OBAS NRW Grundschule - Erfahrungen austauschen?

  • Hallo zusammen,

    ich würde mich gerne mit anderen Personen austauschen, die die OBAS an einer Grundschule in NRW absolvieren.

    Vielleicht ist ja jemand hier, der seine Erfahrungen mit mir teilen möchte?

    Ich komme von der Seite und habe keinen lehramtsbezogenen Abschluss, eine Zulassung wurde aber schon von der Bezirksregierung geprüft.

    Zum nächsten Einstellungstermin möchte ich mich wieder bewerben und wäre bisher daher über jeden Austausch "aus der Praxis" dankbar.

    Liebe Grüße - und schöne Sommerferien euch allen! :)

  • Vielleicht stellst du einfach deine Fragen, damit diejenigen hier, die dir antworten könnten und aktuell nicht im wohl verdienten Urlaub sind, sich die Fragen rausguckende raussuchen können, auf die sie eine Antwort haben. Das ist effektiver als so eine unspezifische Anfrage.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL (23. Juli 2025 17:48) aus folgendem Grund: Autofill spinnt

  • Vielen Dank für deinen Hinweis. Hier kommen meine Fragen:

    Wie geht es euch aktuell in der Ausbildung? Fühlt ihr euch gut begleitet oder eher überfordert? Wie viele Stunden arbeitet ihr pro Woche?

    Wie läuft es bei euch an der Schule, bekommt ihr Unterstützung von KollegInnen und FachlehrerInnen?

    Und wie empfindet ihr die Seminare am ZfsL?

    Ich freue mich über eure Erfahrungen, Tipps oder ehrliche Einblicke – gerne auch per PN, wenn ihr lieber privat schreibt. Danke euch!

  • Du kommst nicht an meine Schule und wahrscheinlich auch nicht an mein Seminar … Du hättest nicht viel davon, wenn ich hier über meine Seminare und meine Ausbildungslehrerinnen schreibe. Das ist bei uns allen sehr unterschiedlich.

    Ganz konkret kann ich aber sagen, dass der Workload incl. Fahrten zum Seminar bei mir zwischen 40 und 60 Stunden/Woche lag. Einschließlich Klassenleitung allerdings, was meistens nicht der Fall ist. Sämtliche Kolleginnen mit eigenen Kindern machen die OBAS in Teilzeit und machen z.B. 20 statt 28 Stunden (weniger ist nicht möglich).

    Melde dich gerne mit konkreten Fragen.

  • Vielen Dank!

    Bist du mittlerweile schon durch? Vielleicht gibt es ja einen Rat, den du jemandem geben würdest, der gerade am Anfang der OBAS steht.

    Und mich würde dennoch interessieren, ob ihr praxisnahe Tipps vom ZfsL und der Schule bekommt, um vor allen ja auch die UBs gut zu überstehen. Wie sieht es da aus?

  • Im ZfsL wird man dir sagen: „Ihre Ausbildung dauert 24 Monate. Die UB machen nur einen Teil davon aus. Sie müssen auch keine „Feuerwerkstunden“ zeigen.“

    Am Ende beruhen die Beurteilungen der Fachleitungen aber natürlich doch vorwiegend auf diesen Unterrichtsbesuchen: Was sonst soll die Fachleitung beurteilen, wenn man mit 18 Leuten im Seminar sitzt? Die Zahlen können bei dir natürlich andere sein.

    Du wirst voraussichtlich je eine Stunde Ausbildungsunterricht in deinen beiden Fächern haben.
    Wenn ich als UB die vierte Stunde einer Reihe gezeigt habe, war in den ersten drei Stunden niemand in meinem Unterricht. In einem Fach habe ich vor einem UB 20 Minuten lang mit meiner Ausbildungslehrerin zusammengesessen und meine Pläne durchgesprochen. Im anderen Fach gab es keine Ausbildungslehrerin, die das Fach auch selbst unterrichtet hätte oder gar darin ausgebildet worden wäre.
    Am Tag des UB habe ich zu Beginn ganz normal unterrichtet und dann z.B. in der dritten Stunde den UB gezeigt. Später habe ich darum gebeten, mich in der Stunde unmittelbar vor einem UB freizustellen. Das wäre ein Tipp für dich, falls die Schule nicht selbst darauf kommt.

    Das ist alles OK, allerdings werden bei der Bewertung die gleichen Maßstäbe angelegt wie bei den Lehramtsanwärterinnen. Dort sind aber die Ausbildungslehrerinnen schon näher dran am Unterricht und der Vorbereitung von Unterrichtsbesuchen. Bei dem geringeren Unterrichtspensum ohne Klassenleitung bleibt natürlich auch mehr Luft für eine gründliche Vorbereitung. Und man ist halt in erster Linie Lehramtsanwärterin und steht in der Regel im Austausch untereinander. Ich war in erster Linie Lehrer und hatte meine Klasse, mein Kollegium und „meine“ Eltern und erst an vierter Stelle die Kolleg:innen im Seminar.

