Beiträge von Haubsi1975

    Es mag sein, dass ich da auch viele Berufe überschätze.

    Definitiv. Wofür aber auch die klangvollen Namen sorgen, die es heute so gibt. Was früher ein einfacher "Kundenbetreuer" war, nennt sich heute "Key Account Manager" - er macht aber dasselbe.

    Und: In der IT ist es bestimmt auch anders.


    Im Marketing meiner alten Firma hätte ich in 20 Jahren noch denselben langweiligen Job gemacht, den ich vorher schon fast 10 Jahre gemacht habe. In der Firma. Und in den anderen Firmen davor war es auch nicht anspruchsvoller leider. In der Masse ist das immer viel Arbeit gewesen (deshalb war ich abends auch immer hundemüde), aber vom Anspruch her brauchst du objektiv gesehen nicht mehr als die mittlere Reife und eine kaufmännische Ausbildung. Weshalb gerade im Marketing auch viele Menschen sehr unglücklich werden, die ein Unistudium dafür absolviert haben.

    Es mag sein, dass ich da auch viele Berufe überschätze. Ich sehe nur bei meinem Partner in der IT, dass immer wieder an neuen Projekten gearbeitet wird, in die man sich auch erst einmal, auch fachlich, einarbeiten muss. Das sehe ich im Schuldienst nicht mehr wirklich gegeben. Dass ich seit Jahren nur noch eines meiner Fächer unterrichte, was quasi auf Autopilot läuft, hilft auch nicht. Es ist aber jetzt kein Grund, den Job zu verlassen oder so.

    Hm, liegt das dann nicht auch daran, dass du jetzt nur ein Fach unterrichtest und das immer dieselben Inhalte bereit hält? Ich selbst bin fachlich gerade mehr als ausgelastet mit einem Leistungskurs in Wirtschaft. Wenn ich mehr Anspruch will, kann ich in 2 Jahren im Leistungskurs in VWL einsteigen. Da es gerade in VWL immer auch um Aktualität geht, wird das nie auf Autopilot laufen können und dürfen. Gerade gibt es in RLP neu den Kurs "Projektmanagement" am beruflichen Gymnasium. Das hätte ich gemacht, wenn ich noch mehr Kapazitäten frei hätte. Da gibt es für mich, genug Spielwiesen, um mich auszutoben. Mein Problem ist gerade das Gegenteil - es ist etwas viel gerade. Auch fachlich. Aber das wird sich mit den Jahren legen. Und wenn mir dann langweilig wird, kann ich gerne in einem anderen Leistungskurs tätig werden - oder ich gehe in einen anderen Bildungsgang. Dafür liebe ich die Berufsbildenden Schulen: Aufgrund der Vielzahl an Bildungsgängen wird es einem garantiert nicht langweilig.

    Was aber, man kann es nicht oft genug erwähnen, an der BBS (RLP) liegt.


    MIr ist aber auch klar, dass es Leute geben muss, die an anderen Schulformen freiwillig unterrichten. Ich vermute, dass ich aufgrund mangelnder Schülerzahlen auch irgendwann an ein BK (NRW) wechseln muss. Aber da die Pflichtstundenzahl am WBK geringer ist, bleibe ich hier solange es geht ;)

    Echt? Warum ist das eigentlich so?

    Das kann man auch laut anmerken. Ich merke wirklich, wie ich in diesem Job Jahr für Jahr gelinde gesagt verblöde.


    (Ja, das wird jetzt für einige eine Steilvorlage sein, ist in Ordnung)

    Echt? Das kann ich wirklich nicht behaupten. Mein Job im Marketing, den ich vorher hatte, war intellektuell gesehen wesentlich anspruchsloser als mein jetziger Job. Gerade im beruflichen Gymnasium in BWL und VWL verblöde ich da überhaupt nicht. Im Gegenteil. Dass die SuS den Ansprüchen, die an sie gestellt werden, leider immer weniger gerecht werden, steht auf einem anderen Blatt. Aber da kommt es auch auf die jeweilige Stufe und den jeweiligen Kurs an. Meine jetzigen 13er sind sehr leistungsstark, vom Wirtschaftsleistungskurs der 12 bin ich gerade sehr enttäsucht.

    Hallo Haruspex,


    ich stand vor ein paar Jahren vor einer ähnlichen Entscheidung wie du und bin den Weg gegangen - allerdings hatte ich das Glück des Quereinstiegs, weil ich neben BWL auf Diplom mit Schwerpunkt Marketing auch sehr viele Scheine in Germanistik gemacht hatte, so dass ich das als Zweitfach im Quereinstieg machen konnte. Ich war zu Beginn des Referendariats über 40 Jahre alt.


