Mit welcher Art von Aufsatz beginnt man am besten?

  • Hallo zusammen,


    nach den Ferien bekomme ich zum ersten Mal eine 3. Klasse. Leider habe ich noch keinerlei Erfahrungen mit dem Thema "Aufsatz" sammeln können. Deshalb also meine Frage: Mit welcher Art von Aufsatz beginne ich am besten (Bildergeschichte? Vorgangsbeschreibung?) Wäre nett, wenn ihr mir berichten könntet, womit ihr anfangt/ angefangen habt!
    Ich arbeite mit dem Buch "Pusteblume".


    Liebe Grüße
    Simsa

  • Hallo simsalabim!


    Genau mit dieser Frage beschäftige ich mich zur Zeit auch und wollte sie auch bereits hier stellen! :) Also, ich komme mit meinen Kindern nach den Ferien auch ins 3. 8) Ich werde wohl mit einer Bildergschichte beginnen und dann eine Vorgangsbeschreibung anschließen. Ich könnte mir vorstellen, dass sachliche Beschreiben eines Vorganges vielleicht doch etwas schwieriger ist, als das Aufschreiben einer Geschichte nach Bildern. Diese Formulierungen sind durch häufiges Vorlesen vielleicht doch geläufiger?!... wie gesagt, ich bin mir aber auch noch nicht 100 Pro sicher! Habe aber schon mal Bildergeschichten großkopiert und angemalt.


    Ich würde außerdem noch gern eine Lektüre in Deutsch lesen und daraus auch noch irgendwie einen Aufsatz zaubern...mal sehen. Falls jemand eine Idee hat?!...

  • Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, statt einer Bildergeschichte einen Text zu einem Impulsbild schreiben zu lassen. Die Kinder haben dann mehr Freiraum und das Verfassen des Textes macht mehr Sinn für sie. Warum sollte ich eine fremde Geschichte aufschreiben, die wir doch alle auf den Bildern schon sehen können? Die Impulsbildgeschichte dagegen ist "meine" Geschichte, jede wird anders. Man kann dann die Aufgabenstellung sogar noch auf andere Textsorten erweitern - je nachdem was man will.
    In der Praxis hab ich dann halt immer mehrere Bilder (so drei) zur Auswahl gestellt, die Kinder konnten aussuchen wozu sie schreiben wollten.
    LG
    Britta

  • Ich habe mit meiner 3.Klasse als erstes eine Vorgangsbeschreibung gemacht.


    Wir haben dazu gemeinsam Kressesamen nach Anleitung gesät. Das Wichtigste der Anleitung haben wir uns dann aufgeschrieben und nochmal wiederholt.


    Hierbei konnten die Kinder genau auf ihre eigene Tätigkeit beim Säen zurückgreifen, das hat sehr gut geklappt.


    Ich denke, gerade für den ersten Aufsatz ist es für die Kinder besser, wenn sie einen genauen Faden (aus eigenen Erfahrungen) haben, an dem sie sich entlang hangeln können, als wenn sie z.B. zu Bildern schreiben sollen.

  • @ Britta:


    Die Idee mit dem Impulsbild finde ich richtig gut! Das wäre vielleicht ein leichterer Einstieg! Haben denn immer alle Kinder Ideen? Oder stellst du noch eine Ideenkiste mit Begriffen oder Gegenständen zur Verfügung?

  • Hallo, eure Ideen finde ich richtig gut. Nur ist es nicht so, dass es für Kinder einfacher ist, wenn sich sich zunächst einmal nicht so viele Regeln merken sollten?!
    Bei einer Vorgangsbeschreibung muss man auf weniger achten (z.B. versch. Satzanfänge benutzen) als z.B. bei einer Bildergeschichte. Wie handhabt ihr das?
    Gruß
    Simsa