    Bei mir hat sich so öfter gezeigt, dass ich einen UB eben „nur“ so vorbereitet hatte, dass es für eine ordentliche oder auch tolle Unterrichtsstunde gereicht hat, aber nicht für einen sehr guten Unterrichtsbesuch.

    Mein Ziel war, besser als 4 vorbenotet zu sein. Das habe ich erreicht. Für die Prüfung im September ist mein Ziel, zu bestehen. Ich glaube, dass das eine gesunde Haltung ist.

  • Und mich würde dennoch interessieren, ob ihr praxisnahe Tipps vom ZfsL und der Schule bekommt, um vor allen ja auch die UBs gut zu überstehen. Wie sieht es da aus?

    Reihentransparenz, Stundentransparenz, Differenzierung, Reflexion, Sicherung … das kann nicht alles vom ersten UB an da sein. Setz dir kleine, konkrete Ziele, die du dieses Mal bzw. beim nächsten Mal umsetzt. Unter Umständen wird das auch zur Nachbesprechung deiner UB gehören: Dass du so ein Entwicklungsziel benennst, auf dem beim nächsten Mal der Fokus liegt.

    Meine Ausbildung war nicht so toll. Zur Schule habe ich oben was geschrieben und im ZfsL gab es einige „Besonderheiten“. Aber das muss für dich wirklich gar nichts heißen.

  • Hallo,

    ich hätte gerne auch Tipps und allgemeine Infos über Obas. Ich habe nur negatives gehört. Das es viel Stress ist, häftig ist und sehr streng bewertet wird. Ich habe aber jetzt eine Möglichkeit an meine Schule, wo ich seid 10 Jahren als HSU Lehrerin arbeite mit einer Obas Stelle anzufangen. Das wollte ich eigentlich immer, aber irgendwie habe ich auch Angst zu versagen. Ist es wirklich hart? Hat man kein Privatleben? Am Ende hat man wohl eine Prüfung und wird wohl abgefragt. Was fragen die denn so? Oder was für eine Prüfung ist das? Muss man einen Vortrag halten oder so? Es wäre wirklich hilfreich, wenn jemand aus der Praxis Infos geben würde. Auf was muss man bei der Planung achten oder lernt man das im Seminar? So viele Fragen im Kopf…. Ich hoffe, dass ich mir umsonst Stress mache.

  • Du hast im Vergleich zum Ref eine hohe Unterrichtsverpflichtung. Das ist belastend.

    Größtes Problem ist meiner Beobachtung nach allerdings, wenn Leute meinen sie wären ja schon fertig ausgebildet und dann entsprechend wenig lernfähig/lernbereit sind.

    Deine Prüfung am Ende ist ein normales Staatsprüfung mit zwei Examensstunden und Kolloquium.

  • OBAS gibt es seit 2010 (?). Das haben schon sehr viele geschafft, daher würde ich mich davor mal nicht so stressen. Es ist eine berufsbegleitende Weiterbildung. Aus dem Wort kann man schon ein bißchen schließen, dass das viel Arbeit ist. Wenn man meint, man wäre dem nicht gewachsen, kann es auch in Teilzeit absolviert werden. Ich meine, man könnte maximal um 6 Stunden reduzieren, aber da solltest Du Dich nochmal erkundigen.

    Ich hab es in Vollzeit und mit kleinem Kind absolviert. Es ist anstrengend, aber es lohnt sich, da man anschließend mit anderen Lehrkräften gleichgestellt ist. Das mag an der Grundschule nur wichtig sein für Personen, die in Leitung wollen, aber in der SII geht es um Prüfungen und Beförderungen. Verbeamtung ist in allen Lehrämtern auch nur damit möglich.

    Heftige Bewertung: Keine Ahnung, was das heißen soll. Es bewerten Menschen: Schulleitung und Seminar. Das ist immer ein bißchen subjektiv und hängt auch von Dir und Deiner Beziehung zu diesen Personen ab. Es gibt auch arschige Schulleitungen und Fachleitungen. Ich hatte da Glück, aber auch Leute aus meinem Umfeld, die das Glück nicht hatten, sind durchgekommen.

    Also: Wag es. Ist alles halb so wild.

  • Wenn dein Unterricht bisher eine Katastrophe wäre, hätte man dir vermutlich keine OBAS Stelle an deiner Schule angeboten. Und wenn du schon seit Jahren erfolgreich an der Schule bist, solltest du es leichter hinbekommen als komplette Neulinge.

    Trotzdem solltest du das OBAS natürlich als Chance sehen, deinen Unterricht zu verbessern und schlechte Unterrichtsgewohnheiten, falls vorhanden, abzulegen bzw. zumindest daran zu arbeiten.

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