Beiträge von Haubsi1975

    Wenn ich mir vorstelle, was aus der Anzahlung, die ich für meine Eigentumswohnung geleistet habe in einem ETF-Depot geworden wäre, wird mir regelrecht übel.


    Ich habe auch 2022 noch eine Sondertilgung geleistet, über die ich mich auch sehr ärgere.


    Also ich habe nicht das Gefühl, dass sich das "rechnet". Im Gegenteil. Ich kenne eigentlich auch niemanden außer meiner Elterngeneration (die von Finanzen keine Ahnung hat), der das wirklich anders sieht.

    Da hast du auch Recht, Dr. Gerd Kommer (DER Mann, wenn es um ETFs geht) hat in einem aktuellen Buch geschrieben, dass ETFs derzeit DIE Geldanlageform schlechthin seien - Immoblien auch überlegen: Es sei denn, man wohnt darin. Eigenheim.

    Warum hat man automatisch im Eigenheim besser gelebt?

    Also ich finde schon, dass es mir mehr Lebensqualität bietet, wenn ich jetzt im Winter in meine eigene Sauna gehen kann und im Sommer in meinem Garten sitzen kann und die Tomaten von meinem Hochbeet esse und mit meinem Kind auf meinem Rasen Federball spielen kann. Und ja - auch die Gartenarbeit macht mir Freude und das ist nichts, was ich missen möchte. Und die eigenen Tomaten zu essen und Zucchini macht Freude.

    Diese Art von Profitdenken und von Priorität von Geld ist mir tatsächlich sehr fremd. Das soll keine Kritik sein, aber das ist halt nicht die Art und Weise, wie ich denke und wie ich mein Leben lebe. Ich habe einen Job, bei dem ich genug verdiene, um mir im Prinzip alles leisten zu können, was ich möchte. Das genieße ich sehr, und ich genieße es dabei auch, mir nicht Gedanken darüber machen zu müssen, wie ich ein Vermögen oder Vermögenswerte anhäufen kann oder wo ich ein paar Euro sparen kann. So ist halt jeder anders.

    Es geht nicht um ein paar Euro - sondern es geht darum, dass ich meinem Kind schon jetzt durch geschickte Geldanlage (unsere Immoblie, mehrere ETFs) ein sorgenfreies Leben später ermöglichen kann. Und nicht nur ihm - mir auch. Dass sich die meisten Beamten wegen ihrer Pension keine Gedanken machen müssen, ob sie ihren Lebensabend gut bestreiten können und es ihnen daher "wurscht" sein kann, ob und wie sie ihr Geld jetzt anlegen, betrachte ich als Luxusproblem der Beamten. Die meisten Menschen - und gerade Frauen in diesem Land - haben jedoch eine Rentenlücke, die sie schließen könnten, wenn sie sich frühzeitig darum kümmern (würden). Dafür zu sensibilisieren und entsprechend gut heute für später vorzusorgen finanziell hat für mich nichts mit "Profitdenken" zu tun - sondern mit gesundem Menschenverstand gekoppelt mit entsprechender finanzieller Bildung - die ich z. B. meinen SuS durchaus auch zugänglich mache.

    Nö, du musst den Kasten weiterhin Instandhalten, bewirtschaften und Abgaben zahlen. Es bleibt immer eine Verbindlichkeit.

    Aber die Abgaben sind geringer als die Miete, die ich zahlen würde. Und ich wohne besser. Der einzige wirkliche Nachteil einer Immobilie, speziell eines Hauses, ist der, dass ich natürlich mehr an Zeit investieren muss, um es "in Schuss zu halten": Eine Wohnung ist schneller geputzt als ein Haus - und ein Garten kostet mehr zusätzliche Arbeit als wenn man keinen Garten hätte. Das muss man wollen. Aber das ist es mir wert.

    dann verkaufst du das haus halt WillG hast du mal die hauspreise angeschaut? ist doch ein krasses privileg darauf zählen zu können

    Wie gesagt - ich verstehe es nicht, dass man kein Eigenheim haben will. Es ist ja auch keine Verpflichtung für die Ewigkeit, man kann das Haus ja auch wieder später verkaufen. Aber bis dahin hat man da besser drin gelebt als in einer Mietswohnung - und kann sich vom Erlös dann eine Wohnung kaufen oder zwei und eine noch zusätzlich vermieten.

