Mehrarbeit Klassenlehrerunterricht erster Schultag

  • Nicht NRW sondern NDS: Wir haben in unseren neuen Klassen in den ersten Schultagen als Klassenlehrkräfte jeweils sechs Stunden "Klassenunterricht" (in den Vollzeitklassen an den ersten beiden Schultagen, in den Berufsschulklassen am ersten Berufsschultag gem. Stundenplan). Diese werden bei den Klassenlehrkräften in den Vertretungsplan eingetragen, wodurch natürlich Mehrstunden entstehen, falls die entsprechende Lehrkraft nicht eh an diesen Tagen sechs Stunden Unterricht gehabt hätte. Die Fachlehrkräfte, die laut Stundenplan in den Klassen Unterricht gehabt hätten, werden anderweitig eingesetzt, damit für sie keine Minderstunden entstehen.

    Das wird an meiner Schule schon seit Jahrzehnten so gehandhabt und kenne ich auch von anderen Schulen (nicht nur BBSn) so.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Och, das wird an Förderschulen teilweise wochenlang gemacht......auch bei schwierigster Schülerklientel....


    Klar, ist schon ultrastressig, wenn es nicht gut läuft...

  • state_of_Trance : Wieso ist das eine "Höchststrafe"?! Hast du tatsächlich noch nie sechs Stunden hintereinander in derselben Klasse Unterricht gehabt?

    Mal abgesehen davon, dass das bei uns häufiger mal im Stundenplan so vorkommen kann (ich hatte bspw. letztes Schuljahr montags sechs Stunden in meiner eigenen Klassen, davon allerdings vier im Teamteaching mit einer Kollegin; eine andere Kollegin dienstags sechs Stunden - 1. bis 4. und dann nochmal 7./8. - in ihrer Berufsschulklasse; ...), empfinde ich das überhaupt nicht als "Strafe", sondern gerade als Klassenlehrerin oft vorteilhaft. Ich weiß ja nicht, wie es bei euch organisiert ist, aber bei uns geht der erste Schultag bei den neuen SuS/Klassen grundsätzlich für jede Menge Organisatorisches und Formalia drauf, die zu erledigen sind. Das schaffen wir häufig gar nicht in diesen sechs Stunden, sondern müssen dann am zweiten Schultag damit weitermachen. Am zweiten Schultag stehen dann auch Dinge wie gegenseitiges Kennenlernen - bspw. in Form einer Schul- und Stadtrallye - usw. auf der "Agenda".

    Mit anderen Worten: Wir benötigen zu Schuljahresbeginn mind. sechs Stunden als Klassenlehkräfte in unseren neuen Klassen (um diejenigen, die schon bei uns waren, geht's hier ja nicht; die haben i. d. R. schon wieder Fachunterricht).

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  • state_of_Trance : Wieso ist das eine "Höchststrafe"?! Hast du tatsächlich noch nie sechs Stunden hintereinander in derselben Klasse Unterricht gehabt?

    Glücklicherweise noch nie mehr als 4 und das ist schon arg. Ich habe hier vor einiger Zeit den Faden "Dreifachstunden" geöffnet und mich auch darüber schon beklagt.


    Wir sind 90 Minuten in den neuen Klassen. Das war immer mehr als ausreichend und oft auch früher vorbei.

  • Klar, ist schon ultrastressig, wenn es nicht gut läuft...

    Na ja, meiner Erfahrung nach läuft es gerade an den ersten Schultagen, wo sich die SuS gegenseitig und ihre neue Schule größtenteils noch nicht kennen, eigentlich immer gut. Ich wüsste nicht, dass es da in den letzten 20 Jahren, die ich Klassenlehrerin war, mal in irgendeiner Klasse Stress gab (den gibt es höchstens, wenn man hinter nicht erschienen SuS "hinterhertelefonieren" muss..., aber das übernehmen bei uns meist Kolleg*innen).

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  • Glücklicherweise noch nie mehr als 4 und das ist schon arg. Ich habe hier vor einiger Zeit den Faden "Dreifachstunden" geöffnet und mich auch darüber schon beklagt.


    Wir sind 90 Minuten in den neuen Klassen. Das war immer mehr als ausreichend und oft auch früher vorbei.

    An diesen Thread kann ich mich nicht mehr erinnern. Wir haben gerade Praxisunterricht - von der BES bis zum BG und den Fachschulen - fast immer im Vier-Stunden-Block, was ich super finde.