    Ich bin jetzt an einer berufsbildenden Schule gelandet. Ursprünglich hatte ich mal Geschichte und Deutsch auf Lehramt an Gymnsasien studiert - ich bin übrigens froh, NICHT an einem Gymnasium gelandet zu sein, es wäre nicht meine Schulart gewesen. Daher hat es sich für mich so gefügt, wie es sich fügen sollte.


    Ich bin mit meinem jetzigen Berufsleben insgesamt weitaus zufriedener als vorher in meinem Marketingjob (ich habe auch im Marketing gearbeitet) - ABER (und du wolltest ja hier Ehrlichkeit!) es ist bedeutend anstrengender, Lehrer(in) zu sein, als ich es dachte. Und es hat rein gar nichts zu tun mit "dann mache ich mir ein gemütliches Leben mit viel Ferien und gar nicht mal schlechter Bezahlung." Ich arbeite also noch an meiner Work-Life-Ballance, wie man so schön sagt. Bereut habe ich den Schritt deshalb nicht, weil ich jetzt den Sinn habe, den ich immer gesucht hatte, weil es mir Spaß macht, mit Jugendlichen zu arbeiten und weil ich meine Fächer liebe (Wirtschaft macht mir zugegebenermaßen mehr Spaß als Deutsch - mein Berufsbezug im Marketing, das ich auch unterrichte, ist dafür verantwortlich.). Ich hatte an einer berufsbildenden Schule hospitiert, das würde ich dir vielleicht auch noch ans Herz legen zur Entscheidungsfindung. Und: Jedenfalls bei uns in RLP kannst du auch schon während des Studiums als PES-Kraft arbeiten - das ist für dich eventuell auch noch ein guter Hinweis. Ein wichtiger Vorteil für mich jetzt ist auch, dass ich die Ferien mit meinem Kind verbringen kann - und auch alle beweglichen Ferientage. In meinem Job vorher war es schon mit Kind im Kindergarten schwierig, mit meinem Kind die Ferien zu verbringen. Und auch mit dem zugehörigen Mann. Diese Problematik gehört der Vergangenheit an. Aber das allein genügt als Grund nicht, Lehrer(in) zu werden.

    Ich glaube man muss auch unterscheiden, was da eigentlich genau runter kam. Hier kam kein Eisregen, sondern „nur“ Schnee. Da sind eben aber sehr viele Leute spazieren gewesen und hatten Spaß daran.

    Mein Kind ist auch begeistert - herumtollen in der Schneelandschaft, heute fand ich es bei grauem Dauergeschneie so lala für die Kinder, aber morgen ist Sonnenschein gemeldet. Ja, für die ist das toll. Und mal ehrlich: So kurz vor den Zeugnissen verpassen sie gerade auch in der Grundschule nicht wirklich was, was nicht aufzuholen wäre. Bei uns war es auch Schnee, in meiner Heimatstadt Eisregen. Letzteres kann ja wirklich gefährlich werden. Und das zu riskieren, wenn online beschulen auch gut geht, ist doch sinnvoll. Ich habe trotzdem in der heutigen Onlinekonferenz wieder festgestellt, dass man die SuS live doch ganz anders beobachten und beschulen kann. Gerade diejenigen, die nicht top engagiert sind, "verstecken" sich dann hinter ihren Namenskürzeln. Die erreiche ich im Liveunterricht eher mit aufmunterndem Blickkontakt als jetzt so.

    Ich bin mal gespannt. Es ist super glatt draußen.

    In der hiesigen Grundschule findet wieder kein Unterricht statt und an unserer BBS Onlineunterricht. Mein Mann - aus der Eifel kommend - hat auch nur milde gelächelt ob der ganzen Panik. Indes geht es ja nicht darum, dass es für irgendeinen Erwachsenen unmöglich wäre, zur Schule zu kommen, sondern dass die Busse flächendeckend ausfallen. Mit denen nun einmal ein Großteil unserer SuS fahren. Und bevor du dann wieder mit 20-30 % der Schüler da stehst, ist es doch vernünftiger, Onlineunterricht anzuordnen. Zumal das bei uns ganz gut funktioniert.

    Bei uns in RLP (Ecke Mainz) ist es jetzt ziemlich glatt, nachdem es heute Vormittag Schneeregen gab. Für diese Nacht sind erst Regenfälle, dann Schnee und Eisregen gemeldet. Es gibt schon erste Schulen, die auch für morgen noch Homeschooling melden. Meine Schulleitung wartet jetzt erstmal noch ab.

    Same here - Rheinland-Pfalz Grenze NRW. Im Moment schneit es auch ordenlich. Gegen 16 Uhr wird unsere Schulleitung Näheres wissen.

    Sorry, aber da läuft was schlecht. Das muss man sich als Vorgesetzter auch nicht "gefallen" lassen bzw. sollte dafür sorgen, dass es anders läuft.
    Und wenn es so ist, dass die Person so effizient ist, dass sie auch zeitlich schneller fertig ist, dann soll sie bitte früher weg dürfen und nicht mit Jacke 5 Minuten demonstrativ warten.