    Ich kann das auch nicht nachvollziehen. Ich hatte nie etwas vom Eigenheim meiner Eltern. Die Ehe meiner Eltern ist in eine tiefe Krise geraten während des Hausbaus, worunter ich sehr gelitten habe, sie hatten viel weniger Zeit, weil im Haus so viel zu tun war usw... Mein Vater wohnt nun alleine dort und es ist so heruntergekommen, dass ihn dort kaum mehr jemand besucht und ob und wenn überhaupt, wie viel davon ich jemals erben sollte, steht völlig in den Sternen. Als Kind war es mir völlig egal, ob mein Zimmer in einer Mietwohnung oder einem Eigenheim war (ich fand mein Kinderzimmer in der Mietwohnung sogar schöner als das im Haus mit der Dachschräge, das hat mich immer gestört).

    Ich schon. Ich habe gerne in dem schönen Haus mit großem Garten gelebt. Und meine Freundin, deren Eltern kein Haus hatten und die zur Miete wohnte daher mit ihnen, war lieber bei uns und ist heute auch froh, sich den Wunsch nach eigenem Haus erfüllt zu haben.


    Unser Haus ist ein Massivfertighaus, das ist an einem Tag errichtet worden und wir hatten sehr wenig Stress deswegen.


    Das Zweite, was ich markiert habe, liegt nun daran, dass dein Vater die Immobilie nicht pflegt: Meine Eltern haben ihr Haus gepflegt, mir diese schon überschrieben (damit ich nach ihrem Ableben nicht noch Erbschaftssteuer zahlen muss dafür) und es ist sehr hoch bewertet worden zu diesem Zwecke. Im Grunde könnte ich locker von dem Geld leben (später), dass diese Immobilie beim Verkauf für mich erbringen würde. Wenn das mal kein Vorteil ist, den ich dem Eigenheim meiner Eltern zu verdanken habe, weiß ich es auch nicht.

    Ein Eigenheim mag schön sein, ist aber keine Investition sondern eine Verbindlichkeit. Ich mag mein Eigenheim auch, sehe es aber nicht als Investition.


    Das passt eben nicht zu jedem bzw. will auch nicht jeder.

    Eine Verbindlichkeit ist es ja nur so lange, bis das Eigenheim abbezahlt ist. Was bei uns in 5 Jahren der Fall ist. Und dann haben wir gut investiert und zahlen keine Miete mehr.

    Zu der Sache mit dem Kind und der Unterstützung kann und will ich aufgrund mangelnder eigener Betroffenheit nichts sagen.
    Aber warum zweifelst du daran, dass jemand keine Priorität darauf legt, ein Eigenheim zu besitzen? Bei mir ist das so. Klar, es wäre schon nicht schlecht und für die Pension sicherlich hilfreich, aber es war mir nie wichtig genug, um an anderer Stelle zu sparen - oder allein auch nur, um mich mal mit dem Thema Finanzierung zu beschäftigen.

    WillG: Ich verstehe es schlichtweg nicht. Gerade, wenn man Kinder hat. Denen man dann z. B. später auch mehr finanziell bieten kann, weil man nicht noch zusätzlich Miete zahlen muss. Ganz abgesehen davon, dass die auch später vom Eigenheim mit profitieren.


    Du willst hier einen Meinungsaustausch, oder? Vielleicht ist ja "meine Welt" weniger "komplex" als deine, wer weiß das schon. Ich habe aber eher den Eindruck, dass man sich das Leben auch verkomplizieren kann und lieber jammert, als Lösungsmöglichkeiten gezielt zu durchdenken.

    Keine Sorge Pepe, ich arbeite schon an Lösungsmöglichkeiten für meine Probleme. Ich diskutiere sie nur nicht ernsthaft mit Usern eines anonymen Forums. Ich liebe dieses Forum dafür, dass ich bei didaktischen Fragen, etc. gezielt nachfragen kann. Dafür, dass ich hier auch fachlichen Rat einholen kann. Aber wenn es darüber hinaus um irgendwelche grundlegenden Probleme geht - dann rede ich lieber mit meinen Freunden darüber. ;)

    Das finde ich jetzt schon recht pauschal. Für mich persönlich, kann ich das mit den Reisen in Nah und Fern durchaus unterschreiben, aber jeder ist doch anders. Und sicherlich gibt es Menschen, die durchaus mit dem x-ten Lacostepulli oder teurem Lippenstift glücklich werden. Und das ist das doch auch gut für sie. Das muss man nicht aburteilen. Und wenn diesen Menschen - wie mir übrigens auch - das Eigenheim nicht so wichtig ist und/oder sie schon gar keinen Garten oder ein Hochbeet wollen, oder Kinder oder ein Auto oder oder oder, weil sie ihr Geld für andere Dinge ausgeben, dann ist das doch auch okay. Ich würde das nicht als Grundlage dafür nehmen, ob ihr Geld sie glücklich macht oder nicht.