    Wie gesagt: Eine Doppelstunde zur Erledigung all der Formalia wäre bei uns nie und nimmer ausreichend. Hinzu kommt, dass die erste volle Stunde meist schon durch die gemeinsame Begrüßung aller SuS durch den Schulleiter in der Sporthalle (zu Beginn der ersten Stunde, dauert ca. 20 Min.)und das langsame "Eintrudeln" der SuS in der richtigen Klasse (irgendwer bekommt immer etwas nicht mit/findet den Klassenraum nicht/geht irgendwo auf dem Weg verloren/...) und die Einteilung der SuS zu den Klassen - wenn es Parallelklassen gibt - draufgeht. :)

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  • Na ja, meiner Erfahrung nach läuft es gerade an den ersten Schultagen, wo sich die SuS gegenseitig und ihre neue Schule größtenteils noch nicht kennen, eigentlich immer gut. Ich wüsste nicht, dass es da in den letzten 20 Jahren, die ich Klassenlehrerin war, mal in irgendeiner Klasse Stress gab (den gibt es höchstens, wenn man hinter nicht erschienen SuS "hinterhertelefonieren" muss..., aber das übernehmen bei uns meist Kolleg*innen).

    Nö, das ist an Förderschulen mit den ganztägigen Klassenlehrerunterricht nicht nur an den ersten Schultagen der SuS an der Schule. sondern oft regelmäßig...(z.B. bei hohem Krankenstand mit Aufhebung des Normalstundenplans, Schuljahresabschlusswochen, Schuljahresbeginnwochen, usw.)


    Auch im regulären Stundenplan sind die Klassenlehrer mitunter einen ganzen Schultag in 'ihrer' Klasse....natürlich macht man da dann nicht 6 Stunden intensiven Unterricht (die 'unintensiven' Stunden sind aber nicht unbedingt unproblematisch). Klassenlehrerwochen werden sogar begrüßt und sind beliebt - die Klassenlehrer sind nur in ihrer Klasse (viele sind da am Liebsten) und die Fachlehrer haben wenig zu tun, oft sind die auch mit ener Reduzierung des Gesamtunterrichtsvolumens der SuS verbunden.


    BBS-Lehrer scheinen vom Rest der Schulwelt schon etwas abgekoppelt zu sein...:gruss:

  • 6 Stunden KL-Unterricht kenne ich nur in Klasse 5, und sogar an zwei Tagen (Naja, faktisch sind es jeweils 5 Stunden). Da gibt es wirklich viel kennenzulernen und zu besprechen (immer wieder überraschend, was den Kindern alles neu ist, nicht nur die Mitschüler). Sonst haben alle Klassen nur die ersten beiden Stunden im neuen Schuljahr Unterricht bei der Klassenlehrkraft. Wenn man eine Klasse neu übernimmt, benötigt man diese Stunden durchaus zum Kennenlernen, Zeugnisunterschriften abhaken, an Schulregeln erinnern, etc. Der Kleinkram läppert sich und den kläre ich lieber geballt in diesen Stunden als zerstückelt im Fachunterricht. Und es verbietet mir auch niemand, trotzdem schon mit dem Fachunterricht zu beginnen. Gerade in bekannten Klassen gibt es für zwei Stunden nicht so viel zu besprechen.


    À+

  • An der Grundschule meiner Kinder haben die Klassenlehrkräfte die meisten Stunden immer in ihrer eigenen Klasse unterrichtet.

    Letztes Schuljahr war dies: Deutsch, Mathe, Sachunterricht, Ethik, Englisch, Kunst und tws. Lernzeit, alles durch die KL in der einen Klasse. Lediglich Musik, Religion und Sport haben andere Lehrkräfte unterrichtet.

    Das ist das Konzept der Schule und ich persönlich finde es sehr sinnvoll.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Nö, das ist an Förderschulen mit den ganztägigen Klassenlehrerunterricht nicht nur an den ersten Schultagen der SuS an der Schule. sondern oft regelmäßig...(z.B. bei hohen Krankenstand, Schuljahresabschluss, Schuljahresbeginn usw.)


