Beiträge von Tom123

    Ich habe dir schonmal erklärt, dass dies nicht im Sinne deiner Besoldung wäre, weil eine wie auch immer geartete Art von genereller Unterstützung (ohne Bedürftigkeit) von Familien dazu führen würde, dass der alimentative Bedarf eines Kindes außerhalb der Besoldung geregelt werden würde, was im Umkehrschluss wieder bedeuten würde, dass der Druck sinken würde die Grundbesoldung zu erhöhen; es gäbe dann sogar den Spielraum die Besoldung zu senken.

    Es ging um die Aussage, dass das Kindergeld durch die Grundgesetz vorgeben ist. Chilipaprika sagte, dass es ihr besser gefallen würde, wenn es durch andere Leistungen ersetzt wird. Ganz allgemein. Dem hast Du widersprochen. Dabei ist es durchaus möglich die Leistungen ganz teilweise durch andere Leistungen zu ersetzen.

    Der Statt muss das Existenzminimum seiner Bürger sichern. Sei es durch Sozialleistungen oder durch das steuerfrei stellen des Einkommens.

    Weil es bei Menschen (Kinder) die kein eigenes Einkommen haben über Sozialtransfer gesichert wird, erhalten diese auch kein Kindergeld.

    Die meisten Menschen, die Kindergeld erhalten, sind keineswegs darauf als Existenzsicherung angewiesen. Genauso könnte man es auch für Bürgergeldempfänger so umstellen, dass die Kinder durch andere Leistungen unterstützt werden. Es ist nur eine Frage des politischen Willens.

    Du verstehst es einfach nicht. Den Familienzuschlag müssen Beamte mit Kindern ja in teuren Kommunen bekommen, sonst würden sie natürlich dort weder arbeiten und wohnen können.

    Ich weiß nicht, wie es in NRW genau aussieht aber in Nds. wollen die Beamten, obwohl es keine Mietzuschläge gibt lieber in die Großstädte. Eigentlich müssten die Zulagen für die Regionen sein, wo keiner hin will. Ich hatte schon mehrere Kollegen, die in der Großstadt wohnen wollen und dafür bis zu 60 min Fahrtzeit zu ihrer Stelle auf dem Land auf sich nehmen. In der Pampa will kaum einer wohnen. Vielleicht kann man auch der Familie mit 5 Kindern dann zumuten etwas außerhalb zu wohnen.

    „Irgendwie blöd“ ist mir als Bezeichnung für ein Fahrtenkonzept, dass die Gesundheit (einzelner) gefährdet in ungehörigem Maße zu euphemistisch.

    Das ist ja deine Interpretation. Wenn ich alle drei Jahre auf Klassenfahrt fahre, finde ich das nicht übertrieben. Dazu wissen wir zu wenig um die Begleitumstände, um zu beurteilen, ob es gefährdend ist. Außerdem hatte AL doch anfangs geschrieben, dass sie sonst auf Projekttage gehen muss, worauf sie keine Lust hast.

    Naja, ich kritisiere die mangelnde Bezahlung und als Antwort kommt mehrfach, dass wir ein Teilzeit Fahrtenkonzept brauchen, so dass TZ Kräfte seltener fahren. Aber darum ging es doch gar nicht!

    Doch darum geht es. Mehrarbeit wird in der Regel nur dann bezahlt, wenn sie zwingend notwendig ist. Es ist schön, dass Du gerne häufiger auf Klassenfahrt willst aber dein Dienstherr ist nun mal nicht bereit das zu bezahlen. Also fährst Du nur anteilig deiner Teilzeit.

    Bei uns an der Schule fehlen rund 10 Stunden DaZ. Wenn ich jetzt jemand finde, der das übernehmen würde, bekäme er die Person es auch nicht bezahlt.

    Wenn ich mit meiner Klasse am Ende des Schuljahres übernachte, bekomme ich es auch nicht bezahlt.

    Natürlich wäre es schön, wenn es dafür Gelder gebe. Aber das ist leider utopisch.

    Also wenn Du Teilzeit arbeitest, dann stehst Du halt nur für jede zweite Fahrt zur Verfügung. Wenn Du trotzdem mehr machst, ist dein Privatvergnügen. Problematisch wäre es, wenn die Schulleitung du musst fahren und bekommst keinen Ausgleich.

