Lehrer - Traumberuf oder Verlegenheitslösung?

    • Offizieller Beitrag

    Hätte der Threaderöffner zwischen den Zeilen lesen wollen, hätte er den Thread doch gar nicht erst eröffnet.
    Und ebenso wie es das Lehrerhasserbuch gibt, gibt es inzwischen auch das Ärztehasserbuch- irgendwann wird es auch evtl. das Polizistenhasserbuch geben und und und- bei all diesen Büchern ist doch das Hauptziel, dass die Autorin/die Autoren Geld verdient/verdienen.
    Sonst kann ich Mikael nur zustimmen- wer keine professionelle Distanz wahren kann, landet m. E. sehr bald beim Burnout-Syndrom.
    Darf ich am Wochenende nicht abschalten, weil ich Lehrerin bin? Muss ich wirklich zu jeder Zeit für meine Schüler da sein? (Übrigens: Die wollen das gar nicht- denen ist eine entspannte, nicht überbekümmerte Lehrerin deutlich lieber als eine Oberglucke- und was bleibt denn dann doch für die Eltern, wenn die Lehrer die Erziehung übernehmen?- mal ganz ketzerisch gefragt *gg*)
    Ich kenne genug Lehrer, die mit Mitte 50 bereits am Ende sind, über unglaublich viel Arbeit stöhnen, gleichzeitig aber bei der Organisation jedes Projekttages und jedes Konzertes sofort "Hier!" schreien, ihre Wochenenden mit der Erstellung von Super-Freiarbeitsmaterialien verbringen und in den Pausen nicht die geringste Zeit für ein kollegiales Gespräch finden- ich bin mir sicher, wenn man die fragen würde, würden sie alle ihren Beruf als Berufung bezeichnen. Gerade unsere älteren Schüler würdigen dieses Über-engagement mit einem Augenrollen und dem lapidaren Kommentar: "Hat der/die kein zu Hause?" Und sie haben damit Recht.
    Ich opfere gern ein bisschen Freizeit für meine Schüler (Kursfahrten, Lesenächte, Tutorenübernachtung- aber eben nur ein bisschen.
    Ich möchte gerne noch ein Privatleben haben.
    Und das kommt mit zwei Hauptfächern sowieso gelegentlich etwas zu kurz.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Ich entschuldige mich, diese Diskussion angeheizt zu haben. Feindet euch nicht so an, Leute ;).
    Lehrer - Hasser - Bücher hin oder her... wenn man sich gegenseitig schon so anfeindet, kein Wunder, oder?
    row - k, ich verstehe nicht, was deinen agressiven Ton hier ausgelöst hat, aber ich finde, er passt nicht hinein in diesen Thread, du bist der erste, der hier so lospoltert. Wieso musst du uns jetzt darauf aufmerksam machen, dass 50% der Lehrer beliebt sind und du weißt auch noch welche?


    Wieso schreiben alle das "ich finde..." (was ja total in Ordnung ist) und du bollerst hier so rum? Trollerei oder was? Provokation? Toll, hast du offensichtlich geschafft. Schade drum.

  • Zitat

    row - k, ich verstehe nicht, was deinen agressiven Ton hier ausgelöst hat


    Kein Grund zur Aufregung bzw. überhaupt zu irgendeiner Reaktion, bei Row-K ist dieser Ton - den ich persönlich auch befremdlich, aber eigentlich nicht aggressiv finde - neurotisch, äh: notorisch ;).


    Unter uns

  • Um jetzt noch mal auf "Lehrer-Leidenschaft" oder nicht zurück zu kommen.
    Also ich bezeichne mich mal als leidenschaftliche Lehrerin, meinen Traumjob gefunden zu haben........ selbstverständlich braucht man in diesem Beruf auch Distanz und LOGISCH auch ein Privatleben!
    Natürlich endet man sonst beim Burn-out!


    Vielleicht kann man die goldene Mitte finden? Für sich selbst und für die Schüler sicherlich das Beste!


    Aber bitte: Zu sagen, dass man das Lehrerdasein als "halt arbeiten um Geld zu verdienen" empfindet ist genauso daneben, wie überengagiert zu sein!


    Und mal so nebenbei: Überengagierte Lehrer schaden auf Dauer sich selbst.
    Lehrer, die den Job ausüben, weil sie nix anderes "gekriegt" haben oder so.... schaden schon alleine in den ersten 10 Dienstjahren ihren Schülern. Und sich dann aber auch. Denn wer hält denn bitte diesen Job aus, OHNE das er ihm Spaß macht????


    Das wäre ja wie ein Arzt, der eigentlich kein Blut sehen kann und den Job halt macht, weil er Kohle dafür bekommt!
    Das sind de Typen, die im ersten Semester schon mit der Gehaltsliste über den Hof der PH geschlappt sind um zu schauen, ob sich der Job auch lohnt........


