Beiträge von Piksieben

    Das sagt sich so leicht. Ich fühle auch relativ wenig Verzicht, weil ich ganz gern allein bin, genug Platz habe und technisch gut ausgestattet bin. Aber dass das Schwimmbad zu hat, das zum Beispiel macht mir wirklich etwas aus. Ich gewöhne mich dran, aber es tut mir nicht gut.

    Partys fehlen mir nicht, shoppen finde ich auch ziemlich furchtbar, aber soweit reicht meine Vorstellungskraft schon, dass mir viele Menschen in dieser Situation wirklich leid tun. Ich war früher ständig mit der Clique unterwegs (sagt man wahrscheinlich heute nicht mehr :-)), ständig war irgendwo was los, man war in der Kneipe, im Konzert, wasweißich. Und das geht jetzt alles für Monate nicht. Ok, wir hatten früher noch kein Whatsapp&Co. Aber es muss sich einfach furchtbar anfühlen. Und kleine Kinder mit ihren Eltern, die womöglich selbst alte Eltern haben ... Die Belastungen sind schon enorm, und sich einfach hinstellen und sagen: Ich verzichte auf nix, stellt euch nicht so an, das ist empathielos.

    Hat auch nichts damit zu tun, ob man den Sinn der Maßnahmen sieht. Den sehen die meisten. Das hilft ja auch, durchzuhalten. Dass man so rumgiftet wie in diesem Forum kenne ich aus meinem Umfeld nicht (ok, da gibt es auch keine Lehramtsstudenten, aber dass man einen Troll so hingebungsvoll füttert, ist schon bezeichnend). Da herrscht eher Verständnis vor, einander Mut machen, freundlich sein. Man braucht es so dringend.

    An einem schönen Badezimmer freut man sich mehrfach täglich. Eine Wohnung sollte überhaupt so sein, dass man, wenn man hineinkommt, denkt: Ach, ist das schön, zu Hause zu sein. Auch wenn man denkt, man gewöhnt sich ja dran und guckt nicht hin: Wer mal renoviert hat, weiß, wie es sich anfühlt, wenn die Schandflecken weg sind und etwas Schönes da ist. Man nimmt es wahr.

    Wenn nun in Mietwohnungen niemals etwas renoviert würde, sähen sie nach ein paar Jahrzehnten alle fürchterlich aus.

    Es steht und fällt halt mit der Haltung des Vermieters. Samus Frage diesbezüglich ist doch beantwortet. Ich wäre da etwas mutiger. Ein Handwerksbetrieb kann einem auch Auskunft über mögliche böse Überraschungen geben.

    Seph hat doch eine fachkundige Auskunft gegeben. Wenn du bezahlst, bekommst du den Restwert raus, falls du ausziehst. Alternativ könnte der Vermieter bezahlen (der freut sich: du kümmerst dich um alles und der Wert der Wohnung wird erhöht) und du erklärst dich mit einer Mieterhöhung einverstanden. Das müsst man halt mal ausrechnen. Kommt halt drauf an, wie verhandlungsbereit dein Vermieter ist.

    Ich würde in mit einem ekeligen Bad keine zehn weitere Jahre leben wollen. Da würde ich lieber ausziehen. Das kann dem Vermieter nicht recht sein, aber manche ticken da recht seltsam.

    Um mal zur ganz ursprünglichen Frage des Threads zurückzukehren: ich fühle mich zunehmend schwermütig angesichts der aktuellen Lage. Nun kommt also die Verschärfung des Lockdowns für knapp 4 Wochen mit einem weiteren Appell, Kontakte so gut es geht zu vermeiden. Ich verstehe die Notwendigkeit, schwer fällt es mir als sozialem Wesen aber trotzdem. Hinzu kommt, dass meine Sportmöglichkeiten seit Monaten nicht mehr vorhanden sind. Ja, ich könnte grundsätzlich natürlich joggen gehen - das hat mir jedoch noch nie Freude bereitet, erst recht nicht bei dem Wetter der letzten Wochen.

