Entschuldigungsverfahren BW

Bei uns wurde es kommuniziert. Und mit den Elternbeiräten vereinbart, dass wir zunächst bei dem für dieses Schuljahr an die Eltern kommunizierten Vorgehen bleiben.

Wir haben aber auch die ersten volljährigen Schüler, die sich nur noch mündlich entschuldigen möchten. Wir überlegen noch, wie wir damit umgehen gehen.

Es steht meines Erachtens im Text aber nur, dass bei elektronischer und fernmündlicher Entschuldigung noch eine schriftliche eingefordert werden kann.

Unpraktisch ist, dass der Nachweis einer mündlichen Entschuldigung am schwierigsten zu führen ist. Man muss das als Kollege dann immer gleich selbst notieren. Da ist es deutlich einfacher, schriftliche oder elektronische Entschuldigungen zu sammeln und einmal in der Woche abzuheften/einzutragen/...

Ja, wurde uns sofort durch die SL mitgeteilt und dank digitalem Klassenbuch trägt direkt nach Anruf oder Mail durch die Eltern unser Sekretariat die Entschuldigung ein. Halbierung der Arbeit (früher hat Sekretariat die Krankmeldung eingetragen und der Klassenlehrer irgendwann die Entschuldigung).

Für den Klassenlehrer ist es um einiges einfacher geworden, er hat bei uns normalerweise nichts mehr damit zu tun (für das Sekretariat ist es gleich viel Arbeit). Klar jeder x beliebige anrufen, aber auch eine Unterschrift lässt sich fälschen. Dank digitalem Klassenbuch können aber Eltern jederzeit sehen, ob ihr Kind fehlt und ob es entschuldigt ist. Ich denke, die Kombination ist hilfreich.

Zitat von Froschgesicht24

Vielen Dank für die Rückmeldungen. Wahrscheinlich hat das neue Verfahren auch seine Tücken, aber ich sehe gerade immer nur die Entschuldigungen, die mal hier mal dort abgegeben werden, beim Stellvertreter, ins Fach gelegt,...und das nervt.

Viele Grüße

Vielleicht solltest du deiner Klasse einfach klar kommunizieren, bei wem die Entschuldigungen abzugeben sind? Schüler halten sich in der Regel an solche Vorgaben.

Das ist bisweilen schwierig, weil die Eltern selbst die Entschuldigungen mailen/faxen/ abgeben, mal bei der Lehrerin, mal beim Sekretär, mal bei der Kollegin.

Es wird administrativ für die Klassenlehrkräfte viel einfacher, wenn man das Entschuldigungswesen als reines Abhaken durch das Sekretariat organisiert. Ich glaube aber, dass es insgesamt nicht dazu führen wird, dass die Schulen näher dran sind an Fällen von Absentismus etc..

Fatal nach meiner bisherigen Auffassung ist die Möglichkeit für volljährige Schüler durch Zuruf sich selbst wegen Krankheit zu entschuldigen, ohne dass die Möglichkeit der Nachforderung einer schriftlichen Entschuldigung möglich ist.

Wieso wäre das fatal? Die schriftl. Entschuldigung wäre doch auch nur ein Fresszettel, den du dann noch verwalten müsstest? Auf Zuruf (auf Initiative des Schülers) selbst abhaken wäre doch genial!

Zitat von mutterfellbach

Das ist bisweilen schwierig, weil die Eltern selbst die Entschuldigungen mailen/faxen/ abgeben, mal bei der Lehrerin, mal beim Sekretär, mal bei der Kollegin.

Auch denen kann du sagen, wie es gewünscht ist.

Natürlich, nur halten sie sich halt nicht dran

Ich sehe das wie Flupp.

Einen Zuruf muss ich sofort bearbeiten, damit ich ihn nicht vergesse.

Entweder trage ich die Entschuldigung direkt während der Unterrichtszeit ins Klassenbuch, denn sonst habe ich das nicht bei mir, ein, was einen Moment dauert, oder ich schreibe mir selbst eine Notiz, um es für später zu dokumentieren.

Da sammle ich lieber einen Entschuldigungszettel, ein Fax oder eine E-Mail bis ich alle Entschuldigungen des Tages gesammelt eintragen kann.

Zitat von mutterfellbach

Wieso wäre das fatal? Die schriftl. Entschuldigung wäre doch auch nur ein Fresszettel, den du dann noch verwalten müsstest? Auf Zuruf (auf Initiative des Schülers) selbst abhaken wäre doch genial!

Ein paar Argumente in hoffentlich absteigender Häufigkeit des Auftretens:

- die entgegennehmende Person muss in dem Moment "empfangsbereit" sein

- eine spätere Nachvollziehbarkeit ist nicht mehr gegeben

- es lügt sich leichter mündlich als schriftlich

Meine Befürchtung ist, dass die Beliebigkeit der Anwesenheit in höheren Klassen, insbesondere wenn mit G9 irgendwann sehr viele nochmal älter sind, größer wird.
Vermutlich muss man sich dann irgendwann von der auf dem Papier vorhandenen Schulbesuchspflicht lösen und Unterricht nur noch als Angebot sehen.

