Ich schrieb ja bereits in der Vergangenheit, dass Lehrkräfte durchaus auch für ihre Fächer Werbung machen können. Sie sollen nur bei der Wahrheit bleiben.
Bei Fächern mit erfahrungsgemäß kleinen Kursen ist mehr Zeit, auf die einzelnen Schüler (m/w/d) einzugehen, was vielleicht für den Einen oder die Andere ein Pluspunkt darstellt.
Wir haben tolle und engagierte Englischkolleginnen und -kollegen, aber in einem kleinen Französischkurs hast du noch einmal andere Handlungsmöglichkeiten als bei drei randvollen Englischkursen.
Natürlich sollen Lehrer für ihre Fächer Werbung machen. Aber wer in Klasse 10 Nebenfach Chemie eine 4 hat, wird im LK mit größten Schwierigkeiten 5 Punkte erreichen. Wahrscheinlicher folgen 4 Unterkurse in Chemie und kein Abitur. Chemie ist lt. meiner Seminarlehrer das Fach, dass am meisten aufeinander aufbaut, viel mehr noch als eine Fremdsprache, viel mehr als in Mathe oder anderen Naturwissenschaften.
Und wenn in Chemie die Grundlagen fehlen, schaffen es nur fleißige Schüler sie aufzuholen. Diese haben aber in Klasse 10 keine 4 im Zeugnis.
Kurz, ich mache auch Werbung, aber ich habe den Blick auf betreffenden Schüler. Der Referendar war stolz, dass ein paar seiner Schüler Chemie wählen und meinte zu mir, ich solle ihnen in den ersten beiden Wochen eine Umwahl empfehlen. Aber so schnell kann ich sie und ihre Fähigkeite nicht kennenlernen. Er wollte vor der SL gut dastehen, alle anderen Kollegen haben die Schüler im Blick.
Und der Bildungsplan ist zu voll, um fehlendes umfangreich zu wiederholen. Ich muss auch die guten Schüler auf das Abitur vorbereiten. Die Zeit ist knapp.