Chaos-Klasse bändigen

  • War es vorher abgesprochen, dass dieser eine Film angeschaut wird, oder habt ihr das bestimmt? Vielleicht würde es was bringen, vor dem Film ein Gespräch zu führen:


    *Angebot eines Filmes machen, weitere Filmvorschläge (die auch einen nutzen haben, also nicht unbedingt Hitch, da könnte man Vorschlagen den Film in nen kleinen Ein-Tages-Ausflug einzubringen) machen lassen. Dann abstimmen welchen Film man ankuckt.


    *Die Schüler darüber aufklären, dass das Kino nicht zugemüllt werden darf. Den Müll (wodurch entsteht der überhaupt??) aufzuräumen ist kein Kunststück. Wenn das doch der Fall ist, war es der letzte Film.


    *Klarmachen, dass reinbrüllen nicht sein muss und auch Konsequenzen haben wird (nur für einzelne Personen). Entweder vor Ort in Form von Rausschmiss oder eben Filmprotokoll, Präsentation oder später mal ein Stundenprotokoll.


    *Vorschlag machen (wenn das möglich ist), dass man anschliessend noch ein Eis essen geht, wenn das Kino sauber war, nicht reingebrüllt wurde und kein Handy geklingelt hat. Wenn nicht, dann dürft ihr aber auch nicht nachgeben und trotzdem ein Eis essen gehen!


    lg

    (@vilden) simon was los?
    (@rabble) ungefähr 25 punkte verkackt
    (@rabble) ES GAB NOCH NIE EINE RÜCKSEITE IN MATHEKLAUSUREN
    (@rabble) warum machen die sowas im abi

  • Also draken,


    Zitat

    War es vorher abgesprochen, dass dieser eine Film angeschaut wird, oder habt ihr das bestimmt? Vielleicht würde es was bringen, vor dem Film ein Gespräch zu führen:
    *Angebot eines Filmes machen, weitere Filmvorschläge (die auch einen nutzen haben, also nicht unbedingt Hitch, da könnte man Vorschlagen den Film in nen kleinen Ein-Tages-Ausflug einzubringen) machen lassen. Dann abstimmen welchen Film man ankuckt.
    *Die Schüler darüber aufklären, dass das Kino nicht zugemüllt werden darf. Den Müll (wodurch entsteht der überhaupt??) aufzuräumen ist kein Kunststück. Wenn das doch der Fall ist, war es der letzte Film.
    *Klarmachen, dass reinbrüllen nicht sein muss und auch Konsequenzen haben wird (nur für einzelne Personen). Entweder vor Ort in Form von Rausschmiss oder eben Filmprotokoll, Präsentation oder später mal ein Stundenprotokoll.
    *Vorschlag machen (wenn das möglich ist), dass man anschliessend noch ein Eis essen geht, wenn das Kino sauber war, nicht reingebrüllt wurde und kein Handy geklingelt hat. Wenn nicht, dann dürft ihr aber auch nicht nachgeben und trotzdem ein Eis essen gehen!


    dein erstes Posting war ja noch ganz ok. Aber mit steigender Postingzahl wird's ziemlich.. öhm, naja. Mir scheint's doch so, als ob der Kinobesuch fachlich fundiert war und in einem Unterrichtszusammenhang stand. Wenn also Widerstand im 2. Weltkrieg behandelt wird, nutzt es kaum was, Schüler drüber abstimmen zu lassen, ob sie denn lieber American Pie Teil X oder Sophie Scholl schauen wollen!


    Und wieso muss man in der 9. (11.?) Klasse sagen, dass sie ein Kino/Theater nicht zumüllen sollen? Sollte das nicht langsam mal selbstverständlich sein? Hey, die wollen wie Erwachsene behandelt werden - dann sollen sie auch zeigen, dass sie über rudimentäre vorerwachsene Verhaltensweisen verfügen.


    Meinst du nicht, dass Hermine sich einige der Gedanken, die du uns ans Herz legst, nicht schon vor dem Kinobesuch gemacht hätte?


