Kursgröße von 13 bis 23 in der Sek. II in Niedersachsen

  • Ich schrieb ja bereits in der Vergangenheit, dass Lehrkräfte durchaus auch für ihre Fächer Werbung machen können. Sie sollen nur bei der Wahrheit bleiben.

    Bei Fächern mit erfahrungsgemäß kleinen Kursen ist mehr Zeit, auf die einzelnen Schüler (m/w/d) einzugehen, was vielleicht für den Einen oder die Andere ein Pluspunkt darstellt.

    Wir haben tolle und engagierte Englischkolleginnen und -kollegen, aber in einem kleinen Französischkurs hast du noch einmal andere Handlungsmöglichkeiten als bei drei randvollen Englischkursen.

    Natürlich sollen Lehrer für ihre Fächer Werbung machen. Aber wer in Klasse 10 Nebenfach Chemie eine 4 hat, wird im LK mit größten Schwierigkeiten 5 Punkte erreichen. Wahrscheinlicher folgen 4 Unterkurse in Chemie und kein Abitur. Chemie ist lt. meiner Seminarlehrer das Fach, dass am meisten aufeinander aufbaut, viel mehr noch als eine Fremdsprache, viel mehr als in Mathe oder anderen Naturwissenschaften.

    Und wenn in Chemie die Grundlagen fehlen, schaffen es nur fleißige Schüler sie aufzuholen. Diese haben aber in Klasse 10 keine 4 im Zeugnis.

    Kurz, ich mache auch Werbung, aber ich habe den Blick auf betreffenden Schüler. Der Referendar war stolz, dass ein paar seiner Schüler Chemie wählen und meinte zu mir, ich solle ihnen in den ersten beiden Wochen eine Umwahl empfehlen. Aber so schnell kann ich sie und ihre Fähigkeite nicht kennenlernen. Er wollte vor der SL gut dastehen, alle anderen Kollegen haben die Schüler im Blick.

    Und der Bildungsplan ist zu voll, um fehlendes umfangreich zu wiederholen. Ich muss auch die guten Schüler auf das Abitur vorbereiten. Die Zeit ist knapp.

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    Einmal editiert, zuletzt von Kris24 (5. August 2025 17:49)

  • Volle Zustimmung. Fragt mich ein Schüler in der Einführungsphase, ob er mit einer 4 in Französisch (sprich 5 oder 6 Punkte), ob er das Fach weiterbelegen soll, würde ich wohl eher davon abraten - es sei denn, die 4 war eher einem kurzen Durchhänger geschuldet und er ist sonst besser.

    Es gibt aber Schüler (m/w/d), die auf einer soliden 2 stehen und sich dann fragen, ob das für einen Leistungskurs ausreicht (sowohl für Mathematik als auch für Französisch). Solche, die Angst haben, dass im Leistungskurs nur die absoluten Cracks sitzen und dann Angst haben, unterzugehen. Oder solche, die Angst vor der Kommunikationsprüfung haben - obwohl ihre mündlichen Leistungen bis dato völlig solide waren. Oder solche, die in mehreren Fächern gleich gut sind, sich aber dann doch entscheiden müssen. Und dann finde ich es völlig OK, eine Empfehlung auszusprechen, wenn aus meiner Sicht heraus berechtigt.

  • Volle Zustimmung. Fragt mich ein Schüler in der Einführungsphase, ob er mit einer 4 in Französisch (sprich 5 oder 6 Punkte), ob er das Fach weiterbelegen soll, würde ich wohl eher davon abraten - es sei denn, die 4 war eher einem kurzen Durchhänger geschuldet und er ist sonst besser.

    Es gibt aber Schüler (m/w/d), die auf einer soliden 2 stehen und sich dann fragen, ob das für einen Leistungskurs ausreicht (sowohl für Mathematik als auch für Französisch). Solche, die Angst haben, dass im Leistungskurs nur die absoluten Cracks sitzen und dann Angst haben, unterzugehen. Oder solche, die Angst vor der Kommunikationsprüfung haben - obwohl ihre mündlichen Leistungen bis dato völlig solide waren. Oder solche, die in mehreren Fächern gleich gut sind, sich aber dann doch entscheiden müssen. Und dann finde ich es völlig OK, eine Empfehlung auszusprechen, wenn aus meiner Sicht heraus berechtigt.

    Das sehe ich auch so, darum ging es aber in meinem ersten Beitrag nicht. Ich schrieb deutlich Chemie Klasse 10 Note 4.

