Beiträge von Quittengelee

    Bei uns am technischen Berufskolleg ist das relativ einfach. Vergleiche den Dipl. Ing. Fahrzeugtechnik, der bei uns die Azubis ausbildet, mit dem, was der gleiche Ing. beim Staatsbetrieb Volkswagen bekommt. Das Land Niedersachsen ist dort ja zweitgrößter Aktionär. Denkt dort aber bitte auch an das 13. und 14. Monatsgehalt, die Erfolgsprämie und sonstige Vergünstigungen.

    Danke für das erste Beispiel. Allerdings landen ja ausgerechnet bei euch sehr viele Quereinsteiger*innen. Ist es in der großen weiten Welt vielleicht doch anstrengender?

    Bist du sicher, dass du Referendariat in dem Sinne machen musst?

    https://lehrer-werden-in-sachsen.de/infos-zum-seit…eading-anchor-7

    Und wohnst du im ländlichen Raum? Schuldienst ist zwar äußerst unflexibel, aber da in Bautzen etc. der Mangel so eklatant ist, findet man vielleicht doch eine Sondermöglichkeit?

    ... In Deutschland ist das Gehalt nicht mit vergleichbaren Positionen in der Wirtschaft konkurrenzfähig.

    Was wäre denn eine vergleichbare Position? Nenne bitte 3 oder 4 Alternativbeispiele. Sowohl von den Aufgabenbereichen ähnlich als auch bzgl. Urlaub, Pension, Arbeitsplatzsicherheit vergleichbar. Und bitte je ein Beispiel aus den Bereichen Bildende Künste oder Sport, Germanistik oder Anglistik und gerne auch Chemie, Politik oder Sonderpädagogik.

    Ich würde Schweden vorschlagen. Dort darf man erst ab 20 in die Bottle-Shops. Das Problem in der SEK 2 ist doch, dass ich das Alkoholverbot nicht effektiv durchsetzen kann, wenn sie das Zeug an jeder Ecke legal kaufen können. Da kapituliert man als Lehrer vor der Macht des Faktischen.

    Man kann Alkohol sogar mitbringen und andere Drogen am Bahnhof kaufen. Und nun?

    Und wie soll ich das verhindern? Angezeigt haben wir es gestern Abend bereits online, ändert aber leider nichts daran, dass wir vor dem 22.9. (da gab es plötzlich noch einen freien Termin) kein neues bekommen mit Plakette.
    Das ist immerhin noch eine Woche, wo mein Kind sich gar nicht alleine bewegen kann dann, weil es das andere Auto nicht fahren darf z.B.

    Wieso kann dein Kind sich ohne Auto nicht bewegen?

    Unvermeidbar nein, ich zwinge keine Schüler zum Trinken und die Schule auch nicht. Ich habe aber nicht die Macht, es zu verhindern (und auch nicht zu verbieten, wenn der Staat und die Schule (nicht Lehrer) es nicht tun).

    Ich unterrichte Chemie und Alkoholmissbrauch ist bei mir ein großes Thema. Wie viel tut ihr aktiv dagegen?

    Es geht um deine Haltung. Natürlich hast du die Macht, eine Regel auf einer von dir organisierten Fahrt durchzusetzen. Wenn es dafür einer staatlichen Regulierung oder die Teilnahme von Moslems Bedarf, finde ich das traurig.

    Im Übrigen geht es um 16-Jährige aus der Klasse des TE. Auch er wird natürlich am Ende machen, was er für richtig hält. Deswegen finde ich es umso wichtiger, ihm mitzuteilen, dass Alkohol nicht zwingend notwendig zu einer Schulveranstaltung dazugehört und die SuS ihn nicht für vertrauenswürdiger halten, wenn er 1-2 Promille erlaubt. Das ist riesen Nonsens.

    Genauso ist es bei uns und ich werde seit vielen Seiten angegriffen von Kollegen aus Sek. I oder NRW, bei denen es verboten ist und diese Diskussion daher nicht kennen.

    Du wirst angegriffen? Nein. Du musst dich hier nicht mal rechtfertigen. Was du tust, ist, öffentlich zu verkünden, dass Alkoholkonsum für Schüler unvermeidbar ist.

    Übrigens bin ich in dem Zusammenhang sehr dankbar über das Rauchverbot unter 18 Jahren. Wenn ich an Klassenfahrten früher denke...