    Viele Grüße,
    das_kaddl.

  • Draken,


    wie soll man als Lehrer reagieren, wenn ein Stundenprotokoll nicht gemacht wird?


    Ich habe 2, die wirklich die ganze Zeit am Quatschen sind und denen habe ich jetzt auch mal ein Studenprotokoll aufgebrummt.


    Angenommen, die machen das nicht, welche Konsequenzen schlägst Du vor?


    Bin wirklich an Deiner Meinung interessiert.


    Gruß
    Super-Lion

  • Ich hab doch gesagt, der Film muss passen (...)
    Wenn ihr nicht wollt, dass ein Kino zugemüllt wird, dann bringt es nichts, sich hier drüber zu beschweren und sich nach dem Kinobesuch stillschweigend drüber aufzuregen - einmal sagen und dann sollte es klappen. Das mit Eisessengehen ist vllt. bis Klasse 7 i.O.


    Zum Stundenprotokoll: Wenn sies nicht machen, heisst das, sie haben keinen Respekt vor euch. Beim Schulleiter sieht das mit Sicherheit ganz anders aus - Rektoratsarrest.

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Beim Schulleiter sieht das mit Sicherheit ganz anders aus - Rektoratsarrest.


    Was ist das denn schon wieder? Sowas gibt es bei uns jedenfalls nicht.


    Zitat

    Wenn ihr nicht wollt, dass ein Kino zugemüllt wird, dann bringt es nichts, sich hier drüber zu beschweren und sich nach dem Kinobesuch stillschweigend drüber aufzuregen - einmal sagen und dann sollte es klappen.


    Und wenn es nicht klappt? Woher weißt du, dass Hermine sich nach dem Kinobesuch stillschweigend darüber aufgeregt hat? Das hat sie doch gar nicht geschrieben.


    Ne, ich denke, gewisse Anforderungen kann man an Schüler eines bestimmten Alters schon haben.

  • Rektoratsarrest gibts bei uns relativ selten, da muss dann der Schüler im Rektorat praktisch nachsitzen. Was da drin genau vorgeht weiss ich aber nicht und wills auch nicht wissen.


    Klar kann man Anforderungen stellen, wenn sie aber nicht erfüllt werden, sollte man was dagegen tun, und nicht warten bis sie von alleine erfüllt werden. Man kann den anderen nicht ändern, aber sich selbst schon (hab ich mal gehört)


    warum reagiert ihr eig so angepisst? sollte nie ne kritik an euch sein :O

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  • Schüler haben doch ein Recht auf Ruhe .....
    Daraus folgt, dass die Störer zur Ruhe gebracht werden müssen.
    Ich habe auch schon solche Klassen gehabt. Zuerst habe ich kurz besprochen
    - warum wir in der Schule sind
    - was zum Lernen notwendig ist
    - welche Folgen ein Nichtbeachten der "Regel" hat
    Beim ersten Stören schreibe ich den Vornamen des Störers an die Tafel ohne den Unterricht zu unterbrechen.
    Beim zweiten Stören erhält er eine Übungsarbeit.
    Beim dritten Stören wird er in eine andere Klasse gesetzt und die Eltern werden benachrichtigt( mit anderem Lehrer vorher ansprechen!!).
    Daran halte ich mich auch und die Schüler w i s s e n dies auch.
    Ich muss wenige Eltern benachrichtigen.
    Wichtig ist dabei, dass man ganz konsequent ist.
    Ich arbeite in der Hauptschule.