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  • Wie gesagt, wenn Note 4 nicht ein Ausrutscher war, spricht das entweder dafür, eine andere Naturwissenschaft zu wählen, oder, sollte es notentechnisch in anderen Fächern nicht besser ausschauen, es bietet sich an, du überlegen, ob es grundsätzlich Sinn macht, weiter die Schule zu besuchen oder ob nicht ein Abgang in Kombination mit der Suche nach einem Ausbildungsplatz infrage käme.

  • Wie gesagt, wenn Note 4 nicht ein Ausrutscher war, spricht das entweder dafür, eine andere Naturwissenschaft zu wählen, oder, sollte es notentechnisch in anderen Fächern nicht besser ausschauen, es bietet sich an, du überlegen, ob es grundsätzlich Sinn macht, weiter die Schule zu besuchen oder ob nicht ein Abgang in Kombination mit der Suche nach einem Ausbildungsplatz infrage käme.

    Note 4 heißt ausreichend, es reicht also aus. Ich empfehle durchaus Basiskurs, so heißen bei uns Grundkurse, also weiterhin "Nebenfach". Warum sollten sie kein Abitur machen? Klar, wenn überall 4 steht, wird die Wahl schwierig.

    Leistungskurs bedeutet halt erhöhtes Leistungsniveau mit verpflichtenden schriftlichen Abitur am Ende.

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  • Liebe Kolleg:innen,

    danke für eure Rückmeldungen.

    Ich dachte es mir schon. Solange die SL nicht gewillt ist, die Kolleg:innen mancher Fächer zu entlasten (es sind IMMER Kurse in De, En, Ge, Ek, WuN/Rel, PoWi, Bio, die in mindestens einem Kurs über 20 SuS haben) und nicht gewillt ist, Huckepack-Kurse etc. für die wenig angewählten Fächer (Inf, Frz, Lat in der Oberstufe; Phy i.d.R. mit 10 bis 15 SuS, aber keiner mit den o.g. Fächern vergleichbaren Korrekturbelastung) einzurichten, hat man also die A-Karte gezogen. Und wie jemand schrieb - da bleibt wohl nur die Krankmeldung die Kolleginnen, die immer fleißig da sind und Lücken im Stundenplan haben (das sind ja nicht die VZ-Kräfte) vertreten mich.

    Von dem Ausgleich, der beschrieben wird, ist übrigens bei uns nichts möglich. Denn: Lat, Frz, Inf haben z.B. NIE mehr als 10 SuS, das gleicht sich mit den Jahren nicht aus. Spo hat NIE Korrekturen. Und wenn eine En-Abi-Klausur z.B. 7-8h in der Korrekturzeit braucht, die Phy-Klausur laut Kollegenaussage aber nur ca. 1h (ink. Gutachten?!), dann wird sich das langfristig auch nicht ausgleichen. In unseren Fächern kann man schauen, dass man den kleinen Kurs bekommt, wenn man vorher den großen Kurs hatte. Das ändert aber nichts daran, dass wir uns die kleinen Kurse dadurch "erkaufen", dass andere Kolleg:innen deutlich größere Kurse haben (ich weiß, dass die Zahlen 18-20 SuS nur rechnerische Zahlen sind und die Gesamtschülerzahl im Jahrgang betrifft). Und alles über 20 SuS ist einfach eine Qual bei jeder weiteren Klausur. Und nein, ich bin hier keine Memme, sondern das ist der Konsens bei uns Korrektur-Fach-Lehrkräften. Man spricht ja miteinander und meine Korrekturzeiten sind nicht höher als die der Kolleg:innen.

    Es ärgert mich massiv, dass wir alle das gleiche Geld bekommen, obwohl die Arbeitsbelastung sehr, sehr verschieden hoch ist. Freizeitausgleich würde ich aber auch nehmen. ;)

    Den Spruch "Augen auf bei der Fächerwahl" finde ich übrigens anmaßend. Ich wusste (wenn auch nicht in dem Ausmaß) um die Korrekturbelastung. Das heißt aber nicht, dass landesweite bzw. schulorganisatorische Regelungen/Absprachen, die die verschiedenen Korrekturzeiten berücksichtigen, nicht getroffen werden könnten. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. (Obwohl es ja eigentlich Aufgabe der Landesregierung wäre, die Arbeitszeit zu erfassen (Urteil 2019 EuGH). In Nds. ist nach dem Urteil von 2016 (?) nichts passiert und ich frage mich, wann die GEW dafür klagt, dass das Gerichtsurteil endlich umgesetzt wird.)

