verschiedenen Ebenen voneinander abzugrenzen und da bei Lernern differenzieren zu können in richtig oder falsch - eben, weil sie keine Mutterprachlerin ist.

  • Unterricht hat NUR mit der Lernatmosphäre zu tun - wer das bestreitet oder nicht anerkennen will, der befindet sich im völlig falschen Beruf. Gerade kreatives Schreiben lebt von einer guten Lernatmosphäre, in der man sich frei und angstfrei entfalten kann.

    Wer die Komplexität von Unterricht rein auf die Lernatmosphäre reduziert, ist möglicherweise falsch aufgestellt. Diese ist sicher wichtig, aber eben bei weitem nicht alles.

  • Ich bin gerade sehr irritiert, dass hier einige Userinnen sich an den - vermeintlich nicht vorhandenen - ausreichenden Deutschkenntnissen der TE "aufhängen". Sie hat - wie sie im Ausgangspost schrieb - die C2-Prüfungen (gemeinhin wird dies übrigens als "Muttersprachler*innen-Niveau" bezeichnet) in Englisch wie auch in Deutsch bestanden und darf hier in Deutschland diese beiden Unterrichtsfächer unterrichten. Punkt.

    Dass das nun einige unangebracht, ungerechtfertigt, ... finden, mag zwar der Fall sein, steht aber überhaupt nicht zur Debatte. Es ist nicht an euch, das (aus der Ferne! - Ihr kennt die TE doch überhaupt nicht persönlich!) zu beurteilen.


    Unterricht hat NUR mit der Lernatmosphäre zu tun - wer das bestreitet oder nicht anerkennen will, der befindet sich im völlig falschen Beruf.

    Natürlich ist die Lernatmosphäre im Unterricht wichtig, aber doch nur ein Teil des Ganzen!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wer die Komplexität von Unterricht rein auf die Lernatmosphäre reduziert, ist möglicherweise falsch aufgestellt. Diese ist sicher wichtig, aber eben bei weitem nicht alles

    Also ihr könnt hier schreiben, was ihr wollt - und man kann auch wirklich unterschiedlicher Auffassung sein: Ich als Deutschlehrerin bleibe dabei, dass ich sowohl für die schriftliche als auch für die mündliche Kommunikation als Deutschlehrerin es als wichtig erachte, Muttersprachler zu sein. Und das kann man toll finden oder verwirrend finden oder wie auch immer, es ist diese meine Meinung. Auch und gerade als Deutschlehrerin. Dass die Threaderöffnerin das nicht verstehen kann oder will, ist aus ihrer Perspektive sogar verständlich (sie will ja einen Job!), ändert aber nichts an meinem Standpunkt. Und jetzt bin ich raus aus diesem Thread, weil dazu von meiner Seite alles gesagt worden ist. ;)

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