Beiträge von watweisich

    Hast du dich für die Stelle als MPT entschieden?


    Ich stehe vor der gleichen Frage aktuell. Bin zur Zeit in TV-L E10/3 eingruppiert und könnte die Stufen mitnehmen. Von Gehalt würde es mir passen (Klar kein Vergleich zu verbeamteten Lehrkräften).


    Hat sonst jemand Erfahrung als MPT hier?

    Wenn ich keine Klausuren korrigieren und keinen Unterricht vorbereiten müsste, würde ich die E10 sofort nehmen!

    Das würde mich mit Wohnort Düsseldorf zusätzlich bei 3 Kindern und verheiratet im Monat (StK 1) erwarten:


    Familienzuschlag Ehe: 152,68€

    1. Kind: 546,50€

    2. Kind: 644,01€

    3. Kind: 829,75€


    Die Differenz beträgt Netto 1170,43€ zu meiner jetzigen Besoldung (5218,68€ vs. 4048,25€). Nicht schlecht, würde ich sagen. Und zusätzlich gibts noch Kindergeld on top?

    Demut war in der Tat ein starkes Wort. Dabei ging es mir auch nicht um "uns Lehrer", sondern um dein bedingungsloses "immer mehr für mich". Dass ich bessere Arbeitsbedingungen wünsche und - wie gesagt - auch auf einen wohl kaum noch realistischen Inflationsausgleich hoffe, heißt ja nicht, dass ich jetzt total unzufrieden bin.


    Die Diskussion darüber, wie gut wir im Vergleich zu anderen Akademikern verdienen, wird ja auch alle zwei Wochen hier geführt, daher nur in aller Kürze: Vergiss nicht Elemente wie den tw großzügigen Familienzuschlag (hier ebenfalls ausgiebig diskutiert:)), die Pension (die sicherlich nicht bleiben wird, was sie ist, uns aber vermutlich immer besser stellen wird als Rentner) und vor allem natürlich die fehlende Sozialversicherungspflicht. Also ich gehe doch mal davon aus, dass du nicht einfach Bruttolöhne vergleichst, wenn du dich beleglos zu so einer These hinreißen lässt...

    Der Familienzuschlag ist wirklich der unschlagbare Benefit. Wenn ich plante, 3 Kinder zu haben, würde ich mich, rein finanziell, klar für den Beruf als verbeamteter Lehrer entscheiden. Aber nicht alle KuK haben Kinder. Auch die Pension ist ein Argument, welches grundsätzlich in die Gesamtbetrachtung einfließen sollte. Nur gibt es auch viele KuK, die kurz nach der Pensionierung versterben.

    *Mär


    Die beiden Staatsexamen gehören nun mal dazu. Wenn du aber einfach nur Uniabsolventen vergleichst, wird es doch sehr schnell fächerabhängig. Ich zB kenne niemanden (jaja, anekdotische Evidenz), der mit mir meine Fächer studiert hat und jetzt mehr verdient.


    Zum letzten Teil deines Posts: Zufriedenheit ist mir auch sehr wichtig und ein bisschen Demut schadet auch nicht. Ich kann jeden Monat ordentlich was beiseite legen, habe einen schönen Job, der auch noch krisensicher ist. Natürlich erhoffe ich mir auch einen Inflationsausgleich aber vor dem Hintergrund, dass es hier auch um eine Verteilungsfrage geht, kann ich deine Position des "immer mehr für mich" vermutlich genauso wenig verstehen wie du meine.

    Also bitte....Demut ist wirklich das Letzte, was wir Lehrer nötig hätten. Wir sollten mit aller Kraft für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Besoldung kämpfen. Das hätten wir wirklich verdient.

    Nur insofern, als dass bei uns Lehrern, die einkommensmäßig immer noch zu den oberen 20% (A12) bzw. 10% (A13Z) der abhängig Beschäftigten zählen, die Gehaltshöhe nicht das große Problem ist, sondern die Arbeitsbedingungen.


    Und ja, ich weiß, dass es bei der TVL um die Angestellten geht und nicht die Beamten... Die Besoldungsstufen dienen nur der Veranschaulichung.