    Tatsächlich will der Personalrat noch einmal mit der SL sprechen. Es geht - wie gesagt - um zwei Dinge: 1) Ungleichheit zwischen den Fächern (NIE mehr als 10 SuS vs. IMMER mehr als 10 SuS in einem Korrekturfach) und 2) die konkrete Situation z.B. in diesem Semester - welcher Ausgleich wird im konkreten Fall angestrebt?

    Viele Grüße

    Lena

  • Die Arbeitszeit bleibt die gleiche, egal ob du nun eine Klasse mit 30 Schülern und Klausuren hast oder eine mit 5. Dann kann beispielsweise die Korrektur nur zu Lasten anderer Aufgaben gehen oder entsprechend gröber ausfallen.

  • Das gleiche Problem hier auch bei mir. Unterschiedliche Kursgrößen in unterschiedlichen Fächern. Dummer Kommentar der Kollegen: Augen auf bei der Fächerwahl.

    Keine Entlastungen und Anrechnungen. Am besten zwei Grundkurse in 11 und 12 mit jeweils 22-26 SuS und noch ne Klassenleitung bei Jahrgang 5-10.

    Im nächsten Leben werde ich Latein-Lehrer mit Kombi Informatik. Immer nur kleine Kurse und nie Klassenlehrer.

  • Das gleiche Problem hier auch bei mir. Unterschiedliche Kursgrößen in unterschiedlichen Fächern. Dummer Kommentar der Kollegen: Augen auf bei der Fächerwahl.

    Keine Entlastungen und Anrechnungen. Am besten zwei Grundkurse in 11 und 12 mit jeweils 22-26 SuS und noch ne Klassenleitung bei Jahrgang 5-10.

    Im nächsten Leben werde ich Latein-Lehrer mit Kombi Informatik. Immer nur kleine Kurse und nie Klassenlehrer.

    Und vermutlich keine Stelle oder Teilabordnung an andere Schulen

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  • Die Arbeitszeit bleibt die gleiche, egal ob du nun eine Klasse mit 30 Schülern und Klausuren hast oder eine mit 5. Dann kann beispielsweise die Korrektur nur zu Lasten anderer Aufgaben gehen oder entsprechend gröber ausfallen.

    Nein, das ist DEFINITIV nicht so. Wenn ich die Korrektur mit Unterteilung nach Inhalt und Sprache (De und En) vornehmen muss, teilweise sprachlichen Quatsch (En, De, Ge) lesen muss und überhaupt Texte LESEN muss, dann ist JEDE weitere Klausur eine Zusatzarbeit! Natürlich mache ich es bei der 24. Klausur dann so, dass ich schaue, was das Menschlein vorher hatte, nachdem ich den Text einmal durchgelesen habe. Aber ich muss meine Korrektur doch IMMER durch Randbemerkungen verdeutlichen. Die neuen Vorgaben in Nds, was die En-Oberstufe angeht und ebenso die Unterscheidung in "Darstellungs- und Inhaltsleistung" in De sind wahrlich kein Spaß!! Da schreibt man sich echt einen Wolf an den Rand! Das MUSS man so machen, da KANN ich nicht weniger machen.

    Sorry, das finde ich echt einfach nur anmaßend! Als ob die Schüleranzahl egal wäre, also wirklich.

  • Das gleiche Problem hier auch bei mir. Unterschiedliche Kursgrößen in unterschiedlichen Fächern. Dummer Kommentar der Kollegen: Augen auf bei der Fächerwahl.

    Keine Entlastungen und Anrechnungen. Am besten zwei Grundkurse in 11 und 12 mit jeweils 22-26 SuS und noch ne Klassenleitung bei Jahrgang 5-10.

    Im nächsten Leben werde ich Latein-Lehrer mit Kombi Informatik. Immer nur kleine Kurse und nie Klassenlehrer.

    Eine Klassenleitung hat man eigentlich immer. Außer Kolleg:innen mit Lat / Frz (Lat / Frz / Span liegt bei uns auf Bändern, so dass man als eigentlich Hauptfachlehrkraft keine Klassenlehrkraft werden kann) und einem Epochalfach. Und ich wurde bei der Einstellung noch gefragt, ob ich auch fachfremd PoWi unterrichten würde... Manche bei uns haben weniger Arbeit als andere. Das ist der Ärger.