    Das glaube ich Anna genauso wenig, dass ihr das Eigenheim nicht wichtig wäre, wie ich ihr glaube, dass sie ihrem Kind nicht helfen würde, wenn es kein völlig unkompliziertes Kind wäre, das keinerlei Probleme macht. Was ich ja auch nicht glaube. Und in dem Moment, wo ich an Aussagen a-z einer Userin berechtigte Zweifel habe, ob sie der Wahrheit entsprechen, finde ich eine Diskussion komplett sinnlos.

    Du musst ja erstmal jemanden finden.

    Ist ja noch schwieriger als mit einer Putzfrau und das haben wir gerade immer noch das Problem, dass wir nichts finden, wenn wir nicht schwarz zahlen wollen.

    Genau das schrieb ich - ich bin inzwischen froh, dass wir eine Putzfrau gefunden haben. Hat auch lange genug gedauert. Dieses "macht doch einfach dies und das" finde ich insgesamt schwierig. Meine und die Welt der meisten hier dürfte komplexer sein, als das man "einfach" dieses und jenes tun könnte und dann wird das schon.

    Dass Leute, die sich gegen eine Immobilie entscheiden zu viel konsumieren, ist Geschwätz. Es gibt genug Leute, die ein fettes Depot und keine Immobilie haben.

    Wenn du ein fettes Depot hast, investierst du ja aber auch - dann eben in Aktien und nicht in eine Immobilie. Du entscheidest dich aber auch eher gegen weiteren Konsum. Fettes Depot und keine Immobilie "bringt" dir ja auch im Alter was. Nur lediglich Miete zahlen und viel Konsum rechnet sich eben am Ende nicht. Zwischendurch auch schon nicht: Wie erwähnt, ich "profitiere" ja jetzt schon von den Entscheidungen, die ich in meinen 20ern getroffen habe.

    Ich habe mehrfach Studien gelesen, dass aber Menschen, die eine Immobilie wollen, häufiger eine höhere Sparrate haben, weil das Ziel sie dazu zwingt.



    Ich glaube, dass die meisten Menschen mehr konsumieren, als sie tatsächlich müssten. Ich glaube, dass JEDE(R) eigentlich ab seinem 18. Lebensjahr etwas Geld in einen ETF-Sparplan stecken könnte. Diejenigen, die sich gegen eine Immoblie erscheinen, haben oft einen sehr hohen Konsum, den man nicht braucht. Wann macht denn Geld wirklich glücklich? Nur dann, wenn du es in "Dinge" steckst, die dir nachhaltig einen Mehrwert verschaffen. Das ist nicht der x-te Lacostepulli oder teure Lippenstift. Aber ja, das kann durchaus eine Reise sein in ferne Länder. Oder ein Wellnesswochenende. Aber auch ein Wanderausflug mit Übernachtung tut es. Und auch mein Eigenheim macht mich glücklich: Mein Garten mit meinem Hochbeet. Und all den Pflanzen. Gut, gerade nicht - aber bald schon wieder.

    Da wäre noch eine andere "Büchse":

    Wenn hier Doppelverdiener über ihre Belastungen klagen, frage ich mich oft genug, warum man nicht über eine private Kinderbetreuung bzw. bezahltes "Babysitting" nachdenkt. Wir haben das bei zwei Kindern damals jehrelang gemacht, und es war eine deutliche Erleichterung bei der Organisation des Alltags. Klar ist das nicht billig, aber "preiswert". Und bei zwei Gehältern sollte das möglich sein.

    Vielleicht möchte ich einerseits mein Kind oft lieber selber betreuen als es betreuen zu lassen? Sagt das Kind auch. Und es gestaltet sich schwierig, weil es hier - wie in vielen Bereichen - nicht einfach ist, jemanden zu finden, der auch geeignet ist. Eine ehemalige Nanny ist verzogen, die andere hat gerade selber geheiratet und keine Zeit mehr. Unser letzter Versuch hat in der Zeit, wo das Kind zu betreuen war, nur "gedaddelt" (Aussage des Kindes). Daher haben wir aktuell tatsächlich keine Betreuung.