    Zudem frage ich mich, wie die Perspektive für die kommenden Monate aussieht. In meiner Wahrnehmung suggerieren die politischen Entscheidungsträger, dass der Lockdown zu einer grundlegenden Veränderung der Situation führen soll. Aber nach dem anvisierten Ende am 10.01. dauert der Winter noch 2-3 Monate. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Zahlen im Anschluss nicht wieder innerhalb weniger Wochen explodieren. Ich vermute, dass bis April noch ein bis zwei weitere Lockdowns folgen müssten. Wie sehen Eure Prognosen aus?

    Am 10.1. wird das nicht vorbei sein. Das ist ja irgendwie klar. Aber trotzdem. Einen Impfstoff gibt es schon und damit eine Perspektive. Es wird noch lange dauern - aber nicht für immer.

    Ich kann dich gut verstehen. Mir fehlt mein Schwimmbad sehr, sehr. Wie glücklich war ich, als ich im Sommer endlich wieder gehen konnte - und dann war es wieder vorbei. Für mich ist ein Tag ohne Schwimmen nicht rund ... und nun muss ich halt spazieren gehen oder im Haus ein Workout machen, aber das ist nicht dasselbe :(

    Aber ich habe in meinem Leben schon so manche Krise überstanden, und jedesmal gemerkt: Irgendwie kommt man durch und erlebt erstaunliche Dinge. So stand ich zum Beispiel beim Einkaufen mit meinem Einkaufswagen vor dem Aufzug zum Parkdeck, vor und hinter mir weitere Leute, und in den Aufzug durfte man nun mal nur allein. Ich dachte, naja, ich könnte ja meinen Wagen hineinschieben und zu Fuß gehen, und fragte die vor mir, ob das ok wäre. Und sie sagt, wir machen es anders, wir schieben drei Wagen rein und gehen alle zu Fuß. Auf einmal trotz Maske und Abstand eine Nähe und eine Freundlichkeit, das tat richtig gut.

    Man merkt auch in so einer Zeit, dass einige Menschen einem gut tun und andere weniger. Und dass einige Dinge ganz wunderbar sind, die man immer als selbstverständlich genommen hat.

    Und wir wollen doch froh sein, dass wir uns online treffen können. Das geht ja so lange auch noch nicht.

    Irgendwann ist dieser Mist vorbei ...

    Also ich bin total erleichtert. Noch am Donnerstag bin ich mit FFP2-Maske und beschlagener Brille durch die Schule getappt ("Ach, Piksieben, du bist es ..."), habe gefroren und mich grundunwohl gefühlt und gedacht: Wie lange noch?? Wozu haben wir uns so angestrengt mit der Digitalisierung, wenn wir jetzt doch zwangsweise aufeinander hocken müssen?

    Und dann plötzlich geht es doch. Vielleicht wird es mit den Videokonferenzen doch schwierig, wenn zu viele gleichzeitig laufen. Aber ich bin auch darauf vorbereitet. Auch um die Klausuren herum. Irgendwie muss es halt gehen. Ich finde Videokonferenzen inzwischen wirklich gemütlich und bin total locker.

    Der Rest meiner Familie meidet Kontakte und ist sehr vorsichtig. Ich bin im Prinzip die einzige Gefahrenquelle hier in einem der Hochrisikogebiete in NRW. Ich gehe mal davon aus, dass, wenn ich bis Weihnachten symptomfrei bleibe, ich meine erwachsenen Kinder, die auswärts wohnen, nicht anstecken kann, und vor allem, dass das Risiko, dass ich meinen Mann doch noch anstecke, jetzt etwas vermindert ist. Oder könnte ich wochenlang symptomfrei und ansteckend bleiben?

    Eigentlich sollte noch an der Schule getestet werden, das wurde aber abgesagt.

    Ich habe mich echt gefragt, wie lange das noch gehen soll mit diesem "Lockdown light". Schrieb ich schon, dass ich erleichtert bin?

    Warum fühlst du dich denn in einer Sackgasse? Und warum fällt dir außer "Lehrer" nichts ein, was du aus deinen fachlichen Interessen machen könntest?