    Oje...immer wieder diese Mähr, dass ein A13Z Gehalt überdurchschnittlich wäre. Nein, in der Vergleichsgruppe: Uniabschluss und 2 Staatsexamen, ist die Lehrerbesoldung weit unterdurchschnittlich! Aber was ich sowieso nie verstehen werde: Warum sagt jemand von sich selbst, er würde genug verdienen? Es geht immer besser und dafür sollte man auch für sich selbst einstehen. Ich kann diese Denke nicht verstehen 🤨🤨🤨

    Gut, das kommt auf den Blickwinkel an. Warum vergleichst du uns Lehrerinnen denn mit einer Arbeitnehmerin in einem Bürojob? Haben wir doch garnicht. Vergleich den Job doch lieber mal mit dem einer Krankenschwester, die alleine auf Station ist. Die hat glaub ich aufgrund der Verantwortung, die sie trägt, ein höheres Stresslevel. Oder die Erzieherin mit 25 Kindern in der Gruppe. Die Arbeitsdichte will ich nicht haben. Die leisten ihre Stunden nach Vertrag bzw. bauen Überstunden auf. Ich mache das eben, indem ich selber nachhalte, wieviel ich arbeite.

    Natürlich ist unser Job stressig und anspruchsvoll. Ich persönlich sehe aber auch genug Möglichkeiten, mich zu entlasten.


    Edit: Das sind auch Äpfel und Birnen, klar, aber bei angemessener Bezahlung und Freizeit in meinem Job.

    Ich vergleiche meinen Lehrerjob mit Berufen ähnlicher Qualifikation/Akademikerberufen, wo Selbstverständlichkeiten wie Arbeitnehmerrechte, Arbeitsschutz oder Betriebsrat zu begrenzten Möglichkeiten der Arbeitsverdichtung und Ausbeutung führen.

    Ich erfasse regelmäßig meine eigene Arbeitszeit. Unabhängig von den von Bolzbold angesprochen Punkten wie Arbeitsdichte (diese werden ob ihrer Subjektivität eher nie messbar sein) bekomme ich so einen ganz guten Überblick und stelle z.B. fest, dass mein Klassenfahrten zeitlich im Rahmen sind oder man bei der Arbeit am heimischen Schreibtisch auch einfach mal den Stift fallen lassen kann. Diese Freiheit hat man als Lehrerin ja.


    So sorge ich ganz gut für mich selber und arbeite im im Kalenderjahr- was die reine Arbeitszeit angeht- tatsächlich ziemlich genauso viel wie andere Arbeitnehmerinnen auch (trotz Korrekturfach, KL und Sonstigem) und käme nicht auf die Idee, Klassenfahrten als Mehrarbeit zu sehen.

    Ähm...da hast du aber falsche Vorstellungen, wieviel andere Arbeitnehmer mit einem Bürojob normalerweise effektiv arbeiten. Ich habe früher im Büro den halben Tag im Internet gesurft bzw. hier mal ne Kaffeepause oder da nen Spaziergang gemacht. Der Stresslevel und die Arbeitsdichte ist als Lehrer sowas von wesentlich höher, dass es sich manche vielleicht gar nicht eingestehen wollen.

    watweisich: Na, dann schmeiß mal den z.B. den Gehaltsrechner an, wenn Du meinst, dass ledige Lehrer (außerhalb des Ruhegehalts) keine Vorteile gegenüber ledigen tarifbeschäftigten Lehrern haben

    Das kommt auf die Altersstufe an. Am Anfang hat man als Beamter netto mehr raus, nach 10-20 Berufsjahren ist man in etwa gleich auf und danach liegt man als Beamter wieder vorne. Momentan (Stufe 9/12 Jahre) würde ich als Angestellter (Stufe 6, allerdings höchste Stufe) netto mehr raushaben. Man muss natürlich PKV und Jahressonderzahlung abziehen. Die reinen Gehaltsunterschiede sind bei Kinderlosen jedenfalls wesentlich geringer als häufig angenommen. Viel schlimmer ist die Schere zwischen Beamten mit Kindern und kinderlosen Beamten (in NRW).

    Wie weit im Voraus muß der Temin angekündigt werden?


    Konzertkarten sind ja mitunter schon über ein Jahr vor dem eigentlichen Termin ausverkauft. Man denke nur an den Verkauf der Eintrittskarten fürs Wacken Open Air heute Morgen. Um 4 Uhr morgens war alles für den Sommer 2024 ausverkauft. Dabei startete der Verkauf erst um Mitternacht. Wem kann ich es in Rechnung stellen, daß ich diese Termine dann nicht wahrnehmen kann?

    Ich habe auch bereits früh Karten für das Dynamo Metalfestival in Eindhoven gekauft und unser Schulfest fällt auf das Wochenende. Da hat man leider Pech gehabt. Wenigstens versuche ich mich noch am frühen Abend zu verdrücken um den Headliner um 22 Uhr zu sehen...