    Ansonsten würde es auch freistehen, dass im Rahmen eures Teilzeitkonzeptes anders zu regeln. Z.B. Wenn eine Teilzeitkraft zu häufig auf Klassenfahrt fährt, muss sie als Ausgleich im nächsten Schuljahr X Stunden weniger unterrichten oder andere Aufgaben fallen weg. Ich weiß nicht, welchen Spielraum euer Dienstherr euch da einräumt.

    Nein. Bei uns finden Fahrten nur während der Projektwiche statt. Es begleiten immer die beiden Klassenlehrer. Wenn du dich jetzt weigert, wirst du natürlich einer anderen, fremden Klasse zugeteilt, die du dann auf Ausflügen begleiten darfst.

    Will man das? Nein. Ich möchte selbstverständlich mit meiner Klasse, die ich 6 Jahre begleitet habe, auf Fahrt. Und alle 3 Jahr ist echt zumutbar. Völlig ok.


    Warum kann man uns nicht einfach für die Woche Vollzeit bezahlen? Wo ist das Problem?

    Das Problem ist, dass es dein persönlicher Wunsch ist. Warum soll der Dienstherr dafür bezahlen? Wenn ich mit meiner Klasse am Ende der Grundschulzeit in der Schule übernachte, bekomme ich das auch nicht extra bezahlt. Ich mache das, weil ich es gerne möchte. Dafür muss der Dienstherr nicht zahlen. Wo willst Du sonst die Grenze setzen? Z.B. macht eine Lehrkraft eine Förderstunde vor dem Unterricht mit Schüler xy. Bekomme sie die dann auch bezahlt?

    Wichtig ist, dass deine SL deine TZ berücksichtigt. Wenn Du freiwillig darauf verzichtest, ist es deine persönliche Entscheidung.

    Auf einer Klassenfahrt leisten alle Mitfahrenden die gleiche Arbeit, das meinte ich.

    Nein, und ich möchte die Häufigkeit nicht ändern. S.o. Ich möchte nur das gleiche Gehalt.

    In der Projektwoche möchte ich natürlich mit meiner Klasse auf Fahrt sein und nicht stattdessen eine fremde Klasse auf Ausflügen etc begleiten

    Naja, wenn der VZ-Lehrkraft in sagen wir mal 5 Jahren zweimal auf Klassenfahrt fährt und die TZ Lehrkraft nur einmal, ist es ausgeglichen. Die Klassenfahrt ist bei euch doch bereits in der Arbeitszeit enthalten. In meinem Beispiel würden beide anteilig gleich viel arbeiten. Passt also.

    Wie gesagt, bei uns ist es genau umgekehrt. Alle leisten die gleiche Arbeit und die kinderlosen kriegen dafür das doppelte an Gehalt. Hhhhm.

    Bist Du sicher, dass das an deinem Bundesland liegt oder ihr an eurer Schule die Vorgaben einfach nicht richtig umsetzt? Teilzeit müsste auch da berücksichtigt werden.

    Man kann es so sehen, dass die Mitarbeiterinnen (Lehrerinnen) es "ausnutzen", oder dass es einfach anders nicht machbar ist.

    Ich würde nicht von ausnutzen sprechen. Man macht das, was erlaubt ist. Das ist legitim.

    Ein Problem ist das "anders nicht machbar". Klassisch an der Grundschule: Die Lehrkraft nimmt immer kinderkrank während der Lebenspartner so was in seinem Beruf nicht machen kann. Und dann die klassischen Fragen: Wer unterrichtet in der letzten oder in der ersten Stunden, weil die Kinder vorher zum Kindergarten gebracht werden müssen oder abgeholt werden müssen. Wer arbeitet im Ganztag, wenn viele Lehrkräfte das nicht hinbekommen. Was ist mit Konferenzen am Nachmittag. Wenn wir mal eine Klassenkonferenz haben, fehlen eigentlich immer Lehrkräfte, da sie andere Termine haben. In einem gewissen Maße lässt sich das alles kompensieren. Wenn ich aber zu viele Lehrkräfte mit Einschränkungen habe, wird das ein schulisches Problem.
    Und dann sind wir wieder bei der Besoldung. Wenn der Dienstherr wie aktuell die Besoldung gestaltet, dass der Beruf vor allem für Menschen mit vielen Kindern oder Kinderwünschen attraktiv ist, schadet er sich am Ende selbst.