  • das mag in der 5. udn 6. funktionieren, aber ich glaub 9er fühlen sich da ein bisschen zu kindlich behandelt, so gehts zumindest mir

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  • Hallo,


    na ja, lieber kindlich behandelt als ganz erwachsen gleich mit Verweisen gedroht, oder? ;)


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Wer sich kindlich aufführt, wird auch kindlich behandelt. ;)


    Ich würde in einer 9. Klasse natürlich auch erst einmal versuchen, das ganze Problem im Gespräch zu lösen, aber wenn dann nicht mehr dabei herauskommen würde als ein "Ich stör doch nicht, ich find das nur witzig.", da bleibt einem eigentlich nicht viel mehr übrig als solche klaren Grenzen aufzuzeigen. Und glaub mir, draken, das funktioniert auch in einer 9. Klasse. ;)


    Gruß
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Ein 9er der sagt er findet das nur witzig ist geistig aber auch noch kein 9er ;) Aber das Problem gibts bei uns auch sehr stark, manchmal kommt man sich vor wie im Kindergarten.

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  • Hallo,


    hier nochmal ein Update zu meiner Situation (vgl. Ursprungsposting):


    Die Klasse war jetzt zwei Wochen im Praktikum. In der Woche vor Praktikumsbeginn hatten wir Regeln erarbeitet und einen Vertrag geschlossen. Mit dieser Regelung schien es zunächst einigermaßen zu laufen.


    Die Klasse ist jetzt wieder aus dem Praktikum zurück. Heute hatte ich sie zum ersten Mal wieder. Zwar hatte ich bereits vermutet, dass die Motivation nicht gerade groß sein würde (zumal wir am Do und Fr hier in RLP frei haben), doch dass es so schlimm werden würde, hätte ich nicht gedacht. 8o


    Es endete damit, dass ich schließlich dem Drängen der SuS nachgab und sie sich den Rest der Stunde (ca. 30 min.) miteinander beschäftigen ließ. Unterricht war ohnehin nicht möglich, da die SuS taten, was sie wollten.


    Ich bin es langsam leid. Vor allem bin ich es leid, dass ich mich von Schülerinnen anschreien lassen muss, weil sie nichts kapieren, weil es so laut ist und diese Schülerinnen ganz offensichtlich auch nichts dazu beitragen, dass es ruhiger wird (z.B. selbst ruhig sein). Unternehme ich etwas, werde ich von meinen "Opfern" wiederum angeschrien, weil sie ja so unschuldig sind.


    Zudem gibt es in der Klasse drei Mädchen, die sich besonders unmöglich aufführen und denen ich zutraue, dass sie - wenn es hart auf hart kommt - alles tun würden, um mich irgendwie reinzureiten. Ein anderer Lehrer (wohlgemerkt SV-Lehrer) hat bestätigt, dass er diesen Mädchen zutraut, dass sie im Falle von schlechten Noten sogar solche Dinge wie sexuelle Belästigung durch ihn erfinden würden, nur um ihm eins reinzuwürgen.


    Ich habe mit der stellv. Klassensprecherin gesprochen. Diese sagt, sie bekäme die Klasse selbst nicht in den Griff. Ein Gespräch mit der Klassenlehrerin blieb auch ohne größeres Resultat (ich soll halt die Eltern anrufen).


    Ich werde jetzt noch versuchen, diejenigen, die Unterricht haben wollen, nach vorne zu setzen, damit die anderen sich hinten "vergnügen" können. Eine Kollegin hat das auch so gemacht. Ich fürchte nur, die Sache wird nicht so ganz klappen, da ich nicht glaube, dass ein Schüler die aus dem Hintenbleiben resultierende "6" riskieren wird und somit wahrscheinlich die ganze Horde vorne sein unruhig wie eh und je sein wird.


    Ich bin langsam am Ende mit meinem Latein. Überdies spüre ich mittlerweile, dass die ganze Sache mich nicht nur seelisch, sondern auch körperlich (Magenschmerzen, etc.) enorm mitnimmt.


    Die Tatsache, dass nichts fruchtet und ich mit allen Versuchen, die Sache in den Griff zu bekommen, scheitere, lässt mich langsam wirklich an mir und meiner Berufswahl zweifeln. An meiner Ausbildungsschule war es zwar auch zeitweise etwas unruhig in meinem Unterricht, aber dort handelte es sich immer nur um einzelne SuS und nie um fast die ganze Gruppe. Außerdem waren dort die Lerngruppen erheblich kleiner.