    Ich finde ein Praktikum für den Moment überflüssig. Du bist ja gerade aus der Schule raus. Auch wenn die Perspektive als Schüler eine andere ist: Den Laden "Schule" kennst du. Und du weißt selbst: Die Schülerinnen und Schüler werden deine Interessen eher selten teilen, und das wird dich frustrieren.

    Viel wichtiger fände ich, herauszufinden, was man bei dieser Interessenlage sonst noch so machen könnte. Ich kann dir dazu keinen Tipp geben, aber da sollte es doch einiges geben. Da würde ich mal die Fühler ausstrecken statt nach Verlegenheitslösungen zu suchen. So wie du schreibst, hört es sich nicht an, als sei Lehrer dein Traumberuf. Auch in anderen Bereichen kann man Praktika machen. Dass man im Studium mal Tiefpunkte hat, ist normal. Als Motivation, Lehrer zu werden, ist das ungeeignet.

    Deine Fächer zu kennen wäre hilfreich. Und was du aktuell so machst.

    Die eingeführten Lehrbücher erfragen und anschauen wäre eine Möglichkeit. Mir hätte das geholfen, ich war damals aus dem Schulstoff Mathe ganz raus und in Informatik musste ich mir allerhand draufschaffen, was ich nie irgendwo gelernt hatte.

    Es gibt auch ganz hilfreiche Ratgeber für Lehrer. Bücher über Bildungswissenschaften. Vielleicht auch das 1x1 des Zeitmanagements und der Dokumentenverwaltung (elektronisch wie "in echt"). Arbeitsplatz zu Hause einrichten.

    Und klar, noch mal entspannen und tief Luft holen.

    Hast du keines dieser Testzentren in der Nähe?

    Also bei der Stadt heißt es, Ansprechpartner sind die Hausärzte. Es gibt Testzentren, aber da muss ich wohl selbst bezahlen.

    Ich verstehe auch, dass die Labore überlastet sind und Leute mit Symptomen sollten natürlich gleich getestet werden. Aber etwas ärgerlich ist es schon, wenn einem da so leere Versprechungen gemacht werden.

    Eine Kollegin wurde symptomlos positiv getestet, das hat mich schon etwas erschreckt ... aber ich lass es jetzt einfach.

    Bin mit OpenShot ganz zufrieden.

    Danke für den Tipp, das habe ich ausprobiert - das ist so, wie ich es suchte.

    Allerdings ist es beim Einfügen eines Bildes abgestürzt. Mit einem .gif geht es, zickt aber auch ein bisschen.

    Trotzdem bleibe ich jetzt mal dabei, es ist übersichtlich, leicht zu bedienen und hat viele Spuren.

    Vielen Dank für eure Tipps! Da gibt es doch einiges, was ich noch probieren kann. Vielleicht gebe ich Davinci Resolve doch noch eine Chance...

    Ich brauche halt zwei Audiospuren, eine für Musik, eine zum Sprechen.

    Kann mir jemand einen Tipp geben für ein freeware-Videoschnittprogramm? Ich probiere gerade einige aus, aber es ist mühsam. Shotcut scheint eine Menge zu können, ist mir aber gleich beim ersten Ausprobieren mehrfach hängengeblieben. DaVinci Resolve war mir zu unübersichtlich. Movie Maker ist aber ein bisschen zu wenig.

    Wer kennt sich aus?

    Es gibt in "Good Will Hunting" diese Szene, in der Will seinen Betreuer übel persönlich beleidigt und man für einen Moment glauben kann, dass der das zum Anlass nimmt, aufzugeben. Aber er sagt am nächsten Tag, dass er Will das nachsieht, weil er halt jung und dumm ist. Und wenn man später Wills Geschichte erfährt, sieht man das auch mit anderen Augen.

    Damit will ich nicht sagen, dass man diese persönlichen Beleidigungen durchgehen lassen darf. Aber: Man darf sie nicht persönlich nehmen, auch wenn das schwer fällt.

    Ich würde das auch nicht so stehen lassen und es ähnlich wie von Maylin geschildert angehen. So dass die Botschaft ganz klar ist: Auch anonyme Beleidigungen sind Beleidigungen, verletzend und nicht zielführend. Und wir gehen so nicht miteinander um, und wenn wir uns noch so sehr übereinander ärgern.

