Nur digitaler Unterricht ist guter Unterricht?

  • Dann verstehe ich dein Problem nicht. Bzw. welche tolle Lösung hast du denn?!?
    Die Boards sind nicht beschreibbar, wenn nicht elektronisch, Kreidetafeln haben wir nicht, Andere Boards oder Flipcharts auch nicht, wie sieht also deine Lösung dann aus?!?

    Ich war nur verwundert, dass ihr euch an eurer Schule zur Zeit nicht anders zu helfen wisst. Ich finde das peinlich für unser staatliches Schulsystem.

    Welche Perspektive habt ihr denn in der Sache? Was ist geplant?

  • Ich war nur verwundert, dass ihr euch an eurer Schule zur Zeit nicht anders zu helfen wisst. Ich finde das peinlich für unser staatliches Schulsystem.

    Welche Perspektive habt ihr denn in der Sache? Was ist geplant?

    Das ist ja nur der Fall, wenn die Boards durch Stromausfall, Serverabsturz o.ä. nicht gehen, das kommt glücklicher Weise nicht so oft vor und seit ich den Server selber (und das sogar von zuhause) neustarten kann, noch seltener.

  • Immer wieder diese seltsamen Unterstellungen... tzzz

    Aber wenn bei dir in SEK II Kosovaren und Tamilen sitzen, dürften deren Sprachkenntnisse graduell besser sein als die "meiner" Syrer, die erst vor wenigen Monaten angekommen sind und in der Hauptschulklasse sitzen - weil es keine speziellen Sprachkurse für sie gibt. Mit "Dummheit" hat das nichts - aber rein gar nichts - zu tun.

    Was willst du dann von mir? Hier jammern Leute rum, die nach eigenen Angaben am Gymnasium unterrichten, an dem laut PISA die doofen Migranten gar kein Problem sind. Ich kenne es seit 10 Jahren nicht anders als dass wir an der FMS Klassen mit nicht einem einzigen Schweizer Namen auf der Klassenliste haben. Ich unterrichte in Klassen, in denen Jugendliche sitzen, die mal im A-Zug in der Kleinklasse gestartet sind, das ist Niveau Förderschule. Sie sitzen neben Jugendlichen, deren Sek-I-Zeugnis fürs Gymnasium gereicht hätte. Wir haben auch am Gymnasium Jugendliche, die zu Hause kein Wort Deutsch sprechen aber seit der 3. Klasse Primar mit zwei weiteren Fremdsprachen geplagt werden. Ich kenne es nicht anders, seit ich hier arbeite. Die ersten Syrer sind seit 2015 in Deutschland und die immer gleichen heulen hier immer noch rum. Vor allem diejenigen, die am wenigsten damit zu tun haben. Insbesondere die KuK von den Primarschulen unterrichten halt einfach, was kommt. Wenn an meiner Schule so viel gejammert würde, wie in diesem Forum, würde ich mir nen anderen Job suchen.

  • Das ist kein Argument dafür, die Kreidetafeln grundsätzlich abzuschrauben bzw. gar nicht mehr zu montieren. Elektronische Geräte können kaputt gehen, ab und an haben wir Synchronisationsprobleme mit unseren OneNote-Kursnotizbüchern. Auch dann möchte ich einfach unterrichten können und zwar ohne Unterbruch. Ob der Beamer 2 h kürzer lebt, weil Kollege X lieber mit Kreide schreibt als auf dem Convertible halte ich für einen vernachlässigbaren Gedanken wenn man ihn dagegen abwägt ob aufgrund technischer Probleme der Unterricht gestört wird oder gar ausfallen muss. Vor allem in der Mathe unterrichten die KuK sehr gerne auch parallel mit einer Beamer-Projektion und einem Tafelanschrieb. Die haben sich explizit gewünscht, dass ihre Zimmer entsprechend eingerichtet werden und sie werden eine gute didaktische Begründung dafür haben.

    Mal abgesehen von den unsäglichen Boards eines früheren Marktführers, lassen sich nahezu alle digitalen Tafeln, die ich so kenne, auch als normale Whiteboards nutzen. Daher möchte ich das umdrehen: Der Verweis auf mögliche technische Ausfälle begründet keine Notwendigkeit, extra noch klassische Kreidetafeln vorzuhalten.

  • Mal abgesehen von den unsäglichen Boards eines früheren Marktführers, lassen sich nahezu alle digitalen Tafeln, die ich so kenne, auch als normale Whiteboards nutzen. Daher möchte ich das umdrehen: Der Verweis auf mögliche technische Ausfälle begründet keine Notwendigkeit, extra noch klassische Kreidetafeln vorzuhalten.

    Jupp, das klappt bei den großen Fernsehern natürlich nicht. Die Boards mit Projektor kann man auch ganz analog beschreiben.