  • miriam: Klar, da kommen die Ideen auch nicht auf Knopfdruck. Wir haben zuerst alle 3 Bilder gemeinsam nacheinander betrachtet (klasse sind übrigens Tiere in jedweder Aktion, die kommen immer gut an) und dabei überlegt, was wir sehen und vor allem auch welche Fragen das Bild aufwirft. Wo läuft das Schwein wohl gerade hin? Oder läuft es vor etwas davon? Was könnte vorher oder nachher geschehen sein, was ist die Absicht der Personen oder Tiere auf dem Bild etc. Das waren dann erstmal die Ansatzpunkte für die Kinder. Bei einigen sprudelt es dann schon und sie wollen sofort mit dem Schreiben anfangen :) . Können sie natürlich. Die anderen hab ich dann schonmal ein Schreibgespräch machen lassen: bis zu vier Kindern schreiben auf einem Blatt alles, was ihnen zu dem Bild einfällt, Begriffe, Fragen, Sätze usw. Sie dürfen auch zu den Assoziationen der anderen schreiben, so entstehen dann ganze Ketten, aus denen dann auch Geschichten entstehen können. Ganz selten ging es dann noch nur im persönlichen Gespräch - aber das kann ja immer passieren.
    Ich hab auch schon gehört, dass Lehrer Ideen-Pinnwände zur Verfügung gestellt haben. Wenn ein Kind schon mit dem Schreiben beginnen kann, hängt es zuvor seine Idee noch kurz in einem Satz an die Pinnwand - das ist dann die Ideenkiste für die anderen. Die Ideen sollen dabei natürlich nicht zu sehr ausformuliert werden, so dass sie auch nur einen ersten Ansatz bilden.


    LG
    Britta

  • Britta: Jetzt muss ich nochmal weiterfragen! Gefällt mir echt gut, die Idee!
    Wo hast du die Bilder her? Extra-Bildkarten oder aus Zeitschriften oder... ????

  • Für die Tiere bin ich einfach mal in den Zoo gegangen und hab fotografiert. Ansonsten halte ich seitdem aber auch die Augen offen nach interessanten Postkarten, Bildern in Zeitschriften etc. Wenn du schon ein Oberthema vor Augen hast, lohnt sich auch die Google-Bildersuche.

  • Hat sonst vielleicht noch jemand Ideen? Das Schreiben aus anderer Perspektive ist wohl erst später ein Thema, oder?



    Viele Grüße
    Simsa

  • Hallo, ich bins noch mal


    Welche Literatur findet ihr für das Thema "Aufsätze" gut?


    Kennt ihr von Bergedorfer: Wir üben für Aufsätze ? Wenn ja, wie ist es?


    Oder vielleicht vom Klettverlag: Sicher zum Aufsatz ?


    Natürlich freue ich mich über andere Literaturangaben.
    Danke!
    Simsa

  • Ich habe die Idee der Schreibhandwerker aus dem Dieckbuchverlag aufgegriffen.
    Nach und nach haben wir Texte verbessert, die z.B. immer den Satzanfang "und" hatten - dann wurde Herr Unddaklau eingeführt - er bekam eine Nummer.
    Ich arbeite im sozialen Brennpunkt mit sehr schwachen Kindern, von daher gab es keine Schreibkonferenzen (die Texte sind schwer zu verstehen), sondern ich habe zu Beginn die Texte abgetippt und Fehler verbessert. Einige Fehler ließ ich stehen und eben verbesserungswürdige Stellen (und..), . Über die Stelle, die zu verbessern war, schrieb ich dann immer die Nummer (1). Dann musste das Kind nur noch schauen, welcher Handwerker zuständig war, evt. ein Tippblatt zur Hilfe nehmen (andere Satzanfänge) und konnte die Aufgaben verbessern.



    flip

  • Hallo,


    hab demnächst auch eine dritte Klasse und ich werde mit einer Vorgangsbeschreibung beginnen. (Eine Freundin von mir hat letztes Jahr als erstes eine Bildergeschichte geschrieben und meinte, sie würde es nie wieder machen, weil die Kinder zu beschäftigt damit sind, die richtige Reihenfolge einzuhalten, dass man sich gar nicht mehr auf die verschiedenen Satzanfänge etc. konzentrieren kann. Sie beginnt dieses Jahr auch mit einer Vorgangsbeschreibung).
    Sowohl ihr als auch mir war das Buch "Aufsatzunterricht" aus dem Prögel-Verlag eine große Hilfe, da ist auch so ein richtiges Aufsatz-Curriculum drin vorgestellt.

