Beiträge von sunshine_:-)

    Eine Regelschule kann (!) AOSF- Schülerinnen aufnehmen, sofern denn Fachpersonal zur Verfügung steht (z.B. eine Sonderpädagogin mit 6 Wochenstunden für eine bestimmte Anzahl an Schülerinnen) kann diese dann aber auch an Förderschulen abgeben.


    GL-Schulen müssen einen bestimmten Schlüssel an AOSF-Schülerinnen aufnehmen und bekommen dafür Stellen für Multiprofessionelle Teams und z.B. kleinere Klassengrößen. Oft gibt es dafür aber kein Personal.


    Edit:

    "Im Gemeinsamen Lernen werden Unterricht und Erziehung aller Schülerinnen und Schüler von Lehrkräften für sonderpädagogische Förderung, Lehrkräften anderer Lehrämter sowie Fachkräften aus anderen Berufsgruppen gemeinsam verantwortet." Quelle: Schulministerium.nrw

    Es gibt auch immer noch Schulen,

    NRW hat doch schon länger den Sozialindex. Warum greift er nicht?

    Theoretisch greift er glaube ich, praktisch ist es bei den zwei mir bekannten Schulen mit sehr hohem Sozialindex anekdotisch so, dass sie einfach die regulären Stellen seit zwei Jahren schon nicht besetzen geschweige denn zusätzlich Personal auftreiben können.


    Edit: Trotz GL werden die Klassen vollgepackt, doppelte Besetzung gibt es im Prinzip garnicht. Kann man sich da als Schule wehren? Sagen, wir nehmen aber unter den Bedingungen nur 25 Kinder/Klasse? Gibt es solche Möglichkeiten? Das weiß ich nicht.

    Wobei es hier im Ausgangsposting primär nicht um die Schüler ging, die immer schlechter werden, sondern um die Rahmenbedingungen. Oder, sunshine_:-) ?

    Genau, insbesondere die Rahmenbedingungen, die inzwischen so vielfältig sind, dass viele den Aufgaben nur noch hinterherlaufen.

    Was die Schülerinnen direkt betrifft, da sehe ich als Hauptpunkt eben "die Medien". In welchem Ausmaß diese die Lebenswelt der Schülerinnen beeinflussen ist in der Politik/ Verwaltung usw. leider immer noch nicht angekommen und wird nirgendwo thematisiert.


    Beispiel: WhatsApp! WhatsApp ist nunmal da und wird nicht weggehen. Es kommt zu Cybermobbing usw. Jetzt kann man auf dem Standpunkt stehen, dass ginge uns nichts an. Wir seien nicht zuständig, sondern die Eltern. Sind wir wirklich nicht zuständig? Die Konflikte werden ja aus der Schule und in die Schule getragen. Außerdem besteht das gleiche Problem auch im Teamschat, der von der Schule auf einen Gerät der Schulträgerin bereit gestellt wird. Prävention? Gibt es keine. Behandlung der Problematik? Wir haben keine Zeit dafür vorgesehen an meiner Schule. Was also tun? Viel Arbeit, viel Aufwand, viel Zeit, kein Konzept.


    Das wäre so ein Beispiel für eine Thematik, bei der ich mich im Sinne meines Erziehungsauftrages in der Pflicht sehe, aber weder weiß, wie noch wann.


    Dies ist nur ein Beispiel für die Vielzahl der Anforderungen, denen sich Kolleginnen zunehmen nicht gewachsen sehen.


    Das nochmal zur Konkretisierung meiner Ausgangsfrage.

    handynummern der schüler*innen in deinem (dienst)gerät abspeichern damit du sie sofort hast bzw zuordnen kannst. elterntelefonnummern immer

    mitführen. auch mal eine stunde extra freizeit geben

    Puh ernsthaft? Ne, ich speichere da nichts ab. Habe eine Liste dabei.

    Aber: Dienstgerät ist ein gutes Stichwort. Ist zwar keins, weil ich es mir natürlich selber kaufen musste, aber ich habe eine Ersatzhandy für solche Zwecke mit eigener Nummer. Sehr praktisch. Den Rest des Jahres ist es ausgeschaltet.

    Das war aber ja in NRW schon vor 20 Jahren an so mancher Hauptschule so, je nach Region und Klientel. Da war kein geregelter Unterricht möglich, die Schülerinnen wurden verwahrt und verwaltet, Personal fehlte. Das habe ich selber so erlebt und dachte eben damals schon: so kann das nicht weitergehen.


    Ich frage mich halt, ob wir in 10 Jahren wieder/immer noch an dem Punkt sind, dass wir glauben, es ändere sich was oder dann einfach z.B. Klassen vergrößert werden oder Unterricht gestrichen wird. Oder ob es mal eine wirkliche Veränderung gibt weil sich die Situation objektiv extrem verschlechtert.

    Obwohl nach meiner Erfahrung im Lehrerinnenzimmer ja gerne mal gejammert und geschimpft wird, ändert sich aus meiner Sicht die Stimmung.

    Viele Kolleginnen sind wirklich richtig genervt, einige überlegen zu kündigen, andere sind dauererkrankt, Nachwuchs fehlt, die Studierendenzahlen sinken...

    Soziale Probleme in der Schülerinnenschaft nehmen zu, "die Medien" spielen eine immer größere Rolle, Leistungsbereitschaft und Bildungsniveau sind im Sinkflug usw.


    So weit- so bekannt. Aber nun zu meiner eigentlichen Frage:


    Ist dies das übliche "Früher war alles besser" oder glaubt ihr, wir steuern auf einen großen Knall im Bildungssystem zu, nach dem sich wirklich mal etwas ändern muss und wird?

    Beim 2. Gespräch in kurzem Intervall würde ich allerdings nicht 30 Minuten zur Verfügung stehen, sondern sagen wir mal 10 Minuten um ein (!) konkretes (!) Problem zu besprechen. Damit zeigst du Bereitschaft und kommst der Informationspflicht nach. Alles andere sprengt den Rahmen.

    Ich würde eine Begleitung nicht nur als Zeugin mitnehmen, sondern auch als Moderatorin.

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