Motivation ukrainischer Schüler

  • Das ist wohl der Unterschied zwischen Deutschland und er Schweiz:


    In DE steckt man sie einfach trotzdem in die regulären Klassen nach dem Motto: Wird schon stimmen. In der Schweiz schaut man sich die "Leistung" wohl genauer an.

    Hast du dafür belastbare Zahlen? Weißt du, wie viele SuS in Deutschland in welchen Schularten gelandet sind? Und wie viele es in der Schweiz sind? Ich weiß nicht mal, wie viele überhaupt zwischen 11 und 18 sind. Soweit mir bekannt, ist der Großteil der Geflüchteten Ende 20 und der Großteil der SuS noch im Grundschulalter. Außerdem gibt es selbst innerhalb Deutschlands verschiedene Systeme mit Aufnahmeklassen oder ohne und da die Geflüchteten einen Sonderstatus unter allen Geflüchteten haben, weiß niemand, wer sich gerade wo aufhält.


    Ich bin gespannt, ob du jetzt ein bisschen recherchierst, oder lieber auf "verwirrend" klickst. Ach je, die Welt ist ja so komplex.

  • Ich bin gespannt, ob du jetzt ein bisschen recherchierst, oder lieber auf "verwirrend" klickst.

    Ne, da habe ich besseres zu tun, so genau interessiert es mich nämlich nicht.


    Verwirrend war der Beitrag aber nicht. Die anderen wo ich es geklickt habe schon ;)

  • Hast du dafür belastbare Zahlen? Weißt du, wie viele SuS in Deutschland in welchen Schularten gelandet sind?

    Ich hab gelesen, dass 200.000 ukrainische Kinder an Deutschen Schulen sind. Wo und wieviel genau ist mir nicht bekannt.
    Gibt aber bestimmt Zahlen dazu, müsste man mal bei den Landesregierungen nachfragen.

  • Ich habe Zahlen bei der BKSD gefunden, im August 2022 waren es 512 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine an Volksschulen im Baselland. Insgesamt haben wir etwa 33000 Schülerinnen und Schüler an den Volksschulen. Man muss hier allerdings berücksichtigen, dass es nicht an allen Schulen im Kanton Integrationsklassen gibt. Sinnigerweise kommen die geflüchteten Kinder und Jugendliche an Schulhäusern nahe der Stadt unter, also verteilen sich die 512 im Wesentlichen auf die Standorte Binningen, Reinach, Muttenz und Pratteln. Für die Sekundarstufe II werden gar keine Zahlen ausgewiesen. Ich treffe ja über die Gewerkschaft regelmässig Kolleginnen und Kollegen der anderen vier Schulhäuser, am Gymnasium haben überhaupt nur wir eben diese eine Schülerin.

  • Es gibt Konzepte mit Willkommensklassen, bei denen die SuS dann aber nach und nach auch in Regelklassen gehen, für bestimmte Fächer, dann immer häufiger. (ja, muss man beantragen und dafür eine Lehrkraft finden, die selten eine ausgebildete DaZ-Lehrkraft sein wird)


    Es gibt Konzepte, bei denen die SuS in Regelklassen gehen, jedoch parallel DaZ-Angebote bekommen - der Erlass sieht bei uns 1 Stunde pro Tag in einer Kleingruppe vor. (ja, muss man beantragen, die Beantragung passt aber nicht zur plötzlich eintretenden Situation, und auch hier braucht man Lehrkräfte)


    Es gibt in einigen BL zusätzlich zu beantragende Stunden für Hilfskräfte, die die DaZ-Kinder auffangen sollen (ja, muss man bewilligt bekommen und eine Person finden).


    An sich wüsste ich nicht, warum nicht die allermeisten Schulen genau dafür generell ausgestattet sein sollten, Flüchtlinge aufzunehmen, ebenso wie man bei den meisten Schulen davon ausgehen kann, dass sie auch andere Schüler:innen mit bestimmten Bedarfen haben und man die Schulen generell entsprechend ausstatten sollte - nicht allein auf Antrag.


    Aber unter Lehrkräftemangel muss man nicht nur die Stunden mühsam beantragen, am Ende werden die DaZ-Stunden gestrichen, weil Vertretung anfällt, die Hilfskräfte zur Aufsicht genommen, damit man nicht noch eine Klasse aufteilen muss. Ob oder wie man es mit einer Willkommensklasse macht, weiß ich nicht, vielleicht reduziert man deren Stunden?


    Dazu kommt bei den ukrainischen Kindern, dass viele zunächst nur von einer kurzen Dauer ausgegangen waren, dass sie 3 Monate lang nicht zur Schule gehen müssen, dass sie nebenbei Unterricht aus der Ukraine bekommen, dass es von da Schreiben gegeben haben soll, unter welchen Bedingungen die Abschlüsse anerkannt werden.


    So oder so lernen sie dazu, sie werden die Sprache mitnehmen und anderes Erlebtes, sie werden wiederkommen oder bleiben.