    Glücklicherweise ziehen meine anderen Lerngruppen mich immer wieder hoch. Wenn dort Unruhe herrscht, ist sie immer in den Griff zu bekommen und scheint mir auch nie bösartig oder gegen mich gerichtet zu sein.


    In meiner Englischklasse habe ich jedoch das Gefühl, dass es dort Leute gibt, die - aus welchem Grund auch immer - etwas gegen mich haben bzw. mich absolut nicht für voll nehmen. Bei einigen SuS (vor allem o.g. Damen) spüre ich förmlich, dass sie mich bewusst provozieren, um mich bei den anderen vorzuführen und um sich über mich lustig machen zu können.


    Ich fühle mich als Berufsanfängerin völlig überfordert. Natürlich könnte ich die Schulleitung miteinbeziehen, doch habe ich keine Ahnung, wie sich das auf eine spätere Beurteilung auswirken könnte. Eine Lehrerin mit Disziplinproblemen ist ja so ziemlich das Letzte, was ein Schulleiter an seiner Schule haben will. :(


    Mann, es kann doch nicht sein, dass diese eine Klasse mich von meinem Traumberuf abbringt, für den ich sieben Jahre lang hart gekämpft habe!


    Ich kann einfach nicht mehr.


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia


    PS: Die Klasse ist allgemein sowieso als nicht ganz einfach bekannt.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Carla-Emila,


    solche Klassen gibt es leider immer wieder.


    Ich denke, du hast jetzt alle demokratischen Wege versucht und die Schüler gehen nicht darauf ein bzw. testen deine Grenzen immer weiter aus und überschreiten Grenzen. Es kann nicht sein, dass dich Schüler anschreien und das keine Konsequenzen hat. Es kann auch nicht sein, dass die Schüler im Unterricht machen können, was sie wollen, nur weil sie laut genug gestört haben.


    Ich hatte eine ähnliche Klasse im Referendariat und habe erst viel zu spät richtig durchgegriffen. Bewährt haben sich bei mir v.a. Gespräche mit den Eltern. Den meisten Eltern ist es nicht egal, wenn ihre Kinder sich so verhalten. Was mir auch sehr geholfen hat, war die Schulleitung, die ich leider erst viel zu spät eingeschaltet habe. Wahrscheinlich testen die Schüler es umso mehr aus, da sie wissen, dass du Berufsanfängerin bist. Wenn du die Schulleitung hinter dir hast (der erste Weg wäre ja die Klassenleitung, aber das scheint ja auch nichts zu bringen) und die Schüler das mitkriegen, dann sehen sie, dass du wirklich Grenzen setzt und Dinge durchsetzt. Bei mir hat es geholfen, bei
    den krassesten Verstößen Tadel zu schreiben, die von der Schulleitung unterschrieben und zu den Schülern nach Hause geschickt werden. Außerdem habe eine Schülerin direkt zur Schulleitung geschickt.


    Gut waren auch Gespräche mit Kollegen, die in der Klasse unterrichten. Man ist ja selten der einzige Lehrer, der Probleme mit einer schwierigen Klasse hat. Versuche, so konsequent wie möglich zu sein und Grenzen zu setzen.


    Eine weitere Möglichkeit ist noch, Stillarbeit machen zu lassen und anzukündigen, das Ganze einzusammeln und zu benoten.


    Ich drücke dir ganz feste die Daumen, dass die Schulleitung und die Eltern hinter dir stehen und die Situation besser wird.


    Ich glaube, gerade als Berufsanfänger ist man leider oft nicht streng genug; das geht uns wohl fast allen so. Ich habe daraus gelernt und bin wesentlich strenger als im Referendariat, obwohl ich in manchen Klassen auch leider immer noch nicht streng genug bin.