    Auch im regulären Stundenplan sind die Klassenlehrer mitunter einen ganzen Schultag in 'ihrer' Klasse

    Das ist aber meines Wissens nicht nur an Förderschulen sondern auch an Grundschulen so, oder? Dort werden doch auch die Klassenlehrkräfte mit möglichst vielen Stunden in ihren eigenen Klassen eingesetzt. EDIT: Ja, ich sehe gerade ISD bestätigte dies.

    BBS-Lehrer scheinen vom Rest der Schulwelt schon etwas abgekoppelt zu sein...

    :ka:

    Natürlich sind wir als Schulen, also als BBSn, etwas "abgekoppelt", denn wir sind ja schließlich keine allgemeinbildenden Schulen und zu uns kommen SuS verschiedener Altersklassen aus den verschiedensten Schulformen (von der Förderschule bis zum Gym:, teilweise sind sie - wenn SuS in den Fachschulen - ja schon jahrelang gar nicht mehr zur Schule gegangen). Aber was hat das damit zu tun, wie bei uns die ersten Schultage nach den Sommerferien in den neuen Klassen ablaufen? Das scheint ja an anderen weiterführenden Schulen, wo SuS neu in die Schule kommen (siehe Beitrag von Avantasia ) ähnlich organisiert zu sein; so höre ich es im Übrigen auch von bekannten Lehrkräften, die an Gymnasien, IGSn und Oberschulen tätig sind.

    Und warum bezeichnest du Lehrkräfte an beruflichen Schulen als "abgekoppelt vom Rest der Schulwelt"? Kannste das mal näher erläutern?


    Auch im regulären Stundenplan sind die Klassenlehrer mitunter einen ganzen Schultag in 'ihrer' Klasse....natürlich macht man da dann nicht 6 Stunden intensiven Unterricht (die 'unintensiven' Stunden sind aber nicht unbedingt unproblematisch).

    Das wird bei uns gerade in den "schwierigeren" Klassen - insbesondere der Berufseinstiegsschule (wo sich übrigens auch viele ehemalige Förderschüler*innen finden) - im Übrigen auch so gehandhabt. Gerade in diesen Klassen ist es unserer Meinung nach wichtig, dass die Klassenlehrkraft möglichst viele Stunden in ihrer eigenen Klasse ist.

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    Einmal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • @Humblebee/Abkopplung: Guck Dir einfach nochmal meinen Smiley genauer an, außerdem habe ich da auch an die Beiträge von State of Trance angeknüpft (der als BBS-Lehrer ja selbst die 'Fremdheit' festgestellt hat)

  • @Humblebee/Abkopplung: Guck Dir einfach nochmal meinen Smiley genauer an, außerdem habe ich da auch an die Beiträge von State of Trance angeknüpft (der als BBS-Lehrer ja selbst die 'Fremdheit' festgestellt hat)

    Deinen Smiley habe ich natürlich gesehen, der erklärt mir deine Äußerung aber auch nicht näher. Na ja, wat soll's...

    Im Übrigen ist state_of_Trance doch gar kein BBS-Lehrer. Er unterrichtet als Gymnasiallehrer an einem "Weiterbildungskolleg" (das ist keine berufliche Schule, sondern eine Schulform, wo SuS ihren mittleren/Realschulabschluss oder das Abitur nachholen können).

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  • Danke für die Erläuterung. Ja, meine Schulform ist so unbekannt, dass auch Lehrerkollegen sie nicht unbedingt kennen. Ich habe mich mit dieser Unsichbarkeit abgefunden.

  • "Weiterbildungskolleg" (das ist keine berufliche Schule, sondern eine Schulform, wo SuS ihren mittleren/Realschulabschluss oder das Abitur nachholen können).

    Es kann übrigens auch der Hauptschulabschluss nachgeholt werden. Auch wenn der Bildungsgang "Abendrealschule" heißt, werden dort meistens Schüler unterrichtet, die ganz ohne Schulabschluss kommen. Meist streben sie die mittlere Reife an, einige gehen aber auch mit Hauptschulabschluss.

  • Danke für die Info! Das wusste ich gar nicht bzw. war mir tatsächlich aufgrund der Bezeichnung "Abendrealschule" nicht bewusst.

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  • Danke für die Info! Das wusste ich gar nicht bzw. war mir tatsächlich aufgrund der Bezeichnung "Abendrealschule" nicht bewusst.

    Es geht sogar noch "verwirrender". Abendrealschule bezeichnet nur den Bildungsgang, die kann durchaus auch vormittags stattfinden. :D

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