    Tut mir echt leid, aber da bekomme ich leichte Agressionen. Wie gesagt: Es gibt auch andere Jobs OHNE Verantwortung für andere Menschen, die einem Spaß machen können!


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • @ Malina:


    Ähhhhh, ich glaube jetzt nicht unbedingt, dass du einer dieser Typen warst. Ich kenn dich ja nicht, also daher bitte nicht persönlich nehmen!
    Wenn das für dich so o.k. ist, dann ist das halt so.
    Wollte bloß meine Meinung "geigen" ;)
    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • @ Panama: Ich verstehe jetzt gerade nicht, wer in diesem Thread behauptet hat, dass Lehrer Lehrer sein sollen, auch wenn ihnen der Job keinen Spaß macht oder sie ihn nur machen, um Geld zu verdienen.


    Hat das echt jemand behauptet?
    Möchte jetzt nicht, dass das ein einen falschen Hals gerät und hier eine Diskussion über Dinge entsteht, die gar keiner behauptet hat.


    Natürlich ist es totaler Blödsinn, einen Job zu machen, den man nicht mag oder den man nur tut, weil man es halt muss um Geld zu verdienen und grad kein anderer auf der Straße lag.
    Das ist natürlich absoluter Quatsch und darüber muss man gar nciht diskutieren, denk ich mal, das ist jedem klar, dass das nicht gut gehen kann.


    Wenn das aufgrund irgendeiner MEINER Äußerungen passiert ist, nehme ich die jetzt hiermit offiziell zurück, das wollte ich damit nicht aussagen. Ich denke, es liegt an einer meiner Aussagen, denn in anderen Beiträgen hab ich sowas nicht gelesen. Aber dass sich jetzt hier um ein Missverständnis die Köpfe rauchenderweise eingerammt werden, tut echt nicht Not.


    @ unter uns: ok, dann werd ich mich da wohl dran gewöhnen müssen *G*.

  • O.k., da sieht man wieder mal, welche Nachteile ein Forum hat......
    irgendwie wäre es doch manchmal besser, sich über die "Sprache" auszutauschen..... sonst kommt doch Einiges falsch rüber.


    Sorry, auch von mir. Da hab ich wohl was missverstanden. Aber wir sind uns ja alle schon irgendwie einig:


    Man sollte den Job schon gerne machen. Aber bitte ohne zu vergessen, dass man auch noch ein Privatleben hat und ohne sich für Schule komplett aufzugeben.


    Also sitzen wir ja alle in einem Boot :)



    Schönes Wochenende noch, ich schau jetzt en Film und mein Schreibtisch sieht mich erst Sonntag wieder ;-)))
    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

    • Offizieller Beitrag

    Ist ja inzwischen alles gesagt worden - und dann auch noch in versöhnlichem Ton, wie schön!
    Ich denke auch, dass wir uns eigentlich alle einig sind, man muss den Job des Lehrers schon gerne machen, sonst ist man fehl am Platz- und wie Panama schon geschrieben hat, ist das wichtiger als in anderen Berufen.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • ich finde seine arbeit gut und engagiert machen und verantwortung übernehmen stehen nicht im gegensatz zu "arbeiten um zu leben". ich könnte mir, wenn es finanziell nicht notwendig wäre, durchaus was anderes vorstellen, als jeden tag in die schule zu gehen. deshalb bin ich aber noch lange kein fauler und schlechter lehrer, der das leben seiner schüler auf die leichte schulter nimmt.

  • Ui rauscheengelsche, ich glaub du hast jetzt das, was ich die ganze Zeit sagen wollte, viel besser ausgedrückt als ich *g*. SO meinte ich das die ganze Zeit über auch. =)

  • Gut ausgedrückt. Und eines muss ICH sogar zugeben: Wenn ich morgen im Lotto en Sechser hätte würde ich mir sofort eine Villa irgendwo kaufen und mich erst mal eine ganze Zeit lang von Cocktails ernähren... ;)
    Also in sofern........
    Uups, ich wollte ja erst Sonntag wieder herkommen. Daher:
    Bin dann mal eben weg....... ;)

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

    • Offizieller Beitrag

    ist es nicht - nebenbi gesagt - auch immer geil, dass sich lehrer unheimlich schnell dazu neigen, sich dafür rechtfertigen müssen, dass sie den beruf ergriffen haben, den sie nun mal haben? als ob sie mit einem ständig schlechten gewissen rumlaufen...;)


    wahrscheinlich feiern sie dann auch partys und tauschen sich über ihre 50% LEIDENschaften aus ;)...


    sorry, irgendsowas musste jetzt sein :D



    grüße


    h.

  • Zitat

    Original von Panama
    ...Und eines muss ICH sogar zugeben: Wenn ich morgen im Lotto en Sechser hätte würde ich mir sofort eine Villa irgendwo kaufen und mich erst mal eine ganze Zeit lang von Cocktails ernähren... ;) ...