    Ich habe auch schon gehört, dass man x und y nicht in der Oberstufe einsetzen könne, weil es dann Stress gäbe (hach, der eine Spanisch-Lehrer... Da hat in diesem Abi-Jahrgang eine Schülerin imSpanisch-Kurs an das Nachbargym gewechselt.) Und so machen dann andere eben mehr in der Oberstufe, genau. Ist halt unfair. Dann sollen sie denen doch sonstwas geben. Die können ja z.B. meine ganzen Elternemails beantworten ("Wie, ich soll für die Klassenfahrt eine Fahrkarte in den Nachbarort für mein Kind kaufen, wenn es kein D-Ticket hat? Wie geht denn das?", "Ich habe alles im Ranzen meiner Tochter einzeln gewogen! Das ist viel zu schwer!!", "Wieso können Sie denn am Wandertag nicht mit den Kindern gemeinsam bis zum Treffpunkt und zurück gehen? [Sie kriegen bestimmt die Mehrstunden bei 2h am Tag bezahlt.]" Aber das wäre noch ein anderer Chat...)

    Meine Lösung habe ich noch nicht gefunden - krankmelden, um die Arbeit zu schaffen bzw. nicht wieder nur wochenlang 6h schlafen wegen der Korrekturen, habe ich bisher noch nicht gemacht.

    Bei uns ist der Frust bei so einigen Kolleg:innen in den letzten Jahren gewachsen. Vor drei Jahren ist ein Kollege mit De/Rel vorzeitig in den Ruhestand gegangen, weil er gesagt hat, er wolle gesund in Pension gehen - er hatte ständig viel Oberstufe und sah am Ende wirklich nicht mehr gut aus. Zwei Kolleginnen haben den Beruf ganz aufgegeben, obwohl sie Anfang dreißig waren. Sie fanden die Belastung zu hoch und haben sich im pädagogischen Bereich umgeschaut. Aktuell sind es auch einige, die zumindest sagen, dass sie so nicht weitermachen wollen.

  • Der Betrachtungsfehler liegt darin, die Arbeitsbelastung der Kolleginnen und Kollegen an einzelnen Kursen festzumachen. Das ist halt eine sehr selektive Sichtweise.

    Eben.

    Allein wievielt Zeit ich wöchentlich Laborgeschirr spüle, können sich Deutsch- und Englischlehrer nicht vorstellen.

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  • Der Betrachtungsfehler liegt darin, die Arbeitsbelastung der Kolleginnen und Kollegen an einzelnen Kursen festzumachen. Das ist halt eine sehr selektive Sichtweise.

    Das ist EIN Baustein. Dazu kommt z.B. eine Klassenleitung oder keine, dazu kommt insgesamt eine Ausgewogenheit der U-Verteilung, dazu kommt der Stundenplan - ja. Nicht NUR die Kursgröße macht alles gut oder schlecht. Das habe ich nicht behauptet.

  • Eben.

    Allein wievielt Zeit ich wöchentlich Laborgeschirr spüle, können sich Deutsch- und Englischlehrer nicht vorstellen.

    Ich höre das von den Che-Kolleginnen (wir haben keine Che-Kollegen). Die von mir genannten Fächer bezogen Che nicht ein. Ich kann nur sagen, dass Kolleg:innen, die eine NatWiss und ein anderes Fach haben, bei uns gesagt haben, dass das ein deutlicher Unterschied sei, ob man Texte korrigiere oder nicht. Ich kann das nicht nachvollziehen. - wir haben drei Kolleginnen mit Bio/Frz, die Phy-Kollegen sagen, dass Phy deutlich weniger Korrekturzeit benötige als Che, Ma und Phy hält sich angeblich die Waage.

  • Eine Klassenleitung hat man eigentlich immer. Außer Kolleg:innen mit Lat / Frz (Lat / Frz / Span liegt bei uns auf Bändern, so dass man als eigentlich Hauptfachlehrkraft keine Klassenlehrkraft werden kann) und einem Epochalfach. Und ich wurde bei der Einstellung noch gefragt, ob ich auch fachfremd PoWi unterrichten würde... Manche bei uns haben weniger Arbeit als andere. Das ist der Ärger.

    Ich habe auch schon gehört, dass man x und y nicht in der Oberstufe einsetzen könne, weil es dann Stress gäbe (hach, der eine Spanisch-Lehrer... Da hat in diesem Abi-Jahrgang eine Schülerin imSpanisch-Kurs an das Nachbargym gewechselt.) Und so machen dann andere eben mehr in der Oberstufe, genau. Ist halt unfair. Dann sollen sie denen doch sonstwas geben. Die können ja z.B. meine ganzen Elternemails beantworten ("Wie, ich soll für die Klassenfahrt eine Fahrkarte in den Nachbarort für mein Kind kaufen, wenn es kein D-Ticket hat? Wie geht denn das?", "Ich habe alles im Ranzen meiner Tochter einzeln gewogen! Das ist viel zu schwer!!", "Wieso können Sie denn am Wandertag nicht mit den Kindern gemeinsam bis zum Treffpunkt und zurück gehen? [Sie kriegen bestimmt die Mehrstunden bei 2h am Tag bezahlt.]" Aber das wäre noch ein anderer Chat...)

