Grundschullehramt oder Berufsschullehramt (Sozialpädagogik)?

  • Bei uns in NRW sind Philosophie sowie Wirtschaft und Politik in den Bildungsgängen des Bereichs Gesundheit und Soziales Nebenfächer, sprich es werden dort keine Klauusren geschrieben im Gegensatz zu Englisch.

    Zudem ist in NRW Sozialpädagogik im Bereich der Erzieherausbildung ein so dermaßen bedeutendes Mangelfach, dass die Kollegen kaum in anderen Bereichen eingesetzt werden.

  • Bei uns in NRW sind Philosophie sowie Wirtschaft und Politik in den Bildungsgängen des Bereichs Gesundheit und Soziales Nebenfächer, sprich es werden dort keine Klauusren geschrieben im Gegensatz zu Englisch.

    Achtung, NRW-Besonderheit!

    Zudem ist in NRW Sozialpädagogik im Bereich der Erzieherausbildung ein so dermaßen bedeutendes Mangelfach, dass die Kollegen kaum in anderen Bereichen eingesetzt werden.

    Das erschien mir allerdings ein bundesweites Problem zu sein, wie ich hier in den letzten Jahren so gelesen habe.

  • Bei uns in NRW sind Philosophie sowie Wirtschaft und Politik in den Bildungsgängen des Bereichs Gesundheit und Soziales Nebenfächer, sprich es werden dort keine Klauusren geschrieben im Gegensatz zu Englisch.

    Wie Chili schon schrieb: Das ist eine Besonderheit in NRW. In NDS - und meines Wissens auch in SH, wo die/der TE tätig werden möchte - werden auch an den BBS in allen Fächern und im Theoriebereich des berufsbezogenen Bereichs (also den "Lernfeldern" oder wie sie in den einzelnen Bildungsgängen heißen) Klassenarbeiten/Klausuren geschrieben. Eine Ausnahme bildet nur der (Fach-)Praxisbereich, wo es statt Klassenarbeiten oftmals fachpraktische Leistungsnachweise gibt.

    Zudem ist in NRW Sozialpädagogik im Bereich der Erzieherausbildung ein so dermaßen bedeutendes Mangelfach, dass die Kollegen kaum in anderen Bereichen eingesetzt werden.

    Ich kann ja nur für meine eigene und weitere, mir bekannte niedersächsische BBSn sprechen, aber dort scheint der Mangel in dem Bereich wohl nicht so eklatant zu sein. Was meine Schule angeht, so hat gerade im letzten Jahr eine LiV ihr Ref. in der beruflichen Fachrichtung "Sozialpädagogik" erfolgreich beendet und wenn ich mich nicht irre, startet im November bei uns wieder jemand ihr/sein Ref. in diesem Bereich.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Hallo,

    es kann sein, dass sich einiges hier doppelt mit den vorhergehenden Beiträgen:

    Ich unterrichte an einer BBS, aber mit völlig anderen Fächern dafür aber in Schulformen, die es auch mit Sozialpädagogik gibt. Gleichzeitig kenne ich aber auch viele GS und FöS-LK, so dass ich auch ein bisschen Vergleich habe.

    Erst mal zur grundsätzlichen Beanspruchung: Zauberwald schrieb, dass es BBS-LK entspannter sind als GS-LK. Dem möchte ich etwas widersprechen. An BBSen haben wir ganz eigene andere Herausforderungen als an GSen. Dementsprechend sind wir bzw. ist unser Job nicht entspannter als der an GSen, aber - das ist mein persönlicher Eindruck der Menschen, die ich an BBSen und GSen kenne - gelingt es vielen GS-LK weniger gut, sich von ihrem Job auch einmal abzugrenzen. Mir(!) scheint(!) da eine höhere emotionale Bindung zu herrschen und eine Haltung, die die Selbstausbeutung fördert (was das "System" so billigend in Kauf nimmt und gerne mitnimmt). Dementsprechend liegt in Zauberwalds Äußerung schon eine Wahrheit.

    Auf der anderen Seite sehe ich FöS-LK (was ja auch im Thread angesprochen wurde) als weniger gestresst aber oft auch frustriert von den Rahmenbedingungen, wenn sie in der Inklusion an anderen Schularten eingesetzt sind.

    Das ist aber alles subjektiv!