    Naja, dass ist natürlich eine sehr einfache Sicht der Männer. Gerüchteweise gibt es durchaus einen großen Anteil von Frauen, die wegen Kinder zu Hause bleiben wollen. Man muss nicht alles gleich negativ sehen.

    Es gibt aber auch viele andere Gründe. Aber bei uns arbeiten tatsächlich alle Frauen an der GS Teilzeit. Ich glaube generell, dass der Anteil der Lehrkräfte mit Teilzeit immens hoch ist an den Grundschulen. Ich würde vermuten, dass er in anderen Bereichen deutlich niedriger ist. Gut für die Mitarbeitenden, eventuell schlecht für den Dienstherr.

    Danke. Das kann ich mir gut vorstellen. Damit entfernen wir uns inzwischen aber weit vom Ausgangspunkt der Diskussion, nämlich dass es wegen der bösen Kollegen mit Kindern immer die Kollegen ohne Kinder beim kurzfristigen Einspringen trifft.

    Unaufschiebbare private Termine in der dienstfreien Zeit können auch Lehrkräfte ohne Kinder haben. Und wie gesagt: wer hier mit Nachweispflichten der Beamten an den Dienstherrn käme, möge andersherum mal den Dienstherrn in die Pflicht nehmen, die Zumutbarkeit der Dienstreise nachzuweisen.

    Warum diese Polemik? Das hat nichts mit böse zu tun. Es ist ihr gutes Recht. Das Problem tritt auf, wenn es zu viele Lehrkräfte mit Einschränkungen in ihren Einsatzmöglichkeiten gibt. Wenn der Dienstherr Familien besonders unterstützen möchte, ist das doch toll. Aber bitte nicht auf Kosten der anderen. Dann muss er halt mehr Personal einstellen, um Ausfälle zu kompensieren. Oder er muss halt sagen, dass es an Schule XY keine Klassenfahrten / keinen Nachmittagsunterricht oder was auch immer gibt, weil zu viele Lehrkräfte das nicht leisten können.

    Menschen ohne Kinder kann man mittragen, muss die Gesellschaft ja irgendwie leisten. Aber wenn niemand Kinder hat, haben wir ein Problem. Ich kenne wen ohne Kinder, der immer mal krank ist bis zum nächsten Urlaub. Ist ja sein gutes Recht aber wenn das alle so machen würden....

    Und jetzt ernsthaft: Ich kenne viele Leute in Vollzeit, die meinen, die Kolleg*innen in Teilzeit beantragen das aus Spaß und sollten dankbar sein, wenn sie weniger unterrichten dürfen, alles andere aber komplett mitmachen müssen, weil das ja leider unteilbar sei.

    Wie gesagt, wenn du einen Job ohne Kinder haben willst, sich dir einen. Ansonsten musst du damit leben, dass irgendwer die Blagen großzieht.

    Du vermischt zwei verschiedenen Ebenen. Einerseits den gesellschaftlichen Aspekt, dass wir als Gesellschaft möglichst viele Kinder benötigen und andererseits den Blick auf die Schule. Es müssen nicht die Lehrkräften bzw. Beamten die Geburtenrate alleine hochhalten.

    Ich habe auch nicht gesagt, dass jemand mit Teilzeit oder familiären Beeinträchtigungen faul ist oder zu wenig arbeitet. Die arbeiten das, was sie müssen. Es ist aber schlicht schulorganisatorisch ein Problem, wenn zu viele Lehrkräfte arbeitszeittechnisch Einschränkungen hast. Wenn beispielsweise ein Kollegium viele Lehrkräfte mit Kindern hat, fehlen Lehrkräfte, die am Nachmittag arbeiten können/wollen. Oder die auf Klassenfahrt fahren können/wollen. Außerdem sind die öfters mal wegen eines kranken Kindes zu Hause. Auch das muss kompensiert wird.