  • Jupp, das klappt bei den großen Fernsehern natürlich nicht. Die Boards mit Projektor kann man auch ganz analog beschreiben.

    Solange die Elektronik der großen Flatscreens nicht abgeraucht ist, lassen die sich ja ganz "old-schooled" per Kabel mit einem Laptop verbinden - und mit einem kleinen Freeware-Progrämmchen wie "Pointofix" ... habemus interaktives Board zurück, selbst wenn Server und Internetverbindung nicht funktionieren. Da ist dann mit einem Handy und Hotspot auch Surfen möglich. Dass die Kabelverbindung mit einem iPad (mangels Schnittstelle) nicht funktioniert, sehe ich ein.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Musst ja nicht bauen. Infrarotstift und Wii-Handsteuerung gibt es zum Kaufen. Software runterladen.

    Falls die Schulträgerin das für besser hält, als ein fertiges System zu kaufen, kann sie das ja machen. Aber sie möchte nicht vergessen, die Arbeitszeit mit einzurechnen.


    Ich habe, wie gesagt, kein Interesse. Das gehört, wie gesagt, auch nicht zu meinen Aufgaben.

    LED-Birnchen

    Was mag das sein?

    Die Nintendo-WII-Handsteuerung hatte ich für 5 € am Flohmarkt erworben.

    Da stelle ich es mir schwierig vor, das vorgestreckte Geld zurückzubekommen. Wie lief das?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Musst ja nicht bauen. Infrarotstift und Wii-Handsteuerung gibt es zum Kaufen. Software runterladen. Funzt ;)

    Ich spiele - als Technik- und Werkrealschullehrer - eben gerne mal den Macgyver ;)
    BTW: Das LED-Birnchen meines Eingabestiftes hab' ich aus einer defekten Fernbedienung ausgelötet. Die Nintendo-WII-Handsteuerung hatte ich für 5 € am Flohmarkt erworben.

    Ich habe wirklich bessere Hobbys als dem Kanton aus eigener Tasche irgendwas zusammen zu basteln, was der Arbeitgeber zum Unterrichten zwingend voraussetzt. Zum Glück erwartet mein Arbeitgeber das auch gar nicht bzw. bezahlt eine Technikerstelle für solche Aktionen.


    Ich habe letztens mit etwas zu viel Schwung auf einen Schalter gehauen, mit dem ich die HDMI-Verbindung vom Laptop zum Beamer herstelle. Ich habe ungefähr 2 min lang versucht, das Ding mit einem Spatel selber wieder aus der Versenkung zu pulen. Dann schrieb ich unserem lieben Techniker im Schulhaus ein eMail "es tut mir sehr leid, aber könntest du bitte ..." und weitere 10 min später war der Anschluss provisorisch überbrückt, weil ich den Schalter leider irreversibel zerstört hatte. Am Tag drauf noch vor der 1. Lektion werkelte schon der einbestellte externe Elektriker dran rum und installierte einen neuen Schalter. Da mir das Malheur beim Verlassen des Zimmers passiert war, war nicht 1 Sekunde Unterricht dadurch gestört.


    Es ist nicht so, dass ich nicht könnte, wenn ich wollte. Aber ich werde bezahlt dafür, jungen Menschen meine Unterrichtsfächer beizubringen. Wenn ich meine Kapazitäten für so einen Mist drangebe, wird das nichts. Ich bin schon doof genug, aus der eigenen Tasche mein Informatik-Studium zu finanzieren. Der "Preis", den der Kanton dafür gerade zahlt ist, dass ich aber sowas von nichts mehr "mal schnell nebenher" mache. Das ist allein mein Vergnügen.

  • Ihr habt Dienst-Handys?

    Nein. Flatrate ;)

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  • Das ist allein mein Vergnügen.

    So wie für mich die Bastelei - und die großen Augen meiner Schüler, wenn ich mit dem ausgedienten Zeigestock an der leeren Wand Aufgaben hin- und her schiebe und Menues bediene. Da bin ich gerne Macgyver und Zauberer - und es macht einfach Spaß, wenn so'n Zeug funktioniert. Das ist mir dann auch 5 € wert - zumal ich den Nintendo-Wii-Controller nicht in der Schule lasse. Das ist mein privates Spielzeug, das ich didaktisch instrumentalisiere. Zu der Zeit, als ich das gebastelt habe, waren interaktive Boards in den meisten Schulen noch Zukunftsmusik ;)

    Nebenbei: Die Zeitschrift MAKE (Heise) hat meinem Projekt vor 2 Jahren 2 Seiten gewidmet - die fanden das auch cool.
    https://www.heise.de/ratgeber/…-im-Eigenbau-4612610.html

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  • und die großen Augen meiner Schüler

    Ah stimmt, du bist ja auch der mit dem "brennen und lodern" Zeug. Und darüber leider vergessen, dem Syrer Deutsch beizubringen, damit man in weiteren 8 Jahren immer noch rumheulen kann, dass da so doofe Migranten sind.

