Lehrerarbeitszeit

  • Weil wir es gerade vom Samstag haben.....
    würde mich mal interessieren, auf wieviele Stunden in der Woche Arbeit ihr so kommt????
    Also "Zeitstunden" meine ich natürlich.
    So maximal und minimal
    Mit Vorbereitung, Nachbereitung, Unterricht, GLK, Gespräche usw.........



    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Hallo,


    so 35 bis 45, wobei ich in den Ferien ziemlich viel arbeite.


    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Die Frage kann man nicht beantworten. Lehrerarbeitszeit ist - auch wenn dies von interessierter Seite gerne versucht wird - nicht messbar.


    Dass die gehaltenen Unterrichtsstunden nicht die Arbeitszeit darstellen, ist den meisten klar, obwohl man immer wieder hört: Was? 27 Stunden? Und eine Stunde dauert bei euch ja nur 45 Minuten?
    Das gäbe ein Geheul, wenn man bei den Angestellten in den Industriefirmen festlegen würde, dass der Weg, den sie von einer Abteilung zur anderen zurücklegen nicht mehr als Arbeitszeit gerechnet wird und als Pause zählt..... (aber das nur nebenbei)


    Ist meine Fahrt nach Hause, bei der ich die Stunden Revue passieren lasse Arbeitszeit oder nicht?


    Ist die Zeit, in der ich mich mit meiner Frau (auch Lehrerin) über Problemschüler oder Unterrichtsorganisation unterhalte Arbeitszeit?


    Ist die Zeit, die ich im Lehrerforum verbringe und mir Ideen für den Unterricht hole oder wie - im Moment - Gedanken über das Lehrerdasein an sich mache - Arbeitszeit?


    Ist die Zeit, in der ich beim häuslichen Einkauf im Kaufhaus vor dem Kühlregal stehe und und darüber nachsinne, ob ich die Schmelzkäseecken für die Bruchrechenstunde kaufen soll, Arbeitszeit?


    Ist die Zeit, in der ich den Boden in meinem Arbeitszimmer sauge Arbeitszeit?

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von alias
    Ist die Zeit, in der ich beim häuslichen Einkauf im Kaufhaus vor dem Kühlregal stehe und und darüber nachsinne, ob ich die Schmelzkäseecken für die Bruchrechenstunde kaufen soll, Arbeitszeit?


    Geizhals! Bei uns kauft die Kollegin Torte. :respekt:


    scnr,
    Conni

    • Offizieller Beitrag

    im Schnitt (mit eingerechneten "Ferien" = unterrichts-, aber nicht arbeitsfreie Zeit) komme ich auf 45-50 Stunden die Woche, je nach günstiger oder ungünstigerer Kurskonstellation. Am Berufsbeginn waren es über 55 im Jahresschnitt (also auch auf die Ferien verteilt). Nur drei Wochen Sommerferien rechne ich wirklich ganz raus.

    • Offizieller Beitrag

    Und ansonsten zitiere ich mal aus einem anderen thread:




    Die im Zitat zitierte Studie gibt es hier:
    http://www.callnrw.de/php/lettershop/dow...37/download.pdf

  • Zitat

    Original von alias
    Die Frage kann man nicht beantworten. Lehrerarbeitszeit ist - auch wenn dies von interessierter Seite gerne versucht wird - nicht messbar.


    Die interessierte Seite, die gesteigerten Wert darauf legt, dass Lehrerarbeitszeit nicht messbar ist, ist der Dienstherr - auf die Studie von Mummert und Partner hat Meike hingewiesen. Die interessierte Seite, die gesteigerten Wert darauf legt, dass Lehrerarbeitszeit messbar ist, bin ich, weil ich keine Lust auf unbezahlte Überstunden habe.


    Selbstverständlich ist Lehrerarbeitszeit wie jede andere Arbeit auch messbar. Selbst bei Heimarbeit und für Dienstgänge gibt es heutzutage vernünftige Zeiterfassungssysteme, die man schlicht und einfach nur einführen müsste. Wir müssen einfach mal von der absurden Vorstellung runter, dass wir so einen seelsorgerartigen Beruf haben, bei dem Privatleben und Arbeit nicht zu trennen wären.