  • Wir haben zum Glück eine ukrainische Deutschlehrerin gefunden, die in Deutschland ein paar Semester studiert hat und dann in der Ukraine bis zum Krieg unterrichtet hat. Sie unterrichtet bei uns volles Deputat. Die Schüler sind anfangs ca. 3 Stunden pro Tag bei ihr, den Rest des Tages verbringen sie von Anfang an in Regelklassen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • So oder so lernen sie dazu, sie werden die Sprache mitnehmen und anderes Erlebtes, sie werden wiederkommen oder bleiben

    Ja, so muss man es wohl sehen. Es geht nicht mehr als sich auf beiden Seiten Mühe zu geben und ich denke, das passiert ja. Ich las erst kürzlich irgendwo (weiss leider nicht mehr, sonst würde ich die Quelle teilen), dass die geflüchteten Ukrainer*innen im erwerbsfähigen Alter überdurchschnittlich gut in den Arbeitsmarkt integriert werden. Dass es dann nicht gerade die Jobs sind, die es in der Ukraine gewesen wären, ist sicher ernüchternd. Aber Arbeit ist erst mal die Grundlage für ein selbständiges Leben und viele hoffen einfach darauf irgendwann in die Ukraine zurück gehen zu können.

  • Es geht nicht mehr als sich auf beiden Seiten Mühe zu geben und ich denke, das passiert ja

    Ja, vor allem da, wo man die Flüchtlinge aufnimmt und sich um sie bemüht, sich kümmert, Verständnis entwickelt, zuhört,

    statt sich abzugrenzen,

    Hürden zu bestimmen, statt abzubauen,

    zu meinen, sie gehörten nicht hier her, und ihnen Vorwürfe macht.

  • Mal unabhängig von den Schüler*innen aus der Ukraine: Wir haben in Deutschland Fachkräftemangel und große Nachteile aufgrund der schwierigen Sprache. Gleichzeitig sprechen qualifizierte Zuwandernde und ihre Kinder ziemlich passabel Englisch.

    Mir hat mal ein britischer Bekannter, Geschäftsführer einer E-Commerce-Agentur, gesagt, dass es ökonomisch schon sinnvoll sein kann, in Deutschland Englisch (statt Deutsch) zur ersten Unterrichts- und Amtssprache zu machen. Die junge deutsche Generation ist in Englisch ohnehin durch Social Media recht gut unterwegs. Fraglich, ob das realisiert wird.

  • Mir hat mal ein britischer Bekannter, Geschäftsführer einer E-Commerce-Agentur, gesagt, dass es ökonomisch schon sinnvoll sein kann, in Deutschland Englisch (statt Deutsch) zur ersten Unterrichts- und Amtssprache zu machen. Die junge deutsche Generation ist in Englisch ohnehin durch Social Media recht gut unterwegs. Fraglich, ob das realisiert wird.

    :autsch:

    • Offizieller Beitrag

    dass es ökonomisch schon sinnvoll sein kann, in Deutschland Englisch (statt Deutsch) zur ersten Unterrichts- und Amtssprache zu machen.

    Okay, ich gehe dann mal in den Ruhestand. (Oder auf Englisch: okay, I walk then just in the standby-Mode.)

  • Mal unabhängig von den Schüler*innen aus der Ukraine: Wir haben in Deutschland Fachkräftemangel und große Nachteile aufgrund der schwierigen Sprache. Gleichzeitig sprechen qualifizierte Zuwandernde und ihre Kinder ziemlich passabel Englisch.

    Mir hat mal ein britischer Bekannter, Geschäftsführer einer E-Commerce-Agentur, gesagt, dass es ökonomisch schon sinnvoll sein kann, in Deutschland Englisch (statt Deutsch) zur ersten Unterrichts- und Amtssprache zu machen. Die junge deutsche Generation ist in Englisch ohnehin durch Social Media recht gut unterwegs. Fraglich, ob das realisiert wird.

    Das halte ich für eine fürchterlich schlechte Lösung.

  • Das sieht die Englischfachschaft bei uns oft deutlich anders.

    Endlich zugegeben! Ich bin ja schon lange, eigentlich seitdem ich in den 60ern die britischen TV-Serien übers niederländische Fernsehen hier im Öcher Grenzgebiet im Original mit holländischen Untertiteln sehen konnte, der Überzeugung, dass gerade die Englisch-KuK immer schon immens überschätzt wurden.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Die junge deutsche Generation ist in Englisch ohnehin durch Social Media recht gut unterwegs.

    Yoah, sie schreiben ständig "i" und "gonna" und können nicht zwischen unterschieldichen Registern unterscheiden.

    Grammatik braucht man nicht. Argument "der Typ aus Kanada mit dem ich zocke versteht mich doch, wenn ich mit ihm im Chat schreibe. Außerdem schreibt der auch "i" und "gonna". Topbegründung!

  • Yoah, sie schreiben ständig "i" und "gonna" und können nicht zwischen unterschieldichen Registern unterscheiden.

    Grammatik braucht man nicht. Argument "der Typ aus Kanada mit dem ich zocke versteht mich doch, wenn ich mit ihm im Chat schreibe. Außerdem schreibt der auch "i" und "gonna". Topbegründung!

    Kann ich bestätigen. Sie verstehen zwar mehr als wir in dem Alter, aber die Grammatik ist oft genug frei erfunden.

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