    Hmm ... eine Villa kaufen ... na ja, das brauche ich nicht. Aber vielleicht sind Immobilien gar nicht so schlecht, wenn man an die Finanzkrise denkt. Was sind denn Millionen Papiergeldes / Buchgeldes bald noch wert?


    Also würde ich dann von den Mieten leben und das "Zusatzeinkommen aus Lehrtätigkeit" für Cocktails und andere schöne Dinge gebrauchen.
    Auf jeden Fall würde ich weiter Lehrer sein wollen, sonst wäre das Leben zu langweilig.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von row-k
    Auf jeden Fall würde ich weiter Lehrer sein wollen, sonst wäre das Leben zu langweilig.


    Wie traurig!
    Sollte man die Erfüllung nicht lieber in seinem Privatleben suchen? Meinetwegen in sich selbst. Aber ausschließlich im Beruf? Das kann weder gesund noch professionell sein.


    Melosine

    • Offizieller Beitrag

    Es soll auch Leute geben, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben.


    Vielleicht ist es bei row-k auch so?


    Und warum sollte er dann sein "Hobby" aufgeben?


    Ich kann es auch gut verstehen. Ich genieße das "Leben" in der Schule. Es macht einfach Spaß. Und keinen Stress. *schulterzuck*


    Und in diesem Sinne: ich wollte (mit Ausnahme einer kurzen Auszeit) immer schon Lehrer werden. Seit ich selber zur Schule ging.


    Und ich möchte die Arbeit in der Schule, den Umgang mit den Schülern und den Eltern, nicht missen. Und das, obwohl ich auch ein ausgefülltes Privatleben habe.
    Ich kann schon sagen:
    Traumberuf


    kl. gr. Frosch

  • Zitat

    Original von Melosine


    Wie traurig!
    Sollte man die Erfüllung nicht lieber in seinem Privatleben suchen? Meinetwegen in sich selbst. Aber ausschließlich im Beruf? Das kann weder gesund noch professionell sein.


    Melosine


    Ich finde das nicht schlimm. Ich studiere doch nicht einige Semester und mach dann Ref, um einen Job gewählt zu haben, der mir keine Erfüllung bietet.
    Wenn ich nur im Privatleben mich selbstverwirkliche, hätte Arbeit am Fließband auch gereicht. Er schrieb doch auch garnicht, dass er AUSSCHLIEßLICH im Beruf Erfüllung findet.


    Und der Satz mit gesund und professionell finde ich auch schlimm. Ihr tut ja so als bekommen alle Lehrer, die sich gerne sehr anstrengen einen BurnOut. Wenn ich sowas lese wie in dem anderen Thread: "Keine zusätzlichen Vokabeltests mehr, mit denen die Schüler ihre Noten aufbessern konnten"... würde das einen umbringen? Macht es euch auch nicht zu einfach! Bisschen Arsch aufreißen sollte drin sein, ansonsten besteht die Gefahr nur noch ein Lehrer der Sorte zu sein, die einen den Spaß am Lernen verdorben hatten.


    (bin noch Student)

  • Zitat

    Original von row-k
    Also würde ich dann von den Mieten leben und das "Zusatzeinkommen aus Lehrtätigkeit" für Cocktails und andere schöne Dinge gebrauchen.
    Auf jeden Fall würde ich weiter Lehrer sein wollen, sonst wäre das Leben zu langweilig.


    Aber sicher nicht mit 25 Wochenstunden und Zusatzjobs :D

  • Beim Lesen dieses Threads musste ich an einen neulich in meiner Schule gehörten Vortrag zum Thema "Lehrergesundheit" denken.
    Da wurden verschiedene Risikotypen für ein Burnout vorgestellt - und die meisten sind gefährdet, weil sie sich überengagieren, sich nur schwer distanzieren können, sehr perfektionistisch sind, eine hohe Verausgabungsbereitschaft haben, etc.


    Ich bin grade mit dem Ref fertig und habe nach den Sommerferien meine erste Stelle angetreten. Schon nach drei Wochen merkte ich, dass ich auf dem Ref-Niveau nicht weitermachen kann und will - ich nehme auch sehr gerne alle möglichen Dinge und Situationen mit nach hause, denke über die Schüler nach, bereite meinen Unterricht gerne sehr gewissenhaft und ausgiebig vor, etc.
    Aber bei 10 Klassen und 25 Std. geht das nicht mehr so weiter und deshalb versuche ich, mir selbst nun Grenzen zu setzen.


    Ich mache meinen Job sehr gerne, ich komme mit guter Laune in die Klasse und gehe meistens auch wieder mit guter Laune und ich möchte keine anderen Schüler als die vom BK haben!
    Aber trotzdem möchte ich mich selbst nicht (nur) darüber definieren - auch wegen meiner Gesundheit, ich würde mich nämlcih selbst so einschätzen, zu dem oben genannten Risikotypen zu tendieren, wenn ich nicht aktiv dagegensteuere.

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