Kursgröße von 13 bis 23 in der Sek. II in Niedersachsen

  • Liebe Kolleg:innen,

    ich habe De/En/Ge studiert und war in den letzten 11 Jahren immer mit mindestens einem Kurs in der Oberstufe eingesetzt. Meine Kursgröße lag bei über 20 SuS, einmal (!) hatte ich 19 SuS und im letzten Durchgang sind meine SuS von 20 auf 13 "abgeschmolzen" (es lag nicht nur an meinem Fach).

    An meiner Schule fällt mir auf, dass die (Leistungs-)kurse in De, Ek, Ge, PoWi, WuN/Rel eigentlich immer über 20 Schüler:innen haben. Fächer wie Phy (meistens so um die 15 SuS) und besonders Frz, Lat und Inf haben in der Regel unter 10 SuS. Ich hatte das vor einigen Jahren schon einmal mit der SL besprochen, nachdem wir in über einem Jahr im Rahmen der Arbeitssicherheit mit einer Schulpsychologin Probleme an unserer Schule herausgearbeitet hatten. Korrekturen und verschiedene Kursgrößen war seinerzeit von den Kolleg:innen als ein sehr großes Problem angegeben worden und ein Kollege und ich sprachen als "Abgeordnete" der Arbeitsgruppe nach der Umfrage mit der SL also u.a. darüber. Antwort: der Teiler liege bei über 20 (ich habe nachgelesen: je nach Jahrgangsgröße sind es in Nds 18 bis maximal 20 SuS) und das sei halt so. Ob man nicht die betroffenen Kolleg:innen anders entlasten könne, also z.B. Kolleg:innen mit so kleinen Kursen mehr Aufsichten, Vertretungen geben könne? Vielleicht eine zweite Klassenleitung? Irgendetwas. Nein.

    Hinzu kam in den letzten Jahren, dass aufgrund der für die SuS gewünschten Wahlmöglichkeiten die Kurse auch in diesen Fächern verschieden groß sind. So gab es z.B. im letzten Jahr einen De-LK mit 24 und einen mit 16 SuS. In diesem Jahr haben wir in De und En LKs mit 23 und mit 13 SuS, Grundkurse mit 23 bzw. 12 oder 13 SuS.

    Ich empfinde das als zutiefst ungerecht. ABER mein Empfinden hat ja nicht unbedingt etwas mit der rechtlichen Lage zu tun. Daher würde ich gerne wissen, ob es eine rechtliche Möglichkeit gibt, hier eine Entlastung vorzunehmen. Ich hatte in den letzten Jahren schon den Personalrat darauf angesprochen, aber die Aussage der SL war anscheinend immer: "Das kann man nicht ändern." In diesem Jahr bin ich selbst betroffen (23 SuS, die beiden anderen Kurse in De haben 12 bzw. 13 SuS) und vor allem aufgrund der Tatsache, dass ich in den letzten Jahren immer wieder einige "Besonderheiten" aufgebürdet bekommen habe, die mich Extra-Arbeit gekostet haben, nicht mehr willens, das "mit mir machen zu lassen." Und ich möchte nicht, wie andere Kolleg:innen, mich krankmelden müssen, um die Korrekturen zu schaffen oder - wie zwei Kolleg:innen - nach der Korrekturzeit vollkommen überarbeitet krank umfallen. Über Informationen über die Rechtslage wäre ich daher dankbar.

    Viele Grüße

    Lena

  • Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, sehr große Kurse durch zusätzliche Anrechnung zu entlasten, die von dir genannten Zahlen gehören aber nicht dazu, das ist alles im normalen Rahmen, auch dass ein Kurs bei 24 und der andere bei 16 liegt, ist nicht dramatisch. Die Rechtslage hast du ja selber nachgeschlagen und korrekt geschildert.
    Ich hatte auch schon mal einen Physikkurs mit 30 SuS. Welche Fächer es gehäuft mit großen oder kleinen Kurs trifft, liegt an den individuellen Gegebenheiten der Schule, also vor allem Größe und Wahlverhalten.

  • Auch bei uns sind Kurse sehr unterschiedlich groß. Und wenn man nicht noch mehr Unterrichtsslots möchte (wir haben über 50, d.h. z B. 52 Stunden müssen auf 5 Tage verteilt werden, also gut 10 pro Tag) geht es nur mit entsprechenden Schienen.

    Wir hatten die Diskussion auch. Aber über 60 Slots oder Unterricht bis in den Abend wollte niemand. Unsere SL versprach darauf zu achten, dass die Kollegen mit den größten Kursen (27 und mehr), nächstes Mal die kleineren Kurse erhalten. Ich hatte z. B. einmal einen Chemiegrundkurs mit 26, meine Kollegin gleichzeitig mit 9.

    Die von dir genannten Kursgrößen fand ich nicht so groß. Bei uns müssen Kurse durchschnittlich 20 Schüler haben. Wenn z. B. ein Kunst-LK mit 10 Schülern zustande kommt, müssen 2 andere 25 oder 3 andere 23 haben.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Hinzu kam in den letzten Jahren, dass aufgrund der für die SuS gewünschten Wahlmöglichkeiten die Kurse auch in diesen Fächern verschieden groß sind. So gab es z.B. im letzten Jahr einen De-LK mit 24 und einen mit 16 SuS. In diesem Jahr haben wir in De und En LKs mit 23 und mit 13 SuS, Grundkurse mit 23 bzw. 12 oder 13 SuS.