    Ist bei uns nicht so. Vielleicht solltest du dich mal für deine Rechte einsetzen an deiner Schule?

    Du bist witzig. Es ist doch rechtlich genauso vorgesehen? Für welche Rechte, die man nicht hat, soll man sich denn einsetzen? Für solche Regelungen gibt es auch gute Gründe. Trotzdem macht es den Schuldienst für Lehrkräfte ohne Kinder oder andere soziale Gründe weniger attraktiv.

    Ist die Situation bei uns relevant für die Frage?
    Ist die aktuelle Situation nicht ein Ergebnis der Politik der letzten 30 Jahre?
    Die aktuelle Politik wird sich wahrscheinlich erst in 10 oder 20 Jahren im System niederschlagen.

    Aber um es konkret zu machen:

    Wir haben Lehrkräfte mit Kindern. Diese sind sogar deutlich in der Mehrheit.
    Wir haben Lehrkräfte mit 2+ Kindern.

    Sie leisten weniger ist ungenau formuliert. Sie leisten im Verhältnis zu dem, was sie leisten müssen. Einige mehr und andere weniger. Viele, die in TZ sind, möchten aber auch entsprechend entlastet werden. Keine Klassenlehrerschaft, weniger Konferenzen, etc.. Das ist auch ihr gutes Recht. Aber wenn es im Verhältnis zu viele sind, ist ein Problem. Einfaches Beispiel: Wir haben Lehrkräfte, die trotz Teilzeit um die 50% eine Klassenlehrerschaft übernehmen (müssen). Komplexeres Beispiel: Als wir den Ganztag gestartet haben, wollte keiner am Nachmittag arbeiten. Dafür gab es natürlich gute Gründe: Kinder, eigene Gesundheit (älteren Lehrkräften war es zu viel), Pflege / Betreuung von Angehörigen. Dann gab es noch schulische Gründe. Manche Lehrkräfte konnten nicht in den Ganztag, weil wir ihre Fächer zwingend am Vormittag brauchten. Die Kollegen mit VZ oder mit TZ ohne Gründe mussten dann jeden Nachmittag machen, während andere nur vormittags kamen. Das Problem ist da halt das Verhältnis von Kollegen mit Einschränkungen und Kollegen ohne Einschränkungen. Die eine junge Mutter kann jedes Kollegium gut entlasten und den Ausfall kompensieren. Wenn wir aber sowieso Lehrermangel haben und dann viele Lehrkräfte mit mehreren Kindern haben, wird es schwieriger. Bei einer befreundeten Familie, sind sie zwischen den Kindern geplant immer ein paar Monate wieder im Dienst gewesen bis zur nächsten Beurlaubung.

    Du bist kein armes, vernachlässigtes Hascherl, weil du dem Staat keine Söhne und Töchter geschenkt hast. Aber geh doch einfach in die "Privatwirtschaft", wenn sich's so dolle rentiert. Ach nee, du arbeitest an einer Grundschule, dein Beruf ist leider nirgends anders was wert.

    Du arbeitest anscheinend nicht an der Grundschule, wenn Du so ein schlechtes Bild vom Lehrerberuf hast.
    Söhne und Töchter dem Staat schenken, hört sich für mich nach dem dritten Reich an. Aber ich hoffe mal, dass Du das nur unglücklich formuliert hast.
    Es geht auch nicht um mich. Ich habe mich vor vielen Jahren für den Lehrerberuf entschieden. Es geht um junge Menschen, die sich heute für einen Beruf entscheiden müssen. An deiner Schulform mag das kein Problem sein. Aber an den meisten Schulformen ist das anders. Ich kenne persönlich mehrere junge Menschen, die sich gegen das Lehramt entschieden haben. Solche Leute wird sicherlich fast jeder kennen. Da stellt sich die Frage, wie man die Attraktivität verbessern kann. Die Alimentation ist natürlich nur ein Aspekt. Aber wenn ein Arbeitgeber den Ruf hat, dass er besonders für Leute mit vielen Kinder attraktiv ist und bei anderen eher unterdurchschnittlich zahlt, ist das nicht unbedingt optimal.

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