    Ja, als "cleverer Angestellter" macht man das auch nicht. Man fragt entweder wirklich nach Extraarbeit - oder man schaut hier und da vorbei und hält ein Schwätzchen, bis Dienstende ist. Oder man checkt Mails. Oder, oder. Irgendwas kann man immer tun. Wie wichtig und effizient das ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber früher gehen - nein. Denn früher gehen, heißt früher stempeln. Macht man nicht. Und man fragt - je nach Tätigkeit und Zufriedenheit - auch nicht nach Extraarbeit, weil das ohnehin nicht honoriert wird unter Umständen.

    Natürlich kostet aktive Mitwirkung erst einmal Zeit, die muss man eben entweder bereit sein zu investieren oder darf sich sonst nicht darüber beschweren, wenn es auch niemand sonst macht und mögliche Entlastungen nie Einzug halten in eurem Kollegium, nur weil die SL das halt so nicht handhaben möchte.

    Ich bin genau deshalb auch an meiner Schule Teil des Schulentwicklungsteams, weil ich Veränderungen in diesem Bereich von vornherein aktiv mitgestalten und auch anstoßen will und mich nicht nur darüber ärgern möchte, dass mir X, Y und Z einfach nur aufs Auge gedrückt wird.


    Wenn es dir zu viel ist, dich aktuell aktiver einzubringen, dann ist das eben so, dann musst du aber halt auch damit leben, dass bestimmte Dinge sich unter Umständen einfach nicht ändern werden.

    Hallo CDL, lieben Dank für deine diversen Tipps. Ich habe mich tatsächlich heute als Teammitglied für die "Schulentwicklung" eingetragen - dafür wurde auf der Konferenz vorgestern sehr geworben und gerade unsere Schule hat es auch bitter nötig.

    Die Sekretärin von meinem Mann - keine Beamtin, kein ÖD - packt 10 Minuten vor Arbeitsschluss ihre Sachen zusammen, fährt den Computer runter und zieht die Jacke über und wartet die letzten 5 Minuten, dass endlich Schluss ist. Kein Scherz.

    So sah auch mein letzter Job aus. Und ich ich war keine Sekretärin. Ich habe es nicht besonders gemocht und manchmal auch gehasst zum Schluss. Wenn du es lieben würdest, sattel auf irgendeinen Bürojob um in Teil- oder Vollzeit. Bekommst du bestimmt. Ich kann dir mit meiner Erfahrung aber auch sagen, dass der nicht so gut bezahlt ist. Wenn du auch damit leben kannst und auch damit, dass du weniger Verantwortung und Gestaltungsspielraum hast, mach es. Es gibt Menschen für die ist es das Richtige. Und manchmal wünsche ich mir diesen Job auch zurück. Aber bisher nur manchmal. Und nicht oft. Und es hängt damit zusammen, dass ich mich noch nicht richtig organisieren und Prioritäten setzen kann und wahrscheinlich daher mehr arbeite, als es notwendig ist. Aber ich lerne.;)

    Das ist der Nachteil des Lehrerdaseins: Die Arbeitszeiten sind sehr unregelmäßig: Sie verlaufen allerdings in Wellenbewegungen. Gerade isses mehr, es wird aber nach den Zeugnissen sicher weniger. Und: Da der Schreibtisch zu Hause Teil deiner Arbeit ist (mit Korrigieren, etc.) ist die Teilung von Beruf und Privatem nicht so klar wie in einem Bürojob. Wobei: Da machen auch immer mehr Homeoffice. Und beklagen, dass sich das vermengt.
    Eure Sekretärinnen: Klar, dann ist das so. Und in meinem alten "Laden" gab es viele Mitarbeiter, die so ein Arbeiten hatten. Mich inklusive. Es war der klassische Sachbearbeiterjob (den ich zum Schluss in Teilzeit hatte): Es ist egal, ob du heute Mittag noch die Akte anlegst oder morgen früh. Hat sicher auch seine Vorteile. Muss man der Typ für sein. War ich aber leider nicht.

    Ich kenne nicht eine Schulsekretärin (Sekretäre in diesem Bereich sind mir bislang einfach noch nicht begegnet), die längerfristig im schulischen Einsatz tätig ist und die nicht regelmäßig Überstunden sammelt in Schulwochen, um die ganze Arbeit zu bewältigen.