    Für dich ist wichtig, an welcher Schulform du dich zuhause fühlst! GS und BBS ist einfach anders. Da fühle ich mich an einer BBS rundum wohl. Die SuS sind je nach Schulform mehr oder weniger herausfordernd, motiviert, erwachsen... Mit deinem Fach kann dir das Spektrum von der Berufsfachschule (SuS mit HS-Abschluss, die noch beschult werden müssen -> spätpubertierend, teils extrem unmotiviert aber auch oft dankbar für Zuwendung), über die höhere Berufsfachschule (SuS mit mittlerer Reife, die freiwillig den Abschluss als Sozialassistentin machen wollen und ggf. FH-Reife -> teils sehr zielgerichtet an der Schule aber auch manchmal unmotiviert und suchend) bis zur Fachschule (ziemlich erwachsene Menschen, die wirklich Erzieher/in werden möchten) begegnen. Pädagogisch und fachlich auf sehr unterschiedlichen Niveaus. Ich kenne die drei Schulformen aber mit anderem fachlichen Schwerpunkt.

    BBSen mit Sozialwesen haben eine andere Atmosphäre als bspw. gewerblich technische BBSen, wirtschaftliche BBSen oder Bündelschulen. Das kann durchaus sehr angenehm sein.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • In SH werden an den berufbildenden Schulen in allen Theoriefächern und zum Teil (Kaufmännische Assistenten, BFS III) auch in Fachpraxis. Wobei auch in SH bei den BFS die Schulen selbst die Regeln dafür gestalten.

    Die TE hat sicher schon mitbekommen, dass es das Berufsschullehramt nicht gibt.

    An einer durchschnittlichen Beruflichen Schule/BBZ/RBZ gibt es 8 bis 10 unterschiedliche Schulform, von Ausbildungsvorbereitung über BFS und Berufsschule bis zu den beruflichen Gymnasien mit verschiedenen Schwerpunkten, wie z.B Wirtschaft oder Informatik.

    Das ist es, was das Lehramt an berufsbildenden Schulen so sehr von allen anderen Lehrämtern abhebt: Heterogenität.

    An meiner alten BBS war das Gymnasium achtzügig, es waren also 24 Vollzeit-Gymnasialklassen da.

    Und auch in SH gibt es bestimmt BG mit dem Schwerpunkt Sonderpädagogik.

  • Erstmal vielen lieben Dank für alle Antworten :)

    Zusammengefasst hab ich das Gefühl, dass ich wahrscheinlich bei beiden Schulformen den Aufwand unter- und die Freizeit überschätze.

    Ich kann leider wie gesagt vor dem Studium keine Praktika mehr machen, aber ich tendiere zum Berufsschullehramt, und will während dem Studium aber auch Praktika (oder als Vertretungslehrer) and einer Grundschule die Erfahrung mitnehmen, und wenn das dann doch mein absoluter Traumjob ist, Schwenk ich vielleicht doch zur Not noch um.

    Ich muss auch zugeben, ich hab schon bisschen die Hoffnung dass ich mir mit KI in Zukunft dann eventuell meine Arbeit etwas erleichtern kann, aber das steht in den Sternen :)

  • Berufsschullehramt

    Kann ich nur empfehlen. Das ist aber eine persönliche Entscheidung. Ich arbeite mit Erwachsenen lieber bzw. könnte es mit Kindern wahrscheinlich gar nicht.

  • -Auch die Betreuung von Praktika, teilweise in den Ferien, könnte die zeitliche Flexibilität einschränken.

    Bei uns kommen mal Praktikumsbesuche in den Ferien vor (Berufskolleg NRW), diese sind aber selten.


    Ich würde dir auch dringend empfehlen, sowohl an einer Grund- wie auch an einer beruflichen Schule ein Praktikum zu machen und das möglichst zeitnah und nicht erst nach Studienbeginn

    Das! Nach Studienbeginn macht es kaum noch Sinn, da die Inhalte sehr verschieden sein dürften. Man verschenkt also Zeit.
    Studium geht im Oktober los, warum sollte vorher kein Praktikum (eine Hospitation von 2-3 Tagen reicht ja vielleicht schon) möglich sein?


    Ohne die Primarschule im Detail zu kennen - Nimm die Berufsbildende Schule :D
    Die Belastung ist sicherlich auch vorhanden, aber anders. Wenn ich mir alleine immer die Lautstärke vorstelle, wenn ich mal in der Nähe von einem Grundschulausflug bin - nein Danke.

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