    Meine Lösung habe ich noch nicht gefunden - krankmelden, um die Arbeit zu schaffen bzw. nicht wieder nur wochenlang 6h schlafen wegen der Korrekturen, habe ich bisher noch nicht gemacht.

    Bei uns ist der Frust bei so einigen Kolleg:innen in den letzten Jahren gewachsen. Vor drei Jahren ist ein Kollege mit De/Rel vorzeitig in den Ruhestand gegangen, weil er gesagt hat, er wolle gesund in Pension gehen - er hatte ständig viel Oberstufe und sah am Ende wirklich nicht mehr gut aus. Zwei Kolleginnen haben den Beruf ganz aufgegeben, obwohl sie Anfang dreißig waren. Sie fanden die Belastung zu hoch und haben sich im pädagogischen Bereich umgeschaut. Aktuell sind es auch einige, die zumindest sagen, dass sie so nicht weitermachen wollen.

    Bei uns sind Oberstufenkurse mehr gefragt, das Unterrichten ist viel angenehmer. Ich selbst freue mich, wenn ich 2 Chemie-LKs gleichzeitig habe, um unsere Basiskurse streiten sich mehrere Kollegen. Und auch wir hatten schon Kurse deutlich über 20. Mein größter LK hatte 26 Schüler, mein größter Basiskurs 28.

    Und bei uns schreiben alle Klausuren, auch Sport. Chemieversuche für viele Schüler sind auch aufwändiger als für wenige.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Nein, das ist DEFINITIV nicht so. Wenn ich die Korrektur mit Unterteilung nach Inhalt und Sprache (De und En) vornehmen muss, teilweise sprachlichen Quatsch (En, De, Ge) lesen muss und überhaupt Texte LESEN muss, dann ist JEDE weitere Klausur eine Zusatzarbeit! Natürlich mache ich es bei der 24. Klausur dann so, dass ich schaue, was das Menschlein vorher hatte, nachdem ich den Text einmal durchgelesen habe. Aber ich muss meine Korrektur doch IMMER durch Randbemerkungen verdeutlichen. Die neuen Vorgaben in Nds, was die En-Oberstufe angeht und ebenso die Unterscheidung in "Darstellungs- und Inhaltsleistung" in De sind wahrlich kein Spaß!! Da schreibt man sich echt einen Wolf an den Rand! Das MUSS man so machen, da KANN ich nicht weniger machen.

    Sorry, das finde ich echt einfach nur anmaßend! Als ob die Schüleranzahl egal wäre, also wirklich.

    Du hast nicht verstanden, was ich damit sagen wollte.

  • Eben.

    Allein wievielt Zeit ich wöchentlich Laborgeschirr spüle, können sich Deutsch- und Englischlehrer nicht vorstellen.

    Ich erinnere mich, dass Antimon mal schrieb, dass es hierfür an schweizer Schulen Assistenzkräfte gebe. Ich kenne mich mit der chemischen (und ggf. physikalischen) Industrie nicht aus, aber übernehmen Chemiker/Physiker/Pharmazeuten das Spülen des Laborgeschirrs oder wird das von den Assistenzkräften übernommen? Ich frage deswegen, um einschätzen zu können, ob es (zumindest an größeren Schulstandorten) sinnvoll wäre, ebenfalls eine Assistenzkraft für solche Aufgaben einzustellen - auch wenn dies mit zusätzlichen Personalausgaben verbunden wäre.

  • Ich erinnere mich, dass Antimon mal schrieb, dass es hierfür an schweizer Schulen Assistenzkräfte gebe. Ich kenne mich mit der chemischen (und ggf. physikalischen) Industrie nicht aus, aber übernehmen Chemiker/Physiker/Pharmazeuten das Spülen des Laborgeschirrs oder wird das von den Assistenzkräften übernehmen? Ich frage deswegen, um einschätzen zu können, ob es (zumindest an größeren Schulstandorten) sinnvoll wäre, ebenfalls eine Assistenzkraft für solche Aufgaben einzustellen - auch wenn dies mit zusätzlichen Personalausgaben verbunden wäre.

    Ich kenne keine Schule, die einen CTA oder ähnliches hat. Bei uns wollte sich mal jemand vorstellen, der in der nahen Schweiz am Gymnasium diesen Job ausübt, er konnte sich erst nicht vorstellen, dass dies bei uns nicht gibt. Es war ein sehr interessantes Gespräch.

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