    Das liegt in der Natur der Sache und kann von Jahr zu Jahr je nach Wahlverhalten der Schüler auch deutlich variieren. Wir achten in der SL dann darauf, dass es nicht immer wieder dieselben Kollegen "erwischt". Es gibt im Übrigen auch keinen Kursteiler in dem Sinne, dass ab einer bestimmten Größe ein Kurs wirklich zu teilen wäre. Die im Erlass "Klassenbildung und Lehrkräftezuweisung an den allgemein bildenden Schulen" zu findende Schülerzahl von 18-20 in der Qualifikationsphase bezieht sich auf virtuelle Klassen, nach denen die Schule Lehrkräfte-Sollstunden zugewiesen bekommt (für die Q-Phase: 32 Stunden pro virtueller Klasse). Mit diesen Stunden muss dann das gesamte Kursangebot "finanziert" werden. Und wenn man eine gewisse Breite des Angebots vorhalten möchte, führt das zwangsläufig dazu, dass kleineren Kursen in Fächern A und B größere Kurse in C und D gegenüberstehen.

  • Auch bei uns sind Kurse sehr unterschiedlich groß. Und wenn man nicht noch mehr Unterrichtsslots möchte (wir haben über 50, d.h. z B. 52 Stunden müssen auf 5 Tage verteilt werden, also gut 10 pro Tag) geht es nur mit entsprechenden Schienen.

    Ach du sc******. Verstehe ich das richtig, dass ihr im Stundenplan dann an jedem Tag Unterricht für 10 Stunden in der Q-Phase vorhaltet? Wir kommen i.d.R. mit 38-40 Stundenslots pro Woche aus.


    To be fair: Natürlich dann nicht mit jedem denkbaren Fachangebot/Kombination.

  • Ach du sc******. Verstehe ich das richtig, dass ihr im Stundenplan dann an jedem Tag Unterricht für 10 Stunden in der Q-Phase vorhaltet? Wir kommen i.d.R. mit 38-40 Stundenslots pro Woche aus.


    To be fair: Natürlich dann nicht mit jedem denkbaren Fachangebot/Kombination.

    Ja. Kleines Gymnasium, große Auswahl, sonst verlieren wir weitere Schüler. 11 Unterrichtsstunden pro Tag sind üblich, manchmal sogar eine 12.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ja. Kleines Gymnasium, große Auswahl, sonst verlieren wir weitere Schüler. 11 Unterrichtsstunden pro Tag sind üblich, manchmal sogar eine 12.

    Den Gedankengang kann ich nachvollziehen und bei uns wird das sicherlich durch Kooperationen mit anderen Schulen erleichtert. Wir schränken andersherum das Wahlangebot gerade deswegen ein, um für die Schüler einen möglichst kompakten Stundenplan ermöglichen zu können. Es gibt damit z.B. auch in der Q-Phase einen planbaren Wochentag ohne Nachmittagsunterricht, der gut für Hobbys nutzbar ist.

  • (traurig, weil wir auch jeden Tag 10-11 Stunden (eine Stunde Mittagspause) für die Oberstufe haben (nicht nur die Q.)

    11 Stunden Unterricht an einem Tag hatte ich schon in meiner Schulzeit in Klasse 11 (G9). 38 Pflichttstunden in der Woche, dazu noch 3 Stunden AG (Französisch, ich war auf einem altsprachlichen Gymnasium).

    Ja, in unserem Stundenplan gibt es 11 Stunden pro Tag (außer Freitag) und manchmal sogar 12. Ich hatte schon LK an 2 Tagen 10. und 11. Stunde, nicht lustig. Hinzu kam, dass fast der ganze Kurs jeweils in den ersten beiden Stunden Mathe hatte, sie waren die ganze Zeit vor Ort. Eine Kollegin sogar einmal 10. - 12. Stunde, 4. und 5. Stunde lagen dann am Vormittag.

    (Das wird bei uns versucht und klappt meistens, dass nur noch eine Doppelstunde so spät liegt.)

    Ergänzung

    Mittagspause kann in der 6. oder 7. Stunde liegen, auch da gibt es Spielraum.

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  • Den Gedankengang kann ich nachvollziehen und bei uns wird das sicherlich durch Kooperationen mit anderen Schulen erleichtert. Wir schränken andersherum das Wahlangebot gerade deswegen ein, um für die Schüler einen möglichst kompakten Stundenplan ermöglichen zu können. Es gibt damit z.B. auch in der Q-Phase einen planbaren Wochentag ohne Nachmittagsunterricht, der gut für Hobbys nutzbar ist.

    Unsere Schüler haben ja auch höchstens 36 Stunden, die meisten deutlich weniger und daher auch einen Nachmittag frei. Es ist halt nicht bei allen derselbe. Kompakte Stundenpläne gibt es in der Kursstufe selten, davor immer, bis Klasse 10 bzw. Klasse 11 gibt es nie Hohlstunden.