    Meine Frau arbeitet in der Ministerialbürokratie. Die hat eine Stechuhr, bei der jede angebrochene Überstunde auf das Zeitkonto kommt und in Gleitzeit auch wieder abgerechnet wird.


    Ich will auch so eine Stechuhr. Dafür setze ich mich auch gerne in ein Großraumbüro in der Schule.


    Worum es geht, ist ja nicht so ein Kleinkram, wie z.B. ob ich rote Tinte zusätzlich zu meinem Gemüse einkaufe, oder ob ich mal über die Schule nachdenke. Worum es geht, ist, z.B. die Tatsache, dass bei einer Klassenfahrt von 8.00 Morgens am ersten Tag bis 16 Uhr am dritten Tag 56 Arbeitsstunden vergangen sind. Überleg mal, wieviel Kollegen das eigentlich bewusst ist, und wieviele mit so einem Quatsch kommen würden wie "aber ich habe doch Spaß."


    Nur was gemessen und festgehalten wird, kann auch verhandelt und gegebenenfalls eingeklagt werden.


    Nele


    P.S. Selbstverständlich ist die Zeit, in der ich meinen Arbeitsplatz aufräume, reinige und Ordnung halte Arbeitszeit. Ist halt eine feine Sache, dass die Kosten für das Land unter den Tisch fallen.

    4 Mal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • ich komm in der regel auf 45-50 stunden die woche, in den ferien (außer sommerferien) auf 35-40

    • Offizieller Beitrag

    Wieso reden wir eigentlich immer über die Arbeitszeit?


    Die reine Zeit, die ich für meine Arbeit benötige, sagt m.E. nicht unmittelbar etwas über die Qualität meiner Arbeit aus.


    Es ist ein Totschlagargument derer, die scheinbar länger arbeiten, dass sie damit auch gleichzeitig bessere Arbeit abliefern.


    Ich habe es anderenorts schon geschrieben, aber der Büroangestellte, der mir erzählt, er würde acht Stunden am Tag durchkloppen und am Ende eines jeden Tages ein nicht zu beanstandendes Arbeitsergebnis abliefern, der lügt.


    Es ist hier ja schon dargestellt worden. Ein nicht unerheblicher Teil unserer Arbeit ist "geistige" Arbeit, die man weder in dem Sinne sieht noch wirklich erfassen kann, weil man sich im Grunde jederzeit (!) Gedanken über seinen Unterricht machen kann - in allen möglichen und unmöglichen Situationen.


    Unter diesem Aspekt kommen wir sicherlich nahezu alle auf 45 bis 50 Stunden - was abzüglich der Ferien dann eine normale 40-Stunden-Woche wäre.


    Gruß
    Bolzbold


    P.S. Sehe ich das falsch, oder darf ich ketzerisch behaupten, dass wer eine nicht unerhebliche Lohnerhöhung fordert, dafür streikt und jede Form der Arbeitszeitverlängerung ablehnt, uns lieber keine Vorhaltungen über eventuelle Arbeitszeiten machen sollte?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Unter diesem Aspekt kommen wir sicherlich nahezu alle auf 45 bis 50 Stunden - was abzüglich der Ferien dann eine normale 40-Stunden-Woche wäre.

    Wenn ich sage, dass ich im Schnitt 45-50 Stunden arneite, dann meine ich das einschließlich Ferien.
    Ich rechne nur 3 Wochen Sommerferien raus (selbst in den Sommerferien habe ich Reihen vorzubereiten, neues Material zu sichten, Lektüren zu lesen, mein Material zu sichten/ordnen, etc), Herbst, Winter und Ostern korrigiere ich durch. Ostern meist sogar mehr als 6 Stunden am Tag.
    Den meisten meiner Kollegen geht es ebenso. Von einer normalen 40 Stunden Woche träumen wir nur.

  • Hallo Bolzbold!
    Wieso sollten wir nicht über Arbeitszeit reden?? Das Zeit nicht gleich Qualität ist.... das ist ja wohl in jedem Job so! Dazu braucht man nicht Lehrer sein......
    Und das mit der geistigen Arbeit......
    Ich kenne viele Leute aus anderen Berufssparten, welche in ihrer Freizeit auch nicht abschalten können!!!
    Also meine Gedanken im Auto oder sonstwo haben finde ich nichts mit Arbeitszeit zu tun....