    Mieten oder kaufen?

    Meine persönliche Erfahrung hierzu ist, dass beim Kauf die monatliche Belastung am Anfang ein klein wenig höher war als bei einer entsprechenden Mietwohnung. Nur die Inflation arbeitet hier für einen. Denn der nominelle Verdienst erhöht sich, während die monatlichen Kosten annähernd gleichbleiben. Bei der Mietwohnung steigt die monatliche Belastung mit der Inflation. Also unter dem
    Strich gleiche Kosten wie bei einem Mietobjekt. Im Alter gehört das Ding jedoch uns und die Mietkosten respektive Finanzierung entfällt. Auch eine Form der Altersvorsorge, auf die ich als Angestellter übrigens angewiesen bin, da mein Einkommen sich ab Rentenbezug in etwa halbiert.

    Eben. Und zusätzlich noch einen ETF-Sparplan besparen macht mit dem Zinseszins auch richtig Sinn.


    Also in unserem Fall wäre die Miete schlechter gewesen (ich habe auch mal nachgerechnet, wie sich das Eigenkapital in einem ETF mit 6% Zinsen nach Steuern entwickeln würde, wenn wir dort die Differenz zwischen Miete und Rate entnehmen würden. Auch dann liegen wir deutlich besser.)

    Da unser Eigenheim jetzt auch nicht unendlich kostet, kann ich ja auch parallel dazu meinen ETF-Sparplan weiter besparen. Und der hatte oft sogar mehr als 6 % Zinsen für mich übrig. Was ich ja immer noch krass finde, ist - wie auch schon öfter hier erwähnt - dass bei "uns" selbst einige Lehrkräfte, die die Banker unterrichten, nicht wussten, was das genau ist. Unfassbar eigentlich.

    Mieten oder kaufen?

    Meine persönliche Erfahrung hierzu ist, dass beim Kauf die monatliche Belastung am Anfang ein klein wenig höher war als bei einer entsprechenden Mietwohnung. Nur die Inflation arbeitet hier für einen. Denn der nominelle Verdienst erhöht sich, während die monatlichen Kosten annähernd gleichbleiben. Bei der Mietwohnung steigt die monatliche Belastung mit der Inflation. Also unter dem
    Strich gleiche Kosten wie bei einem Mietobjekt. Im Alter gehört das Ding jedoch uns und die Mietkosten respektive Finanzierung entfällt. Auch eine Form der Altersvorsorge, auf die ich als Angestellter übrigens angewiesen bin, da mein Einkommen sich ab Rentenbezug in etwa halbiert.

    Wir brauchen uns hier doch nicht ernsthaft darüber austauschen, dass Eigentum sich IMMER rechnet, wenn man es irgendwie mit den Gehältern finanziert bekommt. Was ich verstehen könnte, ist, wenn jemand, der im Raum München wohnt, sagt, dass er sich kein Eigentum leisten kann. Wenn er nicht aus München raus will. Was ich mir "da" auch überlegen würde.

    Und genau das versucht Anna Lisa dir zu sagen: wenn du noch weiter reduzierst, darfst du natürlich nicht in die "Betreuungsfalle" tappen und dann die Betreuung deines Kindes an den zusätzlichen freien Tagen übernehmen, damit dein Mann an weniger Tagen betreuen muss.

    Ich würde übrigens wahrscheinlich auch nicht in der zusätzlichen freien Zeit mehr entspannen, sonderen eher die Zeit wieder in mehr Vorbereitung, etc. stecken. Das hatte ich ganz am Anfang auch gemacht, als ich eine halbe Vertretungsstelle hatte. Es würde so oder so nichts bringen.

    Was ist für euch der Vorteil gegenüber der Miete?

    Mag das vielleicht mal jemand Anderes hier Anna Lisa erklären? Wir haben ein Haus mit einem Garten, in dem unser Kind spielen kann. Unser Haus mit Garten, wird uns gehören bald, d.h.,, wir müssen in genau 5 Jahren nur noch die Unterhaltungskosten für unser Haus bezahlen - die weniger sind als eine Miete. Dann können wir unserem Kind viel unkomplizierter ein Studium etc. ermöglichen, weil wir ja viel geringere Kosten haben. Und letztlich gehört unserem Kind später unser Haus. Und ein weiteres Grundstück, in das wir auch schon investiert haben.

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