    Vielleicht wäre es trotzdem gut, mit dieser Aussprache noch ein wenig zu warten und die Stimmung in der Klasse zu beobachten. Um abzuschätzen, ob es nicht doch noch einmal nach hinten losgeht.

    Ich habe auch schon in einer ähnlichen Situation eine Beratungslehrerin hinzugezogen. Das hat auch geholfen.

    Und dass die KL sie "putzig" findet, sorry, das ist einfach bescheuert. Damit hat das geschilderte Verhalten nun so gar nichts zu tun.

    Nur so als Anregung: Ich habe gerade gestern eine digitale Alternative zum Klapptest gesucht. Das habe ich dann so gelöst, dass ich eine Powerpoint-Präsentation erstellt habe, bei der die Antworten mit einem "prüfe"-Button verlinkt sind. Das Ganze habe ich dann als pdf gespeichert. Das kann man jetzt auch auf dem Handy machen.

    Ich finde die Idee gut. Da haben wir einen immerhin um 4 Tage längeren Zeitraum, in dem die Infektionsketten an der Schule unterbrochen werden können. Ich werde diese Tage nutzen, um in Ruhe meine Prüfungsvorschläge zu schreiben. Und eine etwas längere Verschnaufpause über Weihnachten können wir wohl alle gebrauchen. Am Stück ist das doch effizienter als so ein paar Kleckertage zwischendurch.

    Warum freut ihr euch nicht einfach?

    Hallo SchmidtsKatze, ist das nicht ein bisschen kompliziert gedacht? Wenn du statt Noten Punkte vergeben würdest und daraus ein Punktekonto machtest, auf das man pro Vokabeltest "einzahlt" und aus dem sich dann die Note ergibt? Dann könntest du das so anpassen, dass auch mal ein paar Vokabeln fehlen und trotzdem eine gute Note dabei herauskommt. Für die Schülerinnen und Schüler wäre das auch transparent: Ich brauche noch x Punkte, um auf eine 2 zu kommen. So in etwa.

    Aber der Mathe-Studiengang hat keinen NC, keine Aufnahmeprüfung, keine Zulassungsbedingungen, die vorgeschaltet sind.

    Verstehe ich nicht. Es gibt in Mathe keine Zulassungsbeschränkungen, weil es keine braucht. Es sind genügend Studienplätze da, Mathe ist vergleichsweise billig. Kunst- und Musikhochschulen müssen ganz anders ausgestattet sein. Das heißt doch nicht, dass Mathe easy ist.

    Und Vorkurse gibt es in Mathe selbstverständlich auch. Eben drum. Weil es schwer ist, von der Schulemathematik auf die "echte" Mathematik umzusteigen.

    Mathe ist mühsam, aber im Grunde überschaubar. Andere Gebiete sind derart unbegrenzt und überlappen sich und blicken auf eine schier unendliche Geschichte, die man irgendwie präsent haben sollte, um mitreden zu können. Und die endlose Literaturliste, die man in Geisteswissenschaften so kriegt ... Sachen lesen, die ich nicht so spannend finde, war schon in der Schule nicht meins.

    Und Pharmazie zum Beispiel ist mit Sicherheit stressiger als Mathe. Schon allein wegen der vielen Laborpraktika und dem vielen Auswendiglernen und und und.

    Und trotzdem - viele scheitern am Mathe-Anteil ihres Fachs oder an Mathe an sich.

    Einige Leute begreifen es schneller, sehen Dinge, die andere nicht sehen. Einige haben einfach mehr Biss und Fleiß und Interesse als andere. Man muss es auch aushalten können, sich immerzu unzulänglich zu fühlen, weil man schon wieder was nicht verstanden hat. Aber jedes Fach hat andere Schwierigkeiten.

    Bei meinen Schülern fehlt mir vor allem Interesse und Durchhaltevermögen. Mal auf ein Blatt starren, bis die Einsicht kommt, statt immer zu erwarten, dass einem alles vorgekaut wird und zu meinen, alles, was man nicht versteht, sei schlecht erklärt worden.

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