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  • Die Kurswahlen erfolgen lange vor der Stundenplangestaltung. Letztere und die davor geschaltete Leistenplanung ergibt sich ja gerade erst aus den Kurswahlen.

    Ich meinte die Kursgrößen. Dass im Latein- oder Französisch-LK weniger Leute hocken als in Deutsch oder Geschichte, wird der Regelfall sein, nehme ich an.

  • Ich meinte die Kursgrößen. Dass im Latein- oder Französisch-LK weniger Leute hocken als in Deutsch oder Geschichte, wird der Regelfall sein, nehme ich an.

    Scherzkeks.
    Dafür haben aber die meisten Lehrkräfte dieser Fächer nie einen LK oder manchmal sogar GK, weil es eben diese SuS nicht gibt oder zu wenig davon.

  • Solange du nicht krank wirst bzw. dich krank meldest, wird es so interpretiert werden, dass keinerlei Problem vorliegt. Du giltst dann als für das Kerngeschäft besonders belastbar, was man weiterhin ausnutzen wird, auch wenn du ständig an deine Grenzen gehst.

    Versuch dich am besten durch AGs zu entlasten, die ja in Niedersachsen voll zum Deputat gehören. Gleichzeitig erhältst du öffentlichkeitswirksame Lorbeeren, zumal du nur mit willigen SchülerInnen arbeiten darfst.

  • Ich meinte die Kursgrößen. Dass im Latein- oder Französisch-LK weniger Leute hocken als in Deutsch oder Geschichte, wird der Regelfall sein, nehme ich an.

    Nein, nicht unbedingt. Das Ergebnis können gerade in den weniger angewählten Fächern auch Kombikurse (GK/LK zusammen oder jahrgangsübergreifend) sein. Und wie gesagt: die Zusammensetzung/Größe der Kurse kann auch von Jahrgang zu Jahrgang je nach Wahlverhalten sehr unterschiedlich ausfallen.

  • Ich meinte die Kursgrößen. Dass im Latein- oder Französisch-LK weniger Leute hocken als in Deutsch oder Geschichte, wird der Regelfall sein, nehme ich an.

    Wir sind froh, wenn es einen Latein-Grundkurs gibt. Französisch wählen auch nicht mehr. Geschichte-LK ist allerdings auch nicht größer, wenn er zustande kommt.

    Und manchmal passieren seltsame Dinge. In diesem Jahr wurde der Chemie-LK häufiger als Bio gewählt, weil ein Biolehrer meinte, Bio sei so schwer geworden und ein Chemie-Referendar Werbung auch für Schüler mit Note 4 machte.

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  • (traurig, weil wir auch jeden Tag 10-11 Stunden (eine Stunde Mittagspause) für die Oberstufe haben (nicht nur die Q.)

    Das ist aber echt krass. Soviel haben wir nicht mal in der Fachschule

  • Hinzu kam in den letzten Jahren, dass aufgrund der für die SuS gewünschten Wahlmöglichkeiten die Kurse auch in diesen Fächern verschieden groß sind. So gab es z.B. im letzten Jahr einen De-LK mit 24 und einen mit 16 SuS. In diesem Jahr haben wir in De und En LKs mit 23 und mit 13 SuS, Grundkurse mit 23 bzw. 12 oder 13 SuS.

    Ja, kann sein. Könnte aber auch sein, dass ihr einfach die falsche Technik/Programme/... zum Planen der Kurse. Wenn ihr die Daten mit dem Kurswahlen habt, dann könnt ihr mich gerne mal per PM kontaktieren und dann mache ich die Kursplanung mal testweise oder ich sage euch, wie ihr es selbst testen könnten. Wenn die Daten der Wahlen und Einschränkungen vorhanden sind, dann ist das ja i.d.R. nur eine Sache von ein paar Minuten. Schreibt mich einfach mal an.

  • Wir sind froh, wenn es einen Latein-Grundkurs gibt. Französisch wählen auch nicht mehr. Geschichte-LK ist allerdings auch nicht größer, wenn er zustande kommt.

    Und manchmal passieren seltsame Dinge. In diesem Jahr wurde der Chemie-LK häufiger als Bio gewählt, weil ein Biolehrer meinte, Bio sei so schwer geworden und ein Chemie-Referendar Werbung auch für Schüler mit Note 4 machte.

    Ich schrieb ja bereits in der Vergangenheit, dass Lehrkräfte durchaus auch für ihre Fächer Werbung machen können. Sie sollen nur bei der Wahrheit bleiben.

    Bei Fächern mit erfahrungsgemäß kleinen Kursen ist mehr Zeit, auf die einzelnen Schüler (m/w/d) einzugehen, was vielleicht für den Einen oder die Andere ein Pluspunkt darstellt.

    Wir haben tolle und engagierte Englischkolleginnen und -kollegen, aber in einem kleinen Französischkurs hast du noch einmal andere Handlungsmöglichkeiten als bei drei randvollen Englischkursen.

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