  • Hallo simsa!


    Ich arbeite mit zwei Büchern. Das erste heißt: "Wir üben Aufsätze" von Ursula Lassert aus dem Persen Verlag (Bergedorfer Kopiervorlagen), und das zweite heißt "Aufsätze beurteilen schnell, sicher, hilfreich und fair" von Doris Krebs aus dem AOL-Verlag. Gerade wenn man zum ersten Mal eine dritte Klasse hat, ist vor allem das zweite Buch eine echte Hilfe für die jeweiligen Kriterien beim Verfassen der Texte und auch später für die Beurteilung.
    Das erstgenannte Buch enthält Material für die SuS, auch mit Übungen zu Wortfeldern u.ä. Da arbeite ich nicht alles durch, sondern wähle aus und ergänze mit anderem Material.


    Ich werde die Bücher mal in die Buchecke stellen.
    Viel Spaß bei den Aufsätzen - und das meine ich ganz ernst - es kann sehr lustig sein, die Werke zu lesen.


    Gruß venti :)


    So, mein erstgenanntes Buch steht in der Buchecke, und mein zweites hat Talida dort schon vor einiger Zeit "abgestellt" und auch sehr positiv rezensiert.

  • Ich grabe diesen Thread mal wieder aus.


    Hätte mal ein paar allgemeine Fragen zum Thema Aufsatz schreiben in Klasse 3:


    - Wie viele Aufsätze müsst ihr im Halbjahr schreiben?
    - Wird die Rechtschreibung bei euch mitbewertet?
    - Lasst ihr erst einen Entwurf schreiben, der dann vom Lehrer korrigiert wird (ggf. mit Tipps zu den Kriterien) und vom Schüler am nächsten Tag überarbeitet wird?
    - Welche Art von Aufsätzen habt ihr im 3. Schuljahr geschrieben?


    Freue mcih über Antworten! :)

  • Wir schreiben 2 Aufsätze pro Halbjahr.


    Die Rechtschreibung wird bei uns nicht gewertet.
    Wir schreiben einen Entwurf, der vom Lehrer korrigiert und je nach Schüler mit mehr oder weniger konkreten Tipps (zu den Kriterien) versehen wird und anschließend erfolgt dann die Reinschrift.


    Die 4. Klasse die ich dieses Jahr übernommen habe, hat letztes Jahr einen Unfallbericht, eine Nacherzählung, eine Bildergeschichte und eine Vorgangsbeschreibung geschrieben.

  • Hallo Shadow,
    wir müssen 5 Aufsätze im Schuljahr schreiben.
    In meiner letzten Klasse war der erste Aufsatz eine ganz einfache Bildergeschichte zum Thema Herbst, der zweite ein Brief, der dritte eine angefangene Geschichte weitererzählen, der vierte eine Reizwortgeschichte und der letzte eine Geschichte zu einem Rahmenthema (Glück gehabt! / Pech gehabt!).
    Ich orientiere mich da immer an den Themen, die in Deutsch bzw. MeNuK gerade behandelt werden.


    Die Kinder schreiben zuerst den Entwurf auf Konzept und ich korrigiere die Rechtschreibung und gebe Tipps zur Überarbeitung.
    Dann übertragen die Kinder den Aufsatz ins Heft.
    Die Rechtschreibung wird nicht gewertet - allerdings bekommen sie eine separate Note für die Abschrift, die aber nicht zur Aufsatznote zählt.
    Den letzten Aufsatz haben die Kinder dann ohne vorherige Korrektur vom Konzept ins Heft übertragen. Das hat ganz gut geklappt.


    Gruß moonlight

  • Literaturtipp: Texte schreiben – Schreibprozesse im Deutschunterrricht.
    Zur Bewertung von Aufsätzen finde ich den Textanalysebaum ganz gut, war mal in
    einer Praxis Deutsch - Ausgabe drin. Er beruht auf dem Zürcher Textanalyseraster.

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