Für mich ist das keine Vetternwirtschaft, wenn, wie es aussieht, die Stelle ohne Bolzbold ansonsten unbesetzt geblieben wäre.
Klar, ohne den Kontakt zur Dezernentin hätte Bolzbold nicht von der Stelle erfahren, aber er hat offenbar niemandem etwas streitig gemacht.
Und wenn man Lehrkräfte in die Behörde abordnen möchte, muss man auch dafür sorgen, dass sie bei der Rückkehr zumindest keinen Nachteil haben.
Ich für meinen Teil möchte, dass Leute aus der Praxis in die Schulaufsicht gehen, das kann in meiner naiven Vorstellung nur gut für die Praxis sein, weil die praktische Perspektive dann in der Behörde ankommt. Wie gesagt, ist vielleicht naiv, aber ohne die Abordnungen wäre das nicht nur naiv, sondern ausgeschlossen.
Ich glaube, was Bolzbold ansonsten meint, ist, dass es individuell so sein kann, dass man eine Chance auf eine A15-Stelle erhält, mit der man eigentlich gar nicht gerechnet hat. Dass das nur für einen kleinen Teil im Kollegium gilt, ist klar.
Wer aufsteigen will, muss aktiv etwas dafür tun, also mindestens gute Arbeit leisten. Ziemlich viele Leute in Kollegien leisten gute Arbeit.
Wer aufsteigen will, muss dann aber auch das Glück haben, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Es nützt mir nichts, wenn ich der allerbeste Kandidat für den Posten x bin, der aber mit jemandem besetzt ist, der noch 20 Dienstjahre vor sich hat.
Wer aufsteigen will und gute Arbeit leistet, kann also versuchen, aktiv etwas dafür zu tun, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Oder man macht seine Arbeit gut und hat einen Aufstieg gar nicht im Hinterkopf, dann wird aber irgendwo etwas frei und man beschäftigt sich mit der Frage, ob man sich bewerben soll.