    Jepp - an meiner Ausbildungsschule hatten mehrere Sekretärinnen Burnout oder waren gefährdet - eben weil der Job so anstrengend ist. Ich selbst habe unmittelbar nach der Uni mangels Alternativen einige Monate im Vorstandssekretariat gearbeitet; für die Vorstandsvorsitzende eines großen, internationalen Konzerns. Man schätzte dort mein Englisch, meine schnelle Auffassungsgabe und mein sehr schnelles Arbeiten. Außerdem hatte ich mir vor der Diplomarbeit das Schreiben mit 10 Fingern selbst beigebracht, also war ich im Schriftverkehr auch schnell. Ich habe den Job gehasst - aus verschiedenen Gründen. Ich war heilfroh, schnell einen festen Job im Marketing ergattert zu haben. Aber eins habe ich gelernt damals: Es ist anstrengend - und auch oft noch Arbeit nach der vereinbarten Arbeitszeit. Eben auch Überstunden ohne Ende. Und immer freundlich sein, immer nett sein. Und sämtliche Orgaaufgaben (auch die ganz einfachen) sehr disziplinert erledigen. Gut, dass ich was anderes machen darf. Geblieben ist mein Respekt für die, die das immer machen müssen. Und Sekretärinnen werden leider auch oft gar nicht gut behandelt. Leider.

    Same. Ich hatte auch mal Tage mit nur 2 Stunden. Das fand ich furchtbar. Ich hatte immer das Gefühl es lohnt sich gar nicht dafür überhaupt das Haus zu verlassen. 6 Stunden passen schon eher. 8 geht gut und man hat viele Stunden am Stück geleistet. 10 kann zu viel sein, je nachdem was man an dem Tag unterrichtet.

    4 Stunden sind super. Habe ich jetzt zweimal die Woche. Morgen früh fange ich zur 3. Stunde an und mache davor Sport. Montags habe ich nach der 5 Stunde frei und gehe danach laufen. Ich mag es sehr. 2 Stunden sind hingegen nur nervig - das hatte ich letztes Jahr. Zweimal 2 Stunden, zweimal 8 Stunden und einmal 4 Stunden. 4 Tage nicht gut. Entweder total fertig oder das Gefühl, mehr zur Arbeit unterwegs als da zu sein.

    Das kannst du nur für dich entscheiden, es ist eine absolute Typfrage. Ich liebe den Wechsel zwischen vollen Tagen und anderen Tagen komplett ohne Arbeit. Ich kenne aber auch genug Lehrerkollegen, für die 6 oder gar mehr Stunden an einem Tag die Hölle sind.

    Ich fand es letztes Jahr wie gesagt die Hölle. Kann aber auch an dem 6-Stunden dieselbe Klasse-Ding gelegen haben. UND daran, dass ich als Mutter nach dem 8 Stunden-Tag direkt zur Schule des Kindes gefahren bin und der Stress damit erst richtig anfing. Ich genieße es jetzt total, auch nur eine halbe Stunde zu Hause zu haben und ruhig einen Kaffee zu trinken, bevor mein Kind zu Hause ankommt. Nur eine halbe Stunde. Der Kaffee und ich. Und ich war letztes Jahr nach den 8 Stunden-Tagen auch zu gar nichts mehr fähig schulisch. Und auch privat. Gerade schaffe ich es eigentlich immer, mich abends nochmal hinzusetzen.

    Easy peacy. 26 Stunden bekommt man leicht in 4 Tagen unter Montag frei, Dienstag 6, Mittwoch 8, Donnerstag 8, Freitag 4.


    Oder Mittwoch + Donnerstag 10 und Freitag 6.

    Eben: Zweimal 8 Stunden hatte ich letztes Jahr - habe ich noch sehr ätzend in Erinnerung. Wobei es hier auch auf die Klassen ankommt. Ich hatte letztes Jahr aber zusätzlich das Glück, an dem 8 Stunden-Tag 6 Stunden dieselbe Klasse zu haben. Inzwischen frage ich mich, wie hoch darauf gewettet worden ist, ob ich nach nur einem Jahr hinschmeiße?;)

    Die unterrichten dann ihre 25 Stunden an vier Tagen, sicherlich auch mit vielen Nachmittagen/Abenden. Da musst du sicherlich nicht drauf neidisch sein.

    Ja, da hast du absolut recht. Ein Kollege hatte anfangs 24 Stunden (das ist bei uns Volldeputat) an 3 Tagen. Ich hatte ihn beneidet. Anfangs. Nachdem ich das erste Mal 8 Stunden durchgehend unterrichtet hatte, habe ich es anders gesehen. Und überlege mir vor dem Hintergrund auch gerade, ob mir weniger Stunden auf 5 Tage verteilt nicht "mehr" bringen würde: Jeden Tag höchstens 4 Stunden könnte bedeuten, ich kann vor oder nach der Arbeit immer laufen gehen (ich liebe laufen, bzw. joggen) und rege mich nicht über "freie" Tage auf, wo ich zur Arbeit muss. Witzig, ich sage immer noch Arbeit..

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