    Und wieso ist ausgerechnet das dann durchsetzbar? Alle können heimlich rauchen. Das kann man nicht unterbinden. Was man verbietet, muss man auch durchsetzen können. Dann brauche ich gleich gar nicht mehr fahren. Ein verbrannter Frühstückstoast ist genauso krebserregend wie eine Zigarette, habe ich mit den Schülern ausgerechnet. Die Eltern wollen, dass die Kinder rauchen dürfen. Ich will auch eine rauchen dürfen, nur eine, ich rauche ganz selten, aber auf der Klassenfahrt muss das mal gehen:hammer:

    Zwischen angetrunken und einem Glas Wein oder Bier besteht noch ein Unterschied.

    Das ersteres nicht geht, war hier nicht in Diskussion.


    Es ist keine Übertreibung, von angetrunken zu sprechen, denn je nach körperlicher Verfassung hat man nach einem Wein einen Wert von 0,5 Promille womit man nicht mal mehr in Deutschland Auto fahren darf.

    Bei so einer Übertreibung erspare ich mir weitere Beiträge.

    Das Ankündigen von Beitragsersparnis ist bereits ein Beitrag.

    Im SGB IX steht Folgendes:

    "Sind Beschäftigte innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig, klärt der Arbeitgeber mit der zuständigen Interessenvertretung im Sinne des § 176, bei schwerbehinderten Menschen außerdem mit der Schwerbehindertenvertretung, mit Zustimmung und Beteiligung der betroffenen Person die Möglichkeiten, wie die Arbeitsunfähigkeit möglichst überwunden werden und mit welchen Leistungen oder Hilfen erneuter Arbeitsunfähigkeit vorgebeugt und der Arbeitsplatz erhalten werden kann (betriebliches Eingliederungsmanagement). Beschäftigte können zusätzlich eine Vertrauensperson eigener Wahl hinzuziehen. Soweit erforderlich, wird der Werks- oder Betriebsarzt hinzugezogen. Die betroffene Person oder ihr gesetzlicher Vertreter ist zuvor auf die Ziele des betrieblichen Eingliederungsmanagements sowie auf Art und Umfang der hierfür erhobenen und verwendeten Daten hinzuweisen. Kommen Leistungen zur Teilhabe oder begleitende Hilfen im Arbeitsleben in Betracht, werden vom Arbeitgeber die Rehabilitationsträger oder bei schwerbehinderten Beschäftigten das Integrationsamt hinzugezogen. Diese wirken darauf hin, dass die erforderlichen Leistungen oder Hilfen unverzüglich beantragt und innerhalb der Frist des § 14 Absatz 2 Satz 2 erbracht werden. Die zuständige Interessenvertretung im Sinne des § 176, bei schwerbehinderten Menschen außerdem die Schwerbehindertenvertretung, können die Klärung verlangen. Sie wachen darüber, dass der Arbeitgeber die ihm nach dieser Vorschrift obliegenden Verpflichtungen erfüllt."

    Spekulationen also mitnichten vonnöten.

    ...
    Überprüfen, ob SuS Wein oder Bier oder Schnaps trinken und wie viel, kann ich nicht. Wenn mir im Hostel jemand mit Weinflasche in der Hand begegnet, muss ich das dann dulden, die Schnapsflasche aber nicht? Hat die Person etwas getrunken oder trägt sie das nur für andere?

    Genau das. Wenn man etwas erlaubt, muss doch klar sein, was erlaubt ist, zum Beispiel die Menge. Oder nur unter Aufsicht der Lehrkraft? Dann haben wir betreutes Saufen, ganz toll.

    Wir hatten einen Lehrer, der Alkoholiker war. Auf Klassenfahrt hat er selbst so viel Bier getrunken, dass er immer gut druff war und sich nicht darum geschert hat, wie viel Whiskey-Cola wir uns angemixt haben. Für SuS aus Familien mit Suchtproblematik stammend wurde wieder mal ganz offiziell vermittelt: Yay, Trinken ist voll normal und okay! Nee, isses nicht. Ganz losgelöst vom örtlich geltenden Gesetz.

    Man kann auch der weltfremde Lehrer sein und alles heimlich geschehen lassen. 👌

    Woher kommt denn diese irrige Idee, dass Jugendliche weniger trinken, wenn man den Konsum gestattet? Und woher die zweite und offenbar konträre Idee, dass sie eher Hilfe holen, wenn man ihnen geringen Konsum erlaubt hat, aber dann doch mehr gesoffen wurde und einer von der Klippe stürzt... Das ist einfach Bullshit, was hier geschrieben wird. Die Hoffnung, man sei bei Unfällen aus dem Schneider schlicht naiv.

    Erlaubt euren Klassen doch einfach was immer ihr wollt, aber lebt mit dem Risiko, mit dem auch der Schwimmlehrer lebt, der sich an alle Vorschriften hält und bei Tod eines Kindes trotzdem haftet.

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