    Aber vielleicht ist es wirklich sinnlos, über unsere Arbeitszeit zu reden... gibt eben keine Stechuhr.....


    meike:
    Was für Pinkel und Schwätzchen-Pausen??
    Bei uns gibt es keinen 45-Minuten Takt ....... d.h. manchmal komme ich stundenlang nicht auf Toilette (kein Witz!)



    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • "Also meine Gedanken im Auto oder sonstwo haben finde ich nichts mit Arbeitszeit zu tun...."


    Da ich in der Schule kein eigenes Büro mit Schreibtisch habe, auf den ich meine Füße legen und über schulische Probleme nachdenken kann, sehe ich meine Gedanken auf dem Fahrrad auch als Arbeitszeit (und gerade da habe ich die besten Ideen).Dagmar Rohnstock schreibt: "Belastende Schulgedanken kosten also Energie, sind eigentlich als Arbeitszeit zu werten ..." (in "Zeit- und Selbstmanagement für Lehrende", Berlin: Cornelsen, S. 17). Ich kann dem nur zustimmen.

  • @ panama
    Doch - die Arbeitszeit im Auto hat damit zu tun. Es gibt gewaltige Unterschiede. Und gerade der Aspekt der andauernden, geistigen (und oft auch seelischen) Beschäftigung mit der Arbeit macht bei uns Lehrern "Arbeitszeit" aus. Ich denke, dass ich das durchaus beurteilen kann.


    Einige Jahre war ich in der Industrie tätig. Da dauerte die Arbeitszeit von Stechuhr morgens bis Stechuhr abends. Aber keine Minute länger. Pinkel- und Kaffepausen, sowie Besprechungen waren selbstverständlicher Teil der Arbeitszeit. Während Fortbildungen wurde das Hotel bezahlt und es gab in dieser Zeit "Auslöse", sprich höheren Lohn. Eine unbezahlte Fortbildung am Wochenende wäre nur für einen Meisterkurs mit Ausicht auf -erheblich- höheren Lohn denkbar gewesen.


    Ich beklage mich nicht darüber, dass ich heute höheren Belastungen ausgesetzt bin - ich hab' es selbst so gewählt.


    Von interessierter Seite (und ich meine damit den Dienstherren) wird versucht, unsere Arbeitszeit herunterzurechnen. Ich kenne das zur Genüge aus meiner Zeit an einer Privatschule. Das ging dort echt so weit, dass eine Unterrichtsstunde auf 43 Minuten festgesetzt wurde (mit entsprechenden Klingelzeichen), um aus einem Deputat von 26 Stunden rechnerisch 27 Stunden herauszuquetschen.


    Dasselbe Prinzip - Herunterrechnen der Arbeitszeit, und Messversuche, die genau festzulegen wollen, was Lehrerarbeitszeit ist - wird derzeit verfolgt, um Fortbildungen und Konferenzen in die Ferienabschnitte legen zu können. Oder auf Samstags.


    Ich empfinde diese ganze Messerei und Herumrechnerei als Zeichen der Geringschätzung unserer geleisteten Arbeit.


    Vielleicht kommt ja als Ergebnis aus diesen Berechnungen und Evaluationen bald eine verpflichtende Wocheneingangskonferenzstunde am Sonntag Abend - weil wir unser Deputat sonst nicht erfüllen. Man kann gespannt sein, was den "Herren" alles einfällt (bzw. den "Frauen" - die KultusministerInnen wie Schavan und Wolff stehen da in nichts nach).