  • Hallo, liebe carla-emilia,
    erst mal ein dicker Knuddel! Und dann hol dir Hilfe. Es ist doch normal, dass ein Anfänger Schwierigkeiten mit einer schwierigen Klasse hat! Man findet erst im Laufe der Zeit die Strategien, die zu einem passen und hinter denen man steht. Und trotzdem gibt es Tage/ Situationen, da kommt man sich wie ein Anfänger vor und muss erst mal ganz lange nachdenken, wie man weiter vorgeht.
    Wir könnten vielleicht einen Thread eröffnen wo die Leute sich outen, die im letzten Jahr mindestens einmal Disziplinprobleme hatten und dazu ihre Dienstjahre angeben - du würdest staunen!
    Den Schulleiter würde es sicher nicht weiter verwundern, wenn man mit einer schwierigen Klasse nicht klar kommt. Er sollte dir anbieten, mit den StörerInnen mal ein ernstes Wörtchen zu reden.
    Und dann gibt es ja eine genaue Liste der Ordnungsmaßnahmen. Die musst du bei den entsprechenden SchülerInnen in Gang setzen. Alle Vorgänge dokumentieren und in die Schülerakte hängen, und dann der Reihe nach die Maßnahmen durchziehen. Lass dir die Liste zeigen! Sonst wirst du sie von uns kriegen. Sie ist wohl je nach Bundesland immer ein bisschen unterschiedlich.
    Kopf hoch!! Das wird! Die werden dich noch kennen lernen :D:D:D
    Gruß venti :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Carla-emilia,
    von mir auch ein ganz dickes
    Dagegen ist meine "Chaos-Kuddelmuddel-Klasse" echt ein Traum- mit denen konnte ich heute sehr vernünftig reden.
    Leider hört sich das für mich auch ein bisschen so an, als hätten die Kollegen um dich herum schon "aufgegeben".
    Bei uns wird es demnächst eine "Klassenteamsitzung"geben, in denen wir geeignete Maßnahmen besprechen werden.
    Gibt es denn in eurem Vertrag keine Maßnahmen, die du jetzt ergreifen kannst? Schließlich musste der Vertrag ja von beiden Seiten geschlossen werden- wurde da nicht auch vereinbart, was passiert, wenn eine Seite den Vertrag nicht einhält?
    Und mit den Eltern der drei Damen würde ich schnellstens Kontakt aufnehmen (mich wundert sowieso, warum die sich bei den Kollegen noch länger so benehmen können- es kann ja wohl nicht sein, dass Schülerinnen Lehrern Angst einjagen, wodurch auch immer...)
    Kopf hoch- ich bin auch gespannt, wie es mit meiner Klasse weitergeht.
    Liebe Grüße, Hermine

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten!


    Unser Vertrag besagt, dass es nach einmaliger Verwarnung und einem erneuten Verstoß gegen die Regeln eine Strafarbeit gibt. Leider ist die Klassensituation bei fast 30 SuS und einer beengten Sitzordnung teils sehr unübersichtlich, so dass es oft schwer ist, die Schuldigen zu lokalisieren. Außerdem kommt es immer wieder vor, dass sich SuS gegenseitig in Schutz nehmen ("der hat ja gar nichts gemacht") und sich natürlich auch schlicht weigern, die Strafarbeit zu erledigen. Diese dann durchzusetzen, ist natürlich schwierig. Das arme Opfer hat ja genug "Zeugen" auf seiner Seite und ich "Unfähige" bin ja nicht mal in der Lage, die Richtigen zu erwischen und bestrafe deshalb die armen "Unschuldigen".


    Richtig reden kann man mit den meisten nicht. Da kommen nur Kommentare wie "Sie sind halt neu", "Sie können sich nicht durchsetzen" (wie auch?), "ich habe eh drei 5en", usw.


    Manchmal, in ganz lichten Momenten, kommt mal ein fruchtbringendes Gespräch zustande. Meist gelingt das nur mit Einzelnen.


