Ich habe den Eindruck, dass diese Ausgestaltung der Alimentierung mittlerweile klaglos hingenommen wird, da hier Kinderlose sowie Angestellte überhaupt keine Lobby haben und individuelle Klagen per se zum Scheitern verurteilt sind.
Genau das ist der Punkt. Im Verhältnis lebt es sich als Familie mit möglichst viel Kindern überproportional gut als Beamter wenn man den Vergleich zur Privatwirtschaft sieht. Auf der anderen Seite lohnt es sich für Single oder Familien ohne Kinder deutlich weniger.
Losgelöst von der rechtlichen Situation und dem Prinzip der Alimentation sind das falsche Anreize. Der öffentliche Dienst sollte besonders familienfreundlich sein. Aber in einem gewissen Maße muss man sich auch überlegen, dass man die andere Leute erreicht. Es hieß schon vor 20 Jahren: Wer viele Kinder haben möchte, soll in den öffentlichen Dienst gehen. Aber das sind dann auch die Leute, die zwischendurch mal ein paar Jahre weg oder in Teilzeit sind. Dann sind die Leute ohne Kinder nicht nur finanziell schlechter gestellt, sondern müssen ggf. auch bei der Stundenverteilung etc. Rücksicht nehmen. Wer am Ende am meisten leistet, bekommt am wenigsten Geld. Grundsätzlich ist das auch alles ok. Aber so wie es jetzt in NRW ist, ist es einfach zu weit auseinander.
Aber man merkt auch schon im Forum, was los ist, wenn man solche Aussagen tätigt. Am Ende wird der Dienstherr bzw. wir irgendwann vor dem Problem stehen, wenn junge Menschen lieber nicht mehr in den Schuldienst gehen und andere Lehrkräfte nicht mehr motiviert sind. Ich habe vor 20 Jahren in einem Seminar mal eine Studie gesehen, dass angestellte Lehrkräfte aufgrund der schlechteren Bezahlung deutlich unmotivierter sind und weniger leisten. Solche Probleme könnte ich mir auf Dauer auch bei der aktuellen Politik vorstellen.