    Oder was uns einfällt, solche Szenarien nicht wahr werden zu lassen.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Es stimmt natürlich, dass wir uns alle den Job selbst ausgesucht haben. Und es ist auch eine Tatsache, dass wir viele Vorteile haben, von denen die Möglichkeit, sich die Zeit frei einzuteilen, ein besonders großer ist.
    Allerdings glaube ich, dass man sich meist nicht dessen bewusst ist, wie sehr dieses Gefühl, NIE ganz zu fertig zu sein, wirklich belastet.
    Ich habe gerade meine Unterrichtsvorbereitung für morgen abgeschlossen. Drängende Korrekture stehen nicht an.
    Natürlich KÖNNTE (oder müsste?) ich schon mal den Test korrigieren, den ich am Freitag geschrieben habe. Ich KÖNNTE (oder müsste?) auch schon Stunden für den Rest der Woche planen. Aber jetzt kümmere ich mich erstmal in Ruhe um meinen Haushalt und heute Abend gehe ich ins Kino. Dieses Gefühl, mal etwas Freizeit zu haben, hatte ich am Sonntag schon ewig nicht mehr - und es fühlt sich einfach großartig an. In solchen Momenten beneide ich alle Menschen, die einen Job haben, an dem sie jedes Wochenende komplett frei haben. Da vergisst man schon gern mal die Vorteile, die der eigene Job hat...
    Ich weiß auch nicht recht, was ich mit diesem Beitrag ausdrücken wollte - irgendwie passte meine Stimmung halt gerade zu der Diskussion hier.


    Ach ja, abschließend muss ich auch zugeben, dass ich solche Situationen durchaus öfters haben könnte - obwohl ich Deutsch und Englisch unterrichte -, wenn meine Zeiteinteilung einfach besser wäre...
    Ich glaube, dass es nicht nur die so gern verteufelten Sportlehrer sind, die am Wochenende oft frei haben.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Aber jetzt kümmere ich mich erstmal in Ruhe um meinen Haushalt und heute Abend gehe ich ins Kino. Dieses Gefühl, mal etwas Freizeit zu haben, hatte ich am Sonntag schon ewig nicht mehr - und es fühlt sich einfach großartig an.


    Das ist GUT. Pflege das!
    Leider kenne ich sehr viele Kollegen, ganz besonders junge Kollegen, die inzwischen so weit sind, dass sie nie, aber auch nie ohne schlechtes Gewissen ausspannen können. Sie haben es schlicht verlernt - eine Auswirkung der Tatsache, dass Lehrerarbeitszeit nie "zuende" ist, dass es keinen definierten "Feierabend" gibt. Diese Kollegen berichten, dass sie, selbst wenn sie an einem Tag 8-10 Stunden gearbeitet haben und um 20 Uhroder später endlich auf dem Sofa landen, dortselbst nicht mehr abschalten können: Sofaliegen hat für sie etwas nachgerade Dekadentes "Ich verschwende hier meine Zeit, ich könnte doch auch "Arbeit X" noch erledigen". Auch das sman abends joggen geht oder ins Kino muss man sich im Kopf erst durch "Vorarbeiten" verdienen.
    Bei zwei dieser jungen Kollegen hat das jetzt schon zu massiven gesundheitlichen Belastungen geführt. Und bei einem Kollegen, leider, leider - zum Scheitern der Ehe.


    Das ist der nicht messbare Teil, der sich auch den Nichtlehrer-Menschen in unserem Umfeld nur ganz schwer erklären lässt. Auch das belastet zusätzlich.


    Ein ganz wichtiger Schritt ist für sich selbst zu akzeptieren, dass man ein RECHT auf Freizeit hat, wie jeder andere Mensch auch. Das allerdings umzusetzen ist eine Frage der Übung, des familiären supports und der persönlichen psychischen Disposition.

  • Ich habe zwar keine Ahnung, wie es sich in Stunden rechnen würde, würde aber im Rückblick (bin seit diesem Schuljahr nicht mehr an der Schule tätig) sagen:


    Ferien: sehr wenig
    Schulzeit: schön, wenn man am Sonntag mal einen Nachmittag frei hat


    Grüße,
    ambrador

  • Das mit den Abenden stimmt schon...... ich mache meinen Job wirklich sehr gerne! Aber ich werde manchmal schon ein bisschen neidisch, wenn andere Mütter sagen: "So, jetzt mal den Kleinen ins Bett, und dann leg ich mal die Füße hoch. Schließlich muss ich morgen wieder früh raus und zur Arbeit".