Zitat von Flupp

Meine Befürchtung ist, dass die Beliebigkeit der Anwesenheit in höheren Klassen, insbesondere wenn mit G9 irgendwann sehr viele nochmal älter sind, größer wird.

Es besteht immer noch die Möglichkeit, eine schriftliche Entschuldigung einzufordern. Vermutlich wird es bei einigen passieren, aber eben nicht bei allen, nicht bei den Kleinen usw.

Aktuell ist bei uns noch kein Unterschied festzustellen. Klar ich unterrichte am Gymnasium mit relativ wenigen Fehlzeiten.

Zitat von Kris24

Es besteht immer noch die Möglichkeit, eine schriftliche Entschuldigung einzufordern.

Nicht bei mündlicher Entschuldigung.

Zitat von DFU

Ich sehe das wie Flupp.

Einen Zuruf muss ich sofort bearbeiten, damit ich ihn nicht vergesse.

Entweder trage ich die Entschuldigung direkt während der Unterrichtszeit ins Klassenbuch, denn sonst habe ich das nicht bei mir, ein, was einen Moment dauert, oder ich schreibe mir selbst eine Notiz, um es für später zu dokumentieren.

Da sammle ich lieber einen Entschuldigungszettel, ein Fax oder eine E-Mail bis ich alle Entschuldigungen des Tages gesammelt eintragen kann.

Du kannst doch verlangen, dass Entschuldigungen nur am Anfang oder am Ende der Stunde vorgebracht werden, dann wenn du sowieso ins Klassenbuch einträgst.

Ich finde zusätzlich gut, dass ich schriftliche Entschuldigungen nicht noch ein Jahr aufheben muss, weil irgendwann irgendjemand sie sehen möchte (und anschließend noch durch den Aktenvernichter jagen muss).

Zitat von Flupp

Nicht bei mündlicher Entschuldigung.

stimmt, dann gibt es keine Zweifel, wer entschuldigt. Aber gibt es nicht noch die Möglichkeit bei zu häufigem (gezielten) Fehlen ein Attest zu verlangen?

Wie bereits geschrieben, ob ich ein vor meinen Augen geschriebenen Fresszettel kriege oder mündlich entschuldigt wird, spielt für mich insoweit eine Rolle, dass ersterer mehr Arbeit macht (abheften, aufbewahren, vernichten). Gelogen wird auch so.

Da bei uns zu der Uhrzeit sowieso noch keine Sekretärin da ist und auch der Einfachheit halber geht bei uns schon seit Corona alles über schoolfox ohne Entschuldigungsbriefe auf Papier. Wir schauen morgens kurz aufs smartphone oder i-pad. Wenn jemand nicht entschuldigt ist, müssen wir aber nachfragen, meist durch kurze Nachricht auf schoolfox und dann antworten die Eltern in der Regel ziemlich schnell. Wenn nicht, müssen wir telefonieren, alles nebenher.

Zitat von Kris24

Aber gibt es nicht noch die Möglichkeit bei zu häufigem (gezielten) Fehlen ein Attest zu verlangen?

Aber nur für die Zukunft, nicht für vergangenes Fehlen.

Meine Perspektive aus mehreren §90 Fällen ist, dass gute Dokumentation sehr hilfreich ist.
Dies geht dann natürlich zu Lasten der Einfachheit für die Fälle, bei denen es rund läuft.

Ich finde die neue Regelung in Summe gut, an der Stelle mit den volljährigen Schülerinnen und Schülern habe ich halt Bauchschmerzen, wie sich das entwickelt - bzw. fürchte kein gute Entwicklung.

Zitat von Kris24

Du kannst doch verlangen, dass Entschuldigungen nur am Anfang oder am Ende der Stunde vorgebracht werden, dann wenn du sowieso ins Klassenbuch einträgst.

Und wenn mich doch ein Schüler während des Raumwechsels /auf dem Weg zur Toilette /... auf dem auf dem Gang anspricht und sich schnell noch entschuldigt, dann kann man sich hinterher trefflich darüber streiten, ob er nun entschuldigt ist, wenn ich es aufgrund des unpassenden Moments vergessen habe.

Wie oft habe ich schon eine Entschuldigung erhalten, nicht sofort eintragen können, vergessen und nur eingetragen, weil ich sie nach kurzer Durchsicht meiner Unterlagen eben doch noch gefunden habe.

Ich hoffe, die Beweislast liegt dann bei den Schülern. Sie könnten dazu weiter das Oberstufenentschuldigungsformular führen.

Grundsätzlich bin ich aber auch offen für die Neuerungen und hoffe, dass sich die neue Vorgehensweise bewährt.