    Folgendes macht für mich einen guten Lehrer (in Vollzeit) aus:


    - Du verschwendest keine Zeit um Unterricht vorzubereiten.

    - Es herrscht eine ruhige Arbeitsatmosphäre, ohne dass man diese mit viel Energieaufwand durchsetzen muss.

    - Du nimmst dir ausreichend Ruhephasen (während des Unterrichts und in den Pausen!)

    - Du gehst für Beförderungsstellen nicht über Leichen, da diesen eh der finanzielle Anreiz fehlt. Eine A15-Stelle lohnt sich zwar finanziell, ist aber i. d. R. nicht die damit verbundene Mehrarbeit, Verantwortung und den Stress wert.

    - Gib deinen Kontrollzwang auf und relaxe

    - Vermeide unnötigen Kontakt mit Eltern und signalisiere auch den SuS, dass du nicht ständig ansprechbar sein willst (Abgrenzung lernen)

    - Du optimierst zeitlich/effizient alle routinemäßigen Arbeiten, v.a. die Korrekturen.

    - Versuche, die meisten Wochenenden freizuhalten

    - Verschwende keinen Gedanken daran, was die SuS von deinem Unterricht halten.

    - Lass dich in stressigen Korrekturphasen einige Tage zwischendurch krankschreiben


    Und das Allerwichtigste:

    Vermeide Zusatzaufgaben, die dir nicht liegen, viel Zeit kosten und wenige Entlastungsstunden bringen.

    Dann musst du mit dem Lärm leben. Danke für die Erinnerung, wieso Altbauten trotz der vielleicht gemütlichen Optik nicht dem Neubaubunker vorzuziehen ist, was die Wohnqualität angeht.

    Ja, der Versuch Gründerzeitviertel war dann eine Lebenserfahrung, die ich nicht mehr anstreben werde. Es ist halt nicht alles Gold was glänzt. Allerdings weiß ich auch nicht, ob diese doch sehr sterilen Neubau-"quartiers" das ideale Wohnen versprechen. Da muss man durchaus in vielen Bereichen, zum Wohle der Nerven, Abstriche machen.

    Die Kids sind genau dann in der Kita, wenn man selber in der Schule ist.

    Ist man zu Hause, sind die auch zu Hause. Und hab da mal einen egomanischen Fünfjährigen, dessen Charakter durch lebenslange falsch verstandene "gewaltfreie" Erziehung seiner Eltern derart versaut wurde, dass er jetzt im Halbstundentakt wahlweise Einrichtungsgegenstände demoliert oder die Nachbarschaft zusammenbrüllt, wenn etwas nicht nach seinem Kopf läuft :tot:

    Wenn ich Nachmittags aus der Schule komme, geht es bei uns im Innenhof mit den Kindern so richtig los....endloses Geschrei, Gequengele, etc... Ein Innenhof verdreifacht gefühlt die Lautstärke, so dass an Fenster öffnen nicht zu denken ist. Meine wiederholten deutlichen Worte stoßen bei den Eltern auf taube Ohren.

    Am Wochenende werden die Kids von ihren Eltern bereits um 7 Uhr auf die Terrasse entlassen (damit ihre Eltern wohl noch in Ruhe schlafen können) und diese beschallen die gesamte Nachbarschaft in einer unerträglichen Weise. Auch hier wieder: Fenster zu, damit man am Sonntag noch verdienter Weise ausschlafen kann.

    Ähh...nein! Nur weil ich mir ein bevorzugtes, teures Wohnviertel ausgesucht habe, muss ich auf Ruhe verzichten, weil ich ja in eine Wohnung mit extrem schlechten Schallschutz gezogen bin?

    Das wäge ich nicht gegeneinander ab, sondern ich erwarte einen dem Altbau entsprechenden, gängigen Schallschutz. Gerade weil ich ja preislich auch über dem Mietspiegel liege.

    Ja dann weg da, wenn der Preis sogar über dem Mietspiegel liegt. Bei dieser Innenstadtnähe muss man sich auch fragen, ob das einfach nur Prestige ist oder ob man die Angebote WIRKLICH so häufig nutzt.

    Es geht ja nicht um Prestige sondern das Gesamtpaket aus attraktivem Wohnen in einem Jahrhundertwendeviertel mit hübschen Fassaden, grünen Vorgärten und Innenhöfen, kleinteiliger Mischnutzung, unmittelbare Nähe nur Infrastruktur sowohl des täglichen als auch speziellen Bedarfs, etc....

    Die einzigen Nachteile sind eben Lärm und fehlende Parkplätze.

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