    Bei mir heißt das :"So, jetzt mal den Kleinen in´s Bett. Ich muss meinen Unterricht für morgen noch vorbereiten, Elternbrief schreiben.....ach ja, und dann mal schauen, da war doch noch ein Projekt mit meiner Klasse... ach, und die Französischarbeit.... die könnte ich mal noch zumindest ANFANGEN zu korrigieren....oder??? Oh, und morgen dann ja wieder um 6 Uhr raus! "


    Klar, mittags kann ich mir die Zeit meistens einteilen (von GLK´s, Fortbildungen und Elterngesprächen abgesehen....)
    aber die Abende..... das schaff ich echt nicht, einfach so NIX zu machen.
    Wie geht sowas? Soll ich dann zu meinen Erstklässlern sagen: "So, gestern waren wir ja auf Seite 23, also schlagen wir heute Seite 24 auf...."????



    Ooooohje! Entschuldigung, ich hadere heute ein bisschen mit meinem Lehrerdasein.... es läuft gerade eine tolle Sendung und ich bin immer noch nicht fertig mit meiner blöden Unterrichtsstunde zur "Tulpe".
    (Obwohl ich heute sogar eine gekauft habe! - Das war dann wohl auch Arbeitszeit......)


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Zitat

    Original von Panama
    ... ich bin immer noch nicht fertig mit meiner blöden Unterrichtsstunde zur "Tulpe".
    (Obwohl ich heute sogar eine gekauft habe! - Das war dann wohl auch Arbeitszeit......)


    Nicht nur das - das sind auch Werbungskosten! Da stöhnt der Steuerbeamte zwar auf und versucht das zu streichen - aber ein Widerspruch ist kostenfrei ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Da ich immer wieder hörte:"Ach, und bald hast du ja wieder Ferien!", notiere ich seit einem Jahr meine tägliche Arbeitszeit und bin entsetzt, wie viele Stunden da über meine 36 Zeitstunden als Teilzeitkraft hinausgehen. Inzwischen kürze ich , indem ich die Hälfte der Schülerarbeiten als gesehen abhake...mehr vergleichen lasse.......Materialien in der Klasse entstauben, Fensterbänke leerräumen und wischen ( macht keine Putzfrau mehr bei uns), Bilder aufhängen und abnehmen, ging vor vielen Jahren noch nebenbei, Materialien einkaufen für Werken und Kunst, für Sachunterricht, für Deutsch, Schulbegehung am Nachmittag 5 Stunden und 4 Stunden dafür die Schule mit auf Vordermann bringen, mangels Hausmeister Tische schleppen und decken, Getränke besorgen..alles auch so nebenbei neben 23 Unterrichtsstunden und 17 Stunden Vera- Vergleichsarbeiten Mathe und Deutsch VERA) ( Korrektur, Listenführung , ohne Eingabe in den PC) 130 Minuten Aufsicht, da nur 4 Kolleginnen da sind, immer wieder Krankheitsvertretung, ideal für Teilzeitkräfte, man ist ja sowieso da. Als Beamtin ist frau ja auch zu mehr als der Dienstverpflichtung verpflichtet, ich weiß. Ich bin auch nach 33 Jahren Schuldienst gerne Lehrerin, fahre ich doch mit Steuerklasse 5 bei 23 Unterrichtsstunden mit 1500 Euro Netto nach Hause, da habe ich meinen Krankenkassenanteil natürlich schon bezahlt und bin wenn es hoch kommt 2 Tage mit Grippe mal krank..toi..toi..toi!

  • Zitat

    Original von Faun
    [...]
    Fensterbänke leerräumen und wischen ( macht keine Putzfrau mehr bei uns), [...]
    Schulbegehung am Nachmittag 5 Stunden und 4 Stunden dafür die Schule mit auf Vordermann bringen, mangels Hausmeister Tische schleppen und decken, Getränke besorgen


    Warum machst du das? Jetzt sag bitte nicht "Sonst macht es keiner." Dann macht es halt keiner. Wenn hier jemand von deinem Schulträger (Kommune, Landkreis) mitliest, der liegt bestimmt schon auf dem Boden vor lauter Lachen. Oder hast du schon einmal gehört, dass in irgendeinem Rathaus Hausmeister oder Putzkräfte eingespart worden wären?


    Mit kopfschüttelndem Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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