    Das Problem ist halt auch, dass ich zu Beginn des Halbjahrs ohne jede Vorbereitung in Bezug auf an der Schule übliche Regeln bzw. Strafmaßnahmen in die Klasse gesteckt wurde. Als ich am Tag vor meinem Dienstantritt bei meiner Vorgängerin hospitierte, machten einige SuS schon deutlich, dass sie keine andere Englischlehrerin wollten. Meine Vorgängerin hat mir zwar freundlicherweise zu jedem der SuS etwas aufgeschrieben, in der aktuellen Situation nutzt mich das Ganze allerdings auch nichts, weil die SuS sich bei mir teilweise anders präsentieren.


    Die Klasse hat grundsätzlich zu nichts Lust, einige wollen ständig nur in den PC-Raum, der allerdings zu den betreffenden Zeiten belegt ist und werfen mir dann vor, ich würde meine Versprechen nicht halten, nur weil ich gesagt habe, wir gingen evtl. irgendwann mal in den PC-Raum, wenn dieser frei sei bzw. die betreffenden Kollegen damit einverstanden seien. Außerdem bin ich mittlerweile fest davon überzeugt, dass der Aufenthalt im PC-Raum mehr dem Chatten bzw. Surfen dienen soll als dem Unterricht.


    Gruppenarbeit wird zwar ständig gefordert (von den SuS), endet aber damit, dass die SuS dann aufeinanderhocken und quatschen statt zu arbeiten. Auf diese Weise zögern sie wochenlang die GA hinaus und präsentieren dann schlussendlich miserable Ergebnisse, die ich noch nicht einmal miserabel benoten kann, weil man ja bei mir eh nichts lernt. Dass die Klasse so gut wie kein Englisch kann (8. Klasse RS), steht allerdings auf einem anderen Blatt.


    Ich habe die Befürchtung, dass das Kontaktieren der Eltern nach hinten losginge, weil das "arme Kind" wahrscheinlich die Flucht nach vorne antreten und damit argumentieren würde, es würde ja gar nichts lernen, weil es so laut sei und das sein eigenes Fehlverhalten nur auf mich und meinen Unterricht bzw. mein mangelndes Durchsetzungsvermögen zurückzuführen sei. Wem dann geglaubt wird, ist ja klar.


    Die anderen Kollegen haben zwar auch Probleme mit der Klasse, aber so richtig massiv scheint es nur bei mir zu sein.


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia

    • Offizieller Beitrag

    Das kommt mir alles so bekannt vor. So habe ich auch immer gedacht.


    Zitat

    Ich habe die Befürchtung, dass das Kontaktieren der Eltern nach hinten losginge, weil das "arme Kind" wahrscheinlich die Flucht nach vorne antreten und damit argumentieren würde, es würde ja gar nichts lernen, weil es so laut sei und das sein eigenes Fehlverhalten nur auf mich und meinen Unterricht bzw. mein mangelndes Durchsetzungsvermögen zurückzuführen sei.


    Aber:
    Niemand kann von dir verlangen, dass du dich durchsetzen sollst und gleichzeitig gar nicht durchsetzen darfst. Das wäre ja absurd. Du hast ja wirklich nicht direkt sanktioniert, sondern alle demokratischen und erzieherischen Mittel ausprobiert. Auch du und auch die ruhigen Mitschüler in der Klasse haben ein Recht darauf, respektvoll behandelt zu werden und nicht unter den anderen leiden zu müssen.
    Bei dem Trainingsraumkonzept heißt es beispielsweise: Jeder Lehrer und jeder Schüler hat ein Recht auf ungestörten Unterricht.
    Das würde ich jedem, der dir Vorwürfe macht, klarmachen.
    Aber ich glaube wirklich, dass die meisten Eltern dir keine Vorwürfe machen werden. Ich habe jedenfalls meist sehr gute Erfahrung mit Elterngesprächen gemacht. Die meisten Eltern waren ganz schockiert darüber, wie ihr Kind sich im Unterricht verhält. Und sie waren froh, das zu wissen. Ich glaube, niemand, der mit Jugendlichen zu tun hat, seien es nun Eltern, Lehrer oder sonstwer, kann Konflikte und Machtkämpfe vermeiden, da Jugendliche permanent ihre Grenzen austesten.


