Selbstverständnis des PR / "Vertrauensvolle Zusammenarbeit"

  • Es würde mich ehrlich interessieren, wie sich andere PRs in der Diskussion verorten, die ich mit s3g4 im anderen Thread habe.

    chemikus08, Seph, Meike. usw. - wie seht ihr das denn?

    Natürlich hat der PR eine Meinung dazu und kann diese auch der SL gegenüber äußern. Wenn aber beide anderer Meinung sind, dann gehört das nicht in die GeKo. Wir sind zur vertrauensvollen Zusammenarbeit verpflichtet. Ich würde mich nur gegen die SL stellen, wenn diese gegen Gesetze und Verordnungen verstößt. Das macht Sie bei der Ausschreibung von Stellen mit entsprechenden Aufgaben aber nicht.


    Vertrauensvolle Zusammenarbeit heißt nicht, dass man vor dem SL den Kotau machen muss. Man kann durchaus auch eine andere Meinung kommunizieren. Es ist halt immer eine Frage des "wie", wie immer. Ich finde, es gehört absolut zur Aufgabe des PR, dem Kollegium, durch das er gewählt wurde und das er vertritt, deutlich zu machen, wo er steht.

    Etwas anderes ist es, das Kollegium aufzuhetzen oder hinter dem Rücken des SL Intrigen zu spinnen. Gerade deshalb gehört das absolut auf die GeKo. Dort ist es öffentlich und nicht hinter seinem Rücken und er hat die Gelgenheit, seine Sichtweise zu erläutern. Und ein wenig konstruktiven Widerspruch muss ein SL schon aushalten, auch oder gerade, wenn ihn das zur Transparenz bzgl. seiner Entscheidungen zwingt.

  • Ich teile deine Haltung, dass Vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht heißt, vor dem SL "den Kotau" zu machen und durchaus andere Meinungen vertreten zu können. Das gehört aber zunächst in entsprechend vertrauensvolle Gespräche in kleinerer Runde und gerade nicht in die Gesamtkonferenz als quasi teilöffentliches Gremium.


    Davon unbenommen kann eine vom PR einberufene Personalversammlung durchaus der Ort sein, gemeinsam über mögliche Richtlinien zur Ausschreibung von Stellen zu sprechen und eine mögliche Dienstvereinbarung mit der SL vorzubereiten.

  • Ich teile deine Haltung, dass Vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht heißt, vor dem SL "den Kotau" zu machen und durchaus andere Meinungen vertreten zu können. Das gehört aber zunächst in entsprechend vertrauensvolle Gespräche in kleinerer Runde und gerade nicht in die Gesamtkonferenz als quasi teilöffentliches Gremium.


    Davon unbenommen kann eine vom PR einberufene Personalversammlung durchaus der Ort sein, gemeinsam über mögliche Richtlinien zur Ausschreibung von Stellen zu sprechen und eine mögliche Dienstvereinbarung mit der SL vorzubereiten.

    Genau das sagte ich auch.

  • Vielleicht habe ich das zu ungenau formuliert. Natürlich gehören entsprechende Gespräche zunächst in die kleine Runde.

    Ich finde aber dennoch, dass das Kollegium durchaus eun Recht darauf hat, zu erfahren, wenn der PR anderer Meinung ist als die SL. Wie gesagt, das ist auch eine Frage der Rhetorik und des Auftretens. Und natürlich würden wir den SL immer im Vorfeld darüber informieren, dass wir uns in der Sache auch ans Kolleigum wenden werden, damit er das nicht um die Ohren gehauen bekommt.

    Aber ihm Gelegenheit zu geben, seine Sicht darzustellen und dann sachlich und konstruktiv darzustellen, warum man das aus PR-Sicht anders sieht, sehe ich tatsächlich nicht als Widerspruch zur "vertrauensvollen Zusammenarbeit".

  • Also in den weiterführenden Schulen gibt es in NRW an den Schulen selbst den Lehrerrat, der zum Teil Aufgaben nach dem LPVG wahr nimmt. Darüber haben wir dann die Dienststellen bei den Bezirksregierungen. Und dort werden dann die Bezirkspersonalräte gebildet. Aus diesem Blickwinkel heraus gucken wir sozusagen von außen auf das System. Dies garantiert eine gewisse Neutralität. Was die Arbeit vor Ort der Lehrerräte anbelangt, da ist es schon wichtig Position zu beziehen und in der LK für ein Meinungsbild und auch entsprechende Abstimmung zu sorgen.

    Wichtige Themen sind hier die Grundsätze zur Unterrichtsverteilung, die Organisation des Vertretungsunterrichts, die Erstellung und Verabschiedung von einer Teilzeitvereinbarung. Dies sind alles Themen, die von einigen SL ungern diskutiert werden, weil man vielleicht meint, dass als Sonnenkönig alleine zu entscheiden. In solchen Fällen wünschen wir uns schon Lehrerräte, die auch in den Konferenzen hier eindeutig Stellung zu beziehen, dass offene Fragen geklärt werden. Leider erlebt man es aber auch, dass die SL den Lehrerrat an die kurze Leine nimmt. In solchen Fällen darf man sich dann nicht wundern, wenn betroffene Kollegen sich direkt an den Bezirkspersonalrat wenden, was ihr gutes Recht ist. Wobei unser Ansprechpartner die Dienststelle ist, die sich dann bei entsprechenden Anfragen mit den SL in Verbindung setzt.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Die Frage ist halt, wie erreicht man mehr....

    Zieh ich mich auf eine antagonistische und rein formale Position zurück, dann erreiche ich in Zukunft auch nur noch das, was mir der formale Standpunkt zubilligt.

  • Zieh ich mich auf eine antagonistische und rein formale Position zurück,

    Ich sehe, bzw. erlebe, in meiner PR-Arbeit einen deutlichen Unterschied zwischen einen klaren, transparenten Artikulieren eines Standpunktes im Kollegium, eben sachlich und konstruktiv, und einer "antagonistischen und rein formalen Position".

    Wir sind überhaupt nicht auf Konfrontation auf, nur auf Transparenz.

  • also wir haben ne Weile gebraucht, um uns aus dem süßen Schlaf der vertrauensvollen Zusammenarbeit zu befreien und nicht nur intern gegenzuhalten, sondern auch extern dem Kollegium zu kommunizieren, dass wir zwar vergleichsweise viel konsultiert werden, deswegen aber noch lange nicht unsere Position berücksichtigt wird.

  • Die Frage ist halt, wie erreicht man mehr....

    Zieh ich mich auf eine antagonistische und rein formale Position zurück, dann erreiche ich in Zukunft auch nur noch das, was mir der formale Standpunkt zubilligt.

    Das gilt auf alle Fälle für die einzelne Lehrkraft. Da muss man wirklich aufpassen, wie man was kommuniziert und worauf man wie beharrt.


    Als PR sollte man aber unbedingt klar aussprechen, was Sache ist. Die SL soll ihre Aufgabe so objektiv und gesetzeskonform erledigen, als irgend möglich und der PR sollte das kontrollieren und hinweisen, wenn was nur halbkoscher vor sich geht. Genau das ist sein Job. "Vertrauensvoll" heißt für mich nicht, dass man alles im Hinterzimmer bequatscht und ansonsten den Mund hält.

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