  • Ah stimmt, du bist ja auch der mit dem "brennen und lodern" Zeug. Und darüber leider vergessen, dem Syrer Deutsch beizubringen, damit man in weiteren 8 Jahren immer noch rumheulen kann, dass da so doofe Migranten sind.

    Deine Unterstellungen sind so doof wie ungeheuerlich. Du bist die einzige, die hier über "doofe Migranten" herumfabuliert.
    Dass du aus unerfindlichen Gründen eine ausgeprägte Aversion gegen mich hast, ist bekannt - liegt jedoch nur daran, dass ich dir bei dummen Sätzen und Unterstellungen sehr gerne Contra gebe.

    BTW: Über einen "meiner Syrer" habe ich vor Kurzem erfahren, dass er nach dem Hauptschulabschluss über die 2-jährige Berufsfachschule und das BK nun die Hochschulreife erlangt hat und Maschinenbau studiert. Einen "meiner Türken" habe ich kürzlich an einem Samstag getroffen, als er an der Supermarktkasse kassiert hat. Auf meine Frage, ob er nun Einzelhandelskaufmann sei, meinte er, dass er sich hier Geld für sein Studium verdiene. Er sei nun im dritten Semester Wirtschaftswissenschaften. Und das sind nicht die einzigen, die sich über das berufliche Abitur "nach oben" arbeiten. Andere sind Handwerksgesellen, einige Meister, manche haben die Firma der Eltern übernommen oder sind Altenpfleger u.v.a.m.
    Die Haupt- und Werkrealschule wird gerne "schlechtgeredet". Wir machen unseren Job - trotz Widrigkeiten jedoch besser, als viele unterstellen.
    Vielleicht kann sich eure "Fachmittelschule" eine Scheibe davon abschneiden und was lernen.

    So schlecht kann mein Deutsch- und Fachunterricht (und der meiner Kollegen und Kolleginnen) nicht sein. Da brennen und lodern wir schon für.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
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  • Das ist kein Argument dafür, die Kreidetafeln grundsätzlich abzuschrauben bzw. gar nicht mehr zu montieren. Elektronische Geräte können kaputt gehen, ab und an haben wir Synchronisationsprobleme mit unseren OneNote-Kursnotizbüchern.

    Kreidetafeln wurden auch bei uns abgeschafft, worüber ich sehr froh bin. Unsere elektronischen Tafeln verfügen links und rechts über Whiteboard-Teile, die man zudem zuklappen kann. Falls also die elektronische Tafel mal nicht funktionieren sollte oder man nur einzelne Wörter anschreiben (und nicht extra die elektr. Tafel "anwerfen" will), kann man gut darauf zurückgreifen. Außerdem haben wir noch jede Menge transportable "Wände" - auf einer Seite Whiteboard, auf der anderen Pinnwand - sowie reine Pinnwände und Flipchart-Ständer. Unterricht ohne Kreidetafeln klappt wunderbar!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wobei das nicht immer schmeichelhaft ist, musste ich schon feststellen ;)

    Bei mindestens 2 der 3 schon (ich hörte von Dritten sehr positive Worte).


    Ich selbst bin auf diese Weise zu Chemie gekommen (und weg von Physik).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich selbst bin auf diese Weise zu Chemie gekommen (und weg von Physik).

    Oh, wenn's danach ginge, dürfte ich keins von beidem unterrichten. Vor allem nicht Physik und das unterrichte ich unterdessen lieber als Chemie ^^

  • Zu den Tafeln: Es macht, so meine ich, keinen großen Unterschied, ob man mit Kreide oder Filzern schreibt. Der Punkt ist, dass man neben der elektrischen Tafel noch eine Schreibmöglichkeit braucht, weil man die elektrische ja oft auch die Projektionsfläche ist. Neben einer Präsentation etwas schreiben zu können, finde ich wichtig.


    Bei den Whiteboards begegnet mir dann aber das Problem, dass irgendeine Expertin feststellt, dass die Stifte furchtbar teuer seien. Und Stifte in mehr als vier Farben, den Haushalt der Schulträgerin ins Wanken bringt. So etwas überlegt man sich bitte vorher. Wenn man den Kreidestaub los sein will, muss man die Stifte bezahlen.

  • Der Punkt ist, dass man neben der elektrischen Tafel noch eine Schreibmöglichkeit braucht, weil man die elektrische ja oft auch die Projektionsfläche ist. Neben einer Präsentation etwas schreiben zu können, finde ich wichtig.

    Diese Notwendigkeit hat man an meiner Schule bis heute nicht recht begriffen. Es ist zum Verzweifeln.

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