    Ich habe gerade nicht viel Zeit, deshalb schreibe ich später weiter.

  • Hallo CE,
    ich habe deinen Thread mit Spannung verfolgt, ich habe eine ähnliche Klasse (7, Grundkurs Englisch, Hauptschule). Als ich im September 04 an der Schule anfing, übernahm ich die Gruppe von einer Kollegin, die seit Mai 04 erkrankt war. Einige SUS gaben sich auch sehr renitent mir gegenüber, nörgelten immer über mich und meinen Unterricht und verlangten lautstark nach meiner Vorgängerin. Ich habe viel ausprobiert und bin jetzt bei folgendem gelandet. Bei einem Stören kommt der Name an die TAfel, beim zweiten Stören ein Strich dahinter, weitetes STören heißt RAuswurf und die STunde alleine nachholen, egal ob die SCh. zehn MIn. vor Schluss oder ganz zu Beginn rausfliegen. Wenn die Störenfriede dann draußen sind, wird es ruhiger, das Anschreiben zieht auch schon, wer kommt schon gerne mal extra. Außerdem habe ich die Eltern zum Teil angesprochen, das bringt auch noch was. Der KL steht zum Glück hinter mir. Das Problem ist eben immer, dass man mit nur Englisch nur vier Stunden in der Klasse ist und somit nicht so einen Stand hat, wie andere Lehrer (z.B. der KL).
    Schüler in dem Alter brauchen echt Grenzen, mit Liebsein erreicht man nichts (wollte ich auch nicht glauben), zumindest nicht bei allen. Ich habe sehr viele liebe Schüler, Schülerinnen, die am Anfang immer unter meiner Wut über die Lauten leiden mussten, so passiert das jetzt nicht mehr. Ich würde mich auch nicht scheuen, die Schulleitung zu informieren, alle Kollegen haben mal Schwierigkeiten, evtl. kann man dann überlegen, ob man die SUS mal in andere KLassen verfrachtet für eine Zeit (Ausschluss vom E Unterricht). Du musst nun ganz klar Grenzenm rechnen, sonst tanzen sie dir auf dem KOpf rum, so wie heute. LG, NOf.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Zitat

    ... die ich noch nicht einmal miserabel benoten kann, weil man ja bei mir eh nichts lernt.


    Irgendwie kommt man ja auch in einen gewissen Teufelskreis - ungutes Klima - unbefriedigender Unterricht - Unsicherheit beim Berufsanfänger.


    Du musst dir aber klar machen - auch wenn dein Unterricht nicht immer perfekt ist, ist das noch lange kein Grund sich aufzuführen wie die Axt im Wald. :D:D


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Liebe carla-emilia,
    also erstmal tust mir echt leid.
    Die mögliche Antwort auf dein Problem hast dir in deinem letzten Post schon selbst gegeben, "Manchmal, in ganz lichten Momenten, kommt mal ein fruchtbringendes Gespräch zustande. Meist gelingt das nur mit Einzelnen."
    Du hast ja selbst gesagt, im Unterricht decken sich die Schüler gegenseitig, das machen auch wir und das habt ihr sicher auch gemacht. Ausserdem (so hab ichs in nem Psychologieseminar gelernt) fühlt sich ein Einzelner der vor der kompletten Klasse angemotzt wird viel bestrafter als wenn man nach der Stunde im ruhigen Einzelgespräch mit ihm redet und die anderen es erstmal ned mitkriegen.


    Am besten du bittest den oder die (maximal 3, nur 1 vermeiden) Schüler wenn sie den Raum verlassen nochmal kurz dazubleiben und redest freundlich und nicht vorwurfsvoll mit ihnen. Frag sie warum, wie sie die Situation finden, was man gemeinsam ändern könnte, was sie sich wünschen (Änderungen etc.) aber komm bloss nicht ins "Psychogelaber", sonst hast schon fast verloren, so ist es zumindest bei uns.


    Viel Glück

    (@vilden) simon was los?
    (@rabble) ungefähr 25 punkte verkackt
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